Brasilien ist auf dem Weg zur Weltmacht

In seinem Buch „Wirtschaftsmacht Brasilien. Der grüne Riese erwacht“, behauptet der Autor Alexander Busch, dass Brasilien aus der Weltwirtschaftskrise gestärkt hervorgehen wird. Zu den wichtigsten Trümpfen des südamerikanischen Landes zählt er den riesigen Binnenmarkt, von dem alle Unternehmen von Kleinstbetrieben bis zu Großkonzernen profitieren. Außerdem verfügt Brasilien über gewaltige Rohstoffvorkommen und ein gigantisches Potential in der Landwirtschaft. Alexander Busch ist Journalist und berichtet seit mehr als eineinhalb Jahrzehnten aus Brasilien über Südamerika. Er lebt und arbeitet in São Paulo und Salvador/Bahia.

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Der Friedensnobelpreisträger Gustav Stresemann

Es ist vor allem Gustav Stresemann zu verdanken, der der Weimarer Republik sechs Jahre als Außenminister diente, dass sich Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg politisch wieder Anerkennung verschaffen konnte. Er hatte großes rhetorisches Talent und eine hohe diplomatische Begabung. Diese Fähigkeiten halfen ihm beim Kampf, Deutschland erneut als gleichberechtigte Macht neben den Alliierten zu etablieren. Nachdem er 1918 aus den Resten der Nationalliberalen Partei die Deutsche Volkpartei gegründet hatte verstand er es wie kein anderer Politer seiner Epoche, seine Partei zu führen und zusammenzuhalten.

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Peter Sloterdijk hat sein Ohr immer am Puls der Zeit

Der Philosoph Professor Peter Sloterdijk nähert sich dem Begriff der Krise über ihre medizinische Bedeutung, in der sie als Entscheidungskampf eines Organismus definiert wird, in dem dieser entweder überlebt oder stirbt. Daraus folgt für ihn, dass eine Krisensituation, in der sich eine Gesellschaft befindet, gar keine Krise ist. Denn das Ergebnis einer Krise kann nur eine weitere Krise sein. Das Beste, was der Mensch erreichen kann, ist eine Hinauszögerung der Endkrise oder die Verhinderung der Endkrise durch eine permanente Krise.

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Das Erziehungsideal des Michel de Montaigne

Michel de Montaigne, der Autor der berühmten „Essais“, erhielt als Kind eine hervorragende, humanistische Bildung. Der Vater ließ sogar Lehrer aus Deutschland kommen, die mit dem Kind auf lateinisch kommunizierten. Mit sechs Jahren kam Michel de Montaigne in ein Collegium nach Bordeaux. Schon mit acht Jahren las der Knabe zu seiner Unterhaltung Ovid, Vergil, Terenz und Plautus. Nach seiner Schulzeit studierte er Jura und wurde Advokat und Parlamentsrat der Stadt Bordeaux. Als sein Vater 1569 starb, verkaufte Michel de Montaigne seine Ämter und zog sich aufs Land zurück. Auf seinem Schloss Montaigne fasst er den Entschluss, sich ganz seinen Studien zu widmen und zu schreiben.

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Die Vegetarier sind auf dem Vormarsch

Häufig sind Vegetarier überdurchschnittlich gut gebildet, gehören zur Gruppe der Frauen und wohnen in einer Großstadt. Immer mehr Menschen in Deutschland verzichten bewusst darauf, Fleisch zu essen. Sie entscheiden sich beim Mittagessen lieber für ein Mango-Birnen-Chutney oder für ein gesundes Sojagericht. Eine fette Bratwurst oder ein paniertes Schnitzel sind für sie ein Graus. Der Vegetarierbund Deutschland (Vebu) behauptet, dass etwa acht Prozent der Deutschen Vegetarier sind – das heißt sechs Millionen Menschen. Die Nationale Verzehrstudie II hat allerdings herausgefunden, dass nur 1,6 Prozent der Deutschen auf Fleisch verzichten.

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Hartz IV soll ein menschenwürdiges Leben sichern

Der kommissarische Vorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, fordert, dass Politiker damit aufhören müssen, Hilfsbedürftige, die von Hartz IV leben, pauschal zu verdächtigen. Aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu Hartz IV geht hervor, dass der Sozialstaat eine Grundsicherung für alle Bürgerinnen und Bürger zu organisieren habe, sodass ihnen ein menschenwürdiges Existenzminimum garantiert ist. Für Nikolaus Schneider ist die Menschenwürde der zentrale Orientierungsgedanke für alles rechtliche und staatliche Handeln in Deutschland. Zur Garantie eines menschenwürdigen Existenzminimums ist eine materielle Basis notwendig.

