John Stuart Mill definiert die Freiheit

Eine der einflussreichsten Schriften über das, was menschliche Freiheit bedeutet und was es rechtfertigen darf, sie einzuschränken, stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Der britische Denker John Stuart Mill hat sie verfasst. Er war überzeugt, dass der Nutzen im Sinne menschlicher Zufriedenheit, den eine Handlung zum Ausdruck bringt, diese Handlung als gut oder schlecht kennzeichnet. Ina Schmidt erklärt: „Wenn ein Tun Glück stiftet, Leid oder Not lindert, Freude bringt, dann kann es nicht anders als gut sein.“ Dabei handelt es sich um eine Überzeugung des utilitaristischen Denkens. Nach John Stuart Mill kann es also nur berechtigt sein, in die freie Gestaltung der menschlichen Handlungen einzugreifen, wenn es darum geht, „Schaden“ abzuwenden. Ina Schmidt ist Philosophin und Publizistin. Sie promovierte 2004 und gründete 2005 die „denkraeume“. Seitdem bietet sie Seminare, Vorträge und Gespräche zur Philosophie als eine Form der Lebenspraxis an.

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Nur der Mensch besitzt einen Geist

Johann Gottlieb Fichte schreibt: „Der Mensch ist nur insofern und in dem Grade Mensch, als er Geist hat.“ In der Geschichte des philosophischen Denkens findet man nur wenige Begriffe, die in ihrer Bedeutung umfassender und zugleich vielfältiger sind als der des „Geistes“. In der europäischen Tradition kommt er als pneuma, nous, logos, spiritus, mens, intellectus, ratio, esprit und mind vor. Um nur die wichtigsten zu nennen. Volker Gerhardt erklärt: „Sie weisen in sich vielfältige Schattierungen auf. Und ihre Anwendung findet sich so gut wie in allen Disziplinen des Denkens. Vornehmlich in Metaphysik, Naturphilosophie, Theologie, Pädagogik und Politische Philosophie.“ Wie undogmatisch man diesen Begriff verwenden kann, belegt Montesquieus Abhandlung über den „Geist der Gesetze“. Volker Gerhardt war bis zu seiner Emeritierung 2014 Professor für Philosophie an der Humboldt-Universität in Berlin.

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Martha Nussbaum fordert Gerechtigkeit

Um die Frage, was für ein gutes Leben wichtig ist, geht es Martha Nussbaum und Amartya Sen, die den „capabilities“-Ansatz maßgeblich entwickelt haben. Katia Henriette Backhaus erklärt: „Nussbaum versteht ihre Variante als Teil des politischen Liberalismus. Es gibt jedoch grundlegende Unterschiede zur Debatte um „greening liberalism“. Soziale Gerechtigkeit, Gleichheit und die Lebensqualität stehen im Kern von Martha Nussbaums Überlegungen, die sich darum drehen, was eine Person fähig ist, zu tun und zu sein. Davon ausgehend bildet sie ihre Gerechtigkeitstheorie. Eine Kombination interner Fähigkeiten und externer Möglichkeiten macht den umfassenden Charakter dieses Ansatzes aus. Dieser fordert von Gesellschaft und Staat, diese beiden Aspekte menschlicher „capabilities“ zu gewährleisten. Katia Henriette Backhaus hat an der Universität Frankfurt am Main im Bereich der politischen Theorie promoviert. Sie lebt in Bremen und arbeitet als Journalistin.

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Reichtum darf kein Selbstzweck sein

Mit den „Grundsätzen der politischen Ökonomie“ (1848) schreibt John Stuart Mill das für den englischen Sprachraum wichtigste wirtschaftstheoretische Werk des 19. Jahrhunderts. Der Autor wendet sich in seinem Buch gegen utopische Sozialisten. Diese wollen den Staat an die Stelle des freien Wettbewerbs setzen. Otfried Höffe erklärt: „Weil die einzelnen Menschen eigennützig handelten und zugleich ihre Interessen selbst am besten beurteilen könnten, bringe die staatliche Nichteinmischung eine doppelte Optimierung zustande. Nämlich die für den Utilitaristen Mill wichtige effizienteste Staatstätigkeit und in liberaler Perspektive den stärksten Anreiz zur Entwicklung des einzelnen.“ Die „ökonomische“ Ansicht vom Vorrang der Wirtschaft lehnt John Stuart Mill jedoch ab. Der Primat liege allein bei der Politik. Otfried Höffe ist Professor für Philosophie und lehrte in Fribourg, Zürich und Tübingen, wo er die Forschungsstelle Politische Philosophie leitet.

