Der CEO und die Topmanager wollen ihr eigenes Gehalt steigern

Das Zunehmen von Ungleichheit ist zum großen Teil auf Veränderungen an der obersten Spitze der Gesellschaft zurückzuführen. Jonathan Aldred erklärt: „Der Einkommensanteil des obersten Prozent ist erheblich gestiegen, sowohl im Vergleich zu den unteren 99 Prozent als auch im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung.“ Warum ist das so? Das liegt nicht an weltweit wirkenden ökonomischen Kräften oder neuen Technologien. Und die Erklärung der Grenzproduktionstheorie ist entweder falsch oder tautologisch. Der wahre Grund ist ebenso einfach wie erstaunlich. Einfach, weil letztlich das oberste Prozent schlichtweg beschlossen hat, sich selbst viel mehr zu zahlen. Und erstaunlich, weil man diese Leute – zumindest am Anfang – dazu eingeladen hat, das zu tun. Jonathan Aldred ist Direktor of Studies in Ökonomie am Emmanuel College. Außerdem lehrt er als Newton Trust Lecturer am Department of Land Economy der University of Cambridge.

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Jeder vierte Deutsche zählt zu den Geringverdienern

In Deutschland gilt jedes vierte Beschäftigungsverhältnis als prekär, also gering bezahl und unsicher. Betroffen sind vor allem Menschen mit Teilzeit-, Minijobs oder Kettenverträgen, also als atypisch bezeichneter Beschäftigungsverhältnisse. Auch manche gut ausgebildete müssen solche Arbeitsbedingungen hinnehmen. Caspar Dohmen stellt fest: „Beim Vergleich von 17 EU-Ländern wies nur Litauen einen höheren an Geringverdienern auf als Deutschland.“ Weitsichtig war die Prognose des Soziologen Ulrich Beck in den 90er-Jahren, der von dem „Risikoregime“ der Arbeit sprach, das zu einer Auflösung aller „Basisselbstverständlichkeiten im Zentrum der Erwerbsgesellschaft“ führen würde. Viele Menschen erleben das heutzutage hautnah. Viele wissen nicht mehr, ob und wie sie auf ihrem Job oder ihrer Qualifikation eine Zukunft aufbauen können. Jeder ist ein potentieller Arbeitsloser. Der Wirtschaftsjournalist, Buchautor und Dozent Caspar Dohmen studierte Volkswirtschaft und Politik in Köln.

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Serge Latouche vertritt das Konzept der Wachstumsrücknahme

In der jüngsten Zeit ist in den unterschiedlichsten Medien der Begriff „Degrowth“ zu lesen. Selbst die Politik beschäftigt sich seit Neuestem mit der Wachstumsrücknahme – nicht nur die Grünen. Serge Latouche fügt hinzu: „Außerdem steht Degrowth im Mittelpunkt der zunehmend militanten regionalen wie lokalen Proteste gegen Großprojekte.“ In Italien und Frankreich und neuerdings auch in Spanien und Belgien bilden sich spontan Gruppen die dem unendlichen Wachstum kritisch gegenüberstehen. Sie organisieren Demonstrationen und Protestmärsche und richten Netzwerke ein. Außerdem ist der wachstumskritische Ansatz die Basis von individuellen wie gemeinschaftlichen Aktionen. Dazu zählen auch Zusammenschlüsse von Verbrauchern, die einen bewusst schlichten Lebensstil propagieren. Serge Latouche ist emeritierter Professor für Wirtschaftswissenschaften der Universität Paris-Sud. Der Ökonom und Philosoph gilt als einer der wichtigsten Vordenker des französischen Konzepts der Rücknahme des Wachstums.