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Bertolt Brecht revolutioniert das moderne Theater

Die Uraufführung von Bertolt Brechts Theaterstück „Trommeln in der Nacht“ fand am 29. September in den Münchner Kammerspielen statt. Der bedeutende Kritiker Herbert Ihering war von der Aufführung begeistert und schrieb: „Der vierundzwanzigjährige Dichter Bert Brecht hat über Nacht das dichterische Antlitz Deutschlands verändert“, und verlieh ihm den bedeutenden Kleist-Preis. Die weitere Geschichte des Theatermanns sollte zeigen, dass Bertolt Brecht wie kein anderer Autor und Regisseur das moderne Theater auf der ganzen Welt richtungweisend beeinflusst hat.

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Die Arbeitslosigkeit kann in Deutschland jeden treffen

Günter Ogger erscheint der Niedergang der Arbeiterklasse harmlos im Vergleich mit dem Drama, in dem die rund 18 Millionen Angestellten die Hauptrolle spielen. Der Autor geht davon aus, dass die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes Deutschland gründlicher verändern wird als die Wiedervereinigung. Entlassen Firmen wie Deutsche Bank, Siemens und Co. Angestellte wird das auf dem Aktienmarkt mit Kursgewinnen belohnt. Die Angestellten sind nur noch ein Kostenfaktor in der Bilanz. 2006 hatten nur noch 50 Prozent der Beschäftigten eine Vollzeitstelle. 4,6 Millionen Menschen stecken bereits in Teilzeitjobs. Arbeitsverhältnisse, deren Lohn nicht zum Leben reicht, nehmen massiv zu.

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Alle Bürger sollten ein Grundeinkommen erhalten

Professor Thomas Straubhaar, der Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), fordert ein Grundeinkommen für alle, vom Säugling bis zum Greis, das der Staat aus Steuereinnahmen bezahlen soll. Der Ökonom ist davon überzeugt, dass Deutschland einen Systemwechsel hin zu einer steuerfinanzierten Grundsicherung für alle braucht, das in ein bedingungsloses Grundeinkommen mündet. Thomas Straubhaar erläutert die Idee, die hinter dem Grundeinkommen für alle steckt: Der Staat gewährleistet allen Menschen lebenslang ein monatliches Einkommen, das deren Existenz sichert.

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Warum die deutsche Wirtschaft eine neue Moral braucht

Hans Leyendecker kritisiert das Verhalten der deutschen Manager aufs Schärfste: noch nie wurde in Deutschland derart gemauschelt und betrogen wie heute. Weltkonzerne wie VW, Siemens oder EADS ruinieren wegen kurzfristiger Vorteile im Globalisierungswettbewerb ihren Ruf. Die Gier der Manager scheint keine Grenzen zu haben. Dabei wird nicht berücksichtigt, dass durch diese Habsucht der Verlust ganzer Märkte droht. Hans Leyendecker ist davon überzeugt, dass Deutschland eine neue Ethik braucht, damit die Wirtschaft nicht abstürzt.

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Die Gesellschaft in Deutschland bricht auseinander

Die Mittelschicht in Deutschland hat Angst, Statusangst, Angst vor dem gesellschaftlichen Abstieg. Das hat der Hamburger Sozialwissenschaftler Berthold Vogel herausgefunden, der folgendes behauptet: „Auf der Tagesordnung vieler, die etwas zu verlieren haben, stehen nicht mehr Karriereplanung, Vorteilsnahme und Zugewinn, sondern der Kampf um Wohlstandssicherung und Klassenerhalt.“

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Die Reichen profitieren am meisten vom Sozialstaat

Für den Philosophen und Mathematiker Boris Groys dient der Sozialstaat, wie jeder Staat, weder der Gleichheit noch der Gerechtigkeit, sondern vielmehr der Sicherheit. Und es ist der Sozialstaat, dem die heutigen vermögenden Klassen ihren Reichtum zu verdanken haben. Der Staat ist per definitionem hierarchisch aufgebaut und verfügt über die Mittel, seine Beschlüsse, wenn notwendig, auch mit Gewalt, durchzusetzen. Schon deswegen kann der Staat zu keinem Ort der Gleichheit werden. Boris Groys vertritt die These, dass der Staat nicht nur auf Ungleichheit basiert, sondern Ungleichheit auch noch selbst erzeugt. Allerdings ändert sich die Art der Ungleichheit, die ein Staat erzeugt, entsprechend seiner jeweiligen Ausrichtung.