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Die ökologische Krise öffnet neue Wege

Für Katia Henriette Backhaus ist es auffällig, dass der Begriff der Freiheit in den Debatten der „green political theory“ kaum vorkommt. Das ist möglicherweise mit der Entwicklung zu erklären, die diese Strömung seit ihrem Aufkommen genommen hat. Anhand der Kernthemen der „environmental discourses“ seit 1970, die John Dryzek in einer diskursanalytischen Untersuchung ausgemacht hat, wird deutlich, dass sich Freiheit als eigenständiges Thema in diesen Debatten nicht durchsetzen konnte. Es gibt vier Hauptthemen, die John Dryzek jeweils den Kategorien radikal oder reformistisch, sachlich oder einfallsreich zugeordnet hat. Dazu gehören Lösungsstrategien für Umweltprobleme, die Frage des Überlebens, Nachhaltigkeit und grüner Radikalismus. Katia Henriette Backhaus hat an der Universität Frankfurt am Main im Bereich der politischen Theorie promoviert. Sie lebt in Bremen und arbeitet als Journalistin.

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Der Debattenraum ist heiß umkämpft

Das neue Philosophie Magazin 03/2021 beschäftigt sich im Titelthema mit der Frage: „Wo liegt die Grenze des Sagbaren?“ Im Zentrum steht dabei der Begriff der „Cancel Culture“, zu Deutsch: „Absage- und Löschkultur“. Bestimmte Sichtweisen würden systematisch aus dem öffentlichen Diskurs ausgeschlossen. So lautet die mit diesem Ausdruck verbundene Kritik. Chefredakteurin Svenja Flaßpöhler blickt in die Geschichte der Meinungsfreiheit zurück. So ist es aus heutiger Sicht sehr leicht, staatliche Zensurmaßnahmen zu verurteilen, die es auch und gerade im Feld der Philosophie gegeben hat. Sie denkt dabei in vorderster Front an Sokrates, der vom athenischen Volksgericht wegen Gottlosigkeit und Verführung der Jugend zum Tode verurteilt wurde. Er ließ sein Leben, weil er es wagte, offen zu denken und dialektisch vermeintliche Gewissheiten zu hinterfragen.

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Autoritäre und totalitäre Regime sind paternalistisch

Der amerikanische Rechtsphilosoph Joel Feinberg schrieb ein maßgebliches Werk über die Rechtfertigungen für die Einschränkung der Redefreiheit durch das Strafrecht. Für Timothy Garton Ash ist sein Buch eine gute Grundlage, um darüber nachzudenken, mit welchen Mitteln, vom härtesten Gesetz bis zur weichsten Norm, die freie Meinungsäußerung legitimerweise beschränkt werden darf. Die ersten vier Rechtfertigungen, denen er je einen ganzen Band widmet, lauten: Schaden für andere, Beleidigung anderer, Schaden für die eigene Person und harmloses Fehlverhalten. Joel Feinberg beschreibt Versuche, die beiden Letzteren vom gesetzlichen Paternalismus und gesetzlichem Moralismus abzugrenzen. Gesetzlicher Paternalismus bedeutet, dass sich der Staat wie ein Vater zu seinen Kindern verhält und versucht, seine Bürger davon abzuhalten, sich selbst zu schaden. Der britische Zeitgeschichtler Timothy Garton Ash lehrt in Oxford und an der kalifornischen Stanford University.

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Autorität gibt der Gesellschaft eine Struktur

Wer Macht hat, hat das Sagen. Diese Verbindung spiegelt sich laut Philipp Hübl in den Metaphern wider, mit denen man über Macht spricht. Wer „gehorcht“, der hört auf jemanden. Und wem etwas „gehört“, der hat Verfügungsgewalt darüber. Die etymologische und inhaltliche Nähe zwischen hören, gehören und gehorchen findet sich in vielen indogermanischen Sprachen. Nur wenn jemand Ansagen macht, hat eine arbeitsteilige Gruppe oder Gesellschaft eine Struktur. Genau das regelt das Prinzip der Autorität. Schon John Stuart Mill hat im Jahr 1859 festgestellt, dass neben Fortschritt auch Ordnung und Stabilität Grundbedürfnisse des Menschen sind. Mill zählte zu den Gründervätern des Liberalismus. Philipp Hübl ist Philosoph und Autor des Bestsellers „Folge dem weißen Kaninchen … in die Welt der Philosophie“ (2012).

