Bei guten Entscheidungen geht es um die bestmögliche Lösung

Wer gute Entscheidungen treffen will, muss sich von der Idee verabschieden, dass dies eine einsame Angelegenheit ist. Dennoch ist diese Idee immer noch insbesondere in Unternehmerkreisen weit verbreitet. Der Hirnforscher Ernst Pöppel ist davon überzeugt, dass Entscheidungen nur dann als gut empfunden werden, wenn die emotionalen Aspekte und Facetten beim Abwägen der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten mit einbezogen werden. Ina Schmidt erklärt: „Bei jeder guten Entscheidung geht es darum, den Rahmen des Möglichen einzubeziehen: Welche Gründe führen zu meiner Entscheidung, wer ist an meiner Entscheidung beteiligt, in welcher Situation befinde ich mich, und welche Konsequenzen erwarte ich von meiner Entscheidung?“ Ina Schmidt gründete 2005 die „denkraeume“, eine Initiative, in der sie in Vorträgen, Workshops und Seminaren philosophische Themen und Begriffe für die heutige Lebenswelt verständlich macht.

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Menschen fällen Urteile häufig mittels Heuristik

Die Deutung von Objekten und Ereignissen wird nicht nur von den Schemata beeinflusst, die in bestimmten Kontexten aktiviert werden, sondern auch durch das Framing, die Einbettung oder Formulierung, der Urteile. Eine Art von Framing ist beispielsweise die Reihenfolge, in der ein Mensch verschiedene Informationen erhält. Richard E. Nisbett fügt hinzu: „Beim Framing kann es auch auf die richtige Wahl zwischen gegensätzlichen Etiketten ankommen.“ Und diese Etiketten sind nicht nur wichtig, wie Menschen über Dinge denken und sich ihnen gegenüber verhalten, sondern auch für den Erfolg von Produkten auf dem Markt und den Ausgang öffentlicher politischer Debatten. Was für den einen zum Beispiel ein „nicht erfasster Arbeiter“ ist, ist für den anderen ein „illegaler Einwanderer“. Richard E. Nisbett ist Professor für Psychologie an der University of Michigan.

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Die ständige Suche nach Sicherheit führt zur Verspannung

Es ist besser mutig zu sein und dann zu scheitern, als nie den Mut erfahren zu haben. Es ist besser zu wagen und dann zu verlieren, als gar nichts riskiert zu haben. Uwe Böschemeyer ergänzt: „Wer es vermeidet, dem sich meldendem Mut zu folgen, gleicht dem, der seine Kräfte noch spürt, sie aber nicht mehr gebraucht, der den Ruf des Retters noch hört, ihm aber nicht antwortet.“ Wer in den meisten Lebenssituationen die Sicherheit dem Mut vorzieht, lebt möglicherweise gefährlich. Je mehr ein Mensch die Sicherheit sucht, desto mehr verspannt er sich. Im Jahr 1975 erwarb Uwe Böschemeyer bei Prof. Viktor Frankl sein Zertifikat in Logotherapie und Existenzanalyse. 1982 gründete er das Institut für Logotherapie in Hamburg. Die Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Wertimagination und die Wertorientierte Persönlichkeitsbildung.

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Abnehmen ist ein für immer geltendes Langzeitprojekt

Menschen, die ihr Essverhalten verändern und mehr Bewegung in ihr Leben bringen, haben gute Chancen, dauerhaft Gewicht zu verlieren. Professor Daniel König vom Institut für Sportwissenschaften an der Albrecht-Ludwig-Universität in Freiburg erläutert: „Wer zehn Kilo abnehmen will, der hat sie zuerst draufgefuttert und über Monate oder Jahre einen Lebensstil gepflegt, der dazu geführt hat. Das heißt, man muss das Ernährungsverhalten, das sich eingeschlichen hat, umkehren. Das ist möglich, aber es dauert.“ Nich klappen wird es vermutlich mit einer zeitlich begrenzten Diät über ein paar Wochen. Macht man danach weiter wie zuvor, sind die Polster schnell wieder auf den Hüften zurück. Abnehmen ist ein Langzeitprojekt, eine Änderung des Lebensstils, die für immer gilt. Trotzdem darf sich nicht dauerhaft das Gefühl einstellen, das es nur noch um Selbstkasteiung geht.

