Ein Lächeln bringt das innere Gleichgewicht zurück

Die Körpersprache verrät viel über die Stimmungen, die Gedanken und Einstellungen eines Menschen. Tanja Baum erläutert: „Jeder Mensch drückt seine Persönlichkeit im Auftreten, in der Mimik, in der Stimme und in den Bewegungen aus – mit seiner Körpersprache. Nicht allein die Argumentation, die Rhetorik zeigt, wer man ist und wie man denkt und fühlt. Gerade die Körpersprache ist es, die sich jenseits aller Worte dem anderen offenbart.“ Dabei sind es oft die kleinen Gesten, die unscheinbare Veränderung in der Mimik, die kaum merklich veränderte Haltung des Körpers, die bedeutungsvoll für das Erkennen des anderen sind. Die größeren Bewegungen sind leichter zu steuern. Tanja Baum, systemische Organisationsberaterin und Coach, gründete 1999 in Köln die Agentur für Freundlichkeit mit den Arbeitsschwerpunkten Beratung, Coaching, Training und Meditation.

Der Volksmund sagt: „Lachen ist die beste Medizin“

Wer seinen Gesprächspartner freundlich und offen willkommen heißen will, lächelt ihn an, gibt ihm die Hand, nicht ihm zu und stellt sich ihm direkt gegenüber auf. Wie der Volksmund so schön sagt: „Lachen ist die beste Medizin“. Spätestens, wenn man sich einige seiner Mitmenschen anschaut, merkt man, wie viel Wahrheit in dieser Aussage steckt. Wahrscheinlich hat jeder schon einmal selbst erfahren, wie angenehm ein entspanntes und lächelndes Gesicht auf ihn wirkt. Lächeln bringt das innere Gleichgewicht zurück und hilft einem Menschen, seinen Mitmenschen auch dann freundlich zu begegnen, wenn die Situation es zuerst gar nicht wahrscheinlich macht.

Tanja Baum erläutert: „Wer mit einem entwaffnenden, strahlenden Lächeln auf jemanden zugeht, kann seine Ziele und Wünsche leichter durchsetzen als diejenigen, die in Anbetracht der Ernsthaftigkeit einer Situation darauf verzichten.“ Und trotzdem neigen viele Menschen oft zu kräftezehrenden und unnachgiebigen Konflikten untereinander, bei denen es keine Gewinner, sondern meist nur Verlierer gibt. Auch wenn einem nicht danach zumute ist, kann man die positiven Auswirkungen des Lächelns trotzdem für sich nutzen.

Beim Lächeln benötigt ein Mensch lediglich vier Muskeln

Tanja Baum rät, das Lächeln zu Hause vor dem Spiegel zu üben, indem man sich nach dem Aufstehen anlächelt. Auch wenn das Lächeln am Anfang vielleicht etwas verkrampft wirkt, hat es viele Vorteile: Um finster zu blicken, benötigt man über 60 verschiedene Muskeln, beim Lächeln lediglich vier. Diese Erleichterung sollte man auf jeden Fall für sich nutzen. Wenn man ein Nein mit einem Lächeln begleitet, wirkt das auf den Gegenüber entwaffnend. Spätestens nach 90 Sekunden wird bei einem Menschen durch das Anheben der Gesichtsmuskeln beim Lächeln die Ausschüttung von Endorphinen oder auch Glückshormonen angeregt.

Nebenbei wird durch die Ausschüttung der Glückshormone noch das Immunsystem gestärkt. Natürlich ist nicht in jeder Situation ein Lächeln angebracht. Ein Lächeln muss immer auch zu der Situation passen. Aber viele Menschen wenden es selbst dann nicht an, wenn es sinnvoll wäre. Wer zu jemandem Nein sagt, dann tut er dies nicht nur mit Worten, sondern auch mit seinem ganzen Körper. Daher reicht es nicht aus, wenn man nur auf seine Formulierungen achtet. Auch die Körpersprache kann freundlich oder auch ablehnend auf den Gegenüber wirken. Quelle: „Die Kunst, freundlich nein zu sagen“ von Tanja Baum

Von Hans Klumbies