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Eine gute Handlung fördert das Gemeinwohl

Die Idee des Gemeinwohls ist aus einer philosophischen Bewegung des 18. Jahrhunderts, dem Utilitarismus, hervorgegangen. Francis Hutcheson, Jeremy Bentham und später John Stuart Mill setzten damals auf Messungen und Quantifizierung, um zu bestimmen, ob eine Handlungsweise gut ist. Dacher Keltner kennt ihr Ergebnis: „Eine Handlung ist in dem Maße gut, in dem sie das Gemeinwohl fördert, also das, was man heute als kollektives Wohlergehen eines sozialen Netzwerks bezeichnen würde, oder auch das Vertrauen in eine Gesellschaft oder ihre Stärke.“ Francis Hutcheson hat es so formuliert: „Diejenige Handlung ist die beste, die das größte Glück der größten Anzahl zeitigt, die schlechteste ist die, welche in gleicher Weise Unglück verursacht.“ Dacher Keltner ist Professor für Psychologie an der University of California in Berkeley und Fakultätsdirektor des UC Berkeley Greater Good Science Center.

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Für die Meinungsfreiheit gibt es einige zentrale Begründungen

Dass die meisten Staaten auf der Welt internationale Abkommen ratifiziert haben, die unter anderem das Recht auf freie Meinungsäußerung festschreiben, und dass sie in ihren Verfassungen ein solches Recht garantieren, ist für Timothy Garton Ash keine Antwort auf die Frage, warum es überhaupt Meinungsfreiheit geben sollte. Man braucht Argumente, die solche Abkommen, Gesetze und politische Maßnahmen entweder rechtfertigen oder in Frage stellen. Timothy Garton Ash erklärt: „In der westlichen Denktradition gibt es für die Meinungsfreiheit vier zentrale Begründungen, jede in mannigfaltigen philosophischen, literarischen oder juristischen Ausführungen, aber mit bemerkenswert beständigen Grundgedanken. Ich verwende für sie die Abkürzung SWSV: Selbst, Wahrheit, Staatsführung, Vielfalt. Der britische Zeitgeschichtler Timothy Garton Ash lehrt in Oxford und an der kalifornischen Stanford University.

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Bertrand Russell greift die Religion scharf an

Seine Ansichten über die Sexualität brachten den britischen Philosophen, Mathematiker und Logiker Bertrand Russell in Schwierigkeiten. Im Jahr 1929 veröffentlichte der ein Buch mit dem Titel „Ehe und Moral“. In diesem Werk beschäftigte er sich mit den christlichen Ansichten zur ehelichen Treue. Er fand nicht, dass man treu sein müsse, was zu der Zeit ziemliches Kopfschütteln verursachte. Aber daraus machte sich Bertrand Russell wenig. Nigel Warburton fügt hinzu: „Er hatte bereits sechs Monate im Gefängnis von Brixton verbracht, weil es sich 1916 als Aktivist gegen den Ersten Weltkrieg ausgesprochen hatte.“ In späteren Jahren war er Präsident der Campaign for Nuclear Disarmament (CND), einer internationalen Bewegung gegen Massenvernichtungswaffen. Der Philosoph Nigel Warburton ist Dozent an der Open University. Er gibt außerdem Kurse über Kunst und Philosophie am Tate Modern Museum.

