Bei Auguste Rodin bricht die Leidenschaft aus dem Marmor hervor

Der Mann, der für die berühmteste Plastik von Auguste Rodin „Denker“ Modell stand, war kein Intellektueller, sondern der französische Preisboxer Jean Baud, ein Mann aus dem Pariser Rotlichtmilieu, der im Hauptberuf Holzbauer war. Als Thema für seinen Denker hatte Auguste Rodin Dantes göttliche Komödie ausgewählt; sein Denker sollte den Autor Dante Alighieri darstellen. Doch der geniale Bildhauer bricht mit der Tradition des melancholischen, erschlafften Grübler, die sonst die Darstellungen des Denkens in der Kunstgeschichte prägen, und hat auch nichts mit den gelassen auf antiken Treppen lagernden Denkern der Schule von Athen zu tun: Auguste Rodins martialisch, muskulöse, kauernde Gestalt erinnert viele Kunstexperten eher an einen Athleten, der jeden Augenblick lossprinten könnte. Die ganze Figur ist reine Anspannung und Verzerrung und Energie vor dem Aus- und Aufbruch. Mit einer gewaltigen Schau im Grand Palais begehrt Paris den hundertsten Todestag des Bildhauers Auguste Rodin.

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Der Maler Joan Miró zählt zu den Ikonen des Surrealismus

Der spanische Maler, Grafiker und Bildhauer Joan Miró zählt zu den bekanntesten Vertretern des Surrealismus. Ab dem 12. September 2014 sind seine Werke in der Wiener Albertina ausgestellt. Ein Leitsatz eines der außergewöhnlichsten Künstler des 20. Jahrhunderts lautete: „Wichtiger als ein Kunstwerk selbst ist seine Wirkung. Kunst kann vergehen, ein Bild zerstört werden. Was zählt, ist die Saat.“ Juan Miró wollte, dass sich die Menschen an ihre Unbefangenheit aus Kindheitstagen erinnern, sie in ihnen wiedererwecken. Seine Vielzahl von Gemälden, Grafiken und Skulpturen, die er hinterließ, sind geprägt durch eine beschwingte Leichtigkeit und kindlichen Phantasie. Das ist sein Vermächtnis, das er den Betrachtern mitgeben wollte. Der katalonische Maler Joan Miró zählt neben Salvador Dalí, René Magritte, Max Ernst und Meret Oppenheim zu den Ikonen des Surrealismus.

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Michelangelo betrachtete sich als den zweiter Schöpfer der Welt

Das Künstlergenie Michelangelo, das von 1475 bis 1564 lebte, starb am 18. Februar von 450 Jahren. Michelangelo malte und arbeitete nicht nur für seine Zeitgenossen, sondern es ging ihm immer um die ganze Menschheit, die sich in seiner Kunst wiederfinden sollte, überall und zu allen Zeiten. Denn was Michelangelo schuf, war von universaler Wahrheit. Deshalb hat auch die Würdigung seiner Kunst durch späterer Generationen erwartet. Er sah in sich selbst so etwas wie einen zweiten Schöpfer der Welt. Deswegen sieht der Gott an der Decke der Sixtinischen Kapelle mit seinem langen Bart Michelangelo sehr ähnlich. Er stellt Gott als dynamische Gestalt dar, die über die Bildfelder tanzt, das Helle vom Dunklen trennt, Sterne, Tiere, Pflanzen und schließlich den Menschen erschafft.

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Max Frisch reflektiert über den Beruf des Schauspielers

Für Max Frisch ist es von entscheidender Bedeutung, dass der Schauspieler, im Gegensatz zu jedem anderen Künstler, kein anderes Instrument hat als sich selbst, seine eigene leibliche Persönlichkeit. Auch die Maler, die Bildhauer, die Schriftsteller und die Musiker sind eitel. Aber in einer Gesellschaft treten sie immer ohne ihre Werkzeuge auf, das heißt sie kommen ohne Palette, ohne Meißel, ohne Computer und ohne Kontrabass. Der Schauspieler dagegen, ob er will oder nicht, kann sein Instrument nicht zu Hause lassen. Max Frisch schreibt: „So kommt der Schauspieler, wenn nicht gerade ein Haus einstürzt, nie ganz aus seiner Begabung heraus; das ist sein Fluch, sein Gehäuse, seine besondere Wirkung, die verblüfft und später langweilt, je mehr er nämlich, kraft seiner immer gegenwärtigen Mittel, die Gesellschaft dominiert.“

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In Bayern gab es schon immer großartige Menschen

Das Thema des Buchs „Große Gestalten der bayerischen Geschichte“ fasst die Vorträge einer gleichnamigen Ringvorlesung an der Ludwig-Maximilians-Universität München zusammen. Die Herausgeberin Katharina Weigand weist in ihrer Einleitung darauf hin, dass die 25 Gestalten der bayerischen Geschichte, die in diesem Buch vorgestellt werden, keine Persönlichkeiten sind, die einzig und allein kritiklose Bewunderung hervorrufen würden. Stattdessen soll der Band Anlass zum eigenen Nachdenken, Anlass zum Nachfragen und Anlass zum Weiterlesen bieten. Über die Auswahl der Menschen schreibt Katharina Weigand: „Am Ende ergab sich eine Mischung, bei der sowohl der frühmittelalterliche Bischof, diverse Künstler, eine bayerische Prinzessin, die zur Kaiserin aufstieg, der Kanzler des Wirtschaftswunders und auf diese Weise auch die verschiedenen Epochen der bayerischen Geschichte vertreten sind.

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Das göttliche Kunstgenie Michelangelo Buonarroti

Michelangelo, das Universalgenie, gehörte zu den bedeutendsten Künstlern der italienischen Renaissance. Sein erstes Meisterwerk „Die Pietà“ wurde im Jahr 1500 im Petersdom aufgestellt und von den Menschen Roms als ein großartiges Schöpfungswunder bejubelt. Michelangelo war Maler, Bildhauer, Architekt und Dichter. Michelangelo schreibt über sein Verhältnis zu anderen Menschen: „Ich bin ein Mann, der so stark dazu neigt, die Menschen zu lieben, wie wohl kein anderer, der je geboren wurde. Doch er kann das seiner Umwelt nicht vermitteln. Seine Mitmenschen betrachten ihn eher als mürrischen Einzelgänger.

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Die Märchen des Hans Christian Andersen

Das Geheimnis des Erfolges von Hans Christian Andersen beruhte auf seiner blühenden Phantasie, mit der er alle bezauberte, weil er alles verzauberte, und selbst tote Gegenstände, Pflanzen und Tiere sprechen ließ. Hans Christian Andersen war allerdings nicht nur ein liebenswürdiger Märchenerzähler, sondern auch ein witziger Satiriker und aggressiver Gesellschaftskritiker. In seinen Erzählungen und Märchen hat Hans Christian Andersen immer wieder das Motiv des aus kleinen Verhältnissen aufsteigenden Dichters, Bildhauers oder Malers aufgenommen. Aus eigener bitterer Erfahrung schildert er immer wieder den Kampf genialer Menschen, die durch äußere Umstände benachteiligt sind und sich ihren Erfolg im Leben hart erkämpfen müssen.

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