Richard Thaler stellt die Grundannahmen der Ökonomie auf den Kopf

Richard Thaler hat als einer der ersten Ökonomen gezeigt, dass das Handeln von Menschen oft unvernünftig ist und damit traditionelle Grundannahmen der Ökonomie auf den Kopf gestellt. In seinem neuen Buch „Misbehaving“ erklärt er anhand vieler Beispiele aus Beruf und Alltag, warum das Konzept des rational handelnden Homo oeconomicus ein fataler Irrglaube ist. Dabei wirft er einen ebenso klugen wie amüsanten Blick auf die psychologischen Grundlagen menschlicher Entscheidungen. Die Kernpromisse der Wirtschaftstheorie lautet, dass Menschen sich so entscheiden, dass sie ihren Nutzen optimieren. Außerdem wird angenommen, dass der Homo Oeconomicus keine verzerrten Entscheidungen trifft. Das heißt, er trifft seine Entscheidungen auf der Grundlage dessen, was Ökonomen „rationale Erwartungen“ nennen. Richard Thaler ist Professor für Behavorial Science and Economics an der University of Chicago. 2017 erhielt er für seine Forschungen zur Wirtschaftspsychologie den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften.

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Andreas Salcher erklärt die Geheimnisse eines guten Rufs

Ein bekanntes Sprichwort lautet: „Eigenlob stinkt“. Der gute Ruf eines Menschen ergibt sich vielmehr dadurch, dass möglichst viele andere über ihn reden. Trotzdem verfallen immer wieder Menschen dem Irrglauben, dass sie sich nur oft und laut selbst beweihräuchern müssen, um eine hohe Reputation zu erwerben. Anders lässt es sich für Andreas Salcher nicht erklären, warum die Welt so voll von Ankündigungen ist.  Man muss schon eine laute Stimme haben, um sich in dem Marktgeschrei der Selbstpreisungen auch nur für kurze Zeit Gehör zu verschaffen. Andreas Salcher veröffentlichte sein erstes Buch „Der talentierte Schüler und seine Feinde“ im Jahr 2008. Davon verkaufte er 30.000 Bücher. Seither schreibt er jedes Jahr einen Bestseller. Sein erfolgreichstes Buch ist „Meine letzte Stunde“ mit mehr als 50.000 verkauften Exemplaren. Sein neuestes Werk heißt „Erkenne dich selbst und erschrick nicht“.

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Deutschland verdankt seinen Erfolg der Europäischen Union

Die große existentielle Frage Europas ist für Marcel Fratzscher bei weitem noch nicht gelöst. Seiner Meinung nach blieben zentrale institutionelle und wirtschaftspolitische Reformen unvollendet. Marcel Fratzscher warnt: „Wenn wir den Pfad der minimalistischen Europapolitik fortsetzen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis es zur nächsten Krise kommt. Denn die Währungsunion ist mit den gegenwärtigen Strukturen nicht nachhaltig.“ Deutschland hat als größte und stabilste Volkswirtschaft in Europa nicht nur eine besondere Verantwortung, sondern auch die einmalige Chance die Zukunft des europäischen Kontinents zu gestalten. Deutschland weitert sich diese Gelegenheit zu ergreifen, weil es sich drei Illusionen hingibt. Marcel Fratzscher ist Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und Professor für Makroökonomie und Finanzen an der Humboldt-Universität in Berlin.

