Der sokratische Dialog ist die mächtigste Waffe der Aufklärung

Das Auftreten des Philosophen Sokrates und das Denken der Sophisten markieren deshalb einen Einschnitt in die Geschichte der Philosophie, weil man nun systematisch daran ging, die alles Tun und Lassen leitenden Normen ausschließlich aus der Vernunft zu begründen. Platon sieht in der Methode, die das Gespräch bestimmt, der Dialektik, eine Gabe der Götter, die „irgendein Prometheus“ den Menschen zugleich mit dem Feuer gebracht habe. Bernd Roeck erläutert: „Der sokratische Dialog ist die mächtigste Waffe der Aufklärung, der Wahrheits- und Weisheitssuche geweiht, ethisch und ätzend zugleich.“ Oft durchflittern ihn subversive Elemente, Ironie blitzt auf, Sarkasmus mischt sich dazwischen. Häufig ist schwer zu beurteilen, welchem Gesprächsteilnehmer, welcher Position die Sympathie eines Autors gehört. Bernd Roeck ist seit 1999 Professor für Neuere Geschichte an der Universität Zürich und einer der besten Kenner der europäischen Renaissance.

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Die Kommunikation spielt in der Partnerschaft eine zentrale Rolle

Die psychologische Forschung hat an unzähligen Untersuchungen gezeigt, dass es nicht Liebe, Attraktivität, Bildung, Geld oder Status ist, die Ehen und Partnerschaften zusammenhalten, sondern die Kompetenzen der Partner bezüglich Kommunikation und das Verhalten beim Lösen von Problemen. Liebe und Zuneigung für den Partner verlieren sich in der Regel nicht einfach so, sondern werden vielmehr im Lauf der Zeit durch negative Erfahrungen im Alltag überlagert und schwächen sich ab. Guy Bodenmann fügt hinzu: „Stress führt zu weniger Zeit füreinander, zu einem Verlust der Kommunikationskultur, zu einer Abnahme des gegenseitigen Interesses und schließlich zu einem Zerfall der Liebe.“ Das geschieht nicht einfach so, sondern ist ein vom Verhalten der Partner abhängiger Prozess. Guy Bodenmann ist Professor für Klinische Psychologie an der Universität Zürich.

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Ironie setzt das geschärfte Bewusstsein eines Konflikts voraus

Die großen Ironiker wie Sokrates, Michel de Montaigne, Alfred de Musset und Heinrich Heine treten laut Henri Lefebvre in unruhigen, gestörten Zeitläufen auf, wenn sich die Menschen in ihrem Umkreis bedeutsamen Angelegenheiten widmen, wenn die Zukunft von großen Entscheidungen abhängt, wenn enorme Interessen im Spiel sind und die Menschen der Tat sich rückhaltlos in den Kampf begeben. Henri Lefebvre fügt hinzu: „Dann genau zieht der Ironiker sich auf sich selbst zurück, ohne sich freilich für immer einzuigeln.“ Er besinnt und stärkt sich nur, um anschließend dach draußen zum Publikum zurückzukehren, um die Akteure des Kampfes zu befragen, ob sie wirklich wissen, warum sie ihr Leben aufs Spiel setzen. Der Ironiker erkennt als erster die Grenzen der aufgebotenen Interessen und die Chancen der vorliegenden Taktiken.

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Jim Morrisson war das rebellische Idol der 60iger Jahre

Vor 40 Jahren starb Jim Morrisson, der legendäre Sänger der Supergroup „The Doors“. Die Umstände seines Todes sind bis heute nicht aufgeklärt. Der Musiker lebte einen exzessiven Lebensstil, den andere nur propagierten. 1967 veröffentlichten „The Doors“ ihren Song „Light my Fire“, der ein Welthit wurde und die Band schlagartig berühmt machte. 1968 schrieb ein Musikkritiker über Jim Morrisson: „Seit Marlon Brando fett geworden ist, hat es in Amerika kein männliches Sexsymbol mehr gegeben. Jetzt haben wir Jim Morrisson von den Doors. Er spricht die Frauen an und befriedigt, mit seiner politischen und surrealistischen Poesie die Intellektuellen.“ Jim Morrisson dichtete Passagen wie die folgende: „Aus der Luft fingen wir Götter, mit der Götter allwissenden starren Blick, aber ohne ihre Macht im Geist und in den Städten zu sein, sobald sie darüber fliegen.“

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Der Kinderbuchautor und Satiriker Erich Kästner

Erich Kästner wurde zwar vor allem durch seine Kinderbücher berühmt, war aber ebenso ein Schriftsteller für die Erwachsenen, die er mit treffsicherer Prägnanz und Schärfe seiner zeitkritischen Arbeiten fesselte. Erich Kästner begann seine schriftstellerische Karriere mit leicht zu lesender und ironischer Gebrauchslyrik und mit Kabarettversen, die sich durch Aggressivität und Sarkasmus auszeichneten. Erich Kästner kämpfte in seinen Schriften für die Erwachsenen gegen Heuchelei, die Moral der Spießbürger, den Militarismus und den Faschismus.Er hatte seine Arbeit als Schriftsteller mit drei Ansprüchen verknüpft, an die er sich sein ganzes Leben halten sollte: Die Forderungen nach der Aufrichtigkeit des Empfindens, nach der Klarheit des Denkens sowie nach der Einfachheit im Ausdruck.

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