Gewinner glauben ihren Erfolg verdient zu haben

In einer Gesellschaft der Ungleichheit wollen diejenigen, die ganz oben landen, daran glauben, dass ihr Erfolg moralisch gerechtfertigt ist. Michael J. Sandel erläutert: „In einer meritokratischen Gesellschaft heißt das, die Gewinner müssen glauben, dass sie ihren Erfolg aufgrund des eigenen Talents und harter Arbeit verdient haben.“ Diejenigen, die beispielsweise mit glänzenden und legitimen Referenzen an einer Universität zugelassen werden, sind auf ihre Leistung stolz. Sie vertreten die Ansicht, sie seien aus eigener Kraft reingekommen. Doch das ist für Michael J. Sandel in gewisser Weise irreführend. Es trifft zwar zu, dass ihre Zulassung Hingabe und harte Arbeit widerspiegelt. Doch man kann nicht wirklich sagen, das sei allein ihr eigenes Werk. Michael J. Sandel ist ein politischer Philosoph, der seit 1980 in Harvard lehrt. Er zählt zu den weltweit populärsten Moralphilosophen.

Weiterlesen

Die Globalisierung löste eine Umverteilung aus

Die Globalisierung und neue Technologien wie Digitalisierung spalten laut Alexander Hagelüken den deutschen Arbeitsmarkt, schrumpfen die Mittelschicht und treiben die Einkommen auseinander. Die Globalisierung lässt Arbeitsplätze verschwinden wie beispielsweise jene in Schuhfabriken. Sie trifft Arbeitnehmer, die den gut ausgebildeten, aber trotzdem günstigen Asiaten oder Osteuropäern unterliegen. In Deutschland wirkte sich besonders der Fall des Eisernen Vorhangs aus, sagt Joachim Möller, Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Bis zur Wende nahmen die Reallöhne nämlich zu. Dann kam die Konkurrenz, etwa tschechische Arbeiter, die anfangs ein Zehntel deutscher Löhne verdienten. Joachim Möller erklärt: „Es wurden Arbeitsplätze verlagert. Vor allem wirkte die Drohung mit der Verlagerung: Das reichte schon, um in Deutschland niedrige Löhne durchzusetzen. Das veränderte die Machtverhältnisse zugunsten der Arbeitgeber.“ Alexander Hagelüken ist als Leitender Redakteur der Süddeutschen Zeitung für Wirtschaftspolitik zuständig.

Weiterlesen

Ein Lächeln bringt das innere Gleichgewicht zurück

Die Körpersprache verrät viel über die Stimmungen, die Gedanken und Einstellungen eines Menschen. Tanja Baum erläutert: „Jeder Mensch drückt seine Persönlichkeit im Auftreten, in der Mimik, in der Stimme und in den Bewegungen aus – mit seiner Körpersprache. Nicht allein die Argumentation, die Rhetorik zeigt, wer man ist und wie man denkt und fühlt. Gerade die Körpersprache ist es, die sich jenseits aller Worte dem anderen offenbart.“ Dabei sind es oft die kleinen Gesten, die unscheinbare Veränderung in der Mimik, die kaum merklich veränderte Haltung des Körpers, die bedeutungsvoll für das Erkennen des anderen sind. Die größeren Bewegungen sind leichter zu steuern. Tanja Baum, systemische Organisationsberaterin und Coach, gründete 1999 in Köln die Agentur für Freundlichkeit mit den Arbeitsschwerpunkten Beratung, Coaching, Training und Meditation.

Weiterlesen

Die Ungleichheit in Deutschland hat zugenommen

Wie die Globalisierung spaltet auch die moderne Technologie den Arbeitsmarkt in Gewinner und Verlierer. Zu den Profiteuren zählt Alexander Hagelüken zum Beispiel Ingenieure, Ärzte und Manager, die oft deutlich mehr verdienen als in der Vergangenheit. Gleichzeitig gibt es andere, deren Gehalt stagniert oder sogar zurückgeht. Die moderne Technologie vernichtet vor allem Jobs, die von ungelernten Arbeitnehmern ausgeübt werden. Aber auch mittelqualifizierte, wie beispielsweise Fabrikarbeiter oder Sachbearbeiter in der Verwaltung. Alexander Hagelüken erklärt: „Ihre Tätigkeiten sind von einer gewissen Wiederholung gekennzeichnet, die sie durch Maschinen ersetzbar macht.“ Die Technologie und die Globalisierung ließen allein in Deutschland sein den 90er Jahren über 2,5 Millionen Arbeitsplätze verschwinden, vor allem typischerweise sozialversicherte Vollzeitstellen. Alexander Hagelüken ist als Leitender Redakteur der Süddeutschen Zeitung für Wirtschaftspolitik zuständig.

