Für Gerechtigkeit in der Politik fehlt es an objektiven Maßstäben

Politiker, Journalisten und auch Gewerkschaftler kritisieren eine zunehmende Ungerechtigkeit in der Politik. Beginnt man über das Thema Gerechtigkeit nachzudenken, so erweist es sich recht schnell, dass ein Urteil über die Gerechtigkeit oder Ungerechtigkeit einer bestimmten Gestaltung, zum Beispiel der Einkommensgestaltung, einen Maßstab für die Beurteilung voraussetzt. Wird Arbeit mit der physikalischen Definition als das Produkt aus Weg und Kraft erfasst, so wird schnell deutlich, dass Martin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender von VW, nicht das Hundertfache eines durchschnittlichen VW-Mitarbeiters verdient haben kann. Auch wenn die Bemessung des Einkommens am Zeitaufwand erfolgt, kann der VW-Chef nicht Millionen verdienen. Selbst er wird kaum mehr als 100 Stunden pro Woche arbeiten. Laut Daniel Zimmer fehlt es aber vor allem an objektiven Maßstäben dafür, ob eine bestimmte Einkommensgestaltung gerecht oder ungerecht ist. Professor Dr. Daniel Zimmer ist Vorsitzender der Monopolkommission und Direktor des Center for Advanced Studies in Law and Economics der Universität Bonn.

Weiterlesen

Mohamed El-Erian hält Europa für ein gefährliches Pulverfass

Mohamed El-Erian, Chef des weltgrößten Anleiheninvestors Pimco, traut sich noch, Geld seiner Kunden in europäische Staatsanleihen anzulegen. Aber Pimco investiert nur dann, wenn zwei entscheidende Vorbedingungen erfüllt sind. Erstens müssen die Schuldenkennziffern eines Landes in Ordnung sein und zweitens sollte auch das Niveau der Rendite stimmen. Mohamed El-Erian gibt zu, dass die Anlagemöglichkeiten in Europa derzeit beschränkt sind. Er sagt: „Innerhalb des Euroraumes bringen wir nur noch einigen Ländern wie Deutschland, Österreich und Finnland uneingeschränktes Vertrauen entgegen.“ Zudem hält er norwegische und schwedische Staatsanleihen für hochsolide. Ganz anders sieht es laut Mohamed El-Erian in Südeuropa aus. Anleihen aus Griechenland und Portugal sind für ihn zu riskant, in italienische Staatspapiere investiert Pimco noch, wenn auch nicht im großen Stil.

Weiterlesen

Die UNO veröffentlicht ihren ersten Weltglücksbericht

Obwohl sich das Bruttosozialprodukt in den USA vervielfacht hat, ist die Lebenszufriedenheit der Amerikaner ständig gesunken. Das ist eines der Ergebnisse des ersten Weltglücksberichts, den die UNO jetzt veröffentlicht hat. Für die Studie haben die Glücksforscher Richard Layard und John Helliwell sowie der UN-Sonderberater für die Milleniumsentwicklungsziele Jeffrey Sachs alle internationalen Glücksumfragen bis zum Jahr 2011 analysiert. Eine der wichtigsten Studien in der Glücksforschung ist der Gallup World Poll. Danach leben die glücklichsten Menschen in den Ländern Dänemark, Finnland, Norwegen und den Niederlanden und die unglücklichsten in Afrika: in Benin, in der Zentralafrikanischen Republik und in Togo.

Weiterlesen

Ein faszinierender Blick in die Zukunft der Menschheit

Auf der Basis von aktuellen Trends, Erkenntnisse aus der Geschichte, neuester Daten verschiedener Forschungsdisziplinen und intelligenter Modellrechnungen beschreibt der amerikanische Geowissenschaftler Laurence C.  Smith in seinem neuen Buch „Die Welt im Jahr 2050. Die Zukunft unserer Zivilisation“, wie die Menschen in knapp vier Jahrzehnten auf der Erde leben werden. Er prognostiziert, dass die Länder der nördlichen Randzone, zu denen er die acht Staaten Russland, USA, Kanada, Island, Norwegen, Finnland, Dänemark und Schweden zählt, wirtschaftlich an Macht gewinnen werden. In diesem „neuen Norden“ sieht er eine Region mit großem Potential. Der Autor ist Professor für Geographie sowie Earth and Space Sciences an der University of California in Los Angeles (UCLA).

Weiterlesen

Bertolt Brecht revolutioniert das moderne Theater

Die Uraufführung von Bertolt Brechts Theaterstück „Trommeln in der Nacht“ fand am 29. September in den Münchner Kammerspielen statt. Der bedeutende Kritiker Herbert Ihering war von der Aufführung begeistert und schrieb: „Der vierundzwanzigjährige Dichter Bert Brecht hat über Nacht das dichterische Antlitz Deutschlands verändert“, und verlieh ihm den bedeutenden Kleist-Preis. Die weitere Geschichte des Theatermanns sollte zeigen, dass Bertolt Brecht wie kein anderer Autor und Regisseur das moderne Theater auf der ganzen Welt richtungweisend beeinflusst hat.

Weiterlesen

Der Industrielle und Erfinder Werner von Siemens

Ernst Werner Siemens wurde am 13. Dezember 1816 in Lenthe bei Hannover geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums wollte Werner Siemens eigentlich Ingenieur werden, doch seine Eltern konnten ein Studium an der Berliner Bauakademie nicht bezahlen. Deshalb meldete sich Werner Siemens freiwillig zum preußischen Militärdienst und nahm eine technisch-naturwissenschaftliche Laufbahn über die Ausbildung beim Militär in Angriff. Schon im Herbst 1835 wurde er zur Vereinigten Ingenieur- und Artillerieschule abkommandiert.

Weiterlesen