Naturverbundenheit wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus

Mehr und mehr erkennt man, dass wichtige Zusammenhänge zwischen dem menschlichen Nervensystem, der Immunfunktion und der Stimmung gibt. Lucy F. Jones ergänzt: „Neueste Fortschritte auf dem Gebiet der Genetik zeigen, dass mit Depressionen assoziierte Gene auch Verbindungen zum Nerven- und Immunsystem haben.“ Naturverbundenheit wirkt sich positiv auf die Immunfunktion des menschlichen Körpers aus, sei es durch eine Entspannung des Nervensystems oder das Verfliegen von Ängsten und Sorgen. Sie verschafft den Menschen durch Phytonzide – die von Bäumen und Pflanzen ausgestoßenen Chemikalien, die das Immunsystem ebenfalls in Schwung bringen können – eine Atempause von verschmutzter Luft. Studien haben gezeigt, dass schon der Blick auf eine natürliche Landschaft zu einem Anstieg entzündungshemmender Zytokine führen kann. Lucy F. Jones ist Journalistin und schreibt regelmäßig zu wissenschaftlichen Themen, Gesundheit, Umwelt und Natur für die BBC, The Guardian und The Sunday Times.

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Im Buddhismus bilden Stoff und Erleben eine Einheit

Was Menschen Materie nennen, ist gar nicht so tot, wie sie glauben. Die Trennlinie zwischen Lebendigem und Unbelebtem reicht nicht in eine absolute Tiefe. Denn das Unbelebte trägt bereits Vorformen, Potenziale und Keimformen lebendigen Erlebens in sich. Der Fehler, der in eine Sackgasse geführt hat, liegt in einem falschen Begriff der Materie. Dieser wurde zu Beginn der neuzeitlichen Wissenschaften gefasst. Fabian Scheidler erklärt: „Die Ursprünge dieser bisweilen als „Panpsychismus“ bezeichneten Position reichen weit in die Geschichte von Philosophie und Wissenschaften zurück.“ Die indische Samkhya-Theorie entstand vor mehr als 2500 Jahren. Dort ist der Urstoff des Universums, „prakriti“ nicht als tot und passiv gedacht. Sondern man fasst es als aktives Prinzip auf, das auch Empfindungs- und Wahrnehmungsvermögen umfasst. Der Publizist Fabian Scheidler schreibt seit vielen Jahren über globale Gerechtigkeit.

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Jeremy Rifkin fordert eine „empathische Zivilisation“

Der Begriff „Empathie“ hat in den vergangenen Jahren eine steile Karriere gemacht, selbst Politiker wie der amerikanische Präsident Barack Obama klagen über fehlende Empathie, und Vordenker wie Jeremy Rifkin fordern gar eine „empathische Zivilisation“. Auch Straftaten werden heute gerne damit erklärt, dass der Täter einen Mangel an Empathie habe und daher im Gefängnis oder in der Therapie dazu gebracht werden müsse, mehr Empathie zu empfinden. In Ulrich Schnabel regt sich Widerspruch: „Solange Empathie jedoch lediglich als Einfühlung verstanden wird, garantiert ein Mehr davon noch längst kein friedlicheres oder freundlicheres Verhalten.“ Zum einen ist die Empathie nämlich meist nur auf die Angehörigen der eigenen Gruppe beschränkt und dient damit als Abgrenzung gegen andere. Ulrich Schnabel ist Wissenschaftsredakteur der Wochenzeitung „Zeit“ und Autor mehrerer erfolgreicher Sachbücher.

