Den Menschen ist ihre Unfreiheit in der Freizeit nicht bewusst

Das Wort Freizeit ist relativ jüngeren Ursprungs. Früher sagte man Muße, die ein Privileg unbeengten Lebens bezeichnete. Sie war laut Theodor W. Adorno deshalb auch dem Inhalt nach wohl etwas qualitativ anderes, etwas Glückvolleres. Der Begriff Freizeit dagegen weist auf eine spezifische Differenz hin, auf die von der nicht freien Zeit, die von Arbeit ausgefüllt ist, und zwar, fügt Theodor W. Adorno hinzu, der fremdbestimmten. Freizeit ist also an den Gegensatz von Arbeit gekettet. Dieser Gegensatz prägt ihr selbst ganz wesentliche Züge ein. Ganz prinzipiell darüber hinaus hängt die Freizeit auch sehr vom gesellschaftlichen Gesamtzustand ab. Theodor W. Adorno, geboren am 11. September 1903 in Frankfurt am Main, gestorben am 6. August 1969, lehrte in Frankfurt als ordentlicher Professor für Philosophie und Direktor des Instituts für Sozialforschung an der Johann Wolfgang Goethe-Universität.

Weiterlesen

In Bayern gab es schon immer großartige Menschen

Das Thema des Buchs „Große Gestalten der bayerischen Geschichte“ fasst die Vorträge einer gleichnamigen Ringvorlesung an der Ludwig-Maximilians-Universität München zusammen. Die Herausgeberin Katharina Weigand weist in ihrer Einleitung darauf hin, dass die 25 Gestalten der bayerischen Geschichte, die in diesem Buch vorgestellt werden, keine Persönlichkeiten sind, die einzig und allein kritiklose Bewunderung hervorrufen würden. Stattdessen soll der Band Anlass zum eigenen Nachdenken, Anlass zum Nachfragen und Anlass zum Weiterlesen bieten. Über die Auswahl der Menschen schreibt Katharina Weigand: „Am Ende ergab sich eine Mischung, bei der sowohl der frühmittelalterliche Bischof, diverse Künstler, eine bayerische Prinzessin, die zur Kaiserin aufstieg, der Kanzler des Wirtschaftswunders und auf diese Weise auch die verschiedenen Epochen der bayerischen Geschichte vertreten sind.

Weiterlesen

Tim Jackson stellt seine Vorstellung vom Wohlstand vor

Die Grundlage für die Vorstellung von Wohlstand ist laut Tim Jackson die Fähigkeit des Menschen zu gedeihen, und zwar innerhalb der ökologischen Grenzen eines endlichen Planeten Erde. Er gibt zu, dass diese Vorstellung zweifellos materielle Aspekte beinhaltet. Denn es wäre seiner Meinung nach absurd zu behaupten, alles sei bestens, wenn es an Essen und Obdach mangelt. Milliarden von Menschen in den Entwicklungsländern müssen immer noch auf diese Grundbedürfnisse verzichten. Zugleich ist für Tim Jackson unschwer zu erkennen, dass die einfache Gleichsetzung von Quantität mit Qualität, von mehr ist besser, grundsätzlich falsch ist. Er schreibt: „Dinge allein lassen uns nicht gedeihen. Manchmal stehen sie uns dabei sogar im Weg.“ Tim Jackson ist Professor für Nachhaltige Entwicklung am Zentrum für Umweltstrategien der Universität Surrey.

Weiterlesen

Jim Morrisson war das rebellische Idol der 60iger Jahre

Vor 40 Jahren starb Jim Morrisson, der legendäre Sänger der Supergroup „The Doors“. Die Umstände seines Todes sind bis heute nicht aufgeklärt. Der Musiker lebte einen exzessiven Lebensstil, den andere nur propagierten. 1967 veröffentlichten „The Doors“ ihren Song „Light my Fire“, der ein Welthit wurde und die Band schlagartig berühmt machte. 1968 schrieb ein Musikkritiker über Jim Morrisson: „Seit Marlon Brando fett geworden ist, hat es in Amerika kein männliches Sexsymbol mehr gegeben. Jetzt haben wir Jim Morrisson von den Doors. Er spricht die Frauen an und befriedigt, mit seiner politischen und surrealistischen Poesie die Intellektuellen.“ Jim Morrisson dichtete Passagen wie die folgende: „Aus der Luft fingen wir Götter, mit der Götter allwissenden starren Blick, aber ohne ihre Macht im Geist und in den Städten zu sein, sobald sie darüber fliegen.“

Weiterlesen

Überraschende Entdeckungen über Liebe und Lust

In seinem Buch „Intimität und Verlangen“ erklärt der Klinische Psychologe und Sexualtherapeut David Schnarch, wie die Menschen ihre sexuelle Leidenschaft wieder neu erwecken können. Es geht dem Autor dabei nicht um eine Verbesserung der sexuellen Praktiken, sondern um die Weiterentwicklung einer Liebesbeziehung. Gleichzeitig rät er seinen Lesern, ihr eigenes, ganz persönliches Selbst weiterzuentwickeln, denn das ist seiner Meinung nach die Voraussetzung für eine gute, innige und leidenschaftliche Beziehung. David Schnarch gelingt es fabelhaft, einmalige und tiefgehende Fallbeispiele aus der Praxis zu schildern und den Leser in seinen Bann zu ziehen. Dr. David Schnarch ist Direktor des Crucible Institute, Marriage und Family Center, in Colorado, USA. Bei Klett-Cotta ist auch sein Buch „Die Psychologie sexueller Leidenschaft“ erschienen.

Weiterlesen

Die geheimnisvolle Welt der Märchen

Es gibt Märchen, die einfältig erscheinen, weil sie an die Moral appellieren, aber auch subversive, die von der Veränderbarkeit der Welt erzählen. Hier geschieht manchmal das Unglaubliche, dass die Schwachen die Starken besiegen. Immer wieder tauchen in den Märchen gewaltsame Akte der Befreiung auf. In drastischen Szenen schildert das Märchen Modelle einer essentiellen Erfahrung der Menschen – das Böse ist besiegbar, aber nicht im Guten, sondern mit Gewalt. Es gibt wesentliche Märchenelemente, die von den verschiedensten Erzählern immer wieder aufgegriffen wurden. Dazu zählen die Unbotmäßigkeit und die Phantasie. Zweitgenannte steht für die Kreativität und die Kraft der Verwandlung als ursprüngliche Anlagen, die der Menschen in den Zeiten der Moderne verliert, wenn er sich von deren Rationalismus unterjochen lässt.

Weiterlesen