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Die Unternehmensführung hat sich in 30 Jahren total verändert

Mit der Hauptversammlung am 20. Mai 2014 endet die Amtszeit des Vorstandsvorsitzenden der Linde AG, Wolfgang Reitzle. Er wechselt dann ohne Pause auf den Verwaltungsratsvorsitz des Schweizer Unternehmens Holcim. Wenn die Fusion mit der französischen Firma Lafarge genehmigt wird, soll Wolfgang Reitzle Chairman des weltgrößten Zementherstellers Lafarge-Holcim werden. Viele Manager aus Deutschland zieht es in die Schweiz. Deutsche Verwaltungsratspräsidenten leiten Schweizer Konzerne wie ABB, Roche oder UBS. Wolfgang Reitzle kennt die Gründe dafür: „Für jemanden, der wirklich etwas bewegen will, ist die Rolle des Verwaltungsrats interessanter als ein Aufsichtsratsmandat in Deutschland. Das hängt damit zusammen, dass die Corporate Governance und die Unternehmensstatuten in der Schweiz eine maßgeschneiderte Konzernführung erlauben. Wolfgang Reitzle bestätigt, dass sich in den 30 Jahren, in denen er im Topmanagement tätig ist, die Unternehmensführung gravierend verändert hat.

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Das Finanzsystem soll einer Gesellschaft freier Menschen dienen

Der amerikanische Ökonom Robert J. Shiller will nicht die Vernichtung des Kapitalismus, wie es von Karl Marx gefordert worden war, sondern eine Verbesserung und Demokratisierung des Systems. Es zu verbessern heißt für ihn, den übergeordneten Zielen der Gesellschaft freier Menschen zu dienen. Dies war seiner Meinung nach stets die klügste aller Optionen. Robert J. Shiller schreibt: „Die eigentliche Herausforderung für die Politik bei Überlegungen zur Gestaltung der Zukunft des Finanzwesens ist, zu begreifen, dass es eingesetzt werden kann, um einer immer größeren klassenübergreifenden Gesellschaftsschicht immer breiteren Wohlstand zu bescheren, und dass seine Produkte anwendungsfreundlicher gemacht und besser in die Gesamtwirtschaft integriert werden können.“ Robert J. Shiller lehrt Wirtschaftswissenschaften an der Yale University und zählt zu den einflussreichsten Vordenkern in der globalen Wirtschaft. Seit Jahren wird er als einer der Topanwärter für den Wirtschaftsnobelpreis gehandelt.

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Robert J. Shiller fordert ein menschlicheres Finanzsystem

Mit seinem neuen Buch „Märkte für Menschen“ will Robert J. Shiller seinen Lesern das System des Finanzkapitalismus erklären, mit dem jeder jetzt und möglicherweise noch jahrzehntelang leben muss, ungeachtet welchen Beruf eine Person ausübt. Robert J. Shiller fordert, dass das Finanzsystem erweitert, demokratisiert und humanisiert werden muss, damit die positiven Effekt der Finanzinstitute besser zur Geltung kommen. Er schreibt: „Voraussetzung dafür ist, dass die Menschen gleichberechtigt am Finanzsystem teilhaben können, mit umfassenden Zugang zu Informationen und mit den menschlichen und elektronischen Ressourcen, die sie brauchen, um ihre Chancen aktiv und sinnvoll zu nutzen.“ Robert J. Shiller lehrt Wirtschaftswissenschaften an der Yale University und zählt zu den einflussreichsten Vordenkern in der globalen Wirtschaft. Seit Jahren wird er als einer der Topanwärter für den Wirtschaftsnobelpreis gehandelt.

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Percy Barnevik will zehn Millionen Arbeitsplätze schaffen

Früher war Percy Barnevik, der langjährige Chef der ABB, ein Starmanager. Nun möchte er die Ärmsten der Armen zu Unternehmern machen und dabei zehn Millionen neue Jobs schaffen. Den Vorwurf von Kritikern, er sei einst ein brutaler Sanierer und Kostenkiller gewesen, lässt der Schwede Percy Barnevik nicht gelten. Er sagt: „Ich habe bei ABB, General Motors, AstraZeneca, Skanska und DuPont gearbeitet und dabei Hunderttausende Arbeitsplätze geschaffen, die meisten in Osteuropa und den Entwicklungsländern.“ Vor zehn Jahren hat Percy Barnevik die Nonprofitorganisation „Hand in Hand“ gegründet, weil er die Welt verändern möchte. Er will unter anderem beweisen, dass man mit relativ wenig Geld viele Jobs erschaffen kann. Percy Barnevik war in den neunziger Jahren der einflussreichste Manager Europas. Unter ihm fusionierten die beiden Industriefirmen Asea (Schweden) und Brown Boveri (Schweiz) zur ABB, die er in einem horrenden Tempo ausbaute.