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Die Auseinandersetzung mit dem Tod gehörte schon immer zum Leben

In der Frühzeit der Menschheit gab es noch keine Medizin, die sich um die Traumata der menschlichen Seele kümmern konnte. Man kann aber die Ansicht vertreten, dass religiöse Überzeugungen, Moralsysteme, Justiz und politische Regierungsführung im Wesentlichen auf diese Traumata abzielten und darauf, sich von deren Folgen zu erholen. Am engsten ist die Entwicklung religiöser Überzeugungen in den Augen von Antonio Damasio mit der Trauer über persönliche Verluste verknüpft, welche die Menschen zwang, sich mit der Unausweichlichkeit des Todes und den unzähligen Wegen, auf denen er sich einstellen kann, auseinanderzusetzen: Unfälle, Krankheiten, Gewalttaten und Naturkatastrophen – alles andere, nur nicht das hohe Alter, das in prähistorischer Zeit selten war. Antonio Damasio ist Professor für Neurowissenschaften, Neurologie und Psychologie an der University of Southern California und Direktor des dortigen Brain and Creative Institute.

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Bei der Achtsamkeit spielt Transzendenz keine Rolle

Achtsamkeit heißt die aktuelle Antwort auf Burn-out und Stress. Die neu entdeckte Innerlichkeit soll Menschen dazu bringen, sich dem Wesentlichen im Leben zuzuwenden – ist aber oft nur der Esoterik-Chic einer erschöpften Leistungselite. Achtsamkeit ist das Wort der Zeit. So wie in Burn-out alles Bedrohliche einer anstrengend gewordenen Welt mitschwingt, so atmet Achtsamkeit bereits alles, was fehlt und doch ersehnt wird. Es geht um Dinge, die lange an allen möglichen Orten eine Rolle spielten, nur nicht im Job. Um Sinnsuche und Sinnfragen, um Meditation, Spiritualität und inneres Leid. Dinge, für die traditionell die Kirchen zuständig waren, Psychotherapeuten, Freunde und vielleicht der Barmann im Hotel. Aber bestimmt nicht der Chef. Das Wort Achtsamkeit ist eine Übersetzung aus der buddhistischen Literatur: Satipatthana oder Smrti-Upasthana.

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Der Buddhismus beschäftigt sich viel mit dem Glück

Die meisten Religionen und Philosophien vertreten ein ganz anderes Verständnis von Glück als der liberale Humanismus. In diesem Zusammenhang ist für Yuval Noah Harari der Buddhismus besonders interessant. Denn der Buddhismus räumt der Frage nach dem Glück eine vermutlich größere Bedeutung ein als jede andere Religion. Yuval Noah Harari erklärt: „Seit zweieinhalb Jahrtausenden beschäftigen sich Buddhisten systematisch mit dem Wesen und den Ursachen des menschlichen Glücks, weshalb sich Wissenschaftler heute besonders für ihre Philosophie und Meditationspraxis interessieren.“ Der Buddhismus geht davon aus, dass Glück weder eine subjektive Empfindung ist noch einem Lebenssinn abhängt. Glück bedeutet im Gegenteil, keinen persönlichen Gefühlen und keinen Illusionen mehr nachzujagen. Nach Ansicht des Buddhismus verwechseln die meisten Menschen Glück mit angenehmen Empfindungen und Leid mit unangenehmen Empfindungen. Yuval Noah Harari ist Professor für Geschichte an der Hebrew University of Jerusalem.

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Den Menschen ist das Erlebnis der Humanität verloren gegangen

Die ganze Vorstellung der Humanität und des Humanismus gründet in der Idee der menschlichen Natur, die allen Menschen gemeinsam ist. Das war laut Erich Fromm die Prämisse des buddhistischen wie des jüdisch-christlichen Denkens. Der Buddhismus entwickelte ein Bild vom Menschen in existentialistischen und anthropologischen Begriffen und nahm an, dass die gleichen psychischen Gesetze für alle Menschen gelten. Denn die conditio humano ist für alle die gleiche, da alle Menschen in der Illusion der Getrenntheit und Unzerstörbarkeit des eigenen Ichs leben. Jedes Individuum sucht eine Antwort auf das Problem seiner Existenz zu finden, indem es versucht, sich gierig an allen Dingen, einschließlich des Ichs, festzuklammern. Alle Menschen leiden und können nur vom Leiden erlöst werden, wenn sie die Illusion ihres Abgetrenntseins und ihre Gier überwinden.

