Guter Journalismus versucht der Wahrheit auf die Spur zu kommen

Timothy Garton Ash ist seit 40 Jahren als Journalist und Wissenschaftler tätig. In dieser Zeit hat sich die Antwort auf die Frage „Was ist ein Journalist?“ dramatisch verändert, während die Antwort auf die Frage „Was ist guter Journalismus?“ völlig gleich geblieben ist. Es ist völlig gleichgültig, ob jemand als Journalist betrachtet wird oder nicht, er kann auf jeden Fall guten Journalismus machen. Im Oxford English Dictionary lautet die erste Definition von Journalist: „eine Person, die durch Redigieren oder Schreiben für eine oder mehrere Zeitschriften ihren Lebensunterhalt verdient.“ Das wirkt heute herrlich altmodisch. Denn sehr schlecht bezahlte freie Mitarbeiter und frisch entlassene Redakteure sind heute eher die Regel. Timothy Garton Ash ist Professor für Europäische Studien an der Universität Oxford und Senior Fellow an der Hoover Institution der Stanford University.

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Zensur zielt auf die Kontrolle der Kommunikation ab

Zensur ist ein elementarer und in der Theorie noch nicht hinreichend präzise bestimmter Sachverhalt in der Geschichte der Kommunikation. Das 18. Jahrhundert war für die Ausbildung der Praktiken der Zensur und ihrer Erörterungen eine bedeutsame Epoche. Zensur erfordert bei ihrer Erforschung Interdisziplinarität und Transnationalität. Sie lässt sich kaum auf bestimmte Jahrhunderte beschränken und ist g, geprägt von der Fülle des zumeist ungedruckten, in Archiven überlieferten Materials und von der Vielzahl der Systemkomponenten. Der Gegenstand der Zensur ist äußerst komplex. Der Begriff „Zensur“ wird auf der einen Seite angebunden an rechtliche Verfahren und Institutionen, also an das jeweilige Rechtssystem; auf der anderen Seite wird er, unterbestimmt, benutz als Synonym für eine gesamtgesellschaftlich, also sozial, politisch, religiös und kulturell vermittelte Kontrolle der Normen und Kommunikation von Rede, Schrift und Bild.

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Künstliche Intelligenz hat nichts mit Science Fiction zu tun

Die Künstliche Intelligenz, abgekürzt KI, wird die vierte industrielle Revolution erheblich beschleunigen. Maschinen werden sich in nicht ferner Zukunft erinnern können, sie werden Muster erkennen und „vernünftig“ reagieren. Als vierte industrielle Revolution, auch Industrie 4.0 genannt, bezeichnet man die digitale Vernetzung der Produktion und ganzer Wertschöpfungsketten vom Rohstofflieferanten über Zwischenverarbeiter bis zum Verbraucher. Der gesamte Prozess wird digital begleitet und optimiert. Davon gibt es einiges schon heute: Die Rückverfolgbarkeit von Produkten bis zum Lieferanten gibt eine Ahnung davon. Künftig soll aber jedes Produkt seine eigene Identität in einem Chip mit sich tragen. Dieser Chip enthält alle produktrelevanten Daten des Werkstücks, von seiner Herkunft über seine Bearbeitung bis zu seinem Endeinsatz und eventuell seiner Wiederverwertung. Als Gegenstück werden auch alle Anlagen der industriellen Produktion ihre Produktionsdaten über auslesbare Chips preisgeben.

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Allan Guggenbühl erklärt die Aufgaben des öffentlichen Diskurses

Die Vermittlung von Informationen, Kontrolle und Aufklärung sind Aufgaben, die man dem öffentlichen Diskurs zuschreibt. Erfüllt er einer dieser Aufgaben nicht, reagieren viele Bürger mit Befremden. Allan Guggenbühl fügt hinzu: „Der öffentliche Diskurs hat jedoch noch eine andere Aufgabe: Er liefert Material und Hintergrundszenarien, damit wir unser Dasein, uns selbst und unsere Mitmenschen ertragen und verstehen.“ Der öffentliche Diskurs hat die Rolle des Erzählers übernommen, wie es früher der Schamane oder Dorfweise tat. Wie und was ein Mensch denkt, hängt von seinem Beeinflussungsgrad durch den öffentlichen Diskurs ab. Um den roten Faden des öffentlichen Diskurses mit Klugheit zu verstehen, muss man über ihren Einfluss auf die Psyche nachdenken. Allan Guggenbühl ist seit 2002 Professor an der Pädagogischen Hochschule Zürich tätig. Außerdem fungiert er als Direktor des Instituts für Konfliktmanagement in Zürich.