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Die Wirtschaft braucht mehr Kooperation und Vertrauen

Der ehemalige Topmanager Daniel Goeudevert vertritt die These, dass verantwortliches unternehmerisches Handeln leider bis heute nur das Verhalten einer kleinen Minderheit beschreibt. Seiner Meinung nach sind die Begriffe Verantwortung und Nachhaltigkeit zwar in aller Munde und kommen allen Vorstandssprechern fließend über die Lippen, doch handelt es sich dabei bislang noch ganz überwiegend um Marketing. Denn Unternehmen geht es vor allem darum, die Oberfläche „grün“ herauszuputzen und von den Niederungen des Kerngeschäfts abzulenken. Als Beispiel nennt Daniel Goeudevert die deutsche Automobilindustrie, bei der er trotz vollmundiger Versprechungen einen vorsorgenden Ansatz im Umgang mit Umweltproblemen vermisst. Er erklärt: „Trotz durchaus verbesserter und verbrauchsärmerer Motoren hat der Gesamtausstoß von Kohlendioxid durch die immer schwerer und stärker gewordene PKW-Flotte nicht etwa ab-, sondern weiter zugenommen.“ Der Topmanager Daniel Goeudevert war Vorsitzender der deutschen Vorstände von Citroën, Renault und Ford sowie Mitglied des Konzernvorstands von VW.

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Daniel Goeudevert schwärmt von der Lokalisierung

Der ehemalige Topmanager Daniel Goeudevert geht davon aus, dass die nächste Phase der Globalisierung durch eine eindeutige Tendenz zur Lokalisierung gekennzeichnet sein wird. Der Bestsellerautor erklärt: „Nachhaltigkeit, eine marktnahe Produktion von Waren sowie dezentrale Selbstversorgungssysteme für Energie, Treibstoff, Nahrungsmittel und Wasser, die den jeweiligen lokalen Gegebenheiten angepasst sind, werden die Zukunft prägen.“ Gleichwohl wird diese Zukunft laut Daniel Goeudevert eine durch und durch globalisierte bleiben, und zwar nicht nur, nicht einmal in erster Linie wegen der Kommunikationstechnologie, sondern weil sich die Erkenntnis, dass die weltweit dringendsten Probleme – Energieversorgung, Klimawandel, Nahrungsmittel- und Wasserknappheit, Armut, Fundamentalismus – nicht national gelöst werden können, endlich durchzusetzen beginnt. Der Topmanager Daniel Goeudevert war Vorsitzender der deutschen Vorstände von Citroën, Renault und Ford sowie Mitglied des Konzernvorstands von VW.

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Der Trinkwassermangel wird sich weiter verschärfen

Eine Krise, die sich gewissermaßen im Schatten der Nahrungskrise abspielt und in menschlicher als auch in wirtschaftlicher Hinsicht ebenso verheerend ist wie diese, ist für Daniel Goeudevert die weltweite Krise der mangelnden Trinkwasserversorgung und fehlender Sanitäreinrichtungen. Sie sind seiner Meinung nach schon seit Jahren die Ursache von Gewalt, Elend und millionenfachem Sterben. Nur der allerkleinste Teil der Wasserreserven des Planeten Erde kann von den Menschen genutzt werden. Daniel Goeudevert fügt hinzu: „Aber selbst dieser kleine Teil, der sich in Grundwasserspeichern, in Flüssen, Seen und im Wassergehalt der Atmosphäre befindet, würde vom Volumen her locker ausreichen, um den weltweiten Wasserbedarf zu decken.“ Der Topmanager Daniel Goeudevert war Vorsitzender der deutschen Vorstände von Citroën, Renault und Ford sowie Mitglied des Konzernvorstands von VW.

