Die neue Denkhaltung der griechischen Sophisten

Die Forscher, die sich mit der Geschichte der Philosophie befassen, sind sich bis heute nicht darüber einig geworden, was Sophistik eigentlich ist. Das Wort hängt mit dem griechischen sophía, der Weisheit zusammen und sophistás wurden ursprünglich in Griechenland ganz allgemein kundige Männer genannt, die über ein Spezialwissen und besondere Erfahrungen in einem Wissensgebiet verfügten. Etwas Spezielleres meint aber die spätere Sophistik. Die ersten Weisen in der Geschichte der Philosophie, die vor der Epoche des Sokrates lebten, wurden nicht nur Vorsokratiker, sondern auch Physiker genannt, also als Naturphilosophen bezeichnet. Ihr Denken umschließt den ganzen Kosmos, einschließlich des Menschen. Ihre Weisheit entsprach oft noch dem Wissen einer Offenbarung.

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Es bahnt sich ein Europa der zwei Geschwindigkeiten an

Die Macht über die Staatsfinanzen ist für den Historiker Hans-Ulrich Wehler historisch der Kernbestand, der von allen demokratischen Parlamenten verteidigt wird. In den Ländern Europas ist eine skeptische Abneigung dagegen gegeben, die Verfügungsgewalt über das Staatsbudget abzutreten. Laut Hans-Ulrich Wehler gibt es aber in den letzten eineinhalb Jahren mit der Europäischen Zentralbank eine Art von informeller Wirtschaftsregierung in Europa. Er erklärt: „Sie kauft Staatsanleihen von wackligen Staaten wie Griechenland, Portugal, Irland auf und greift in diesem Sinne schon in das Souveränitätsrecht der Länder ein.“ Die angestrebte Fiskalunion in Europa würde seiner Meinung nach noch eine stärkere Formalisierung bedeuten, denn man müsste dann eine politische Instanz bilden, die die Finanzlage der einzelnen Staaten kontrollieren und gegebenenfalls korrigieren kann.

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Seneca kritisiert sinnlose Anstrengungen und Mühen

Seneca rät den Menschen, sich nicht um überflüssige Dinge zu bemühen und sich nicht ohne Sinn anzustrengen. Das heißt: Unerreichbares soll man nicht herbeisehnen, um nicht zu spät und tief beschämt die Nichtigkeit leidenschaftlich erkämpfter Erfolge zugeben zu müssen. Denn die Trübsal der meisten Menschen rührt aus ihren schimpflichen Erfolgen wie auch aus ihren Misserfolgen. Seneca schreibt: „Schluss machen müssen wir mit dieser Art Betriebsamkeit, die so viele Menschen zwischen ihren Häusern, den Theatern und Marktplätzen hin und hertreibt.“ Sie sollen aufhören, sich aufdringlich in fremde Angelegenheiten zu mischen und ihre Scheinbeschäftigungen aufgeben.

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Heinz Bude erforscht die Bildungspanik in Deutschland

Heinz Bude beschreibt in seinem neuen Buch „Bildungspanik“ wie eine große Unsicherheit die deutsche Gesellschaft durchdringt. Nämlich die Frage, ob die deutschen Schüler und Studenten in Zukunft gegen die internationale Konkurrenz bestehen können. Die Ergebnisse der PISA-Studien haben in Deutschland eine rege Diskussion über die Leistungsfähigkeit des aktuellen Schulsystems ausgelöst. Heinz Bude stellt fest, dass dabei selten darüber gesprochen wird, was gelernt werden soll. Sondern viel häufiger wird darüber gesprochen, wie die Bildungschancen verteilt werden sollen. Für den Soziologen gehört die Bildung zu dem Feld, auf dem die Bürger soziale Unterschiede ausspielen können. Er schreibt: „Das Bedürfnis, sich zu unterscheiden, und die Angst vor dem gesellschaftlichen Abstieg lassen sich nicht wegdiskutieren. Das zeigt die gescheiterte Reform in Hamburg genauso wie der Run auf teuere Privatschulen.“ Heinz Bude ist seit dem Jahr 2000 Inhaber des Lehrstuhls für Makrosoziologie an der Universität Kassel.

