Rom beschreitet den Weg zum Imperium

Durch das Weltreich, das von Rom seinen Ausgang nahm, wurde die orientalisch-hellenistische Kultur weitergetragen und, am Ende in Auseinandersetzung mit dem Christentum, umgeformt. Bernd Roeck fügt hinzu: „Nach dem Untergang des weströmischen Imperiums werden zunächst Byzanz und die islamischen Reiche diese Rolle übernehmen. Sie hatten Anteil an der Überlieferung des großen Dialogs der Griechen.“ Die kometenhafte Karriere Roms wurde auch von der Geografie begünstigt. Die langgezogenen Küsten des Stiefels wenden sich bekanntlich Orient und Okzident zu. Italien ist die Mitte des Mittelmeeres. Die Siedlung nahe eine Furt durch den Tiber, der Ursprung Roms“ dürfte am Ende des 7. vorchristlichen Jahrhunderts entstanden sein. Bauern und Hirten lebten darin. Bernd Roeck ist seit 1999 Professor für Neuere Geschichte an der Universität Zürich und einer der besten Kenner der europäischen Renaissance.

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Das römische Weltreich herrschte über Jahrhunderte

Das Erstaunliche an der Geschichte des römischen Weltreichs ist, wie lange es Bestand hatte. Nach der Krise der Republik und dem Bürgerkrieg waren mit Errichtung der monarchischen Ordnung die Grundlagen für sein Überleben für weitere Jahrhunderte gelegt. Bernd Roeck weiß: „Bis in die Regierungsjahre Marc Aurels (161 – 180 n. Chr.) war ihm allein das Partherreich als ernstzunehmender Gegner geblieben.“ In diesem Sinn war es ein „Weltreich“. Marionettenherrscher und Klientelkönige zwischen Schwarzem Meer und Nordafrika halfen, vor den Grenzen Pufferzonen zu schaffen. Die Kaiser mochten Monster wie Nero oder Musterherrscher wie Trajan (98 – 117) sein, über ihren Wechsel hinweg stabilisierte den Staat eine alles in allem gut funktionierende Maschinerie der Verwaltung. Bernd Roeck ist seit 1999 Professor für Neuere Geschichte an der Universität Zürich und einer der besten Kenner der europäischen Renaissance.

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„Unterwegs in China“ könnte zu einem Klassiker der Reiseliteratur werden

Das Autorenteam des Reiseführers „Unterwegs in China“ beschreibt ein kontrastreiches und außergewöhnliches Urlaubsland. Hier stößt der Reisende auf moderne Metropolen wie Peking und Hongkong, auf die ehrwürdigen Klöster Tibets oder die endlosen Weiten der Inneren Mongolei. Über die Hälfte der Landfläche des „Reichs der Mitte“ besteht aus Bergländern, Hochgebirgen und Ebenen. Ein topografisches Highlight ist der Himalaya mit seinen Achttausendern. An den Strömen des Huang He und Jangtsekiang liegen die uralten Zentren der chinesischen Kultur mit ihren Tempeln und Pagoden. Im Unterschied zum Westen des riesigen Landes gibt es in der Küstenregion im Südosten von China keine majestätischen Bergriesen, dafür gehen abwechslungsreiche Buchten in schmale Ebenen und anmutige Hügellandschaften mit Reisterrassen über. Ausgestattet ist der Bildband mit 622, teils erstklassigen, Bildern.

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Die Aufklärung steht im Zeichen der Menschenrechte

Unter Aufklärung wird jene Epoche verstanden, in der sich in Europa beziehungsweise in den USA die Auffassung durchsetzte, dass weder die Ständeordnung noch das Gottesgnadentum der Monarchie auf Dauer durchsetzbar waren. Die Theorie der Gewaltenteilung setzte sich durch und die Menschenrechte wurden in die amerikanische Verfassung von 1776 aufgenommen. Ebenso bedeutsam war die Déclaration des droits de l´homme et du citoyen von 1789, die einer auf Freiheit, politischer Gleichheit und Selbstständigkeit der Individuen abhebende Weltsicht Platz schaffte. Die Aufklärung war sich ihrer geschichtlichen Besonderheit durchaus bewusst. Dies erhellen ihre Selbstthematisierung und die Wahl der Bildlichkeit beziehungsweise Begrifflichkeit für das eigene Tun. So beginnt beispielsweise für Alexander Pope mit Isaac Newtons wissenschaftlicher Revolution in der Physik eine Epoche des Lichts.

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Die Wirkmacht der Europäischen Aufklärung ist bis heute spürbar

Das „Handbuch Europäische Aufklärung“ ist das erste deutschsprachige Werk, das dieser Epoche gewidmet ist. Die überwiegend deutschen Autoren der einzelnen Artikel, durchwegs Spezialisten für ihren Gegenstand, haben immer ihr Augenmerk auf die drei Hauptländer England, Frankreich und Deutschland gelegt, um von vornherein auf die europäische Dimension der Aufklärung aufmerksam zu machen. In ihren Beiträgen prüfen sie ferner die Hypothese von der Fähigkeit der Aufklärung zu ihrer Selbstaufklärung sowie den Funktionswandel ihrer Themen und Zukunftsvorstellungen. In der Regel bleibt die Wirkmacht einer Epoche spürbar, die vor rund 350 Jahren eine neue soziale, politische und geistige Formation großen Anspruchs ins Werk setzte. Den Abschluss der einzelnen Beiträge bilden jeweils Bibliographien zu den Quellen und zur Forschung. Diese sind mit der Argumentation der Darlegung verknüpft. Prof. Dr. Heinz Thoma war bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2010 lehrte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg französische und italienische Literaturwissenschaft.