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Der Mensch hat einen besonderen Bezug zum Sein

Für den Philosophen Martin Heidegger zeichnet sich der Mensch durch einen besonderen Bezug zum Sein aus. Er steht im Sein, er kann sagen, was ist, und er kann mithilfe von Technik etwas aus der Verborgenheit ans Licht der Welt bringen. Thomas Damberger erklärt: „Um zu verstehen, war Martin Heidegger meint, macht es Sinn, eine Pflanze anzuschauen. Steckt man ein Samenkorn in die feuchte Erde, wird daraus mit etwas Glück eine Pflanze erwachsen. Die Pflanze kommt also aus sich heraus zu sich selbst, sie entbirgt sich.“ Bei einem Stuhl ist das zum Beispiel anders. Der Stuhl wächst nicht am Baum, sondern wird von einem Handwerker hergestellt. Dr. Thomas Damberger ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Erziehungswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

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Javier Marías findet Sexszenen in Romanen furchtbar

Auf die Frage, was schwieriger zu beschreiben ist, Glück oder Unglück, antwortet der spanische Schriftsteller Javier Marías: „Mir fällt es leichter, Unglück zu beschreiben. In meinem Roman „Die sterblich Verliebten“ wird von einem sogenannten perfekten Paar erzählt. Kurz danach wird einer von beiden auf absurde Weise umgebracht.“ Im wahren Leben dauert das Glück manchmal Jahre. Das ist wunderbar, wenn es einem selbst passiert, aber dann hat man keine Geschichte. Die Wirklichkeit ist für Javier Marías ein schlechter Romancier. Auch deshalb, weil es Zufälle gibt und absolut unglaubliche Dinge. In einem Roman würde man viele Dinge nicht akzeptieren, die im wahren Leben passieren. Am schwersten zu schildern ist für den Bestsellerautor nicht ein bestimmtes Gefühl, sondern die Sexualität. Im Allgemeinen findet er Sexszenen in Romanen furchtbar.

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Die Menschheit kann die Zivilisation nicht mehr aufrechterhalten

Das Hyperwachstum auf der Erde stößt an die Grenzen der endlichen Biosphäre. Die Regenerationsfähigkeit des Planeten hält nicht mehr mit dem Bedarf Schritt. Serge Latouche kritisiert: „Der Mensch verwandelt die Ressourcen schneller in Abfall, als die Natur diesen Abfall wieder in neue Ressourcen umwandeln kann.“ Die Fläche des Planeten Erde ist begrenzt. Sie umfasst rund 51 Milliarden Hektar beziehungsweise 510 Millionen Quadratkilometer. Die für die Reproduktion der Menschen nutzbare Fläche macht lediglich einen Bruchteil dessen aus, nämlich etwa 17 Milliarden Hektar. Das ergibt nach dem heutigen Stand der Weltbevölkerung circa 1,6 Hektar pro Kopf. Serge Latouche ist ein französischer Ökonom und Philosoph, Professor a.D. der Universität Paris-XI und gilt als einer der Vertreter des Konzepts der Rücknahme des Wirtschaftswachstums.

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Die Figur des Bürgers ist das logische Subjekt der Aufklärung

Immanuel Kant betrachtet die Aufklärung als den Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist dabei das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Anleitung eines anderen zu bedienen. Der Verstand ohne Leitung eines anderen dagegen, ist von Vernunft geleitete Geisteskraft. Laut Theodor W. Adorno und Max Horkheimer ist Denken im Sinn der Aufklärung die Herstellung von einheitlicher, wissenschaftlicher Ordnung und die Ableitung der Erkenntnis von Tatsachen aus Prinzipien. Diese können als willkürlich gesetzte Axiome, eingeborene Ideen oder höchste Abstraktionen gedeutet werden. Die Sozialforscher fügen hinzu: „Die logischen Gesetze stellen die allgemeinsten Beziehungen innerhalb der Ordnung her, sie definieren sie. Die Einheit liegt in der Einstimmigkeit. Der Satz vom Widerspruch ist das System in nuce. Erkenntnis besteht in der Subsumtion unter Prinzipien.“