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Viele Menschen fürchten sich vor der Freiheit

Anstatt den Einzelnen zu ermutigen, seine Interessen klar zu artikulieren und seine Entscheidungen über die für ihn richtige Lebensführung selbst zu verantworten, verspricht die Ideologie der Gemeinschaft die trügerische Sicherheit ewig fest gefügter Werte, denen man sich unterzuordnen habe. Reinhard K. Sprenger weist darauf hin, dass schon vor gut 150 Jahren liberale Denker wie Alexis de Tocqueville und John Stuart Mill vor der „Tyrannei der vielen“ in der Demokratie warnten, der sich der Einzelne kaum noch entziehen könne. Die Selbstregierung des Volkes schriebt John Stuart Mill, bedeute ja keineswegs „die Regierung jedes Einzelnen über sich selbst, sondern jedes Einzelnen durch alle Übrigen“. Sozialer Druck hat nicht nur eine gleichschaltende Kraft, er entwöhnt die Menschen auch des Gebrauchs der Selbstbestimmung. Reinhard K. Sprenger ist promovierter Philosoph und gilt als einer der profiliertesten Managementberater und Führungsexperte Deutschlands.

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Der größte Genuss des Lebens liegt im Denken

Viele Menschen vergessen oft die einzigartigen Freuden, die einem am Ende des Lebens noch offenstehen, und eine davon ist ganz sicher das stille, gelassene Denken. Daniel Klein hatte immer große Freude an der Art, wie Bertrand Russell (1872 – 1970) die Dinge darstellt: „Es klingt oft nach einer Mischung aus britischer Elite-Uni und der Redeweise einfacher Leute.“ Bertrand Russell ordnet sich mit seinen Statements in eine lange Reihe von Philosophen ein, die glauben, dass einer der größten Genüsse des Lebens im Denken liegt. Als John Stuart Mill, der Sozialphilosoph des 19. Jahrhunderts, das Prinzip des größten Glücks zum Grundbaustein des Utilitarismus machte, unterstrich er, dass die rein animalischen Vergnügungen seinen Anforderungen nicht gerecht werden. Daniel Klein, Jahrgang 1939, studierte Philosophie in Harvard. Zusammen mit Thomas Cathcart schrieb er „Platon und Schnabeltier gehen in eine Bar“, das in 26 Sprachen übersetzt wurde.

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John Stuart Mill verteidigt die Freiheit der Lebensweise

John Stuart Mill (1806 – 1873) war ein Vorkämpfer und Ungerechtigkeit und einer der ersten Verfechter des Feminismus. Er war tätig als Politiker und Journalist sowie außerdem einer der größten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Andere Menschen denken vielleicht, sie wissen, was einen selbst glücklich macht. Aber gewöhnlich irren sie sich. Selbst weiß man viel besser als die anderen, was man wirklich mit seinem Leben machen will. Und selbst wenn dies nicht der Fall ist, hielt es John Stuart Mill für besser, eigene Fehler zu machen, als gezwungen zu werden, eine bestimmte Lebensweise zu übernehmen. Nigel Warburton erklärt: „Dies steht im Einklang mit seinem Utilitarismus, da er glaubte, erhöhte individuelle Freiheit bewirke mehr Glück als eingeschränkte individuelle Freiheit.“ Philosoph Nigel Warburton ist Dozent an der Open University. Er gibt außerdem Kurse über Kunst und Philosophie am Tate Modern Museum.

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Menschen brauchen Raum zur Entfaltung

John Stuart Mill (1806 – 1873) war ein Vorkämpfer und Ungerechtigkeit und einer der ersten Verfechter des Feminismus. Er war tätig als Politiker und Journalist sowie außerdem einer der größten Philosophen des 20. Jahrhunderts. John Stuart Mill war Utilitarist und stand unter starkem Einfluss von Jeremy Bentham. Nigel Warburton erklärt: „Obwohl Mill mit Bentham darin einer Meinung war, dass die richtige Handlung immer die ist, die am meisten Glück bewirkt, glaubte er, dass die von seinem Lehrer vorgebrachte Darstellung des Glücks als bloße Luststeigerung zu unausgereift sein.“ Also entwickelt John Stuart Mill seine eigen Version der Theorie, die zwischen höherer und geringerer Lust unterschied. Der Philosoph Nigel Warburton ist Dozent an der Open University. Er gibt außerdem Kurse über Kunst und Philosophie am Tate Modern Museum.

