Reinhard K. Sprenger deckt die Schattenseite der Vorbilder auf

Es gibt einen Trick, Menschen vom Steuer ihres Lebensautos auf die Rückbank zu drängen: das Gerede von Vorbildern. Während einerseits von Selbstständigkeit, Eigenverantwortung und Unternehmergeist gefordert werden, heißt es andererseits: „Wir brauchen wieder Vorbilder!“ Reinhard K. Sprenger stellt fest: „Überall werden – häufig mit den besten Absichten – Modelle von Tugend, Moral und Werten öffentlich gefordert und gegen gesellschaftlichen Werteverfall und wirtschaftliche Schieflagen aufgeboten.“ Eine vom Ideal der Vorbilder – gleich welcher Art – geprägte Kultur unterscheidet zwischen denen, die nachahmenswerte Eigenschaften aufweisen, und jenen, die sich diese aneignen sollten. Reinhard K. Sprenger spricht Klartext: „Es gibt offensichtlich viele Menschen, die ein Vorbild zum Nacheifern brauchen oder denen man ein Vorbild meint geben zu müssen.“ Reinhard K. Sprenger ist promovierter Philosoph und gilt als einer der profiliertesten Managementberater und Führungsexperte Deutschlands.

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Die Nachfrage nach Luxusgütern treibt die Wirtschaft an

Menschen mit viel Geld wollen in der Regel immer mehr besitzen. Damit spornen sie den Erfindergeist an. Das Verlangen nach Luxus war ein Bestandteil der industriellen Revolution  und trug am Ende sogar zum Wohl der Armen mit bei. Schon 1913 erklärt Werner Sombart in seinem Buch „Luxus und Kapitalismus“, dass das Verlangen der Frau nach Luxusgütern und exklusiver Kleidung, eine wichtige Triebkraft auf dem Weg zur Entstehung des Kapitalismus gewesen sei. Unter Kapitalismus verstand Werner Sombart allerdings weniger die Freiheitlichkeit von Märkten, sondern die Globalisierung, die Abstraktheit und den Umfang des modernen Wirtschaftsgeschehens. In den verschiedenen Epochen der Weltgeschichte beurteilten die Menschen den Luxus und den Reichtum in unterschiedlicher Art und Weise.

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Der Wertewandel verhalf dem Kapitalismus zum Erfolg

Für die amerikanische Historikerin Joyce Appleby war ein wichtiger Faktor des Triumphs des Kapitalismus über die alte Ordnung, dass die Menschen ihre fundamentalen Wertvorstellungen änderten. Zuvor speiste sich ihr Bild der Welt aus einem Katalog aufeinander abgestimmter Ideen, die in einer Epoche des Mangels dafür geeignet waren, den Lauf der Dinge zu verstehen. Joyce Appleby schreibt: „Sie kamen zum Ausdruck in Volksliedern, Predigten und Sprichwörtern und dienten nicht zuletzt dazu, jedermann seinen Platz in der Hierarchie der Gesellschaft zuzuweisen.“ In der Regel denken auch heute die meisten Menschen über die gesellschaftlichen Normen und Werte, die sie schon in ihrer Kindheit prägen, in ihrem späteren Leben nicht mehr viel nach.

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