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Eine Aufstockung der IWF-Kredite birgt hohe Risiken

Der Chef der Bundesbank Jens Weidmann kennt selbstverständlich die Medienberichte über den Wunsch einiger Bundesbürger, die D-Mark in Deutschland wieder einzuführen. Sie misstrauen dem Euro, obwohl er eine stabile Währung ist, auch wenn er vor kurzem wieder einmal unter die Marke von 1,30 Dollar gefallen ist. Der Chef der Notenbank erklärt allerdings: „Den Nostalgikern sei gesagt: Die Rückkehr zur D-Mark wäre absurd.“ Wie immer in Krisenzeiten steht der Bundesbankpräsident unter besonderer Beobachtung. Aktuell vor allem mit der geplanten Aufstockung der Mittel des Internationalen Währungsfonds (IWF) um 200 Milliarden Euro, auf den sich die Regierungschefs der Europäischen Union verständigt haben.

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Die Ursprünge des Skeptizismus liegen in Griechenland

Pyrrhon, der etwa 365 bis 270 vor Chr. lebte, begründete den Skeptizismus als eine Richtung der Philosophie, die in der Weigerung besteht, irgendetwas zu glauben. Die Philosophen, die ihm nachfolgten, wurden als Skeptiker bekannt. Aber auch schon vor Phyrron gab es in der griechischen Philosophie eine skeptische Tradition. So hatte beispielsweise Xenophanes die These vertreten, dass der Mensch sein Wissen durch ständiges Hinzulernen zwar erweitern kann, doch dabei allerdings niemals sicher sein kann, die endgültige Wahrheit zu finden. Trotz seiner Mühen kann der Mensch nur den Grad seiner Unwissenheit etwas verringern. Sokrates ging in seinem Skeptizismus sogar noch einen Schritt weiter, indem er behauptete, das einzige was er sicher weiß, ist das er nichts weiß. Dennoch glaubte er, dass Wissen möglich ist.

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Für Karl Jaspers gibt es keine absolute Unabhängigkeit

Der deutsche Philosoph Karl Jaspers vertritt die These, dass die Unabhängigkeit des Menschen scheinbar lautlos verloren geht, in einer Welt, in der das Dasein durch das Typische, die Gewohnheiten des Alltags und die ungefragten sich wiederholenden Selbstverständlichkeiten überflutet wird. Dieser um sich greifenden Tendenz setzt er das Philosophieren entgegen, in der der denkende Mensch unter allen Bedingungen um seine innere Unabhängigkeit ringt. Denn das Bild des Philosophen wird seit der Antike von seiner Unabhängigkeit geprägt, weil er sich der Welt der Güter entsagt, von der animalischen Herrschaft der Triebe befreit und wie ein Asket befürfnislos lebt.

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Friedrich Hegel definiert den Endzweck der Menschheit

Das Ziel der Weltgeschichte ist laut Friedrich Hegel, dass der Geist zum Wissen dessen gelangt, was er wahrhaftig ist, und dies Wissen gegenständlich macht, es zu einer vorhandenen Welt verwirklicht, sich als objektiv hervorbringt. Das Wesentliche dabei ist, dass dies Ziel ein Hervorgebrachtes ist. Friedrich Hegel definiert den Geist als einen, der sich hervorbringt und sich zu dem macht, was er ist. Das Sein des Geistes ist kein ruhendes Dasein, sondern ein absoluter Prozess. In diesem Prozess sind wesentliche Stufen enthalten, und die Weltgeschichte ist die Darstellung des göttlichen Prozesses, indem der Geist sich selbst verwirklicht. Das funktioniert allerdings nur, wenn er seine Wahrheit weiß.