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Die wissenschaftliche Revolution entstand dank der Unwissenheit

Spätestens seit der kognitiven Revolution besitzen die Menschen das unwiderstehliche Bedürfnis, das Universum zu verstehen. Unsere Vorfahren nahmen sich viel Zeit, um die Geheimnisse der Natur zu erforschen. Doch die moderne wissenschaftliche Tradition unterscheidet sich laut Yuval Noah Harari durch eine Kombination von drei wesentlichen Eigenschaften von allen anderen Traditionen des Wissens. Der erste Unterschied besteht im Eingeständnis des Unwissens. Die moderne Forschung ist bereit zuzugeben, dass sie nicht alles weiß. Sie geht sogar davon aus, dass das gesamte Wissen, das heutzutage existiert, in der Zukunft durch neue Erkenntnisse widerlegt werden kann. Es gibt keine Vorstellung und keine Theorie, die nicht hinterfragt werden könnte. Die zweite Eigenschaft besteht in der zentralen Bedeutung von Beobachtung und Mathematik. Die moderne Wissenschaft versucht ständig, neues Wissen zu erwerben.

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Die Sehenswürdigkeiten liegen auf Sri Lanka nahe beieinander

Wie gewohnt, startet auch der Baedeker-Reiseführer „Sri Lanka“ mit den Top-Reisezielen des Landes. Die überschaubare Größe der Insel hat für Touristen den Vorteil, dass die Sehenswürdigkeiten einer Kultur, die über Jahrhunderte reifte, recht nahe beieinanderliegen und deshalb gut zu erkunden sind. Den Urlauber erwarten auf Sri Lanka einzigartige Landschaften und geschichtsträchtige Orte. Die Kontraste dazu bilden die Metropolen Colombo und Galle, in denen das moderne Stadtleben pulsiert. Zu den touristischen Highlights zählt unter anderem Mihintale auf dem Missaka-Berg, wo der Buddhismus auf Sri Lanka Fuß fasste. Die herrlichen Tempel, Höhlen und Ruinen der Klosteranlage sind von einer herrlichen Landschaft umgeben. Eine Touristenattraktion erster Güte ist auch die antike Hauptstadt Anuradhapura. Mehr als 100 singhalesische Könige statteten die Stadt mit prachtvollen Palästen, grandiosen Gärten und zahlreichen religiösen Bauten wie Klöstern und Dagobas aus.

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Für José Ortega Y Gasset ist das Leben altruistisch

In vergangenen Zeiten nahmen Menschen ihre Zuflucht zu einem Jenseits, wenn sie Werte, Sinn und eine Rechtfertigung ihres Lebens suchten. Der Wert des Lebens lag immer in einem Jenseits, zu dem das Leben ein Weg oder Werkzeug war. Das Leben in seiner Immanenz hatte ein meist negative Bewertung. Für José Ortega Y Gasset war es ein folgenschwerer Irrtum, dass die Menschen glaubten, wenn man das Leben sich selbst überlässt, zum Egoismus neigt. Ganz im Gegenteil: das Leben ist in seinem tiefsten Grund und Wesen altruistisch. José Ortega Y Gasset schreibt: „Das Leben ist die Verwirklichung des Altruismus in der Schöpfung; es existiert nur als ewige Wanderung des Ich hin zum anderen.“

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Religionen trugen wesentlich zur Einigung der Menschheit bei

Religion gilt heutzutage als Inbegriff der Ausgrenzung, Streit und Hass. Doch laut Yuval Noah Harari war die Religion die dritte große Kraft, die zur Einigung der Menschheit beitrug. Da alle Gesellschaftsordnungen von den Menschen erfunden worden sind, sind sie zerbrechlich – und je größer eine Gesellschaft, desto fragiler ist sie. Den Religionen kam eine zentrale Aufgabe zu, weil sie diese zerbrechlichen Gefüge legitimierten, indem sie auf einen übermenschlichen Willen verwiesen. Yuval Noah Harari erläutert: „Die Religionen behaupten nämlich, dass unsere Gesetze nicht etwa einer menschlichen Laune entspringen, sondern von einer absoluten Autorität angeordnet wurden. Auf dieser Grundlage lassen sich einige Prinzipien formulieren, die nicht in Zweifel gezogen werden können und der Gesellschaft ein stabiles Fundament geben.“ Yuval Noah Harari ist Professor für Geschichte an der Hebrew University of Jerusalem.