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Technische Revolutionen können die Menschheit retten

Die meisten Menschen haben vage Ahnungen von der Zukunft und doch besteht immer die Möglichkeit, dass ein schreckliches Ereignis alles hinwegfegt. Schon in den 1980er Jahren erkannte Shoshana Zuboff, dass die Einführung der Computer in Unternehmen dazu führen würde, dass die Hierarchien flacher werden. Daniel Goleman ergänzt: „Während Wissen früher Macht war und die Mächtigsten ihre Informationen horteten, eröffneten die neuen technischen Systeme für jedermann den Zugang zu den Daten. In der Gegenwart und sicherlich auch in der Zukunft fließen die Informationen immer freizügiger, und das nicht nur innerhalb einer Organisation, sondern auf der ganzen Welt. Das Zeitalter des Anthropozän, das mit der industriellen Revolution begann, ist die erste geologische Epoche, in der die Tätigkeit einer Spezies – der Menschen – unausweichlich die wenigen globalen Systeme zerrüttet, die das Leben auf der Erde ermöglichen.

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Der Philosoph David Hume warnt die Menschen vor der Trägheit

Die Natur hat den Menschen mit etwas Hohem, mit Geist vom Himmel begabt und damit eine Verwandtschaft zu höheren Wesen gegeben. Sie duldet nicht, dass edle Talente schlaff und müßig daniederliegen. David Hume fügt hinzu: „Statt dessen treibt sie den Menschen durch den Druck der Not, in jeder neuen schwierigen Situation sein Äußerstes an Kunstfertigkeit und Fleiß zu geben.“ Bei den Tieren hat die Natur für viele Bedürfnisse vorgesorgt, indem die wohltätige Mutter aller Dinge sie kleidete und mit Waffen versah. Und wo je ihr Fleiß erfordert ist, gibt die Natur den Tieren durch eingepflanzte Instinkten noch die Kunstfertigkeit dazu und leitet sie durch ihre unfehlbaren Maßregeln zu ihrem Besten. Der Mensch aber, nackt und bloß den rauen Elementen ausgesetzt, wächst nur allmählich durch Fürsorge und Umsicht seiner Eltern aus diesem Zustand der Hilflosigkeit heraus. David Hume, der von 1711 bis 1776 lebte, gehört zu den Klassikern der europäischen Philosophie.

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Nanomaterialien sind in immer mehr Alltagsprodukten enthalten

Jeden Tag kommen Verbraucher mit Nanomaterialien in Kontakt. Die Menschen essen und trinken sie, tragen sie am Körper und schmieren sie sich ins Gesicht. Sie sind überall gegenwärtig – und das schon seit Jahrzehnten. Denn ihr Einsatz spart den Herstellern von allen möglichen Produkten Kosten und bietet nahezu unerschöpfliche Möglichkeiten, wenn es etwa um Innovation und Effizienz geht. Selbst ein herkömmliches Mikroskop kann die extrem winzigen Nanoteilchen nicht aufspüren. Nanomaterialen bieten ohne Zweifel viele Vorteile, aber Nachteile auf die Gesundheit der Menschen sind dabei keineswegs ausgeschlossen. Vor allem Verbraucherschützer betrachten die Nanotechnologie daher äußerst kritisch. Die Vorsilbe „Nano“ leitet sich aus dem Griechischen vom Wort Zwerg ab. Die Nanoteilchen, die industriell hergestellt werden, bestehen meist aus Kohlenstoff oder Metallatomen und haben eine Größenordnung von einem Milliardstel eines Meters.