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Die Globalisierung ist für Daniel Goeudevert ein Irrweg

Daniel Goeudevert vertritt die These, dass für die Klassiker der modernen Ökonomie, für Adam Smith, David Ricardo, John Stuart Mill oder Vilfredo Pareto, ein funktionierender Markt tatsächlich so etwas wie ein Gerechtigkeit herstellender Mechanismus ist. Daniel Goeudevert erklärt: „Ein entscheidender Gedanke hierbei ist, dass sich sowohl die Produktion von Gütern und Dienstleistungen als auch deren Konsum nicht unendlich steigern lassen, sondern dass solche Steigerungen dem „Gesetz der rückläufigen Erträge“ sowie dem „Gesetz des rückläufigen Grenznutzens“ unterworfen sind.“ Auf solchem rückläufigen Nutzen wiederum beruht laut Daniel Goeudevert das Wechselspiel von Angebot und Nachfrage und damit letztlich auch der Wert oder Preis von Waren. Der Topmanager Daniel Goeudevert war Vorsitzender der deutschen Vorstände von Citroën, Renault und Ford sowie Mitglied des Konzernvorstands von VW.

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Daniel Goeudevert nennt die Regeln der Globalisierung

Auf den internationalen Märkten geht es scheinbar zu wie immer. Es wird gekauft und verkauft, es gibt Angebot und Nachfrage, Produzenten und Konsumenten. Und dennoch hat dies laut Daniel Goeudevert immer weniger mit der Ökonomie im klassischen Sinne zu tun, auch wenn die Verfechter der Globalisierung ständig das Gegenteil behaupten. Die Anhänger des weltweiten Freihandels fordern ständig Programme und Maßnahmen, die Länder fit machen sollen, um den Stürmen der Globalisierung zu trotzen. Daniel Goeudevert schreibt: „Die Antreiber solcher Fitnesskuren sind multinationale Konzerne und eine weltweit sehr agile Finanzindustrie sowie deren Lobbyisten in den einflussreichen internationalen Organisationen wie dem Internationalen Währungsfonds (IWF), der Welthandelsorganisation (WHO) und der Weltbank. Der Topmanager Daniel Goeudevert war Vorsitzender der deutschen Vorstände von Citroën, Renault und Ford sowie Mitglied des Konzernvorstands von VW.

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Eliten beeinflussen die gesellschaftliche Entwicklung

Das Wort Elite entstand laut Daniel Goeudevert im nachrevolutionären, merkantilistischen Frankreich. Es bedeutet Auswahl oder Auslese und bezeichnete einen Gegenentwurf zu den überkommenen Herrschaftsstrukturen. Platons Gedanke und schöne allerdings nicht demokratische Idee, wonach der Weise führen und herrschen und der Unwissende ihm folgen soll, hat sich in der Realität nicht durchgesetzt. Jede Herrschaft begründete sich bis weit in die Neuzeit hinein entweder aus dem Gottesgnadentum oder aus der Abstammung und dem Besitz. Doch dies sollte sich ändern. Daniel Goeudevert erklärt: „Dagegen begehrte das Bürgertum unter Berufung auf Tugend, Leistung und eben Chancengleichheit auf: Die Zugehörigkeit zur Elite sollte in freier und offener Konkurrenz erworben werden und nicht länger angeboren oder von vornherein zugeschrieben sein.“ Der Topmanager Daniel Goeudevert war Vorsitzender der deutschen Vorstände von Citroën, Renault und Ford sowie Mitglied des Konzernvorstands von VW.

