Willkürliche Machtausübung bedroht die Freiheit

Wenn man über Freiheit spricht, ist das, wovon man sich befreien will, ein bewegliches Ziel. Heutige Konservative mit intellektuellen Neigungen bezeichnen sich oft als „klassische Liberale“. Ihre Vorstellung von der menschlichen Freiheit wurde von John Locke und den Begründern des modernen Liberalismus geprägt. John Locke baute seine politische Argumentation auf dem Konzept der Freiheit auf. … Weiterlesen

Dacher Keltner definiert einen neuen Begriff der Macht

Seit Niccolò Machiavelli und der Renaissance hat sich die Gesellschaft dramatisch verändert, und zwar in einer Weise, die es erforderlich macht, die ausgediente Definition von Macht fallenzulassen. Dacher Keltner erklärt: „Es wird uns eher gelingen, das Macht-Paradox zu überlisten, wenn wir unser Denken erweitern und Macht als die Fähigkeit definieren, etwas in der Welt zu … Weiterlesen

Leistung kann nicht am Erfolg gemessen werden

Die Medaille ist Sinnbild des Erfolgs. Leistung ist etwas ganz anders. Manche Spitzenathleten wissen das. Über eine Goldmedaille entscheidet manchmal die Tagesform, der Zufall, das Wettkampfglück. Über den Markterfolg von Managern, Produkten und Unternehmen entscheiden auch die Konjunktur, die Konkurrenz, das Weltgeschehen – alles Faktoren, die ein Manager – und sei er auch noch so … Weiterlesen

Das eigenständige Denken ist der Ursprung der Kultur der Rationalität

Das, was die europäische Kultur am nachhaltigsten von allen anderen Weltkulturen unterscheidet, ist der hohe Wert, den sie von ihren frühen Anfängen in der griechischen Antike auf das eigenständige Denken legte. Silvio Vietta erläutert: „Das eigenständige Denken ist eines der höchsten Werte der abendländischen Kulturgeschichte und zugleich Ursprung und Grund einer ganzen Kultur des Abendlandes: … Weiterlesen

Die Reichsgründung von 1871 revidierte die Ordnung des Wiener Kongresses

Von einer „deutschen Revolution“ sprach der Oppositionsführer im britischen Unterhaus, der vormalige und spätere Premierminister Benjamin Disraeli, drei Wochen nach der Proklamation des Deutschen Reiches in Versailles. Andreas Rödder vertritt die gleiche Meinung: „In der Tat: Die Reichsgründung von 1871 revidierte die Ordnung des Wiener Kongresses, der das Prinzip des Gleichgewichts der europäischen Mächte um … Weiterlesen

Nationen gründen sich oftmals auf Mythen und Erzählungen

Nationen sind, so die klassische Definition von Ernest Renan, keine materiellen Phänomene, sondern geistige Prinzipien. Sie beruhen darauf, dass eine Gruppe von Menschen sich aufgrund bestimmter Merkmale wie Staatsangehörigkeit, gemeinsamer Sprache, Kultur oder Geschichte als zusammengehörig begreift. Andreas Rödder ergänzt: „Der Realitätsgehalt dieser Vorstellungen gemeinsamer Geschichte und Kultur ist in der Regel begrenzt, vielmehr beruhen … Weiterlesen

Evi Hartmann setzt sich mit dem Begriff der Eliten auseinander

Es ist der traditionelle Elitebegriff, der im Alltag verwendet wird, um jene Menschen zu erfassen, die „das Land regieren und die Wirtschaft lenken“, wie es Leiter von Elitehochschulen gerne bei Absolventen-Abschlussfeiern mit entsprechendem Pathos betonen. Evi Hartmann erläutert: „Dabei geht es um Macht und um Gestaltungskraft. Grob ausgedrückt: Wer sich in einer Spitzenposition befindet, gehört … Weiterlesen

Weisheit hat viel mit Prävention zu tun

Weisheit ist eine praktische Befähigung. Sie ist ein Maß für die Geschicklichkeit, mit der ein Mensch durchs Leben navigiert. Rolf Dobelli weiß: „Wer einmal begriffen hat, dass fast alle Schwierigkeiten einfacher zu vermeiden als zu lösen sind, dem leuchtet diese simple Definition ein: Weisheit ist Prävention.“ In der Tat, das Leben ist schwierig. Von überallher … Weiterlesen

Die Pluralisierung verändert alle Menschen einer Gesellschaft

Kein Mensch kann heute seine ganz persönliche Kultur noch so leben, als ob es keine andere neben ihm gäbe. In gemischten Gesellschaften steht jede Kultur neben anderen. Das heißt: Es gibt keine selbstverständliche Kultur, keine natürliche Zugehörigkeit mehr. Die Außenperspektive – dass es nämlich immer anders sein könnte, dass man jemand anders sein, etwas anderes … Weiterlesen