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John Stuart Mill plädiert für die Freiheit des Menschen

John Stuart Mill plädiert in seinem Essay „Über die Freiheit“ in zweifacher Hinsicht für die individuelle Freiheit des Menschen. Erstens geht ihm in seiner Schrift darum, die Autonomie von persönlichen Handlungen und Meinungsäußerungen gegenüber Einschränkungen des Staates zu verteidigen. Zweitens möchte er den Entfaltungsspielraum eines Menschen gegenüber dem Druck der öffentlichen Meinung sichern. John Stuart Mill kämpft nicht nur für eine größtmögliche politische Freiheit des Menschen, sondern plädiert darüber hinaus auch für die Notwenigkeit, starke und selbstbewusste Persönlichkeiten zu entwickeln, die innerlich so frei sind, dass sie dem Anpassungsdruck der Öffentlichkeit standhalten können.

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Die Globalisierung ist für Daniel Goeudevert ein Irrweg

Daniel Goeudevert vertritt die These, dass für die Klassiker der modernen Ökonomie, für Adam Smith, David Ricardo, John Stuart Mill oder Vilfredo Pareto, ein funktionierender Markt tatsächlich so etwas wie ein Gerechtigkeit herstellender Mechanismus ist. Daniel Goeudevert erklärt: „Ein entscheidender Gedanke hierbei ist, dass sich sowohl die Produktion von Gütern und Dienstleistungen als auch deren Konsum nicht unendlich steigern lassen, sondern dass solche Steigerungen dem „Gesetz der rückläufigen Erträge“ sowie dem „Gesetz des rückläufigen Grenznutzens“ unterworfen sind.“ Auf solchem rückläufigen Nutzen wiederum beruht laut Daniel Goeudevert das Wechselspiel von Angebot und Nachfrage und damit letztlich auch der Wert oder Preis von Waren. Der Topmanager Daniel Goeudevert war Vorsitzender der deutschen Vorstände von Citroën, Renault und Ford sowie Mitglied des Konzernvorstands von VW.

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Der Utilitarismus in der Philosophie von John Stuart Mill

Den englischen Philosophen John Stuart Mill, der von 1806 bis 1873 lebte, faszinierte an der utilitaristischen Ethik, dass sie versprach, sowohl den Relativismus als auch den Intuitionismus in der Ethik zu überwinden. Der Intuitionismus war laut John Stuart Mill sogar eine abwegige und gefährliche Theorie, weil er die Menschen in der Illusion bestärkte, dass das, woran sie fest und unerschütterlich glauben, deshalb auch wahr sein muss. Die allgemeine Theorie des Utilitarismus wird in der Regel wie folgt charakterisiert: Erstens bemisst sich die moralische Richtigkeit einer Handlung an deren wahrscheinlichen Folgen und Nebenfolgen. Zweitens besteht der Maßstab der Beurteilung der Handlungsfolgen ausschließlich im Glück und Unglück, in Lust und Unlust der von der Handlung direkt und indirekt Betroffenen.

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John Stuart Mill philosophiert über die Gesellschaft

John Stuart Mill vertrat die These, dass es die Interessen der Menschen sind, die eine Gesellschaft begründen und nicht ein Vertrag, aus dem soziale Verpflichtungen abzuleiten wären. Durch den Schutz der Gemeinschaft ist jeder einzelne verpflichtet, gewisse Leitlinien den anderen gegenüber zu beachten und seine Interessen nicht zu verletzen. Außerdem muss jeder Mensch seinen Anteil an notwenigen Mühen und Opfern tragen, um die Gesellschaft und ihre Mitglieder vor Unrecht und Unannehmlichkeiten zu bewahren. Indem das Individuum seine Persönlichkeit entfaltet, fördert es laut John Stuart Mill den Fortschritt und das Glück der gesamten menschlichen Gesellschaft.

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John Stuart Mill tritt für die Frauenrechte ein

John Stuart Mill geht in seinen Schriften zur politischen Ökonomie von der Annahme aus, dass die ökonomische Entwicklung seiner Zeit allgemeine Mängel beseitigt habe, und es nur noch darum gehe, die erarbeiteten Güter menschlich verträglich zu verteilen. Die Arbeitervereinigungen sind für ihn ein unerlässliches Mittel zu Wahrung der Interessen der Menschen, die nichts außer ihrer Arbeitskraft anzubieten haben. Handlungen sind für John Stuart Mill moralisch richtig, wenn sie das Glück fördern, moralisch falsch, wenn sie das Gegenteil von Glück bewirken.

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