Die Sozialität geistiger Lebewesen besteht darin, sich aus dem Sumpf ihres Überlebens zu erheben. Der Mensch ist erhaben. Markus Gabriel erklärt: „Wir existieren im empathischen Sinn des Existenzialismus. Dieser besteht darin, dass wir und auf Abstand von den notwendigen natürlichen Dingen befinden, dank derer wir überleben.“ Menschen sind offensichtlich imstande, ihr geistiges Leben im Licht eines Selbstporträts – eines Menschenbilds – zu führen. Menschenbilder schließen einander aus. Konkret gestaltet sich dies so, dass sich Menschen ein Bild davon machen, worin ihr Überleben besteht, das dessen natürlichen Bedingungen nicht Rechnung trägt. Dabei sind sie weit davon entfernt, ein vollständiges Wissen der Selbstorganisation ihrer Überlebensform – des menschlichen Körpers – zu haben. Markus Gabriel hat seit 2009 den Lehrstuhl für Erkenntnistheorie und Philosophie der Neuzeit an der Universität Bonn inne. Zudem ist er dort Direktor des Internationalen Zentrums für Philosophie.
Tauben unterscheiden charakteristische Merkmale
In seiner Doktorarbeit hat Ludwig Huber Versuche mit Tauben beschrieben, die Kategorisierungen mithilfe von Wahrnehmungskonzepten vornehmen. Er konnte zeigen, dass diese Vögel sehr schnell komplexe Reizklassen nach von ihm vorgegebenen Kriterien unterscheiden und nach den von ihm festgelegten Kategorisierungsregeln einordnen konnten. Wie Ludwig Huber mit vielen weiteren Versuchen mit Tauben zeigen konnte, verfügen diese über … Weiterlesen