David Brooks stellt verschiedene Formen des Stolzes vor

Was ist Hochmut beziehungsweise Stolz? Heutzutage ist das Wort „Stolz“ positiv besetzt. David Brooks erläutert: „Es bedeutet mehr oder minder, ein gesundes Selbstwertgefühl zu besitzen.“ Wenn man es negativ verwendet, denkt man in erster Linie an eine überhebliche Person, jemanden, der aufgeblasen und egoistisch ist, angibt und herumstolziert. Aber das ist nicht der Kern des … Weiterlesen

Die Armut und die Abhängigkeit unterscheiden sich fundamental

Der amerikanische Sozialpolitiker Daniel Patrick Moynihan stellt fest: „Arm u sein ist eine objektive, abhängig zu sein, auch eine subjektive Bedingung.“ Damit meint er, dass Armut für den Betroffenen kein Grund zur Scham sein muss, vor allem dann nicht, wenn er keine Vergleichsmaßstäbe besitzt, also nur von Menschen seinesgleichen umgeben ist, oder wenn er mit … Weiterlesen

Herbert Marcuse erörtert das Verhältnis von Ethik und Revolution

Herbert Marcuse lässt sich von der Frage leiten, ob man eine Revolution als angebracht, vielleicht sogar als notwendig rechtfertigen kann, und zwar nicht nur im politischen Sinne, sondern auch im ethischen. Unter Rechtmäßigkeit versteht Herbert Marcuse etwas, was dazu dient, Freiheit und Glück der Menschen in einem Gemeinwesen, von welcher Form der Regierung auch immer, … Weiterlesen

Gute Gefühle führen zwangsläufig zu einem erfolgreichen Leben

Gute Gefühle sind wesentlich für Erfolg im Privatleben und im Beruf. Das ist so, weil sich Menschen mit schlechten Gefühlen ruinieren, persönlich und unternehmerisch. Der Autor des Buchs „Gute Gefühle“, Alexander Goebel, der schon seit 40 Jahren erfolgreich im Emotionsgeschäft unterwegs ist, unterhält seine Leser mit Geschichten aus Unterhaltung, Theater und Musik. Außerdem zeigt die … Weiterlesen

Das Ziel des Menschen ist die Glückseligkeit

Das Wesen des Menschen definiert Aristoteles auf verschiedene Art und Weise, je nach dem, von welcher wissenschaftlichen Disziplin aus er ihn betrachtet. Im Bereich der Logik und der Naturwissenschaften ist der Mensch für den Philosophen ein Wesen mit zwei Füßen, das mit Verstand begabt ist. Diese Definition trennt den Menschen vom Tier, zeigt aber auch Gemeinsamkeiten auf. Gemeinsam sind dem Menschen und dem Tier unter anderem das Atmen, das Leben und die Nahrungsaufnahme. Die Unterschiede sind der aufrechte Gang, aber besonders die Sprache und das schlussfolgernde Denken des Menschen, die den eigentlichen Kern des Menschseins ausmachen.

Deutschland verdankt seinen Erfolg der Europäischen Union

Die große existentielle Frage Europas ist für Marcel Fratzscher bei weitem noch nicht gelöst. Seiner Meinung nach blieben zentrale institutionelle und wirtschaftspolitische Reformen unvollendet. Marcel Fratzscher warnt: „Wenn wir den Pfad der minimalistischen Europapolitik fortsetzen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis es zur nächsten Krise kommt. Denn die Währungsunion ist mit den gegenwärtigen … Weiterlesen

Ernst Fraenkel prüft das Verhältnis von Parlament und Bürokratie

Ernst Fraenkel kritisiert, dass in Deutschland die Tradition der großartigen Parlamentsdebatten fehlt, in denen in offener Feldschlacht um Sieg oder Niederlage einer Regierung gefochten wurde. Ebenso wenig gibt es seiner Meinung nach hierzulande die Flexibilität der parlamentarischen Taktik auf sich selbst gestellter Abgeordneter. Auch nicht vorhanden ist ein parlamentarischer Stil, der aus dem esprit de … Weiterlesen

Die Demokratie ist immer erheblichen Gefährdungen ausgesetzt

Wolfgang Merkel macht auf ein kleines Büchlein aufmerksam, dass im Jahr 2004 unter dem Titel „Postdemokratie“ erschienen ist. Der Autor, Colin Crouch, behauptet darin, dass der demokratische Moment, der sich in den USA noch vor und in Westeuropa unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt hat, verschwunden ist. Die entwickelten Länder nähern sich laut Colin Crouch … Weiterlesen

Michael J. Sandel stellt die Ökonomie der Anreize vor

Paul Samuelson definierte das Wesen der Volkswirtschaftslehre über ihren traditionellen Gegenstandsbereich. Seine Wirtschaftstheorie befasst sich mit der Welt der Preise, Löhne, Zinssätze, Aktien und Schuldscheine, Steuern und Ausgaben. Seine Ökonomie hatte eine konkrete und genau umrissene Aufgabe: Sie sollte erklären, wie Rezession, Arbeitslosigkeit und Inflation zu vermeiden sind, wie eine hohe Produktivität aufrechtzuerhalten ist und … Weiterlesen