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Bei positiven Emotionen verschiebt sich die Wahrnehmung

Negatives Denken konzentriert sich auf einen schmalen Bereich: auf das, was einen Menschen ärgert. Daniel Goleman stellt eine Faustregel aus der Kognitionstherapie vor: „Die Konzentration auf die negativen Seiten eines Erlebnisses stellt ein Rezept für Depressionen dar.“ Positive Gefühle dagegen erweitern das Spektrum der Aufmerksamkeit einer Person. Es steht ihr frei, alles einzubeziehen. Wenn die positiven Emotionen einen Menschen im Griff haben, verschiebt sich sogar die menschliche Wahrnehmung. Die Psychologin Barbara Fredrickson formuliert diesen Sachverhalt wie folgt: „Wenn wir uns wohlfühlen, erweitert sich unsere Wahrnehmung von der üblichen, selbstzentrierten Konzentration auf >mich< zu einer umfassenderen warmherzigen Konzentration auf das >wir<.“ Die Fokussierung auf negative oder positive Aspekte bietet zudem einen gewissen Anhaltspunkt, wenn man wissen will, wie das menschliche Gehirn funktioniert.

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Daniel Goleman befürwortet ein Training der Aufmerksamkeit

Daniel Goleman fordert in seinem Buch „Konzentriert Euch!“ seine Leser auf, sich die Aufmerksamkeit einmal als mentalen Muskel vorzustellen, den man durch Training stärken kann. Daniel Goleman schreibt: „Gedächtnisübungen fordern diesen Muskel, Konzentration ebenso. Die mentale Entsprechung zum wiederholten Heben einer Hantel bemerkt, wenn der Geist abschweift, und führt ihn wieder auf den zielgerichteten Weg zurück.“ Das Gleiche ist übrigens auch das Wesen, der auf ein Ziel hin gerichteten Meditation, die aus der Sicht der kognitiven Neurowissenschaft üblicherweise auch ein Training der Aufmerksamkeit mit einschließt. Die Meditierenden erhalten die Anweisung, ihre Konzentration nur auf einen Gegenstand zu richten, beispielsweise auf ein Mantra oder auf die eigene Atmung. Meditiert man so eine Zeit lang, gehen die Gedanken zwangsläufig auf die Wanderschaft.

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Yuval Noah Harari erforscht die Hierachie der Geschlechter

Im Laufe der Menschheitsgeschichte haben Gesellschaften die unterschiedlichsten Hierarchien erfunden. Die Rasse spielte in den Vereinigten Staaten von Amerika eine bedeutende Rolle, die für die Muslime des Mittalters so gut wie keine Bedeutung hatte. Die Kaste war im Indien des Mittelalters eine Angelegenheit von Leben und Tod, während sie in Europa nahezu unbekannt ist. Dennoch gibt es eine Gemeinsamkeit. Yuval Noah Harari erläutert: „Eine Hierarchie hat dagegen in allen bekannten Gesellschaften eine zentrale Rolle gespielt: die Hierarchie der Geschlechter. In jeder Gesellschaft gibt es Männer und Frauen, und in jeder, aber auch in jeder Gesellschaft werden Männer gegenüber Frauen bevorzugt.“ In vielen Gesellschaften gehörten Frauen einfach zum Besitz der Männer, sei es ihrer Väter, Brüder oder Gatten.  Yuval Noah Harari ist Professor für Geschichte an der Hebrew University of Jerusalem.