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Die entfesselte Marktwirtschaft bedroht die Demokratie

Der ehemalige Topmanager Daniel Goeudevert zitiert eine Studie der Bertelsmann-Stiftung aus dem Dezember 2007, aus der hervorgeht, dass nur noch eine kleine Minderheit von gerade einmal 15 Prozent der Menschen in Deutschland die wirtschaftlichen Verhältnisse im Lande für gerecht hält. Es ist zu befürchten, dass es bis heute nicht mehr, sondern eher weniger geworden sind. Und lediglich nur noch fünf Prozent der Bundesbürger hielten damals Deutschland für dasjenige Industrieland, das ihren Vorstellungen von sozialer Gerechtigkeit am nächsten kommt. Daniel Goeudevert schreibt: „Das sind dramatische Werte – und zugleich eine dröhnende Absage an die seit Jahren betriebene Liberalisierungspolitik. Noch nie in der Nachkriegszeit war die Unzufriedenheit mit den politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen in Deutschland größer als heute.“ Nach seinem Ausscheiden aus dem Management stand er dem Green Cross International als Vizepräsident vor und war Berater des Generaldirektors der UNESCO.

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Daniel Goeudevert plädiert für Anstand und Fairness

Für den ehemaligen Topmanager Daniel Goeudevert haben verantwortliches Handeln und Anstand nicht nur eine zivile und soziale, sondern auch eine wichtige ökonomische Dimension. Doch diese Tatsache scheint heute fast vollständig in Vergessenheit geraten zu sein. Daniel Goeudevert schreibt: „Rücksichtslosigkeit wird irgendwann vom Markt bestraft. Nur wer die Konsequenzen seines Tuns bedenkt, wer verlässlich ist, Qualität liefert und wem seine Kunden vertrauen, wird sich dauerhaft gegen Mitbewerber behaupten können.“ Erst Anstand ermöglicht seiner Meinung nach Vertrauen. Als Beispiel nennt Daniel Goeudevert den Slogan „Made in Germany“, der nie nur für hohe Produktqualität stand, sondern immer auch für Verlässlichkeit und Fairness. Er beklagt allerdings, dass Verantwortung und Anstand vom Aussterben bedrohte Tugenden sind. Jede Nachrichtensendung und leider auch viele Blicke auf den Alltag bestätigen diese These.

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Die Menschheit befindet sich mitten im Klimawandel

Mit der Verlässlichkeit stabiler Wetterlagen scheint es vorbei zu sein. Wir befinden uns laut Daniel Goeudevert mitten im Klimawandel. Obwohl das der eine oder andere Experte anders sieht und weiterhin seine wissenschaftlichen Zweifel pflegt, ob Erderwärmung und Wetterextreme wirklich durch menschlichen Einfluss verursacht sind. Daniel Goeudevert kritisiert, dass diese Wissenschaftler den Irrtum längst zu ihrem Hauptfeind erklärt haben und nur noch das mit Gewissheit Wissbare gelten lassen. Er schreibt: „Sobald Antworten mit dem Makel irgendeines Zweifels behaftet sind, erklären sie sich lieber für nicht zuständig. So erhalten sie ihre Unschuld und können im strengen Sinne niemals irren. Aber diese scheinbar rationale Strenge ist nur um den Preis der eigenen Borniertheit aufrechtzuerhalten, denn es handelt sich hierbei im Grunde um nichts anderes als um eine Kapitulation vor der Komplexität der Wirklichkeit.“

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Die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmt

Hilmar Schneider, Direktor für Arbeitsmarktpolitik am Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA), hat einen Megatrend entdeckt: Unternehmerische Risiken werden auf die Arbeitnehmer abgewälzt. Früher war die Arbeitswelt durch klare Hierarchien und Arbeitsanweisungen geregelt. Diese Form löst sich seiner Meinung nach auf. Hilmar Schneider erklärt: „Es wird nicht mehr gefragt, was zu tun ist, es wird nur das Ergebnis vorgegeben. Wie das zu erreichen ist, bleibt dem Arbeitnehmer überlassen.“ Für die Beschäftigten bedeutet dies, dass sie das Risiko zu scheitern, mit nach Hause nehmen. Die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit verwischt. Da nicht jeder mit dieser Autonomie umgehen kann, fühlen sich viele Menschen von diesem Trend überfordert, da niemand sieben Tage die Woche auf Dauer arbeiten kann. Aber es gibt auch Personen, die diesen Zustand als Bereicherung empfinden.

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