Pflanzen sind die Grundlage der menschlichen Existenz

In der neuen Sonderausgabe des Philosophiemagazins dreht sich alles um das Thema „Pflanzen“. Chefredakteurin Jana Glaese schreibt: „Pflanzen sind die Wurzeln dieser Welt. Ohne sie hätten wir weder Sauerstoff zum Atmen noch Nahrung zum Überleben. Sie sind die Grundlage unserer körperlichen Existenz. Und viel mehr als das.“ Manchen Menschen geben Pflanzen auch eine tiefe seelische Orientierung. Im Wald zum Beispiel finden sie Rückzug und Resonanz, in der Interaktion mit Pflanzen Entschleunigung und innere Ruhe. Überhaupt scheint die Pflanzenwelt immer mehr als Vorbild zu dienen, etwa für andere Formen des Zusammenlebens auf diesem Planeten. Aber das Handeln vieler Menschen gegenüber der Natur zeugt bei Weitem nicht immer von Achtsamkeit und Anschmiegung, sondern oft von Distanz und Herrschaftswillen. Bis heute beansprucht der Mensch seine Verfügungsgewalt über die Flora. Er rodet Wälder, modifiziert Arten, bedient sich der Böden – bis zur Erschöpfung.

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Menschen lernen Vertrautes

Es ist wahrscheinlich, dass die natürliche Selektion diejenigen Gene weiterverbreitete, die für das Erlernen überlebenswichtiger Fähigkeiten, für Nahrungsbeschaffung und Fortpflanzung entscheidend waren. Der Sozialbiologe Edward O. Wilson schreibt: „Ein bestimmter Genotyp macht ein gewisses Verhalten wahrscheinlicher, sodass es sich wiederum in der Population weiterverbreitet, bis sich das Verhalten schließlich durchsetzt.“ Anders gesagt: Menschen lernen, was ihnen vertraut ist, doch manche Dinge lernen sie schneller und einfacher als andere. Lucy F. Jones erklärt: „Und diese Dinge lassen sich mit großer Wahrscheinlichkeit auf den natürlichen Lebensraum zurückführen, in dem der Homo sapiens den mit Abstand größten Teil seiner Entwicklungsgeschichte verbracht hat.“ Lucy F. Jones ist Journalistin. Sie schreibt regelmäßig zu wissenschaftlichen Themen, Gesundheit, Umwelt und Natur für die BBC, The Guardian und The Sunday Times.

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Die Erde wurde durch den Menschen angepasst

Eine Feststellung, die immer häufiger Erwähnung findet, lautet etwa so: „Nicht der Mensch hat sich über Jahrtausende der Erde angepasst, sondern die Erde wurde durch den Menschen angepasst.“ Malte Rubach stellt fest: „Da ist mit Sicherheit etwas dran. Aber es ist hilfreich, auch hier einmal die globale Perspektive einzunehmen.“ Die Erde besteht nur zu knapp 30 Prozent aus Landmasse. Das verdeutlicht bereits die Dimension der überhaupt für den Menschen nutzbaren Erdflächen. Oft werden in hitzigen Debatten Sätze wie „80 Prozent der Erdoberfläche sind nötig, um tierische Lebensmittel zu produzieren“ in den Raum geworfen. Das hört sich erst einmal dramatisch an und obendrein falsch. Der Referent und Buchautor Dr. Malte Rubach hat Ernährungswissenschaften in Deutschland, der Türkei und den USA studiert.

