Der Lehrmeister des Malers Camille Corot war die Natur

Bei dem Maler Camille Corot gab es kein Blendwerk, wohl aber eine unübersehbare Strenge in der Harmonie seiner Bilder. Charles Baudelaire bewunderte den Künstler wegen seiner besonderen, stillen Ausdrucksweise seines Malstils. Er lobte die träumerische, aber doch besonnene Beharrlichkeit des Malers. Seine eigenen Werke vergleicht Camille Corot mit den Bilder von Théodore Rousseau auf eine bescheidene Art und Weise wie folgt: „Der ist ein Adler, ich bin nur eine Lerche und schmettere kleine Lieder in meine grauen Wolken.“ Seine Zeitgenossen bewunderten Camille Corot vor allem als Landschaftsmaler, da er der Natur, den darin angesiedelten Bäumen, dem Wasser und dem Gestein in seinen Bildern eine ganz einzigartige Ausstrahlung angedeihen ließ.

Durch die Natur versteht der Mensch die Welt

Schon immer haben sich Menschen Aspekten ihrer natürlichen Umgebung zugewandt, um die eigene Existenz zu interpretieren und zu verstehen. Eine besondere Rolle spielten dabei Tiere, Landschaften, Wetterphänomene und biologische Prozesse. Lucy F. Jones betont: „Die Natur hilft uns dabei, die Welt, in der wir uns wiederfinden, zu verstehen und ihr Bedeutung abzugewinnen.“ Selbstverständlich bestehen die … Weiterlesen

Die Tragödie ist die Nachahmung der Natur

Die Tragödie ist nach Aristoteles eine Untergattung innerhalb der allgemeinen Gattung der Kunst. Sie ist Mimesis, also eine Art Imitation, und zwar in seinen Augen die Nachahmung der Natur. Ágnes Heller stellt fest: „Der Begriff umfasst nicht nur Poesie oder Drama oder Malerei, sondern auch Werkzeuge für den praktischen Gebrauch. Aristoteles betont das Offensichtliche: Von … Weiterlesen

Im Naturzustand war der Mensch nicht sündhaft

Der Genfer Philosoph Jean-Jacques Rousseau war der wesentliche Urheber zahlreicher Ideen. Diese sollten später für eine Vielzahl moderner Trends entscheidend sein. Dazu zählen Demokratie, Menschrechte, Kommunismus, Anthropologie und Umweltschutz. In seinen Augen war die natürliche Güte des inneren Selbst ein Motiv, das seine verschiedenen politischen, gesellschaftlichen und persönlichen Schriften miteinander verband. Francis Fukuyama erläutert: „Jean-Jacques … Weiterlesen

Es gibt keine Grenze zwischen dem Mensch und der Natur

Fast jeder sagt von sich, ein Naturliebhaber zu sein. Warum sind dann aber so viele Menschen in ihrer Beziehung zur Natur so tief verunsichert, dass sie ihren eigenen Gefühlen nicht trauen? Dirk Steffens und Fritz Habekuss antworten: „Solche Fragen definieren das Verhältnis zwischen uns und der Natur. Deshalb sind sie nützlich für die Diskussion um … Weiterlesen

Für Baruch de Spinoza sind Gott und die Natur identisch

Baruch de Spinoza, der von 1632 bis 1677 lebte, glaubte, dass Gott die Welt ist. Er sprach von Gott oder Natur, um dies deutlich zu machen. Beide Begriffe waren für ihn identisch. Gott ist Natur, und die Natur ist Gott. Nigel Warburton ergänzt: „Später hat man dies Pantheismus genannt, womit ein Glaube gemeint ist, bei … Weiterlesen

Der Maler Joan Miró zählt zu den Ikonen des Surrealismus

Der spanische Maler, Grafiker und Bildhauer Joan Miró zählt zu den bekanntesten Vertretern des Surrealismus. Ab dem 12. September 2014 sind seine Werke in der Wiener Albertina ausgestellt. Ein Leitsatz eines der außergewöhnlichsten Künstler des 20. Jahrhunderts lautete: „Wichtiger als ein Kunstwerk selbst ist seine Wirkung. Kunst kann vergehen, ein Bild zerstört werden. Was zählt, … Weiterlesen

Max Beckmann war besessen von seiner Malerei

Max Beckmann wurde am 12. Februar 1884 geboren. Nach dem frühen Tod seines Vaters siedelte sich die Familie in Braunschweig an. Im Jahr 1900 wurde er in die Großherzogliche Kunstschule von Weimar aufgenommen. Seine später unverkennbare Maltechnik erwarb er in der Antikenklasse und in der Naturklasse bei Fritjof Smith. Sechs Jahre später konnte er ein … Weiterlesen

Der Vater der modernen Malerei Paul Cézanne

Von einer Lungenentzündung, die er sich beim Malen, am 15. Oktober 1906, im Freien zugezogen hatte, sollte sich Paul Cézanne nicht mehr erholen. Er starb eine Woche später, am 22. Oktober, völlig einsam und verlassen, da sich seine Frau und sein Sohn gerade in Paris befanden. Sein Leben war hart und schwer, da seine Zeitgenossen seine Kunst nicht verstanden. Doch die Nachwelt begriff seine großartige Malerei und erkannte in Paul Cézanne den Vater der modernen Malerei.