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Michelangelo schuf aus Marmorblöcken wahre Weltwunder

Das Autorentrio Frank Zöllner, Christof Thoenes und Thomas Pöpper präsentieren im dem überwältigenden Bildband „Michelangelo. Das vollständige Werk“ das Leben und Wirken des Jahrtausendkünstlers detailreicher als jemals zuvor. Ein reich illustrierter biographischer Essay beschreibt seinen künstlerischen Werdegang und sein Privatleben. Michelangelo-Experte Frank Zöllner schildert darin nicht nur Michelangelos Persönlichkeit und Lebensverhältnisse. Er nennt auch seine Einsamkeit, seine Gier nach Geld und Aufträgen, seinen Geiz und immensen Reichtum und sein Geschick als Immobilieninvestor beim Namen. Seinen Gemälden, Skulpturen, Bauwerken und Zeichnungen ist jeweils ein eigenes Kapitel gewidmet. Ganzseitige Reproduktionen und vergrößerte Darstellungen von Details bringen dem Leser die einzigartigen Kunstwerke näher. Zudem diskutieren die Autoren die strittige Frage der Zuschreibung von Michelangelo-Zeichnungen, die bis in die Gegenwart von den Interessen des Kunstmarktes und der großen Kunstsammlungen bestimmt ist.

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Die Spinnenseide ist dünner als ein Haar und fester als Stahl

Fritz Vollrath von der britischen University of Oxford interessiert sich für das einzigartige Material, aus dem Spinnen ihre Netze bauen: „Spinnenseide ist ausgesprochen leicht, dünner als ein Haar, fester als Stahl und elastischer als Gummi. Außerdem ist sie biokompatibel und biologisch abbaubar.“ Die Proteinstränge haben sich in mehr als 350 Millionen Jahren entwickelt und zählen zu den wohl ausgereiftesten Zwirnen überhaupt. Das betrifft auch den Aufwand an Energie. Eine Spinne braucht nur ein Tausendstel der Energie, die für die Herstellung eines vergleichbaren Kunststofffadens benötigt wird. Seit vielen Jahren beschäftigen sich Forscher, Ingenieure und Unternehmen mit den außergewöhnlichen Eigenschaften der Spinnenseide. Wissenschaftler von der Medizinischen Hochschule Hannover erforschen gerade die Klebeeigenschaften der Wunderfäden. Sie erproben, wie man entlang der klebrigen Seide neue Nervenbahnen wachsen lassen könnte.

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Der Ursprünge des modernen Menschen liegen in Ostafrika

Auf die Frage, wann der erste Homo sapiens das Licht der Welt erblickte, gibt es keine eindeutige Antwort, nur einige Theorien. Die meisten Wissenschaftler vertreten die Meinung, dass in Ostafrika vor rund 150.000 Jahren die ersten „anatomisch modernen Menschen“ lebten. Die Forscher sind sich außerdem einig, dass der Homo sapiens vor etwa 70.000 Jahren von Ostafrika nach Arabien wanderte und sich von dort aus rasch über weite Teile Europas und Asiens ausbreitete. Als der Homo sapiens nach Arabien kam, lebten in Europa und Asien jedoch schon andere Menschenarten. Yuval Noah Harari stellt sich die Frage, was mit denen passiert ist. Dazu gibt es zwei widerstreitende Theorien. Yuval Noah Harari erklärt: „Die Vermischungshypothese erzählt eine pikante Geschichte von gegenseitiger Anziehung, Vermischung und Sex.“ Yuval Noah Harari ist Professor für Geschichte an der Hebrew University of Jerusalem.

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Die Europäische Union erwägt das Verbot von Plastikbeuteln

Das afrikanische Land Ruanda hat seit dem Jahr 2005 als einer der ersten Staaten Plastiktüten schrittweise verboten. Denn diese hatten Abflüsse verstopft und die Städte zugemüllt. Die Regierung entschied sich deshalb, den Plastikbeuteln den Kampf anzusagen. Jedes Jahr verbrauchen die Menschen weltweit im Durchschnitt rund 500 Milliarden Plastiktüten. Jeder Deutsche verwendet durchschnittlich jährlich 64 dünne Tüten aus Plastik, die er nur einmal benutzt und anschließend wegwirft. Nur sieben Beutel werden mehrfach genutzt. Auf diese Art und Weise produzieren die Deutschen viel Plastikmüll und verbrauchen wertvolle Rohstoffe. Allein in Deutschland benötigt man 260 Millionen Liter Erdöl für die Produktion der Plastiktüten. Der Umweltkommissar der Europäischen Union (EU), Janez Potocnik, sagt: „Sie sind ein Symbol unserer Wegwerfgesellschaft.“ Daher hat er den Vorschlag gemacht, dass die Regierungen der EU-Länder in Zukunft Plastikbeutel gesetzlich verbieten dürfen.  