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Im 19. Jahrhundert wurde London zur reichsten Stadt der Welt

Kein Jahrhundert hat das Leben in den Städten Westeuropas so sehr verändert wie das neunzehnte. London, die Hauptstadt der Engländer und ihr großer Fluss- und Seehafen an der Themse, wandelte sich zuerst, schneller als die Konkurrenz und wuchs an Umfang und Einfluss rascher als die anderen Städte. Manche Historiker nennen das 19. Jahrhundert deshalb auch das Jahrhundert Londons. England stieg damals zu einer Stellung in der Welt auf, die in keinem Verhältnis zur Größe seines geographischen Territoriums stand. England wurde durch die industrielle Revolution, die bereits im 18. Jahrhundert begonnen hatte und Vorherrschaft in Produktion, Handel und Finanzwirtschaft sicherte, zur Werkstatt der Welt. In Übersee ließen freizügige Auswanderung und reger Handel das britische Kolonialreich ständig wachsen. London galt damals als Mittelpunkt eines Reiches, in dem die Sonne nicht unterging.

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Rudolf Taschner erklärt die Anfänge der Vermessung der Erde

Sobald sich die Menschen langfristig an einem Ort ansiedelten, lernten sie sehr schnell die elementarsten Begriffe der Geometrie. Vor allem wollten sie wissen, wie groß der Grund ist, den sie bewirtschafteten. Um die Strecke messen zu können, die ein Bauer vor sich sieht, vergleicht er sie mit einer Längeneinheit, beispielsweise einem Klafter, der bei ausgestreckten Armen von der einen Spitze der Hand zur anderen reicht. Rudolf Taschner fügt hinzu: „Wenn sein rechteckiges Beet einen Klafter breit und sieben Klafter lang ist, glaubt er sich gleich reich wie sein Nachbar, der ein quadratisches Beet bepflanzt, das vier Klafter breit und lang ist. Denn im Umfang stimmen die beiden Beete überein: bei beiden beträgt dieser 16 Klafter.“ Rudolf Taschner ist Professor an der Technischen Universität Wien. Im Jahr 2004 wurde er zum Wissenschaftler des Jahres ernannt. Seine Bücher wurden vielfach ausgezeichnet.

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Die Macht rechtfertigt sich durch den Glauben und die Pflicht

Innerhalb der christlichen Zeitrechnung gab es neben der Ausbreitung der Macht immer auch das Bestreben, ihr einen Sinn zu geben. Europa bietet laut Reinhold Schneider in einem Zeitraum von anderthalb Jahrtausenden den Anblick mit ungeheurer Schnelligkeit erblühender und welkender Reiche. Die Aura der Macht, die eines nach dem andern über den Erdkreis wirft, scheint kaum mehr zu sein als ein Blitz. Der Wechsel der Vormacht vollzieht sich in immer gefährlicherer Schnelle. Die höchste Macht, das Imperium, das heißt das Erbe Roms, wird als Antrieb in allen europäischen Völkern lebendig. Es ist, als habe dieses längst verloschene römische Weltreich noch in seinem Untergang tödliche Samen gesät. Alle Völker, selbst diejenigen, deren natürlicher Lebensraum einer solchen Nachfolge spottet, erstreben cäsarische Macht. Der Schriftsteller Reinhold Schneider, geboren 1903 in Baden-Baden, gestorben 1958 in Freiburg/Breisgau, wurde 1956 mit dem Friedenspreis des Deutschen Bundhandels ausgezeichnet.

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Vietnam wird von Reiseexperten als Perle Indochinas bezeichnet

Vietnams Aufstieg vom weißen Fleck auf der Landkarte zum populären Reiseziel ist für das Autorenduo Wolf-Eckart Bühler und Hella Kothmann atemberaubend. Das Handbuch für individuelles Reisen über Vietnam ist nun schon innerhalb von zwanzig Jahren in der 11. Auflage im Reise Know-how Verlag erschienen. Kamen 1989 etwa 70.000 ausländische Touristen nach Vietnam, waren es im Jahr 2010 schon über fünf Millionen. Ein Jahr später waren es schon sechs Millionen. Allein aus Deutschland wählten 175.000 Urlauber Vietnam als Reiseziel. Fast 50 Seiten haben Wolf-Eckart Bühler und Hella Kothmann Hanoi gewidmet. Kein Wunder, verzaubert doch die tausendjährige Altstadt alle Besucher und zählt ohne Zweifel zu einer der schönsten Städte Asiens. Die Autoren schreiben: „Hanoi hat Stil und Anmut und wirkt im Gegensatz zum kommerzorientierten Saigon elegant, vornehm, ja großbürgerlich.“

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Die berühmtesten Frauen der Weltgeschichte

Die Historikern Dr. Barbara Beck präsentiert in ihrem Buch 51 Kurzbiografien von weltberühmten Frauen. Der Zeitrahmen, in dem die Heroinnen lebten, beginnt im 18. Jahrhundert und endet in der Gegenwart. Die Autorin wählte ihre Heldinnen mit dem Wunsch aus, Frauen aus den unterschiedlichsten Berufen und Lebensbereichen vorstellen zu können, um eine möglichst große Bandbreite abzudecken. In ihren Kurzbiografien stellt Beck unter anderen Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen, große Politikerinnen, Sportlerinnen, Spioninnen, Attentäterinnen und Hexen vor. Die erste Biografie des Buchs handelt von Anna Göldi, von der die wenigsten Leser schon einmal etwas gehört haben dürften. Sie war eine Schweizer Dienstmagd, die einem der letzten Hexenprozesse in Westeuropa zum Opfer fiel.

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