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Erich Fromm spekuliert über das richtige Lesen

Was für das Gespräch gilt, trifft gleichermaßen für das Lesen zu, das laut Erich Fromm eine Zwiesprache zwischen Autor und Leser ist oder sein sollte. Selbstverständlich ist es beim Lesen, ebenso wie beim Gespräch wichtig, was jemand liest oder mit wem er redet. Einen kunstlosen, billig gemachten Roman zu lesen ist eine Art des Tagträumens und eine Flucht aus der Gegenwart, die mitunter schmerzt, vor allem in den Zeiten der Wirtschaftskrise. Dieser Lesestoff gestattet keine produktive Reaktion des Lesers, der Text wird geschluckt und verdaut wie eine bedeutungslose Fernsehsendung oder die Kartoffelchips, die der Mensch beim Zuschauen isst.

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Heilkräuter aus dem Wald wirken wohltuend

Der Förster Walter Mooslechner kennt die kulinarischen Schätze der Natur der Alpen seit seiner Kindheit im Großarltal. In seinem Buch „G´sund und Guat“ stellt er eine Sammlung an erprobten, alten Rezepten zusammen, die sich über Jahrhunderte auf den Almen und Bauernhöfen seiner Heimat bewährt haben. Das Buch ist reich bebildert und alphabetisch von Arnika bis Zirbe geordnet. Die Speisen sind für Alltag und Feierlichkeiten geeignet, zudem in ihrer medizinischen Bedeutung erfasst. Walter Mooslechner hat ein bedeutendes Werk über die Heilkraft der alpinen Naturküche verfasst. Zudem ist es ihm gelungen, wertvolles Wissen über Botanik, Brauchtum und Volkskunde in seinen Hausschatz der Gaumenfreuden einfließen zu lassen.

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José Ortega Y Gasset folgt den Spuren der Vernunft

Die Entdeckung der Vernunft durch den griechischen Philosophen Sokrates enthält für José Ortega Y Gasset den Schlüssel zur europäischen Geschichte, ohne den die Vergangenheit und Zukunft unverständliche Hieroglyphen sind. Vor Sokrates besaßen auch schon Parmenides und Herakles die Vernunft, doch sie wussten es nicht. Der spanische Philosoph schreibt: „Sokrates als erstem war es bewusst, dass die Vernunft ein neues Universum ist, vollendeter und erhabener als das, welches wir im spontanen Leben um uns her vorfinden.“ Die sichtbaren und tastbaren Dinge sind einem ständigen Wechsel unterworfen, sie erscheinen und vergehen und verwandeln sich ineinander. Dasselbe geschieht in der Seele des Menschen: Wünsche und Neigungen wandeln und widersprechen sich.

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Eine Notfallhilfe durch die EZB ist besser als Eurobonds

Für Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs Öffentliche Finanzwirtschaft am Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, gibt es in der Vertrauenskrise um die Zahlungsfähigkeit der Euro-Staaten keinen Königsweg. Seiner Meinung nach läuft der Weg über die Eurobonds auf eine gefährliche europäische Sozialisierung der Staatsschulden hinaus. Er erklärt: „Die Folgen für die Verschuldungsanreize und die politische Akzeptanz des ganzen Integrationsprozesses könnten gravierend sein.“ Ebenso warnt Friedrich Heinemann vor einer Ausweitung der Anleihekäufe durch die Europäische Zentralbank (EZB), die allen geldpolitischen Prinzipien widerspricht und mit steigenden Inflationsrisiken einhergeht. Trotz aller Risiken kann eine weitere Verschärfung der Finanzkrise in Europa dazu führen, dass einer dieser beiden Wege dennoch beschritten werden muss.

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Adipositas kostet in Deutschland fünf Milliarden Euro

Deutschland leidet an Übergewicht. Rund 15 Prozent der Bundesbürger leiden an krankhafter Adipositas. Vor zwölf Jahren waren es laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) noch rund 3,5 Prozent weniger. Etwa 60 Prozent der deutschen Männer haben Übergewicht, bei den Frauen sind es 45 Prozent. Oberarzt Christian Jurowich, Leiter des Adipositas-Zentrums in Würzburg, sagt: „Dabei nimmt vor allem die Zahl der Menschen zu, die extrem viele Kilos mit sich herumtragen. Der Body-Mass-Index (BMI) steigt bei ihnen in schwindelerregende Höhen.“ In vielen Ländern der Welt gibt es dieselben Symptome. Das Fachmagazin „The Lancet“ stellt fest, dass rund eine halbe Milliarde Menschen auf der Welt fettleibig sind.