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Der neue Wunderwerkstoff Karbon ist federleicht und bärenstark

Karbon, das aus Kohlenstofffasern besteht, vereinigt in sich viele Vorzüge: es ist äußerst leicht und dennoch extrem stabil und belastbar. Vergleicht man Karbon zum Beispiel mit Stahl, ist es nicht einmal halb so schwer. Und auch gegenüber Aluminium ist es noch um ein Drittel leichter. Deshalb gilt Karbon in der Autobranche als der Werkstoff, der dem Elektroauto in Deutschland zum Durchbruch verhelfen soll. Denn je weniger ein Elektrofahrzeug wiegt, desto mehr Kilometer kann es zurücklegen, bevor es wieder an die Steckdose zum Aufladen muss. Zum geringen Gewicht des Produkts Karbon gesellen sich noch weitere entscheidende Vorteile: Verbundstoffe aus Karbonfaser korrodieren nicht. Rost ist deshalb für Autos aus Karbon kein Thema mehr. Professor Klaus Drechsler von der Technischen Universität München erläutert einen weiteren Vorzug: „Dazu zeichnen sie sich durch einige interessante funktionale Eigenschaften aus, etwa durch die Möglichkeit zur einfachen Integration von Sensoren, die den Betriebszustand überwachen.“

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Herwarth Walden erklärt die Begrifflichkeit in der Dichtung

Das Material der Dichtung ist das Wort, die Form ist der Rhythmus. In keiner Kunst sind laut Herwarth Walden die Elemente so wenig erkannt worden. Der Schriftsteller stellt die Schrift, statt das Wort zu setzen. Für den Sprachlehrer Herwarth Walden ist Schrift die Zusammenstellung der Wörter zu Begriffen. Er schreibt: „Mit diesen Begriffen arbeiten Schriftsteller und Dichter. Der Begriff ist aber etwas Gewonnenes. Die Kunst jedoch muss sich jedes Wort neu gewinnen.“ Wort zu Wort muss seiner Meinung nach gefügt werden, wenn ein Wortgebäude entstehen soll, dass man Dichtung nennt. Der Musikwissenschaftler und Sprachlehrer Herwarth Walden wurde 1878 in Berlin geboren. Er schrieb Romane, Dramen, Gedichte und Essays. Bleibendes Verdienst hat er als Theoretiker der expressionistischen Wortkunst, deren unermüdlicher Propagator, Mittler und Förderer er war. Herwarth Walden starb 1941 in Saratow/Wolga.

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Günther Uecker macht aus Nägeln Kunst

Ein Nagel wird zum bedeutenden Kunstgegenstand. Für den Künstler Günther Uecker, der in diesem Jahr 80 Jahre alt wurde, ist dieses Stück Eisen zunächst nur ein Material für seine Arbeit. Für ihn sei der Nagel nichts weiter als ein Zeichenstift. Für ihn ist der Nagel das beste Produkt, um seine Vorstellungen von Kunst in das Holz oder in die Leinwand zu hämmern. Wenn er seine Nägel in die Farbe Weiß taucht, strahlen seine Kunstwerke eine unerwartete Leichtigkeit aus. Günther Uecker arbeitet deshalb so gerne mit einfachen Materialien, weil er seine Kindheit nicht vergessen hat, die er in einer Bauernfamilie in Mecklenburg verbracht hat.

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Die 50 Werkzeuge für gutes Schreiben

„Schreiben ist ein Handwerk, das man lernen kann“, sagt Roy Peter Clark. Man braucht dazu Werkzeuge, nicht Regeln. Seine 50 Werkzeuge und die mehr als 200 Textbeispiele und Übungen helfen fast jedem Autor besser zu schreiben. Roy Peter Clark ist Vizepräsident des Poynter Institute in St. Petersburg, Florida – eine der renommiertesten Journalistenschulen der Welt. Er hat 14 Bücher zum Thema Schreiben und Journalismus veröffentlicht. Roy Peter Clark hat seinen Schreibwerkzeugkasten in vier große Kapitel unterteilt. Das erste nennt er das A und O: Strategien, um auf Wort-, Satz- und Absatzebene Inhalte zu vermitteln. Im zweiten Teil geht es um Spezialeffekte: Hilfen und Tipps für mehr Klarheit, Wirtschaftlichkeit, Originalität und Überzeugungskraft.

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