„Schreiben ist ein Handwerk, das man lernen kann“, sagt Roy Peter Clark. Man braucht dazu Werkzeuge, nicht Regeln. Seine 50 Werkzeuge und die mehr als 200 Textbeispiele und Übungen helfen fast jedem Autor besser zu schreiben. Roy Peter Clark ist Vizepräsident des Poynter Institute in St. Petersburg, Florida – eine der renommiertesten Journalistenschulen der Welt. Er hat 14 Bücher zum Thema Schreiben und Journalismus veröffentlicht. Roy Peter Clark hat seinen Schreibwerkzeugkasten in vier große Kapitel unterteilt. Das erste nennt er das A und O: Strategien, um auf Wort-, Satz- und Absatzebene Inhalte zu vermitteln. Im zweiten Teil geht es um Spezialeffekte: Hilfen und Tipps für mehr Klarheit, Wirtschaftlichkeit, Originalität und Überzeugungskraft.
Roy Peter Clark gibt Tipps für ein produktives Autorenleben
Teil drei handelt von den Plänen: Mittel zur Organisation und Aufbau von Geschichten und Berichten. Im vierten Kapitel schreibt Clark über nützliche Gewohnheiten und gibt Tipps für ein produktives Autorenleben. Im 8. Kapitel des ersten Abschnitts beschreibt Roy Peter Clarc die Macht, die ein Autor durch das richtige Setzen eines Punks oder Kommas ausüben kann.
Die hübschen kleinen Tüpfelchen, Häkchen und Striche helfen dem Autor, dem Leser den Weg zu weisen. Man setzt die Zeichen aus zwei Gründen: Erstens um das Sprech- oder Lesetempo zu bestimmen und zweitens um Wörter, Satzteile und Gedanken in lesbare Häppchen zu teilen. Jedem Kapitel ist ein Workshop angeschlossen, in dem der Leser das Gelernte in die Praxis umsetzen kann.
Roy Peter Clark: „Dialoge bringen die Handlung voran“
Spezialeffekte sollte ein Autor, Journalist oder Texter laut Roy Peter Clark lieber einfach als kompliziert einsetzen. Er rät für komplexe Sachverhalte kürzere Wörter, Sätze und Absätze einzusetzen. Auf der anderen Seite stellt ein guter Autor das Einfache komplex dar, wenn es seinem Zweck dient. Dies lässt sich mit der Technik der Verfremdung erreichen. Der Autor stellt Bekanntes so dar, dass es dem Leser in einem anderen Licht erscheint und dadurch fremd wirkt.
Bei der Entfremdung nimmt man das Seltsame, Komplizierte, Undurchsichtige heraus und macht es durch Erklärung verständlich, vielleicht sogar vertraut. Im dritten Abschnitt der Pläne beschreibt Roy Peter Clark unter anderem den Dialog als Form der Handlung. Er vertritt die These, dass Dialoge die Handlung voranbringen, während Zitate sie ausbremsen. Gute Dialoge ziehen den Leser in die Szene hinein und richten seine Ohren auf die Handlung aus.
Die Arbeit des Autors
Im letzten Kapitel seines Buchs zeigt Roy Peter Clark, wie sich der Leser jetzt seine Schreibwerkstatt einrichten kann und aus welchen fünf Schritten die Arbeit eines Autors sich eigentlich zusammensetzt. Die simple, bescheidene Beschreibung der Arbeit eines Autors lautet wie folgt: Der Autor hat eine Idee, sammelt Material, um sie auszufüttern, entdeckt, worum es wirklich geht, versucht einen klaren Entwurf und bearbeitet ihn anschließend, bis es so klar und präzise wie möglich ist.
Genau an diese Regeln hat sich Roy Peter Clark beim Schreiben dieses Handbuchs für Autoren, Journalisten und Texter gehalten. Deshalb ist es ein so gutes und verständliches Buch geworden, das jedem zu empfehlen ist, der sich zu schreibenden Zunft zählt.
Die 50 Werkzeuge für gutes Schreiben
Handbuch für Autoren, Journalisten & Texter
Roy Peter Clark
Verlag: Autorenhaus
Gebundene Ausgabe: 350 Seiten, Auflage: 2009
ISBN: 978-3866710313, 19,80 Euro
Von Hans Klumbies