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Maurice Merleau-Pontys Philosophie der Leiblichkeit

Den Leib, über den er philosophiert, fasst Maurice Merleau-Ponty als ein Subjekt auf, der dem Menschen die Dinglichkeit und die Mitmenschen erschließt. Er ist so stark zu allem und jenem geöffnet, dass er durch seine Haut nur scheinbar begrenzt wird. In Wirklichkeit reicht er bis zum Horizont, wo die Sicht und die Gefühle enden. Wo Menschen kooperieren, verstehen sie sich gleichsam von Leib zu Leib. In dieser wechselseitigen Berührung der Seelen im Verständigungsprozess schwingt nicht selten ein erotischer Moment mit. Die Erotik ist laut Maurice Merleau-Ponty die dem Menschen gegebene Möglichkeit, sich mit einem Du ohne Sprache zu einigen, wobei jeder dem anderen dazu verhilft, das Wohnen im Leibe und damit in der Welt zu verwirklichen.

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Chefvolkswirt Jürgen Stark warnt vor der Inflation

Chefvolkswirt Jürgen Stark, der die Europäische Zentralbank (EZB) verlässt, begründet, warum es so schlimm ist, wenn die EZB den Staaten hilft. Seiner Meinung nach muss es eine klare Aufgabentrennung zwischen der Zentralbank und den Regierungen geben. Er sagt: „Die Zentralbank hat für Preisstabilität zu sorgen. Und es liegt in der Verantwortung der Regierungen, für angemessene Bedingungen für die Finanzierung ihrer Staatsausgaben zu sorgen.“ Er ist allerdings davon überzeugt, dass es die Aufgabe der Notenbank ist, in Zeiten, in denen die Märkte sensibler auf die Verschuldung der Staaten reagieren und deshalb höhere Zinsen verlangen, dies zu korrigieren. Gar nichts hält er von der Idee die Notenpresse anzuwerfen, um die Schulden in der Eurozone zu verringern.

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Für Gesunde sind Produkte ohne Laktose völlig unnötig

Jeder zweite Deutsche glaubt inzwischen, dass er Laktose nicht verträgt. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie der Landesvereinigung Milch in Nordrhein-Westfalen im August dieses Jahres. Ohne eine verlässliche Diagnose über ihre Laktoseunverträglichkeit ernähren sich immer mehr Bundesbürger mit Diätnahrung. In Wirklichkeit ist aber eine Ernährung ohne Laktose und Gluten nur in den seltensten Fällen notwendig. Wie die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten berichtet, leiden nur etwa zehn Prozent der Deutschen unter Laktoseintoleranz. Die Betroffenen können den Milchzucker wegen einer genetischen Mutation nicht gut verdauen. Schon nach einem Glas Kakao werden sie von Blähungen, Übelkeit, Schmerzen oder Durchfall heimgesucht.

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Rolf Dobelli führt in die Kunst des klaren Denkens ein

Rolf Dobelli beschreibt in seinem Buch „Die Kunst des klaren Denkens“ die tückischsten Denkfallen, in die Menschen immer wieder tappen. Der Leser erfährt zum Beispiel, warum er sein eigenes Wissen systematisch überschätzt, warum etwas nicht deshalb richtiger wird, weil die Mehrheit es für richtig hält und warum er an Theorien festhält, obwohl sie nachweislich falsch sind. Denkfehler sind für Rolf Dobelli systematische Abweichungen zur Rationalität, zum optimalen, logischen, vernünftigen Denken und Verhalten. Das Wissen um die verschiedensten Denkfehler macht einen Menschen ruhiger und besonnener, da er seine eigenen Denkfallen frühzeitig erkennt, wodurch er sie abwenden kann, bevor großer Schaden angerichtet ist. Rolf Dobelli war CEO verschiedener Tochtergesellschaften der Swissair-Gruppe und gründete zusammen mit Freunden die Firma getAbstract, den weltgrößten Anbieter von komprimierter Wirtschaftsliteratur.