Weiterlesen

Ein Mensch ohne Besitz ist wenig wert

Der beste Wegbereiter eines Burn-out ist das Ego eines Menschen. Ein solches Ego lebt nach dem Motto: Mehr haben wollen, besser sein als andere, immer mehr Dinge auf einmal tun können, Gewinner sein, sich anstrengen für Anerkennung, stärker sein. Klaus Biedermann stellt fest: „Solche Dinge werden uns von Kindesbeinen an ständig eingetrichtert und sind in einer Konsumgesellschaft Grundvoraussetzung für deren Funktionieren. Wir bekommen vorgelebt, gezeigt und gesagt, dass ein Mensch, der nichts besitzt oder nichts leistet, wenig wert ist.“ Mehr noch: Man darf sich sogar über ihn lustig machen. Irgendwann übernehmen Besitz und Leistungsstreben die Herrschaft über das gesamte Leben eines Menschen, obwohl ihm rational durchaus klar ist, dass er nackt kam und mit leeren Taschen wieder gehen wird. Dr. phil. Klaus Biedermann leitet seit mehr als 30 Jahren Selbsterfahrungskurse und Burn-In-Seminare in seiner Sommerakademie auf der Insel Korfu.

Weiterlesen

Der Optimist ist ein lächelnder Siegertyp

Fast jeder würde lieber mit einem Optimisten zusammenarbeiten als mit einem mürrischen Realisten. Der Optimist bringt Farbe in den gemeinsamen Arbeitsalltag, erkennt sich bietende Chance und tut fast alles dafür, sie zu realisieren. Jens Weidner fügt hinzu: „Bei gleicher Qualifikation wird der Optimist fast immer bevorzugt, wusste schon Niccolò Machiavelli, der ihn einen modernen Condottiere, einen lächelnden Siegertyp nannte.“ Denn er ist nicht nur erfolgsorientiert, sondern es macht zudem einfach Spaß, mit ihm zusammenzuarbeiten. Optimismus ist die Verheißung, dass alles gelingen könnte, im Beruflichen ebenso wie im Privaten und schon dafür sollte man ihn lieben. Optimisten fühlen sich demnach auf der Gewinnerseite des Lebens – unabhängig davon, ob sie es objektiv gerade sind, denn es könnte ja noch werden. Jens Weidner ist seit 1995 Professor für Erziehungswissenschaften und Kriminologie an der Fakultät Wirtschaft und Soziales der Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Hamburg.

Weiterlesen

Fremde werden zum Sündenbock der Globalisierung gemacht

Die allgemeine Unzufriedenheit mit dem System prägt viele Wähler der AfD. In der Regel haben sie gar keine negativen Erfahrungen mit Flüchtlingen gemacht. Die AfD schnitt bei Landtagswahlen besonders erfolgreich in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern ab, wo es besonders wenige Fremde und Flüchtlinge gibt. Noch etwas gibt es hier besonders wenig: Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze. Alexander Hagelüken erklärt: „Flüchtlinge lassen sich leichter zum Feindbild machen als abstrakte, anonyme Gewalten wie Globalisierung oder Technologie, die das Leben der Unzufriedenen viel stärker durchschütteln als die Migranten.“ Migranten haben ein Gesicht, sie sind optisch und kulturell von den Deutschen abgrenzbar. Der frühere Weltbank-Ökonom Branko Milanović doziert: „Der Frust über die eigene wirtschaftliche Situation kann einfach in nationalistische Gefühle umgemünzt werden.“ Alexander Hagelüken ist als Leitender Redakteur der Süddeutschen Zeitung für Wirtschaftspolitik zuständig.