Emil Nolde erzielte allein mit den Farben seine größten Effekte

Emil Nolde war schon über dreißig Jahre alt, als er sich zum Maler ausbilden ließ. Schon in der Anfangszeit seiner Künstlerkarriere fiel auf, mit welcher Sicherheit er sich in den Genres, der von ihm besuchten dänischen Malschulen bewegt hat. Seine frühen Meer- und Strandbilder wirken in ihrer bleiernen Ruhe fast abstrakt. Weitere Motive, die ihm … Weiterlesen

Die Sprechweise wirkt sich auf die Wahrnehmung der Zuhörer aus

Im Allgemeinen treten vorurteilsbedingte Fehlfunktionen in einer Praxis der Bezeugung auf zweierlei Weise auf. Miranda Fricker erklärt: „Entweder führt das Vorurteil dazu, dass die Sprecherin für glaubwürdiger gehalten wird, als es normalerweise der Fall wäre – es gibt also einen Glaubwürdigkeitsüberschuss. Oder aber sie wird als weniger glaubwürdig wahrgenommen als sonst – dann liegt ein … Weiterlesen

Die Kunst orientierte sich einst an der Nachahmung

Die Kunst zählt zu den großen Werten der europäischen Kultur. Dabei nimmt sie selbst an dem Wertekanon der Gesamtkultur Anteil. Silvio Vietta sagt: „Solange die Wahrnehmung der Welt in der europäischen Denkgeschichte als eine Art Abdruck der Dinge im Bewusstsein des Menschen begriffen wurde, orientierte sich auch die Kunst an dem Begriff der Nachahmung bzw. … Weiterlesen

Für Südafrika gilt der Slogan: „Die Welt in einem Land“

Für Dieter Losskarn ist es fast unmöglich, eine bessere Beschreibung für das Reiseland Südafrika zu finden als den Slogan: „Die Welt in einem Land“. Der Schwarze Kontinent präsentiert sich hier seinen Besuchern in kontrastreicher Vielfalt. Es gibt weite Savannen, Wüstengebiete, Hochplateaus, Buschland und Regenwälder, aber auch pulsierende Metropolen und endlose Küsten mit Traumstränden. Natur- und … Weiterlesen

Die Kirche begreift die Geburt als Wunder

Es gibt kaum Literatur zum Thema Geburt. Und wenn es welche gibt, drängt man sie an den Rand „erhabener“ Wissensbestände. Emanuele Coccia stellt fest: „Dafür sind bildliche Zeugnisse im Überfluss vorhanden und haben über die Jahrhunderte die Reflexionen rund um dieses Phänomen genährt.“ Tatsächlich zählt die Nativität zu den häufigsten Motiven der europäischen Malerei. Allerdings … Weiterlesen

Die Chipbranche macht 500 Milliarden Dollar Umsatz

Für Adam Smith war die Effizienz das Ziel, nach dem der Homo oeconomicus strebt und dem sich die Gesellschaft zu unterwerfen hat. Am 14. Mai 2021 druckte die „New York Times“ einen Gastbeitrag des Wirtschaftswissenschaftlers Alex T. Williams. Der Artikel handelte von der weltweiten Knappheit in der Lieferkette der Halbleiterproduktion. Jeremy Rifkin erläutert: „Dabei handelt … Weiterlesen

Grüne Pflanzen ermöglichen das Leben

Nahezu alles Leben auf der Erde kann nur leben, weil es grüne Pflanzen gibt. Diese erzeugen über die Fotosynthese aus den rein chemischen Grundstoffen Kohlendioxid und Wasser mithilfe der Energie des Sonnenlichts organische Stoffe und setzen dabei Sauerstoff frei. Josef H. Reichholf ergänzt: „Diese organischen Stoffe sind in der Anfangsproduktion der Fotosynthese nichts anderes als … Weiterlesen