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Carl Honoré entwickelt eine Philosophie der Langsamkeit

Der kanadische Bestsellerautor Carl Honoré vertritt die These, dass viele Menschen wichtige Entscheidungen zu rasch treffen, weil sie es gewohnt sind, rasche Entschlüsse zu fällen. Dadurch schleichen sich aber oft gravierende Fehler ein und es muss viel Zeit, Geld und Energie aufgewendet werden, um sie zu korrigieren. Seine Philosophie der Verlangsamung bedeutet allerdings nicht, alles langsam zu tun. Carl Honoré erläutert: „Man soll die Dinge in der richtigen Geschwindigkeit machen: zu lieben, zu arbeiten, Sport zu betreiben, zu schreiben. Die Dinge schnell zu tun, bedeutet nicht automatisch, sie besser zu erledigen.“ Der kanadische Bestsellerautor Carl Honoré wurde mit dem Buch „In Praise of Slow“ berühmt. Sein neuestes Werk heißt „The Slowfix“. Außerdem arbeitet er als Journalist für den Economist, den Miami Herald und das Time Magazin.

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James Dyson erfand den Staubsauger ohne Staubbeutel

Der britische Staubsauger-Erfinder James Dyson hinterfragt alles und gibt niemals auf. Mit diesen Maximen ist er zum Milliardär geworden. Als wissenschaftliche Faustregel galt, dass man das Rad nicht neu erfinden müsse – aber genau das stimmt nicht. James Dyson nimmt ein alltägliches Stück Technik wie einen Staubsauger, eine Waschmaschine oder einen Händetrockner und erfindet dann diesen Gegenstand ganz einfach noch einmal neu. Vor allem mit dem von ihm erdachten Staubsauger, der keinen Staubbeutel braucht, hat James Dyson in den vergangenen zwanzig Jahren sein Vermögen verdient. Laut „Sunday Times“ sollen es inzwischen 1,8 Milliarden Euro sein. Der geniale Erfinder hat seine Firma aus dem Nichts aufgebaut und ist heute in zahlreichen Ländern der Erde Marktführer bei Staubsaugern.

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Verzweifelte Eltern zittern um die Karrieren ihrer Kinder

Ehrgeizige Eltern befürchten, dass selbst ein Bachelor nicht mehr für einen guten Job reicht. Sie klagen, dass es in Deutschland nicht genügend Master-Studiengänge gibt. Die Sorgen der Eltern beginnen oft schon bei der Auswahl des richtigen Kita-Platzes. Es folgt die Suche nach der passenden Grundschule und einem angesehenen Gymnasium. Meist befinden sie sich zwischen Hoffen und Bangen, das richtige Plätzchen für ihren Nachwuchs zu ergattern. Viele Eltern, die immer nur das Beste wollen, haben Angst, sind nervös und angespannt, wenn es um die Ausbildung ihrer Kinder geht. In England hat der Soziologe Frank Furedi von der University of Kent für dieses Elternverhalten den Ausdruck „Paranoid Parenting“ geprägt.

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Die Wirtschaft in Deutschland wächst rasend schnell

Im deutschen Frühsommer 2011 gibt es zwischen der Politik und der Wirtschaft einen gewaltigen Unterschied. Während die Politiker von einer Krise nach der anderen durchgeschüttelt werden, machen Unternehmer Rekordgewinne. Allein im ersten Quartal 2011 ist das Bruttoinlandsprodukt um 1,5 Prozent gewachsen. In diesem Zeitraum erwirtschafteten die Deutschen 36 Milliarden Euro mehr als vor einem Jahr. Die Produktion der deutschen Industrie hat inzwischen wieder das Niveau erreicht, wie sie es vor der Weltwirtschaftskrise schon einmal erklommen hatte. Obwohl sich die Regierungskoalition streitet, der Staat immer mehr Schulden anhäuft und sich in Japan ein folgenschweres Erdbeben ereignet hat, die deutsche Wirtschaft scheint davon unberührt zu sein, denn die Konjunktur läuft hierzulande wie geschmiert.

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