Hochstapler machen Menschen zu ihren Komplizen

Es passiert nur anderen Menschen, den Gierigen und Leichtgläubigen, aber niemals einem selbst: Diebstahl im Internet, Abzockerei, Anlagebetrug. Das ist ein großer Irrtum. Wahre Künstler des Betrugs finden bei jedem Menschen die Schwachstelle. Das hat die amerikanische Psychologin Maria Konnikova in ihrem neuen Buch „Täuschend echt und glatt gelogen“ herausgefunden. Ob bei Investitionslügen, Kunstfälschungen, falschen Doktortiteln oder Schneeballsystem: Immer geht es um Vertrauen, um die Fähigkeit, andere etwas glauben zu lassen. Der Künstler des Betrugs begeht dabei keine Schwerverbrechen. Seine Kunst ist die Anwendung seiner hochentwickelten Sozialkompetenz: Überredung, Sympathie und Vertrauen. Ein guter Hochstapler zwingt einen Menschen nicht, irgendetwas zu tun, sondern macht ihn zu seinem Komplizen. Maria Konnikova analysiert: „Er stiehlt nicht, wir geben. Freiwillig. Wir glauben ihm, weil wir glauben wollen.“

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Der Ursprünge des modernen Menschen liegen in Ostafrika

Auf die Frage, wann der erste Homo sapiens das Licht der Welt erblickte, gibt es keine eindeutige Antwort, nur einige Theorien. Die meisten Wissenschaftler vertreten die Meinung, dass in Ostafrika vor rund 150.000 Jahren die ersten „anatomisch modernen Menschen“ lebten. Die Forscher sind sich außerdem einig, dass der Homo sapiens vor etwa 70.000 Jahren von Ostafrika nach Arabien wanderte und sich von dort aus rasch über weite Teile Europas und Asiens ausbreitete. Als der Homo sapiens nach Arabien kam, lebten in Europa und Asien jedoch schon andere Menschenarten. Yuval Noah Harari stellt sich die Frage, was mit denen passiert ist. Dazu gibt es zwei widerstreitende Theorien. Yuval Noah Harari erklärt: „Die Vermischungshypothese erzählt eine pikante Geschichte von gegenseitiger Anziehung, Vermischung und Sex.“ Yuval Noah Harari ist Professor für Geschichte an der Hebrew University of Jerusalem.

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Nils Minkmar prangert die Überforderung in der Kindheit an

Nils Minkmar kritisiert, dass viele Kinder zum Projekt permanenter Optimierung geworden sind. Die Eltern streben nach Perfektion: exzellente Schulnoten müssen her, wertvolle Spiele werden gekauft. Nils Minkmar schreibt: „So wird die Kindheit zum Krampf. Und das schreckt potentielle Eltern ab.“ Seiner Meinung nach bewerten viele Eltern die Schule, die Jugend, ja die ganze Kindheit zunehmend als eine Lebensphase, die man auf keinen Fall allein den Kindern überlassen darf. Nils Minkmar vertritt die These, dass das Streben nach einer makellosen Schulleistung und mehr noch nach einer perfekten Kindheit und Jugend in den Mittelschichten zu einer kollektiven Zwangsvorstellung geworden ist. Das Blühen der elterlichen Neurosen kann man bereits neben dem Sandkasten beobachten. Nils Minkmar ist Feuilletonchef der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

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Erfolgreiche Unternehmen brauchen Sozialkompetenz

Der Volkswirt und Zukunftsforscher Erik Händeler vertritt die These, das Wissen der entscheidende Rohstoff der Zukunft sein wird. Denn die Unternehmen werden immer mehr Menschen brauchen, die befähigt sind, Wissen zusammenzuführen und nicht krampfhaft an ihrem Status festhalten. Angestellte, die auch einmal ihre eigenen Ansichten hinterfragen, die Konflikte öffentlich austragen und die sachlich streiten können. Erik Händeler nennt die wichtigsten Eigenschaften dieser Menschen: „Kooperationsbereitschaft und die Fähigkeit, sich auf andere einzulassen. Sozialkompetenz auf allen Ebenen wird so wichtig wie nie zuvor.“ Der Erfolg von Unternehmen wird seiner Meinung nach in Zukunft vor allem davon abhängen, wie die Mitarbeiter mit ihrem Wissen umgehen, denn Umgang mit Wissen ist immer auch mit Interaktion mit anderen Menschen verbunden. Wissen zusammenzuführen ist für Erik Händeler eine soziale Fähigkeit.

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