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Die Natur reguliert und heilt sich selbst

Peter Wohlleben beschreibt in seinem neuen Buch „Der lange Atem der Bäume“, wie sich die Natur wunderbar selbst regulieren und heilen kann. Dies gelingt ihr aber nur, wenn die Menschen sie in Ruhe lassen. Bäume passen sich beispielsweise an ihre Umgebung an. Sie geben sogar ihre Erfahrungen mit veränderten Umweltbedingungen an ihren Nachwuchs weiter. Doch die Anpassungsfähigkeit hat ihre Grenzen. Laubbäume brauche gerade jetzt die intakte Gemeinschaft, um sich gegenseitig zu unterstützen. Sie kühlen sich durch Verdunstung und können sogar Regenwolken erzeugen. Doch all diese Fähigkeiten gehen durch massive Holzeinschläge verloren. Und die nicht heimischen Nadelbäume haben durch die zunehmende Trockenheit und Hitze ohnehin keine Zukunft mehr. Der Forstwirt Peter Wohlleben arbeitet in der von ihm gegründeten Waldakademie in der Eifel und setzt sich weltweit für die Rückkehr der Urwälder ein.

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Der Mensch hat sich von der Natur entfremdet

Während die Menschheit die Natur zerstört, boomt gleichzeitig der Markt, der ihre Schönheit feiert. Dirk Steffens und Fritz Habekuss erklären: „Bücher über Bäume haben das Zeug, Weltbestseller zu werden. Outdoor-Zeitschriften, Reiseblogs und High-End-Dokumentationen feiern in orgiastischen Bildern die Wildnis, wo es sie noch gibt.“ Diese Produkte sollen den Graben der Entfremdung überbrücken, der sich zwischen den Menschen und der Natur aufgetan hat. Während sich ihre Zerstörung immer weiter beschleunigt, wird die abstrakte Liebe zu ihr paradoxerweise immer größer. Inzwischen enthüllt die Biologie sogar, dass Umwelteinflüsse sogar das Erbgut verändern können. In ihrem Buch „Über Leben“ erzählen der Moderator der Dokumentationsreihe „Terra X“ Dirk Steffens und Fritz Habekuss, der als Redakteur bei der „ZEIT“ arbeitet, von der Vielfalt der Natur und der Schönheit der Erde.

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Die Suchmaschine Ecosia kämpft für den Erhalt des Regenwalds

Auf der Startseite der Suchmaschine Ecosia sind neu gepflanzte Bäume und grüne Wälder zu sehen. Sie symbolisieren das Ziel des Unternehmens: den Kampf gegen die Abholzung des Regenwalds. Der Firmensitz der Firma ist in Wittenberg bei Berlin. Ecosia wurde im Jahr 2009 von Christian Kroll gegründet, der die Idee von einer Reise durch Südamerika mitgebracht hatte. Dort hatte er die Bedeutung des Regenwaldes für das weltweite Klima erkannt. Nach eigenen Angaben spendet Ecosia 80 Prozent seiner Einnahmen an die Naturschutzorganisation „The Nature Conservacy“. Diese hat das Projekt „Plant a billion trees“, pflanze eine Milliarde Bäume, ins Leben gerufen. Damit soll die Fläche des Regenwalds in Brasilien wieder vergrößert werden. Wie Ecosia berichtet, hat es allein in den vergangenen zwölf Monaten knapp über eine halbe Million Euro gespendet.

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Seamus Heaney erhielt 1995 den Nobelpreis für Literatur

Der Nordirland-Konflikt prägte die Stimmung seiner Gedichte, die Landschaft und Geschichte kongenial miteinander verbanden. Am vergangenen Freitag ist der irische Dichter und Nobelpreisträger Seamus Heaney in Dublin gestorben. Eines seiner großartigen Gedichte heißt „Sturm auf der Insel“. Auf den ersten Blick scheint es ein ländliches Stimmungsbild zu sein, das Seamus Heaney mit leichter Hand auf das Papier getupft hat. Doch in die Szenerie der Landschaft mischen sich historische und politische Spuren: „Wir halten einfach still, während der Wind / Unsichtbar Stuka spielt. Der Raum ist ein Inferno, / Die Atmosphäre ein einziger Bombenteppich.“ Für Seamus Heaney stand am Anfang allen Schreibens der Blick auf die Erscheinungen der Welt. Der Dichter hegte dabei keine Vorurteile, war selbstlos und neugierig. Für gegeben hielt er gar nichts.