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Der Chinese Mo Yan erhält den Literaturnobelpreis 2012

Heute erhält der chinesische Schriftsteller Mo Yan in Stockholm den Literaturnobelpreis. Wer wäre besser dafür prädestiniert als seine Übersetzerin Karin Betz, zu erklären, was das Werk Mo Yans auszeichnet. Zuerst einmal sind Mo Yans Geschichten laut Karin Betz eine Zumutung. In „Das rote Kornfeld“ wird dem Onkel des Erzählers bei lebendigem Leib die Haut abgezogen, und in „Die Knoblauchrevolte“ erhängt sich eine hochschwangere junge Frau, als schon die Wehen eingesetzt haben. In seinem Roman „Die Sandelholzstrafe“ wird ein Mann von einem Foltermeister nach allen Regeln der Kunst lebendig in fünfhundert Teile zerlegt. Doch seine Leser können und wollen diese Geschichten lesen, denn wenn sie erst einmal in Mo Yans Welt eingetaucht sind, befinden sie sich an einem Ort namens Gaomi, in dem das Zuschauen beim Schlachten eines Schweins noch zum Leben gehört, in dem es die Menschen noch gewohnt sind, dem Leid ins Gesicht zu blicken und über die ständige Nähe von Not und Schmerz gelernt haben, was das Leben in seiner ganzen Fülle bedeutet.

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Das Philosophie Magazin fragt nach dem Tier im Menschen

In der sechsten Ausgabe stellt das Philosophie Magazin im Dossier die Frage: „Wie viel Tier steckt in mir?“ Chefredakteur Wolfram Eilenberger zitiert in seinen Ausführungen den amerikanischen Biologen und Verhaltensforscher Edward O. Wilson, der das Phänomen der Eusozialität ins Zentrum seiner evolutionären Analysen gestellt hat. Er meint damit die natürliche Disposition von Lebewesen, die jeweils eigene Existenz in den Dienst einer generationsübergreifenden Gemeinschaft zu stellen. Ameisen und Menschen, die beiden wahrhaft staatenbildenden Wesen, haben es als einzige Arten geschafft den gesamten Globus zu besiedeln. Edward O. Wilson schließt daraus, dass der Altruismus, der Wille zur Selbstaufopferung und generationenübergreifende Nachhaltigkeit sich damit als die wahren Erfolgsgaranten der Evolution erweisen. Es war also die Fähigkeit unserer Vorfahren, sich kooperativ und empathisch weiterzuentwickeln, die den Homo sapiens hervorbrachten. Wolfram Eilenberger schreibt deshalb: „Gerade das Tier in uns ist gut.“

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Richard Wilhelm beschreibt die Geburt der Philosophie

Für Richard Wilhelm entsteht Philosophie nicht voraussetzungslos. Vielmehr ist sie seiner Meinung nach stets zunächst ein Bewusstwerden eines Kultur- und Weltanschauungsbesitzes. Dieser beginnt anschließend durch irgendwelche historischen Ereignisse in Frage gestellt zu werden und bedarf deshalb einer gedanklichen Rechtfertigung, Weiterentwicklung oder Umgestaltung. Dazu kommt noch ein weiterer Umstand. Richard Wilhelm schreibt: „Wir finden nämlich um die Wende des 6. zum 5. vorchristlichen Jahrhunderts um die ganze Erde eine Welle geistiger Produktivität gehen, die unbewusst schlummerndes Weltanschauungsgut dem Individuum auf bisher ungekannte Weise zu eigen macht.“ Richard Wilhelm, der 1873 in Stuttgart geboren wurde und 1930 in Tübingen starb, war einer der bedeutendsten deutschsprachigen Sinologen. Zudem war er als Theologe und Missionar tätig.

