Die aktuellen Songs von Courtney Love, die auf „Nobody´s Daughter“ zu hören sind, entstanden, weil eine der umstrittensten Frauen des Rock gerade in Stimmung war, Lieder zu schreiben. Warum das so war, kann sie selbst nicht beantworten. Diese Lust am Komponieren nutzte Courtney Love natürlich aus und hat ziemlich gute Songs geschrieben. Courtney Love sagt über ihr neues Album: „Die neue Platte ist ziemlich mächtig. Sie ist gut.“ „Nobody´s Daughter ist die erste Veröffentlichung von Courtney Love mit ihrer Band „Hole“ seit zwölf Jahren.
Das Geheimnis des Titels der neuen CD „Nobody´s Daughter“
Die neue CD erinnert stellenweise an die Power früherer Hole-Alben, mit denen Courtney Love im Jahr 1994 zum Megastar aufstieg. Die Band beherrschte den rauen Gitarrenrock und ihre Sängerin Courtney Love schrie sich die Zumutungen des Lebens von der Seele. Danach machte die Sängerin eher durch negative Schlagzeilen in der Boulevardpresse als mit guten Songs von sich reden. Doch das soll sich mit „Nobody´s Daughter“ jetzt ändern.
Courtney Love verrät in einem Interview in der Welt am Sonntag, wie sie auf den Titel des neuen Albums gekommen ist: „Der Titel lässt sich auf mich anwenden, aber auch auf meine Mutter und die Mutter meiner Mutter sowie deren Mutter. Ich weiß nicht, was sie über meine Familie mütterlicherseits wissen, aber die ist schon ziemlich im Arsch.“ Über ihre Tochter sagt Courtney Love, dass die sich möglicherweise manchmal auch so fühle, als wäre sie die Tochter von niemandem.
Jeder Mensch ist irgendwie beschädigt
Als Courtney Love in den achtziger Jahren die Band „Hole“ gründete, gehörte sie zu den ganz wenigen Frauen im Rockbusiness. Die aktuelle Lage schildert die Sängerin wie folgt: „Heute sind es sogar noch weniger. Ich bin wirklich eine der letzten Frauen, die singt, dazu Gitarre spielt, eine Band hat und das Potenzial, eine Million Alben oder mehr zu verkaufen.“ Im Titelsong der neuen CD „Nobody´s Daughter“ heißt es, dass keiner versteht wie beschädigt er in Wirklichkeit ist. Die Sängerin ist davon überzeugt, dass es keinen Menschen gibt, der nicht irgendeinen Schaden hat.
Inzwischen ist Courtney Love zum Buddhismus übergetreten und singt fast jeden Tag ihre Mantras. Sie hat sich zu einer streng gläubigen Buddhistin entwickelt. Die Meditationen seien gut für ihr Karma und würden ihr Schicksal verändern. Und sie scheint damit Erfolg zu haben: „Eigentlich sollte ich doch längst tot sein. Aber durch meine spirituellen Übungen bin ich immer noch hier, habe eine Menge Fans. Viele sind sogar ziemlich jung.“
Von Hans Klumbies