Michel Foucault befreit das Denken

Die neue Sonderausgabe des Philosophie Magazins ist dem Philosophen Michel Foucault gewidmet. In ihrem Editorial beschreibt Chefredakteurin Catherine Newmark den französischen Denker und Intellektuellen als einen Menschen, der die Philosophie gerade nicht als ein Gespräch mit den komplizierten Gedanken weiser alter Männer betrieb, sondern als ein einziges großes Warum-Fragen: „Warum ist unsere Idee von Wahrheit so, wie sie ist, und nicht anders? Wie sind überhaupt unsere Kategorien des Wissens und der Weltwahrnehmung entstanden?“ Michel Foucault interessierte es überhaupt nicht, sich in ein bestehendes philosophisches Systemdenken mit einem weiteren Argument einzumischen. Ihm ging es ums große Ganze: „Wie kommt es, dass wir so denken, wie wir denken?“ Und ebenso: „Wie hat sich unser kompliziertes Verhältnis zu uns selbst und zu unserem Körper historisch entwickelt?“

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Die Essayistin und Schriftstellerin Susan Sontag

Susan Sontag war in Amerika ein Star, die Frau mit dem berühmtesten Intellekt ihrer Zeit. In ihrem Werk spiegelt sich ihre Leidenschaft für die europäische Kultur. Obwohl viele ihrer Essays genial waren, gab sie sich nicht mit dem Erfolg in dieser literarischen Gattung zufrieden, sondern wollte immer auch eine erfolgreiche Romanschriftstellerin werden. In ihren Schriften drückt sich der Konflikt der modernen Kunst und des modernen Denkens in größter Genialität aus. Es ist scheinbare Unvereinbarkeit zwischen Ästhetizismus und Moralismus. Manchmal betrachtete Susan Sontag in ihren Essays selbstbezogen die Welt, in den meisten Werken aber kämpfte sie gegen ihre Ungerechtigkeiten und Leiden.

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Zum Tod des Ethnologen Claude Levi-Strauss

Seinen Weltruhm begründete der Ethnologe Claude Levi-Strauss mit dem Buch „Traurige Tropen“. Er beschrieb darin die Erinnerungen an seine Jahre in Brasilien, in das er 1935 aufgebrochen war, um die Indianerkulturen des südamerikanischen Landes zu erforschen. Großen Einfluss auf die Bewegung des Strukturalismus hatte die Veröffentlichung  von „Das Ende des Totemismus“ und „Wildes Denken“. Eine These zieht sich wie ein roter Faden durch das Gesamtwerk von Claude Levi-Strauss – dass der Mensch in seinem Unterbewusstsein Systemen mit Struktur unterworfen sei. Skeptisch beobachtete Claude Levi-Strauss während seines ganzen Lebens den Fortschrittsglauben des Westens.

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