Es gibt unendlich viele Arten von schönem Leben

Die Menschheit hat inzwischen eine unfassbare Menge von Wissen angehäuft. Deshalb ist es für Maria Popova ein Rätsel, warum die Menschen trotzdem der Illusion des Getrenntseins, des Andersseins erliegen. Diese Verblendung muss der Pastor und Bürgerrechtsaktivist Martin Luther King durchschaut haben, als er vom unausweichlichen „Netz wechselseitiger Beziehungen“ sprach. Und auch der große amerikanische Dichter Walt Whitman sah sie, da er schrieb, dass „jedes Atom, das zu mir gehört, genauso gut zu dir gehört“. In ihrem Buch „Findungen“ erkundet Maria Popova Lebensgeschichten aus vier Jahrhunderten, die miteinander verwoben sind. Sie beginnt bei dem Astronomen Johannes Kepler und endet bei der Meeresbiologin Rachel Carson, dessen Werk als Katalysator für die heutige Umweltbewegung gilt. Die Bulgarin Maria Popova ist eine in den USA wohnhafte Autorin, Intellektuelle und Kritikerin. Sie ist bekannt als Gründerin der Online-Plattform Brain Pickings.

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Jan Wagner erhält 2017 den Georg-Büchner-Preis

Jan Wagner, der in diesem Jahr im 28. Oktober den renommierten Georg-Büchner-Preis erhält, ist ein Lyriker, dessen Texte ein untergründiges Lachen verströmen, der virtuos und klug mit der Sprache spielt. Und dennoch nimmt es sie außergewöhnlich ernst, in jeder Silbe, in jedem Klang. Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung würdigt den Preisträger wie folgt: „Er wird ausgezeichnet für seine spielerische Sprachfreude, seine meisterhafte Formbeherrschung und seine intellektuelle Präsenz.“ Die Träger des Büchner-Preises werden jünger. Nach Marcel Beyer, geboren 1965, nun Jan Wagner, der 1971 in Hamburg geborene, in Berlin lebende Lyriker, Essayist und Prosaautor. Im Jahr 2015 erhielt er den Leipziger Buchpreis zum ersten Mal in der Geschichte für einen Lyrikband. Für sein Buch „Regentonnenvariationen“, das mit dem allesumschlingenden Giersch, dem Podagrakraut, beginnt und mit einem von einem Bienenschwarm unkenntlich gemachten Selbstporträt endet.

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John Cowper Powys Suche nach der Glückseligkeit

„Alles fließt“, wie Heraklit sagt, nur der Widerstreit der ewigen Gegensätze bleibt bestehen und kein Kampf zwischen den widerstreitenden Gegensätzen wurzelt so tief wie derjenige, der zwischen dem Individuum und allem tobt, was seiner Selbstverwirklichung im Wege steht. John Cowper Powys zitierte Walt Whitman, wenn er den Menschen, wer er auch sei, als vollkommen allein in einem unbegreiflichen Universum beschreibt. Laut John Cowper Powys soll der Mensch niemals die Gegenwart mit der Vergangenheit vergleichen und niemals sehnsuchtsvoll in die Zukunft schauen. Ein Mensch muss sich dagegen auflehnen, wenn er feststellt, dass er sich selbst bemitleidet, weil er hier und nicht dort ist.

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Walt Whitman führt den freien Vers in der Lyrik ein

Mit seiner monumentalen Gedichtsammlung „Grashalme“ hat Walt Whitman eine eigenständige neue amerikanische Lyrik geschaffen. Sie ist humanistisch und demokratisch geprägt und enthält ebenso individualistische Inhalte. Walt Whitman wurde 1819 in West Hill auf Long Island geboren und arbeitete nach einem kurzen Schulbesucht als Buchdrucker, Journalist und Lehrer. Er war reiner Autodidakt und eignete sich sein enormes Wissen über die Klassiker der Literatur selbst an. Von 1841 an verdiente Walt Whitman sein Geld als Redakteur von Zeitungen und Almanachen und veröffentlichte erste Gedichte und Erzählungen, die noch einen konventionellen Charakter hatten.

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