Ulrich Beck stellt die neuen Konflikte der Risikogesellschaft vor

Gerade mit der Entfaltung der Risikogesellschaft entwickeln sich für Ulrich Beck die Gegensätze zwischen denjenigen, die von den Risiken betroffen sind, und denjenigen, die von ihnen profitieren. Ähnlich wächst seiner Meinung nach die soziale und politische Bedeutung des Wissens, und damit die Verfügungsgewalt über die Medien, die Informationen zu gestalten und zu verbreiten. In der … Weiterlesen

Paul Kirchhof fordert einen Subventionsabbau in allen Bereichen

Das Stabilitätsgesetz vom 8. Juni 1967 verpflichtet die Bundesregierung jährlich einen Bericht über die Entwicklung der Finanzhilfen des Bundes und der Steuervergünstigungen, also einen Subventionsbericht, zu veröffentlichen. Paul Kirchhof erklärt: „Dieser unterrichtet über die Fortschritte bei einem Subventionsabbau sowie über die Aufteilung der Förderung auf die einzelnen Wirtschaftsbereiche.“ Eine Subventionsabbauliste ist beigefügt. Paul Kirchhof beklagt, … Weiterlesen

Paul Nolte beschreibt die scheinbaren Vorzüge der Diktatur

Selbst in Großbritannien und Amerika kamen in der Zwischenkriegszeit neue Zweifel an der Demokratie auf, doch diese Zweifel griffen im kontinentalen Europa viel weiter und grundsätzlicher um sich und mündeten häufiger, über Skepsis hinaus, in Gegnerschaft gegen die Demokratie oder jedenfalls Gleichgültigkeit gegenüber ihrer möglichen Zerstörung. Die Aussicht auf eine Diktatur erschien in den 1920er … Weiterlesen

Profitgier führt in den Selbstmord-Kapitalismus

Was die Welt gerade erlebt, ist für den ehemaligen Topmanager Daniel Goeudevert nicht die Durchsetzung des Ökonomischen, sondern seine Pervertierung. Markt und Wirtschaft sind seiner Meinung nach keine Zwecke, sondern Mittel, über deren Ausgestaltung und Verwendung die handelnden Akteure entscheiden. Von allen machen Markt und Wirtschaft gar nichts. Sie entfalten allerdings eine Logik, die sich … Weiterlesen

Der Naturzustand ist ein Krieg aller gegen alle

Eines der grundlegenden Werke von Thomas Hobbes ist das Buch „Elemente der Philosophie“, das in drei Abschnitten in London und Paris veröffentlicht wurde. Der erste Abschnitt „Vom Körper“ enthält theoretische Ausführungen über Ort, Zeit und Körper sowie einen Abriss der mechanistischen Auffassung der Welt. Im zweiten Abschnitt „Vom Menschen“ beschäftigt sich Thomas Hobbes vor allem mit der evolutionären Entwicklung des Menschlichen wie Zeugung, Ernährung, Blutkreislauf und die Bewegung des Körpers. Außerdem untersuchte er, wie sich der Mensch mit seinem Körper in der Umwelt zurechtfindet. Der dritte Abschnitt handelt „Vom Bürger“. Die Themen sind Freiheit, Gewalt, vernünftiges Handeln sowie der Naturzustand des Menschen.

Aristoteles untersucht die Lebensformen der Menschen

Das Wesen des Menschen definiert Aristoteles auf verschiedene Art und Weise, je nach dem, von welcher wissenschaftlichen Disziplin aus er ihn betrachtet. Im Bereich der Logik und der Naturwissenschaften ist der Mensch für den Philosophen ein Wesen mit zwei Füßen, das mit Verstand begabt ist. Diese Definition trennt den Menschen vom Tier, zeigt aber auch Gemeinsamkeiten auf. Gemeinsam sind dem Menschen und dem Tier unter anderem das Atmen, das Leben und die Nahrungsaufnahme. Die Unterschiede sind der aufrechte Gang, aber besonders die Sprache und das schlussfolgernde Denken des Menschen, die den eigentlichen Kern des Menschseins ausmachen.

Aristoteles begründet die exakten Wissenschaften

Aristoteles war der Erste, der die Wissenschaften in verschiedenen Disziplinen aufteilte. Er lehrte Methoden, mit denen sich sichere Erkenntnisse gewinnen ließen und beschritt den Weg zum gesicherten Wissen über die Deduktion und Induktion: die Deduktion schließt vom Allgemeinen auf das Besondere, die Induktion ist der Versuch aus wenigen speziellen Gegebenheiten auf das Allgemeine zu schließen und so eine allgemein gültige Aussage der Erkenntnis zu erzielen. Zu seinen Schriften der Logik gehören die acht Bücher der „Topik“ und die „Sophistischen Widerlegungen“, die Anleitungen enthalten, wie Behauptungen begründet aufzustellen und zu verteidigen sind sowie etwaigen Widersprüchen aus dem Wege zu gehen.