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Plutarch setzte mit seine Biographien Maßstäbe

Plutarch wurde 46 nach Christus in Chaironeia, im äußersten Westen der griechischen Landschaft Böotien geboren. Er studierte in Athen an der Philosophenschule „Akademie“ die von Platon gegründet worden war. Platon war es auch, den sich Plutarch für sein ganzes Leben als philosophisches Leitbild wählte und den er tief verehrte. Plutarch schätzte an dieser philosophischen Richtung vor allem die Tatsache, dass alle Wissensgebiete in das Interessenspektrum der Philosophen einbezogen wurden. Die Stoiker waren ideologisch die erklärten Gegner Plutarchs, ebenso entschieden lehnte er die auf Lustgewinn abzielende Lehre der Epikureer entschieden ab.

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Die Kriterien der Zumutbarkeit von Nebenwirkungen

Für den Philosophen Robert Spaemann stellen moderne Technologien auf physikalischem und biologischem Gebiet, insbesondere die Atomspaltung und die genetische Manipulation, moralische Probleme dar. Deren Lösung mit traditionellen philosophischen und theologischen Argumenten kann seiner Meinung nach nur gelingen, wenn man sie in ihren abstraktesten und allgemeinsten Formen heranzieht. Robert Spaemann schreibt: „Das gilt insbesondere dort, wo die moralischen Probleme sich mit den politisch-rechtlichen überschneiden, das heißt mit der Frage nach der Verantwortlichkeit des Staates für die möglichen Folgen und Nebenfolgen der Anwendung dieser Technologien.“ Er liegt zufolge von Robert Spaemann im Wesen menschlicher Handlungen, dass sie Nebenwirkungen hervorbringen und Handeln auf Zwecke ausgerichtet ist.

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Beim Workaholic wird die Arbeit zur gefährlichen Sucht

Arbeitssüchtige gelten als vorbildliche Mitarbeiter, setzen sich über die Maßen für ihr Unternehmen ein und würden ihren Arbeitsplatz am liebsten überhaupt nicht mehr verlassen. Doch die so genannten Workaholics ruinieren dabei ihre Gesundheit. Es kommt zum Burnout oder noch schlimmer zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall, die zu den häufigsten Todesursachen von Arbeitsüchtigen zählen. Fast alle diese Menschen verheimlichen es ihrer Umwelt, dass für sie der Job zur Droge geworden ist. Nur in Selbsthilfegruppen diskutieren sie über ihre Probleme. Viele Workaholics wissen nicht einmal, dass sie arbeitssüchtig sind, bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie zusammenbrechen. Wie viele Workaholics in Deutschland bis zur totalen Erschöpfung arbeiten, ist nicht bekannt: Schätzungen gehen von 200.000 bis 400.000 Arbeitssüchtigen aus.

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Die Nachfrage nach Luxusgütern treibt die Wirtschaft an

Menschen mit viel Geld wollen in der Regel immer mehr besitzen. Damit spornen sie den Erfindergeist an. Das Verlangen nach Luxus war ein Bestandteil der industriellen Revolution  und trug am Ende sogar zum Wohl der Armen mit bei. Schon 1913 erklärt Werner Sombart in seinem Buch „Luxus und Kapitalismus“, dass das Verlangen der Frau nach Luxusgütern und exklusiver Kleidung, eine wichtige Triebkraft auf dem Weg zur Entstehung des Kapitalismus gewesen sei. Unter Kapitalismus verstand Werner Sombart allerdings weniger die Freiheitlichkeit von Märkten, sondern die Globalisierung, die Abstraktheit und den Umfang des modernen Wirtschaftsgeschehens. In den verschiedenen Epochen der Weltgeschichte beurteilten die Menschen den Luxus und den Reichtum in unterschiedlicher Art und Weise.

