John Stuart Mill tritt für die Frauenrechte ein

John Stuart Mill geht in seinen Schriften zur politischen Ökonomie von der Annahme aus, dass die ökonomische Entwicklung seiner Zeit allgemeine Mängel beseitigt habe, und es nur noch darum gehe, die erarbeiteten Güter menschlich verträglich zu verteilen. Die Arbeitervereinigungen sind für ihn ein unerlässliches Mittel zu Wahrung der Interessen der Menschen, die nichts außer ihrer Arbeitskraft anzubieten haben. Handlungen sind für John Stuart Mill moralisch richtig, wenn sie das Glück fördern, moralisch falsch, wenn sie das Gegenteil von Glück bewirken.

Das Glück ist der einzige Zweck des menschlichen Strebens

Er verteidigt den Utilitarismus, den Kritiker als kopflose Doktrin bezeichnen, in dem er Gott einschaltet, der vor allem das Glück seiner Geschöpfe wolle. Der Ökonom geht davon aus, dass dem Menschen ein Pflichtgefühl angeboren ist, Rücksicht auf Lust und Unlust anderer zu nehmen.

Als gesellschaftliches Wesen habe der Mensch das Bedürfnis, die eigenen Ziele mit denen der Mitmenschen in Einklang zu bringen. Er ist davon überzeugt, dass Glück der einzige Zweck menschlichen Strebens ist und die Mehrung des Glücks der Maßstab, an dem alles menschliche Handeln gemessen werden muss. Ein Teil des Nützlichkeitsprinzips ist die Gerechtigkeit.

John Stuart Mill tritt für die Gleichberechtigung der Frauen ein

In seinen Schriften zur Politik tritt John Stuart Mill unter anderem für die Meinungsfreiheit ein, denn eine Meinung könne richtig sein, auch wenn man sie zum Schweigen bringe und eine vorwiegende Meinung selten die ganze Wahrheit enthalte. Mit der Unterwerfung der Frauen unter den Mann ist er überhaupt nicht einverstanden. Die gesetzliche Unterordnung des einen Geschlechts unter das andere sei in sich Unrecht und eines der Haupthindernisse, die der Besserung der Menschheit gegenüberstehen. Die Ungleichheit müsse durch das Prinzip der vollkommenen Gleichheit ersetzt werden.

Die Gründung einer Gesellschaft erfolgt laut John Stuart Mill nicht über einen Vertrag, sonder durch die unterschiedlichen Interessen der Individuen. Der Schutz durch die Gesellschaft verpflichtet den Einzelnen, gewisse Leitlinien den anderen Mitbürgern gegenüber zu beachten. Die Interessen anderer dürfen nicht verletzt und jeder Einzelne muss die Gesellschaft oder ihre Mitglieder vor Unrecht und Unannehmlichkeiten verteidigen.

Der Staat muss für die Sicherheit seiner Bürger sorgen

Der Ökonom fordert in seinen Schriften zur Politik, dass eine Regierung die Aufgabe hat, das gute Leben zu fördern. Primäre Ziele der Regierung müssen die Sicherheit der einzelnen Person und ihres Eigentums sowie die Rechtsgleichheit zwischen den Menschen sein. Außerdem ist er ein Anhänger der Subsidiarität, der alle Ansichten und Interessen der Bevölkerung im Parlament vertreten wissen möchte und der dafür eintritt, dass lokale Angelegenheiten am besten vor Ort zu klären sind.

J.S. Mill wurde 1806 in London geboren. Seine Erziehung zur perfekten Denkmaschine verursachte beim Zwanzigjährigen einen Nervenzusammenbruch. 1823 tritt er als Angestellter in die Ostindien-Gesellschaft ein und hat bei deren Auflösung im Jahr 1858 den Rang eines Staatssekretärs inne. Als liberaler Abgeordneter kämpft er 1865 – 1868 für seine politischen Ziele im Unterhaus, kann aber das gleiche Wahlrecht für Frauen nicht durchsetzen.

Von Hans Klumbies

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