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Der ökologische Weihnachtsbaum

Immer mehr Deutsche lehnen Weihnachtsbäume ab, die mit chemischen Spritzmitteln großgezogen worden sind und stellen sich lieber eine Öko-Tanne ins Wohnzimmer. Die Waldschutzorganisation Robin Wood rät, Weihnachtsbäume aus Forstbetrieben oder Weihnachtsbaumkulturen zu kaufen, die nach ökologischen Regeln bewirtschaftet werden. Erkennen kann der Verbraucher dies am Siegel des FSC (Forest Stewardship Council) oder des Naturland-Verbandes. Es gibt viele Biobetriebe, die ihre Weihnachtsbäume direkt ab Hof verkaufen. Auf der Homepage von Robin Wood gibt es eine Liste mit etwa 40 Händlern und Bauern, die Bio-Weihnachtsbäume anbieten. Wer keinen Biobauern in seiner Nähe hat, kann sich an das zuständige Forstamt wenden oder beim Förster nachfragen.

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Apathie und Resignation in Deutschland

Feindbilder gegenüber Schwachen oder gesellschaftlichen Minderheiten hängen zusammen. Der Bielefelder Soziologe und Konfliktforscher Wilhelm Heitmeyer und sein Forschungsteam nennen so ein Phänomen „Syndrom der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“. Seit 2002 erforschen 15 Wissenschaftler welchen Vorurteilen und Diskriminierungen schwache Gruppen in der deutschen Gesellschaft ausgesetzt sind. Die Langzeitstudie ist auf zehn Jahre angelegt. Der aktuelle Jahresbericht, den das Forscherteam heute in Berlin präsentiert, kommt zu traurigen Befunden: Unter dem Eindruck der Weltwirtschaftskrise zerbröckelt der Zusammenhalt in der Gesellschaft, werden zentrale Normen wie Gerechtigkeit, Solidarität und die Gleichwertigkeit der Menschen in Frage gestellt.

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Norbert Golluch: Kurioses aus Deutschland

Norbert Golluch verzichtet auf Stereotype und konzentriert sich in seinem Buch auf scheinbar unbedeutende Details und Absonderlichkeiten, Kuriositäten und Fakten, die normalerweise nicht in den Tageszeitungen stehen. Dadurch gelingt es ihm, etwas vom Geist und Geschmack Deutschlands einzufangen. Norbert Golluch arbeitete einige Jahre als Grundschullehrer, bevor er Redakteur bei einer Satirezeitschrift wurde. Nach seiner Tätigkeit als Lektor, lebt er seit 1985 als freier Autor in Köln. Gleich auf den ersten Seiten nimmt sich Norbert Golluch das Beamtendeutsch kritisch zur Brust, das er als kompliziert und undurchschaubar betrachtet und seiner Meinung nach in einer Demokratie nichts zu suchen hat.

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Der Philosoph Boris Groys definiert die Elite

Boris Groys glaubt nicht daran, dass die Zugehörigkeit zu einer Elite überhaupt etwas mit Bildung zu tun hat. Die Entstehung von Eliten ist für den Philosophen ein gesellschaftlicher Prozess, der mal eine Gruppe von Menschen, mal eine andere Gruppe von Menschen nach oben treibt. Diesen Prozess kann man nicht vorhersehen und steuern, auch nicht über die Bildung. Das Problem aller totalitären Systeme besteht seiner Meinung nach darin, dass man glaubt, entscheiden zu können, wer unter welchen historischen Bedingungen Erfolg haben soll. Dass die Gebildeten zur Elite gehören sollen, ist für Boris Groys einfach nur falsch.

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Axel Springer gründet die BILD-Zeitung

Die Bild-Zeitung orientierte sich bei ihrer Gründung im Jahr 1952 an den britischen Boulevardzeitungen. Der Zeitungsverleger Axel Springer hatte die Blätter während der englischen Besatzungszeit in Hamburg kennen und schätzen gelernt. Er gestaltet das Layout und erfindet den Namen BILD für eine Zeitung, die es in dieser Form vorher noch nicht in Deutschland gegeben hatte. Die erste BILD wird am 24. Juni 1952 kostenlos verteilt, danach für 10 Pfennig verkauft. Als Zeitung, die nur im Straßenverkauf angeboten wird, muss sie vor allem durch ihre Schlagzeile beim Leser Neugier und Interesse wecken. Die Schlagzeilen verfehlen ihre Wirkung nicht. Schon ein Jahr nach der Gründung werden täglich mehr als 1 Million Exemplare von der Bild-Zeitung verkauft. 1962 sind es bereits vier Millionen. Ein kometenhafter Aufstieg.

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