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Richard Wilhelm stellt die Philosophie Chinas vor

Die vorliegende Schrift des Sinologen Richard Wilhelm führt den Leser knapp und allgemeinverständlich in die Chinesische Philosophie ein. In sieben Kapiteln handelt er die Entwicklungslinien und Grundpfeiler der einzelnen fernöstlichen Lehren ab – angefangen im 6. vorchristlichen Jahrhundert über den Taoismus, den Konfuzianismus, den Buddhismus bis hin zur chinesischen Philosophie des 18. Jahrhunderts. Richard Wilhelm schreibt zu Beginn seines Buchs über die Entstehung des philosophischen Denkens in China, wobei er die Schule der Schriftgelehrten und die der Propheten vorstellt. Richard Wilhelm, der 1873 in Stuttgart geboren wurde und 1930 in Tübingen starb, war einer der bedeutendsten deutschsprachigen Sinologen. Zudem war er als Theologe und Missionar tätig.

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José Ortega Y Gasset kritisiert den Buddhismus

Buddhist sein heißt für José Ortega Y Gasset, von vornherein zu glauben, dass in einer Welt bloßer Erscheinungen existieren heißt, in Wirklichkeit nicht wahrhaft da zu sein. Die wirkliche Existenz besteht für einen Buddhisten nicht darin, ein Mensch innerhalb des Universums zu sein, sondern darin, mit dem Weltall zu verschmelzen, in ihm sozusagen aufzugehen. Er strebt also danach nicht zu leben, oder so wenig wie möglich zu existieren. So beschränkt er beispielsweise seine Ernährung auf ein Mindestmaß. Außerdem strebt er nach einem Höchstmaß von Regungslosigkeit, um sich in die Meditation zu versenken, das einzige Mittel, das dem Menschen gestattet, in Ekstase zu gelangen, das heißt in ein Leben außerhalb der Welt zu versetzen.

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T. S. Eliot ist das Vorbild für die lyrische Avantgarde

T. S. Eliot verkörpert auf dem Gebiet der Dichtung wie kein anderer Autor des 20. Jahrhunderts die lyrische Avantgarde. Seinen unsterblichen Ruhm begründete sein epochales Gedicht „Das wüste Land“. Er hat darin wie kein anderer Dichter die existentielle Krise der Moderne und deren möglichen Überwindung geschildert. T. S. Eliot schildert in seinem Hauptwerk den Geist seiner Zeit, der sich in der Trostlosigkeit der Großstadt manifestiert. „Das wüste Land“ wird zum Symbol für die Orientierungslosigkeit und einer Sprach- und Sinnkrise nach dem ersten Weltkrieg. Das Gedicht beginnt mit folgenden Zeilen:

“APRIL is the cruellest month, breeding
Lilacs out of the dead land, mixing
Memory and desire, stirring
Dull roots with spring rain.”

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Mihaly Csikszentmihalyi lehrt das gute Leben

Mihaly Csikszentmihalyi ist davon überzeugt, dass der Mensch ein wirklich ganz erfülltes Leben nur dann führen kann, wenn er ein Teil von etwas ist, das sein Selbst an Größe und Dauer übersteigt. In der heutigen Welt gibt es genug warnende Anzeichen für die zu starke Konzentration auf das eigene Selbst der Menschen. Ein Beleg dafür ist die Unfähigkeit, feste Bindungen einzugehen. Wer allerdings ein gutes Leben führen will, muss aktiv Verantwortung für den Rest der Menschheit und die Welt übernehmen. Mihaly Csikszentmihalyi rät den Menschen sich an einer Maxime des Buddhismus zu orientieren, die wie folgt lautet: „Handle stets so, als hinge die Zukunft des Universums von deinem Tun ab, und lache dabei über dich selbst, weil du glaubst, dass irgend etwas, was du tust, irgendeinen Unterschied machen wird.“

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Im Zen führt die Erleuchtung zur absoluten Freiheit

Einer Definition zufolge, kann man Zen als die Meditationsschule im Buddhismus bezeichnen. Der indische Patriarch Bodhidharma soll die Lehre des Zens im 6. Jahrhundert nach China gebracht haben. Wissenschaftler glauben, dass er auch der Urheber der Heiligen Grundsätze (gatha) ist, in der Bodhidharma die Zen-Lehre zusammenfasst. Er beschreibt sie als eine besondere Vermittlung außerhalb der lehrhaften Unterweisung, ohne die sonst übliche Abhängigkeit von Buchstaben und Wörtern, die unmittelbar auf den Geist eines jeden Menschen zielt und in sein Wesen blickt, wodurch er die Buddhaschaft erlangt.