Weiterlesen

Auch in Deutschland ist die Arbeit immer weniger wert

In seinem Buch „Profitgier ohne Grenzen“ kritisiert Caspar Dohmen, dass die soziale Gerechtigkeit für Arbeitnehmer rapide abnimmt. Seit dem Beginn der Globalisierung und der Entstehung von immer größeren Konzernen ist Arbeit seiner Meinung nach nur noch ein Kostenfaktor, der möglichst gering gehalten werden muss. Allein der Profit und die gigantischen Umsätze der Unternehmen zählen, auch in Deutschland. Caspar Dohmen fürchtet: „Wenn sich Arbeiter nicht solidarisieren, auch über Grenzen hinweg, wird sich die Lage vieler Arbeitenden verschlechtern und Menschenrechte werden weiterhin mit Füßen getreten.“ Nicht nur in Asien, Afrika und Südamerika werden Arbeiter schamlos ausgebeutet, auch in Deutschland ist die Arbeit immer weniger wert. Und die Digitalisierung wird den Wettbewerb der Beschäftigten um bezahlte Arbeit drastisch verschärfen. Der Wirtschaftsjournalist, Buchautor und Dozent Caspar Dohmen studierte Volkswirtschaft und Politik in Köln.

Weiterlesen

„Verhärtete Selbstgerechte“ wollen mit Ausländern nichts zu tun haben

Ernst-Dieter Lantermann und sein Forscherteam haben im Rahmen einer bundesweiten Studie mehrere Bevölkerungsgruppen ausfindig gemacht, die besonders anfällig für fremdenfeindliche Haltungen sind. Die Mitglieder einer ersten fremdenfeindlichen Gruppe, die die Wissenschaftler die „verhärteten Selbstgerechten“ genannt haben, befinden sich in einer ökonomisch und beruflich gefestigten, wenn auch nicht üppigen Lage, verfügen über eine mittlere Bildung und empfinden sich als Gewinner der ökonomischen Entwicklung, sozial eingebunden und wertgeschätzt. Auf dieser Grundlage entwickeln sie ein recht robustes Selbstbewusstsein. Allerdings blicken sie pessimistisch in die Zukunft. Sie haben den Eindruck, dass sich die Gesellschaft zum Schlechteren hin entwickelt, und misstrauen dem Staat und seinen Institutionen, von denen sie sich für die Zukunft wenig Unterstützung und Verständnis erwarten. Ernst-Dieter Lantermann war von 1979 bis 2013 Professor für Persönlichkeits- und Sozialpsychologie an der Universität Kassel.

Weiterlesen

Politik ist der Kampf um Macht

Ein soziales Bedürfnis mit großer Nähe zur Problematik der Aggression ist das Streben nach Macht. In gewissem Ausmaß Einfluss ausüben und eigene Absichten durchsetzen zu wollen ist keineswegs unsozial, sondern sogar notwendig für die Selbstentfaltung und Selbstbehauptung; die Alternative wäre völlige Unterwerfung. Hans-Peter Nolting fügt hinzu: „Wenn das Machtstreben jedoch ein angemessenes Maß überschreitet und mit aggressiven und gewalttätigen Mitteln umgesetzt wird, haben zwangsläufig andere Menschen darunter zu leiden.“ Das Streben nach Macht dient also dazu andere Menschen beeinflussen und kontrollieren zu können. Es ist das eigentliche Ziel, unabhängig von den anderen Vorteilen, die aus der Macht eventuell erwachsen. Dr. Hans-Peter Nolting beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit dem Themenkreis Aggression und Gewalt, viele Jahre davon als Dozent für Psychologie an der Universität Göttingen.

Weiterlesen

Das Zeitalter der politischen Unsicherheit hat begonnen

Für den Ökonomen Nicholas Bloom werden Politik und Wirtschaft mit der Amtseinführung von Donald Trump als amerikanischen Präsidenten unberechenbar: „Die Werte, mit denen wir politische Unsicherheit messen, waren noch nie so hoch wie heute.“ Das liegt seiner Meinung allerdings nicht allein an der Wahl Donald Trumps zum Präsidenten. Auch die Entscheidung der Briten, die Europäische Union (EU) zu verlassen, spielt dabei eine Rolle. Diese beiden Phänomene sind Ausdruck eines grundlegenden Problems: Der Aufstieg populistischer Parteien wie der Fünf-Sterne-Bewegung in Italien und des Front National in Frankreich erschüttert die politischen Gewissheiten der vergangenen Jahrzehnte. Das bleibt laut Nicholas Bloom nicht ohne Folgen für die Wirtschaft. Auf die Frage, wann die Unsicherheit steigt, antwortet Nicholas Bloom: „Vereinfacht gesagt gilt folgende Gleichung: Sinkendes Wirtschaftswachstum und steigende Ungleichheit führen zu mehr Unsicherheit.“ Nicholas Bloom lehrt Ökonomie an der Stanford University.

