Forscher stellen die Unterscheidung von Denken und Fühlen infrage

Alle gefühlsmäßigen Regungen, die ein Mensch verspürt, sind nicht allein durch äußere Umstände erklärbar, sondern verweisen immer auch auf eine komplizierte innere Entstehungsgeschichte. Ulrich Schnabel ergänzt: „Und darin sind alle möglichen Erwägungen eingeflossen – ist das normal oder verrückt, erlaubt oder verboten, hilfreich oder schädlich …?“ Je nachdem wie ein Mensch oder sein Umfeld eine bestimmte Situation bewertet, kann ein Gefühl sich verstärken, sich abschwächen oder im Nu umschlagen. Gefühle sind daher immer auch ein „bewusstes Konstrukt“ und werden von rationalen Erwägungen mit gesteuert. Deshalb gehen heute manche Forscher sogar so weit, die althergebrachte Unterscheidung von Denken und Fühlen generell infrage zu stellen. Einer davon ist der Hirnforscher Ernst Pöppel. Ulrich Schnabel ist Wissenschaftsredakteur der Wochenzeitung „Zeit“ und Autor mehrerer erfolgreicher Sachbücher.

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Soft skills spielen in allen Brachen eine immer größere Rolle

Das richtige Management der Gefühle hat, dank des Einsatzes von Arbeitspsychologen, in nahezu jeder Branche Einzug gehalten. Ulrich Schnabel erklärt: „Allerorten sind „soft skills“ gefragt, kommunikative Fähigkeiten, einfühlsames Denken und Begeisterungsvermögen, nicht nur gegenüber Kunden, sondern auch innerhalb eines Unternehmens.“ Insbesondere in den Vorstandsetagen pflegt man einen modernen emotionalen Stil. Mitarbeiter werden heute nicht mehr angebrüllt, sondern motiviert; die polternden Chefs von einst, die ihr Unternehmen mit harter Hand und lautstarker Autorität führten, gehören zunehmend der Vergangenheit an. Die modernen Manager haben gelernt, mit Empathie zu führen. Sie sagen öfters „wir“ als „ich“ und verstehen sich nicht mehr nur als Antreiber. Viele verstehen sich als oberster „Ermöglicher“, der fürsorglich dafür zuständig ist, dass andere ihren Job erledigen können. Ulrich Schnabel ist Wissenschaftsredakteur der Wochenzeitung „Zeit“ und Autor mehrerer erfolgreicher Sachbücher.

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Das Begehren ist eine Quelle unaufhörlichen Leides

Gerade in der Liebe und in der Paarbeziehung ist etwas erlebbar, das die moderne Konsumgesellschaft standhaft leugnet. Ulrich Schnabel erklärt: „Die Erfahrung, dass Leben eben keine Frage der Glücksmaximierung ist, sondern dass unsere Existenz unausweichlich durch Aporien gekennzeichnet ist, durch Widersprüche und Begrenzungen, die sich nicht auflösen, sondern allenfalls aushalten oder transzendieren lassen.“ Eine dieser Aporien (die Unmöglichkeit, in einer bestimmten Situation die richtige Entscheidung zu treffen) ist etwa das sexuelle Begehren, zu dem gut ein Satz passt, der der heiligen Teresa von Avila zugeschrieben wird: „Es werden mehr Tränen über erhörte Gebete vergossen als über nicht erhörte.“ Tatsächlich haftet dem sexuellen Begehren von seiner Natur her stets etwas Widersprüchliches, Unauflösbares an. Ulrich Schnabel ist Wissenschaftsredakteur der Wochenzeitung „Zeit“ und Autor mehrerer erfolgreicher Sachbücher.

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Die Sexualität hat sich in ein Konsumprodukt verwandelt