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Süditalien hat seine ursprüngliche Schönheit bewahrt

Der Süden Italiens zählt zu den ältesten Kulturlandschaften Europas. Der Urlauber trifft überall auf Relikte längst vergangener Zeiten, die umgeben sind von Landschaften, die einem den Atem rauben. Kampanien, Apulien, Kalabrien und die Basilikata haben ursprüngliche Schönheit bewahrt. Die Autorin Jacqueline Christoph nimmt den Leser im neuen Reise-Handbuch „Süditalien“, das in der 1.Auflage 2011 im Dumont Reiseverlag erschienen ist, mit auf unvergessliche Entdeckungsreisen im Mezzogiorno. Die einzelnen Kapitel des Reiseführers, der 24,99 Euro kostet, sind immer wieder durch Themenseiten unterbrochen, die zum Beispiel folgende Geschichten aufgreifen: „Garibaldi, Cavour und die Briganten“, Slow Food statt Fast Food“ oder „Der Duft Kalabriens“.  Die Autorin gibt den Süditalienreisenden folgenden Tipp: „Besser verweilen statt eilen, mit Muße reisen und trotz der fantastischen Küsten das sagenhafte Hinterland nicht vergessen.“

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Der Lehrmeister des Malers Camille Corot war die Natur

Bei dem Maler Camille Corot gab es kein Blendwerk, wohl aber eine unübersehbare Strenge in der Harmonie seiner Bilder. Charles Baudelaire bewunderte den Künstler wegen seiner besonderen, stillen Ausdrucksweise seines Malstils. Er lobte die träumerische, aber doch besonnene Beharrlichkeit des Malers. Seine eigenen Werke vergleicht Camille Corot mit den Bilder von Théodore Rousseau auf eine bescheidene Art und Weise wie folgt: „Der ist ein Adler, ich bin nur eine Lerche und schmettere kleine Lieder in meine grauen Wolken.“ Seine Zeitgenossen bewunderten Camille Corot vor allem als Landschaftsmaler, da er der Natur, den darin angesiedelten Bäumen, dem Wasser und dem Gestein in seinen Bildern eine ganz einzigartige Ausstrahlung angedeihen ließ.

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Eine Lesereise durch den verschneiten Dezember

Die Entstehungsgeschichte des Buchs „Dezember“ geht auf ein gemeinsames Treffen von Alexander Kluge mit Gerhard Richter in Sils Maria im Engadin zurück. Sie stellten fest, dass sie im selben Jahr geboren und ihre Geburtstage im Februar nur fünf Tage auseinander liegen. Alexander Kluge und Gerhard Richter nähern sich den Phänomenen des Wintermonats Dezember aus zwei unterschiedlichen Richtungen. Gerhard Richter hat verschneite Bäume und Wälder fotografiert, die eine kontemplative Ruhe ausstrahlen, während Alexander Kluge 39 Kalendergeschichten geschrieben hat, die alles andere als beschaulich sind.

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Im Niger werden mehr Bäume gepflanzt als abgeholzt

Laut einem Bericht der Welternährungsorganisation FAO hat sich die Ernährungslage in der Sahelzone seit den 1990er Jahren deutlich verbessert. Die Produktion in der Landwirtschaft stieg im Norden und Westen Afrikas zwischen 1981 und 2005 um rund 40 Prozent. Vor allem der Niger hat sich eine Vorbildrolle erkämpft. In dem Land wurden fünf Millionen Hektar neue Bäume gepflanzt, was circa der Fläche Kroatiens entspricht. Dort gibt es heute mehr Wald als in den 1950er Jahren. Das westafrikanische Land ist das einzige auf der ganzen Welt, in dem mehr Bäume angepflanzt als abgeholzt werden.

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