Kalabrien ist immer noch ein Geheimtipp

Für das Reise-Taschenbuch „Kalabrien“ ist Ilona Witten in Begleitung ihres Partners 4.000 Kilometer durch die Region gereist. Dabei hat sie viele neue Entdeckungen und touristische Highlights entdeckt. Seit sie als Kind ihre Ferien in Kalabrien verbrachte, erfasst die Autorin regelmäßig „Heimweh“ nach Italiens Stiefelspitze. Dort umweht sie der Duft der Mittelmeerflora und das Meer changiert … Weiterlesen

Es gibt ein spezifisches Reich des Sinnlichen

Es gibt einen Ort, an dem Bilder entstehen, einen Ort, der weder mit Materie, in der die Dinge Gestalt annehmen, noch mit der Seele der Lebewesen und ihrem Seelenleben zu verwechseln ist. Das spezifische Reich der Bilder, der Ort des Sinnlichen, ist weder mit dem Raum der Gegenstände noch mit dem geistigen Paradies identisch, in … Weiterlesen

Wirklichkeit und Wahrheit wird oft gleichgestellt

Die meisten Menschen unterscheiden im Alltag nicht zwischen „Wirklichkeit“ und „Wahrheit“. Sie halten beides für eine quasi natürliche Beschreibung desselben. Was „wirklich“ ist, erlebt der Mensch an und in sich selbst. Thomas Fischer erläutert: „Es ist vermittelt über biologische Rezeptoren und Verarbeitungsstrukturen des Gehirns und an dessen Möglichkeiten gebunden.“ Wahr ist, dass das menschliche Gehirn … Weiterlesen

Das Bewusstsein eines anderen ist unergründbar

Es gibt eine besondere Form des Skeptizismus. Diese bleibt auch dann ein Problem, wenn man annimmt, dass das menschliche Bewusstsein nicht das Einzige ist, was es gibt. Dass also die physikalische Welt, die jeder Mensch um sich herum sieht und spürt, den eigenen Körper eingeschlossen, wirklich existiert. Thomas Nagel erläutert. „Es handelt sich um einen … Weiterlesen

Fast jede Technik lässt sich als Waffe einsetzen

Die Begabung für die Sprache und für die Vernunft gehört zweifellos zum Wesen des Menschen. Ohne jede Technik ein Mängelwesen, macht sich der Mensch mit der Hilfe von Technik von zahlreichen Zwängen der Natur frei. Er unterwirft sie seinem Willen. Otfried Höffe erklärt: „Die Technik hat sowohl eine emanzipatorische Tragweite – sie befreit von Zwängen … Weiterlesen

Der Markt regelt Angebot und Nachfrage

Nicht nur Wirtschaftstheoretiker, sondern auch Philosophen setzen sich für den Wettbewerb ein. In der Neuzeit etwa von Montesquieu über David Hume und Condorcet bis Immanuel Kant. Montesquieu spricht im „Esprit des Lois“ (Geist der Gesetze, 1748) von der zivilisierenden Kraft des „sanften Handels“. Denn dieser löst den Krieg der Leidenschaften durch den Kompromiss zwischen divergierenden … Weiterlesen

Die Aufklärung zielt auf den Bruch mit der Vergangenheit

Frei ist, wer in Wechselfällen und Umbrüchen des Lebens unerschütterlich und unaufgeregt bleibt. Frei sind auch diejenigen, die sich ihrer Maßstäbe sicher sind und selbstbewusst Erneuerungskraft und Reformfreude entfalten. Paul Kirchhof erläutert: „Gelassenheit wehrt sich nicht gegen das Neue, sondern vergleicht den Istzustand mit dem Reformvorhaben. Im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit soll die antike … Weiterlesen

Künstliche Intelligenzen eignen sich das Weltwissen an

Holger Volland weiß: „Die Sprache ist eine unerschöpfliche Ressource, um daraus neue Welten zu erschaffen und beschreiben zu können.“ Daneben besitzt die Sprache eine einzigartige Fähigkeit: Gefühle zu vermitteln, die weit über die Bedeutung von Wörtern hinausgehen. Die Schriftstellerin und Apothekerin Marie von Ebner-Eschenbach schrieb einmal: „Der Geist einer Sprache offenbart sich am deutlichsten in … Weiterlesen

Schuldgefühle wollen etwas Gutes

Überraschenderweise liebt das menschliche Gehirn Schuldgefühle, denn sie wollen im Grunde etwas Gutes. Für die Psychologin und Psychotherapeutin Helga Kernstock-Redl sind sie faszinierend und hilfreich, sobald einem Menschen klar wird, wozu sie überhaupt da sind und welchen speziellen Naturgesetzen sie folgen. Deshalb bringt es ihrer Meinung nach viel, diesen Gefühlen angstfrei zu begegnen und aktiv … Weiterlesen