Dass Menschen in manchen Liebesportalen im Internet, ähnlich wie Automobile, nur noch nach ihren Eigenschaften und Aussehen beurteilt werden, dass es bessere und schlechtere gibt, begehrenswerte und unattraktive – dieses Denken ist so tief in die Köpfe vieler Menschen eingedrungen, dass es die meisten kaum noch infrage stellen. Ulrich Schnabel fügt hinzu: „Ebenso akzeptiert scheint die Ansicht, dass man die Attraktivität der eigenen Person erst durch entsprechendes Outfit und Styling herzustellen habe.“ Von diesem Denken leben große Teile der Wirtschaft: nicht nur die Illustrierten, die die unwiderstehlichsten Frisuren, die zehn besten Schminktipps und endlich – das perfekte Liebesglück versprechen, sondern auch die Hersteller von Kleindung, Schmuck oder Kosmetik, die Schönheitsindustrie, Mediziner, Berater und Therapeuten und nicht zuletzt alle Firmen, die Statussymbole wie Autos, Uhren oder Handys zur Profilierung anbieten. Ulrich Schnabel ist Wissenschaftsredakteur der Wochenzeitung „Zeit“ und Autor mehrerer erfolgreicher Sachbücher.

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Der Widerspruch zwischen Liebe und sozialer Pflicht hat sich aufgelöst

Die Soziologin Elisabeth Beck-Gernsheim stellt fest: „Wen wir lieben, wie oft wir lieben, ob wir heiraten, ob wir uns trennen, all das ist nicht nur individuell, sondern stark von der Gesellschaft geprägt.“ Doch bei allen Freiheiten, die die moderne Gesellschaft bietet: Die Freizügigkeit in Sachen Liebe hat ihren Preis; erst sie sorgt für all den Liebeskampf und –krampf, mit dem sich der moderne Mensch herumschlägt. Die zeitgeschichtlichen Veränderungen in Sachen Liebe sind groß. Ulrich Schnabel erklärt: „So war die Beziehung zum anderen Geschlecht noch bis weit ins 19. Jahrhundert hinein durch eine Vielzahl rigoroser Verhaltensregeln und Vorschriften geregelt, was Stoff für große epische Dramen abgab. Die Romane dieser Zeit waren voll von Geschichten über den Zwiespalt zwischen Gefühl und gesellschaftlicher Pflicht.“ Ulrich Schnabel ist Wissenschaftsredakteur der Wochenzeitung „Zeit“ und Autor mehrerer erfolgreicher Sachbücher.

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Emotionen dienen der sozialen Kommunikation

Der Rolle der Gefühle hat als einer der Ersten Antonio Damasio erkannt. Der Neurologe, der fast sein ganzes Forscherleben dem Zusammenspiel zwischen Fühlen und Denken gewidmet hat, belegte, was Philosophen wie David Hume schon im 18. Jahrhundert postuliert hatten: Erst die Emotionen geben dem Verstand eine Richtung und dem Handeln einen Sinn. Ulrich Schnabel fügt hinzu: „Wer keinen Zugang zu seinen Gefühlen hat, dem fällt auch das sogenannte vernünftige Denken enorm schwer.“ Antonio Damasio ist fest davon überzeugt, dass ein Leben ohne Gefühle zwar theoretisch möglich, aber nicht von langer Dauer wäre. So sind Gefühle aus Sicht der Biologie entscheidende Instrument des Überlebens. Sie vermitteln wichtige Informationen, die man oft gar nicht bewusst zur Kenntnis nimmt, die einen aber dennoch leiten und steuern, weil man sie körperlich spürt. Ulrich Schnabel ist Wissenschaftsredakteur der Wochenzeitung „Zeit“ und Autor mehrerer erfolgreicher Sachbücher.

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Erfolgreiche Teams zeichnen sich durch eine spezielle Stimmung aus

Synchrones Handeln steigert das Gruppengefühl und damit die Bereitschaft zur Kooperation. Deshalb finden sich in allen Kulturen vielfältige Methoden, der explizit der Synchronisierung von Verhalten dienen. Ulrich Schnabel nennt Beispiele: „Gemeinsames Singen, Tanzen oder Marschieren sind altbewährte Techniken eines sozialen Gleichklangs.“ Auch der Erfolg von Arbeitsteams hängt oft mehr vom koordinierten Miteinander ab als von den individuellen Fähigkeiten und Talenten der einzelnen Mitglieder. Der Netzwerkforscher Alex Pentland erklärt: „Der beste Weg, um ein erfolgreiches Team zu bilden, besteht nicht darin, Individuen nach ihren einzelnen Leistungen auszuwählen, sondern darin (…), ihnen erfolgreich Kommunikationsstrategien beizubringen.“ Wirklich erfolgreiche Teams zeichnen sich durch eine spezielle gemeinsame Stimmung aus, die diese Gemeinschaft charakterisiert. Ulrich Schnabel ist Wissenschaftsredakteur der Wochenzeitung „Zeit“ und Autor mehrerer erfolgreicher Sachbücher.