Weiterlesen

Wettbewerbe produzieren Neid und Missgunst

Moderne Unternehmen sind um die Idee der Zusammenarbeit gebaut. Man kommt immer mehr zu der Erkenntnis, dass exzellente Leistungen das Ergebnis gut funktionierender Teams sind, in denen Fähigkeiten geteilt, Wissen ausgetauscht, Fertigkeiten zusammengefügt werden. Reinhard K. Sprenger ergänzt: „Man baut dabei auf Teams mit einem sozialen Klima, in dem die Teammitglieder sich wechselseitig stimulieren, helfen und ermutigen, ihr Bestes zu geben. Bei Stellenbesetzungen ist Teamfähigkeit daher eine der meistgesuchten Qualitäten.“ Dagegen basiert das deutsche Schulsystem zu weiten Teilen auf einem individualisierten Belohnen und Bestrafen. Belohnungen allerdings fördern alles Mögliche, aber nicht Zusammenarbeit und Gemeinsinn. Kinder werden nicht mit der Einstellung des Gegeneinanders geboren, und viele entwickeln diese Einstellung auch später nicht. Reinhard K. Sprenger ist promovierter Philosoph und gilt als einer der profiliertesten Managementberater und Führungsexperte Deutschlands.

Weiterlesen

Die Wähler sind unberechenbar geworden

Ein Phänomen erobert gerade die westlichen Demokratien: die Wutwähler. Die Wut richtet sich gegen die Eliten in der Politik und der Wirtschaft, gegen die etablierten Parteien, die Mainstream-Medien, gegen Freihandel und natürlich gegen Einwanderung. Viele Brexiteers in Großbritannien, Anhänger von Donald Trump in den USA oder Wähler von Marie Le Pen in Frankreich. „Take back control“, die Kontrolle zurückgewinnen, war die Parole der Befürworter des Brexits. Es könnte der Hilferuf aller Wutwähler weltweit sein. In einer Zeit, in der zunehmend komplexe Freihandelsverträge oder unbekannte EU-Kommissare über die eigenen Lebensbedingungen bestimmen, sehnen sie sich wieder nach Grenzen, nach nationaler Gesetzgebung, einer abgeschotteten Wirtschaft. Es gibt dieses Phänomen nicht erst seit gestern. Aber die Wut hat in diesem Jahr einen Siedepunkt erreicht, befeuert von der Finanzkrise und der Eurokrise, von der Destabilisierung des Nahen Ostens und den daraus folgenden Flüchtlingsströmen, vom Aufstieg Chinas und der Deindustrialisierung der vergangenen Jahrzehnte.

Weiterlesen

Das Internet ist ein Schauplatz von Mobbing und Hetzkampagnen

So wie das Internet jetzt ist, versagt es. Die digitale Revolution hat laut Andrew Keen alles verändert. Seiner Meinung nach wird es nie wieder eine Zeit geben, in der die Menschen offline leben. Aber es wird die Zeit kommen, in der man sich nach einem Leben ohne Internet zurücksehnt. Mit „Internet“ meint Andrew Keen übrigens nicht Kabel, Geräte und Datenmengen, sondern die vernetzte Gesellschaft. Jeder ist davon betroffen, wobei sich die Entwicklung noch in einem Anfangsstadium befindet. Für Andrew Keen gibt es momentan drei Hauptprobleme. Erstens verschärft die digitale Revolution Ungleichheiten. Der Politikwissenschaftler Andrew Keen hält weltweit Vorträge und schreibt Bücher wie „Die Stunde der Stümper“ oder aktuell „Das Digitale Debakel“ (DVA). In der grenzenlosen Macht, im „Libertarismus“ sieht Andrew Keen eine Gefahr für die Freiheit und die Menschenwürde.