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Die soziale Ungleichheit in Deutschland nimmt dramatisch zu

Hans-Ulrich Wehler stellt in seinem Buch „Die neue Umverteilung“ die Diagnose, dass Deutschland ein Land der exzessiven Hierarchisierung geblieben ist. Das heißt, der Fahrstuhl führt nur für wenige nach oben, aber für immer mehr nach unten. Zudem hat Hans-Ulrich Wehler herausgefunden, dass die obersten fünf Prozent der Sozialpyramide enorm begünstigt werden, während die Lebensbedingungen und Einkommen der Mittelschicht und erst recht der Unterschichten stagnieren oder sich verschlechtern. Dazu kommt ein politisches Problem: „Mit verschärfter Ungleichheit wird, über kurz oder lang, die Legitimationsgrundlage des politischen Systems durch wachsende Zweifel in Frage gestellt.“ Der Autor ist davon überzeugt, dass das Thema „Soziale Gerechtigkeit“ zum Dauerbrenner der innenpolitischen Diskussion in den kommenden Jahren aufsteigen wird. Hans-Ulrich Wehler war bis zu seiner Emeritierung Professor für Allgemeine Geschichte an der Universität Bielefeld. Sein Hauptwerk ist die fünfbändige „Deutsche Gesellschaftsgeschichte“.

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Rolf Dobelli stellt die Kunst des klugen Handelns vor

Klarer zu denken und klüger zu handeln bedeutet für den Bestsellerautor Rolf Dobelli zuerst einmal alle Denk- und Handlungsfehler zu entfernen. In seinem neuen Buch „Die Kunst des klugen Handelns“ hegt Rolf Dobelli einen ganz einfachen Wunsch. Er schreibt: „Wenn es uns allen gelänge, die wichtigsten  Denkfehler zu vermeiden – sei es im Privatleben, im Beruf oder im politischen Entscheidungsprozess –, resultierte ein Quantensprung an Wohlstand. Wir brauchen keine zusätzliche Schlauheit, keine neuen Ideen, keine Hyperaktivität, wir brauchen nur weniger Dummheit.“ Rolf Dobelli war CEO verschiedener Tochtergesellschaften der Swissair-Gruppe und ist heute Unternehmer. Er ist Gründer von ZURICH.MINDS, einer Community von weltweit führenden Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft, Gründer von Ccademy, einer Akademie für Entscheidungsfindung, und Mitgründer von getAbstract, dem weltgrößten Anbieter von komprimierter Wirtschaftsliteratur.  

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Paracelsus begründet die moderne Medizin

Geboren wird Paracelsus im Jahr 1493 unter dem Namen Theophrastus Bombastus von Hohenheim. Er beginnt im Alter von 16 Jahren in Basel Medizin zu studieren. 1515 verleiht ihm die Universität Ferrara die Doktorwürde in Chirurgie und Medizin. Zwei Fachrichtungen, die nach damaligem Verständnis nicht unbedingt zusammengehörten. Der Arzt stellte Pillen und Salben her, der Chirurg arbeitete mit Messer und Knochensäge. Seine Schüler forderte er später immer wieder auf: „Lernt`s beide, oder lasst`s bleiben.“ Er legt den Namen seines Vaters ab und nennt sich fortan Paracelsus, der sich zu einem der berühmtesten Namen des Abendlands aufschwingen sollte.

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Heiner Flassbeck fordert eine neue Marktwirtschaft

Heiner Flassbeck stellt in seinem neuen Buch „Die Marktwirtschaft des 21. Jahrhunderts“ die These auf, dass ein neues Wirtschaftswunder machbar ist, wenn man die vier großen Aufgabengebiete Finanzen, Handel, die soziale sowie die ökologische Absicherung erfolgreich miteinander verbindet. Gleichzeitig fordert der Autor eine radikale Reform der Parteiendemokratie und des Lobbyismus. Die Marktwirtschaft hat nur dann eine Zukunft, wenn sie in ein System verwandelt wird, das nicht dazu da ist, einigen Wenigen Reichtum zu ermöglichen, sondern ganz im Gegenteil allen Bürgern eine systematische Chance auf die Verbesserung ihrer Lebensumstände gibt. Heiner Flassbeck arbeitet seit dem Jahr 2000 bei den Vereinten Nationen in Genf und ist dort als Direktor zuständig für die Division Entwicklung und Globalisierung.

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