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John Cowper Powys Suche nach der Glückseligkeit

„Alles fließt“, wie Heraklit sagt, nur der Widerstreit der ewigen Gegensätze bleibt bestehen und kein Kampf zwischen den widerstreitenden Gegensätzen wurzelt so tief wie derjenige, der zwischen dem Individuum und allem tobt, was seiner Selbstverwirklichung im Wege steht. John Cowper Powys zitierte Walt Whitman, wenn er den Menschen, wer er auch sei, als vollkommen allein in einem unbegreiflichen Universum beschreibt. Laut John Cowper Powys soll der Mensch niemals die Gegenwart mit der Vergangenheit vergleichen und niemals sehnsuchtsvoll in die Zukunft schauen. Ein Mensch muss sich dagegen auflehnen, wenn er feststellt, dass er sich selbst bemitleidet, weil er hier und nicht dort ist.

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Cicero empfiehlt das ewige Streben nach der Weisheit

Für Cicero ist nichts wünschenswerter als die Weisheit, nichts hervorragender, was des Menschen würdig wäre. Die Leute, die nach ihr streben, werden Philosophen genannt, da die Philosophie nichts anderes ist als das Streben nach Weisheit. Cicero schreibt: „Die Weisheit aber ist, wie von alten Philosophen bestimmt worden ist, das Wissen um Göttliches und Menschliches und deren Ursachen, von denen diese abhängen.“ Cicero versteht nicht recht, was diejenigen noch für lobenswert betrachten, die dieses Streben nach Weisheit tadeln. Denn ob geistiges Ergötzen oder Entspannung von Sorgen gesucht wird, nichts kann seiner Meinung nach verglichen werden mit dem Ringen derer, die immer auf der Suche sind nach etwas, das hingewendet ist oder beiträgt zu einem guten und glücklichen Leben.

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Tim Jackson fordert ein nachhaltiges Wirtschaftsmodell

Tim Jackson glaubt, dass auch für ein neues nachhaltiges Wirtschaftssystem die Arbeit von zentraler Bedeutung sein wird. Denn bezahlte Arbeit trägt erstens ganz offensichtlich zum Lebensunterhalt der Menschen bei und ermöglicht ihnen zweitens am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Tim Jackson schreibt: „Durch Arbeit schaffen wir die gesellschaftliche Welt immer neu und finden einen glaubwürdigen Platz darin.“ Der Professor für Nachhaltige Entwicklung am Zentrum für Umweltstrategien der Universität Surrey vertritt zudem die These, dass sich die Wirtschaft innerhalb bestimmter ökologischer Grenzen bewegen muss. Diese Grenzen werden teilweise durch die Ökologie der Erde gesetzt, teilweise durch das Wachstum der Weltbevölkerung. Tim Jackson erklärt: „Beide Faktoren zusammen bestimmen, wie viele Ressourcen, wie viel Umweltraum zur Verfügung stehen. Innerhalb jeder Ökonomie bildet dies die Grenze für nachhaltiges Wirtschaften.“

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Roland Berger nennt drei Alternativen für den Euro

Für den Unternehmensberater Roland Berger bedroht die Euro-Krise den Wohlstand in Deutschland. Er schließt eine Rettung der Währung zwar nicht aus, aber die Zeit läuft davon und die Kosten werden auf jeden Fall hoch sein. Dass der Euro heute wie ein Sprengsatz in der Europäische Union wirkt liegt seiner Meinung nach daran, weil der Euro auch eine Geschichte der gebrochenen Versprechen ist. Roland Berger sagt: „Es sollte ursprünglich ja eine Währungsunion im Paket mit einer politischen Union geben, Helmut Kohl hatte das 1991 im Deutschen Bundestag mehrfach zugesichert.“ Es hat sich herausgestellt, dass man über das Geld keine gemeinsame Europapolitik erzwingen kann. Laut Roland Berger funktioniert eine Währungsunion nicht ohne fiskal- und wirtschaftspolitischer Union.

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