Weiterlesen

Die Rechtspopulisten verfolgen in Europa unterschiedliche Ziele

Die rechten Parteien und Bewegungen in Europa verbinden zwar mach Gemeinsames, aber sie verfolgen auch ganz unterschiedliche Ziele. Deshalb ist es europaweit noch nie zu einer Einheitsplattform der Rechten gekommen. Der Politologe Anton Pelinka unterscheidet zunächst einmal den osteuropäischen Rechtspopulismus von jenem im reichen West- und Nordeuropa. Anton Pelinka erklärt: „In Osteuropa kommt der Rechtsextremismus aus der Vergangenheit, ist auch an den Universitäten stark. Das rechtspopulistische Phänomen im Westen hingegen hat selten mit Nazi-Renaissance zu tun.“ In West- und Nordeuropa werden seiner Meinung nach immer die sozial Schwächeren, die sogenannten Modernisierungsverlierer angesprochen, die teilweise real, teilweise eingebildet um ihren Wohlstand und ihre soziale Sicherheit fürchten. Anton Pelinka fügt hinzu: „Diese Ängste werden geschürt, die vermeintliche Antwort gleich mitgeliefert.“ Anton Pelinka ist seit September 2006 Professor für Politikwissenschaft und Nationalismusstudien an der englischsprachigen Central European University in Budapest.

Weiterlesen

Ein faszinierender Blick in die Zukunft der Menschheit

Auf der Basis von aktuellen Trends, Erkenntnisse aus der Geschichte, neuester Daten verschiedener Forschungsdisziplinen und intelligenter Modellrechnungen beschreibt der amerikanische Geowissenschaftler Laurence C.  Smith in seinem neuen Buch „Die Welt im Jahr 2050. Die Zukunft unserer Zivilisation“, wie die Menschen in knapp vier Jahrzehnten auf der Erde leben werden. Er prognostiziert, dass die Länder der nördlichen Randzone, zu denen er die acht Staaten Russland, USA, Kanada, Island, Norwegen, Finnland, Dänemark und Schweden zählt, wirtschaftlich an Macht gewinnen werden. In diesem „neuen Norden“ sieht er eine Region mit großem Potential. Der Autor ist Professor für Geographie sowie Earth and Space Sciences an der University of California in Los Angeles (UCLA).

Weiterlesen

Die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmt

Hilmar Schneider, Direktor für Arbeitsmarktpolitik am Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA), hat einen Megatrend entdeckt: Unternehmerische Risiken werden auf die Arbeitnehmer abgewälzt. Früher war die Arbeitswelt durch klare Hierarchien und Arbeitsanweisungen geregelt. Diese Form löst sich seiner Meinung nach auf. Hilmar Schneider erklärt: „Es wird nicht mehr gefragt, was zu tun ist, es wird nur das Ergebnis vorgegeben. Wie das zu erreichen ist, bleibt dem Arbeitnehmer überlassen.“ Für die Beschäftigten bedeutet dies, dass sie das Risiko zu scheitern, mit nach Hause nehmen. Die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit verwischt. Da nicht jeder mit dieser Autonomie umgehen kann, fühlen sich viele Menschen von diesem Trend überfordert, da niemand sieben Tage die Woche auf Dauer arbeiten kann. Aber es gibt auch Personen, die diesen Zustand als Bereicherung empfinden.

Weiterlesen

Die Arbeitslosigkeit kann in Deutschland jeden treffen

Günter Ogger erscheint der Niedergang der Arbeiterklasse harmlos im Vergleich mit dem Drama, in dem die rund 18 Millionen Angestellten die Hauptrolle spielen. Der Autor geht davon aus, dass die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes Deutschland gründlicher verändern wird als die Wiedervereinigung. Entlassen Firmen wie Deutsche Bank, Siemens und Co. Angestellte wird das auf dem Aktienmarkt mit Kursgewinnen belohnt. Die Angestellten sind nur noch ein Kostenfaktor in der Bilanz. 2006 hatten nur noch 50 Prozent der Beschäftigten eine Vollzeitstelle. 4,6 Millionen Menschen stecken bereits in Teilzeitjobs. Arbeitsverhältnisse, deren Lohn nicht zum Leben reicht, nehmen massiv zu.

Weiterlesen