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Im Tantra soll die Sexualität in die Ekstase münden

Tantra ist die kraftvolle, die Welt bejahende Seite Indiens. Um das Tantra-Prinzip zu verdeutlichen, hat der große Hindu-Heilige des 19. Jahrhunderts Ramakrishna folgendes Bild verwendet. Er sagte, dass er zwar gerne Zucker esse, aber nicht gerne Zucker werden möchte. In die Welt der Metaphysik übersetzt heißt das, dass er gern am Göttlichen Anteil habe, aber nicht Gott selbst sein wolle. In einem anderen Spruch beschreibt er die Welt als eine Stätte der Freude, in der man essen, trinken und fröhlich sein kann. Das hat große Ähnlichkeit mit einem Satz des Augustinus, der den Mensch aufforderte Gott zu lieben, aber dennoch nach freien Stücken zu handeln.

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Die neue CD "Nobody´s Daughter" von Courtney Love

Die aktuellen Songs von Courtney Love, die auf „Nobody´s Daughter“ zu hören sind, entstanden, weil eine der umstrittensten Frauen des Rock gerade in Stimmung war, Lieder zu schreiben. Warum das so war, kann sie selbst nicht beantworten. Diese Lust am Komponieren nutzte Courtney Love natürlich aus und hat ziemlich gute Songs geschrieben. Courtney Love sagt über ihr neues Album: „Die neue Platte ist ziemlich mächtig. Sie ist gut.“ „Nobody´s Daughter ist die erste Veröffentlichung von Courtney Love mit ihrer Band „Hole“ seit zwölf Jahren.

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Die letzte Wahrheit führt im Buddhismus ins Nirwana

Der Buddhismus entstand im 6. oder 5. Jahrhundert vor Christus in Nordindien, als Siddharta Gautama, der Erleuchtung teilhaftig wurde. Dabei handelt es sich um die letzte Wahrheit, die den Menschen aus dem Kreislauf der Geburten befreit. Siddharta Gautama war ein indischer Prinz, der schon als relativ junger Mann ein Erweckungserlebnis hatte. Dieses offenbarte ihm die wahren Dinge der Natur. Seit diesem Zeitpunkt hieß er der Erwachte, der Erleuchtete oder der Buddha. Buddha wurde 80 Jahre alt und verbrachte sein langes Leben damit, anderen Menschen von seiner Erleuchtung in so genannten Lehrreden zu berichten. Das Glück bestand für Buddha darin, das eigene Ego zu überwinden, Frieden mit der Welt zu schließen und die Wahrheit zu finden. Seine Lehrreden wurden von seinen Schülern mündlich weitergegeben. Der Lehrer der letzten Wahrheit hat keine schriftlichen Aufzeichnungen hinterlassen.

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Zum Tod des Ethnologen Claude Levi-Strauss

Seinen Weltruhm begründete der Ethnologe Claude Levi-Strauss mit dem Buch „Traurige Tropen“. Er beschrieb darin die Erinnerungen an seine Jahre in Brasilien, in das er 1935 aufgebrochen war, um die Indianerkulturen des südamerikanischen Landes zu erforschen. Großen Einfluss auf die Bewegung des Strukturalismus hatte die Veröffentlichung  von „Das Ende des Totemismus“ und „Wildes Denken“. Eine These zieht sich wie ein roter Faden durch das Gesamtwerk von Claude Levi-Strauss – dass der Mensch in seinem Unterbewusstsein Systemen mit Struktur unterworfen sei. Skeptisch beobachtete Claude Levi-Strauss während seines ganzen Lebens den Fortschrittsglauben des Westens.

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