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Dauerhaftes Glück ist nicht möglich

Dem französischen Philosophen und Staatstheoretiker Charles-Louis de Montesquieu verdankt die Menschheit viele kluge Erkenntnisse über das menschliche Handeln und seine Bedingungen. Auch über das Glück hat der Baron im 18. Jahrhundert nachgedacht und dabei festgestellt, dass menschliche Grundproblem sei bar nicht das eigene fehlende Glück, sondern die Tatsache, dass man gern glücklicher als die anderen wäre – und das ist fast immer schwierig, weil man die anderen für glücklicher hält als sie sind. Dabei kannte dieser Vorläufer der Aufklärung noch gar nicht die moderne Mediengesellschaft, in der Montesquieus Analyse gleich doppelt zutrifft. Ulrich Schnabel erklärt: „Schließlich beziehen wir den Großteil unseres Wissens nicht mehr aus eigener Anschauung und Erfahrung, sondern aus der medialen Welt, in der sich ohnehin alle zufriedener geben, als sie tatsächlich sind.“ Ulrich Schnabel ist Wissenschaftsredakteur der Wochenzeitung „Zeit“ und Autor mehrerer erfolgreicher Sachbücher.

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Der Mensch ist in erster Linie ein soziales Wesen

Dass sich Menschen sehr stark an ihren Mitmenschen orientieren und sich von ihnen beeinflussen lassen, liegt in der Natur des Menschseins. Denn Menschen sind in erster Linie soziale Wesen, die darauf ausgerichtet sind, miteinander zu leben, zu kooperieren, Gedanken und Gefühle zu teilen. Ulrich Schnabel erklärt: „Diese Fähigkeit zum Miteinander ist das, was uns gegenüber allen anderen Primaten auszeichnet. Verhaltensforscher beschreiben uns auch als „ultrasoziale“ Spezies, die dadurch charakterisiert sei, dass wir uns ineinander einfühlen und nicht nur unsere eigene Perspektive, sondern auch die des Gegenübers einnehmen können. Wir sind das Tier, das „Wir“ sagt.“ Menschen sind Meister darin, die subtilsten Hinweise auf die Gedanken und Gefühle unserer Artgenossen zu analysieren und uns ganz ohne Worte ein Bild vom Gegenüber zu machen. Ulrich Schnabel ist Wissenschaftsredakteur der Wochenzeitung „Zeit“ und Autor mehrerer erfolgreicher Sachbücher.

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Auch bei den Gefühlen ist der goldene Mittelweg der richtige

Jeder Mensch sollte auf einen klugen Umgang mit seinen Gefühlen achten. Man darf sie auf keinen Fall ignorieren, da sie von den tiefen Triebkräften des Lebens erzählen, sollte ihnen aber auch nicht blind vertrauen, weil sie sich nur allzu leicht manipulieren lassen. Wie in vielen anderen Bereichen des Lebens ist auch hier der goldene Mittelweg der richtige. Indem sich ein Mensch der verschiedenen Aspekte seines Gefühlslebens bewusst wird, ist er ihnen schon weniger hilflos ausgesetzt. Und das ist laut Ulrich Schnabel in der hoch technisierten und von den Medien geprägten Gesellschaft von heute wichtiger denn je. Zum einen vermitteln die Gefühle einem Menschen wertvolle Informationen und helfen ihm bei vielen Entscheidungen. Ulrich Schnabel ist Wissenschaftsredakteur der Wochenzeitung „Zeit“ und Autor mehrerer erfolgreicher Sachbücher.

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Der Organismus des Menschen sehnt sich nach guten Gefühlen

Indem der Mensch arbeitet, begegnet er der Welt gleich auf drei Arten. Erstens begegnet er der äußeren Welt, der Natur, beziehungsweise dem, was davon noch übrig geblieben ist. Zweitens begegnet er sich selbst. Das ist eine Begegnung mit seinen Möglichkeiten und Grenzen. Und drittens begegnet der Mensch einem sozialen Umfeld, seinem wohl bedeutendsten Lebenselixier. Kurt Langbein erläutert: „Diese drei Dimension der Arbeit können uns sowohl gesund erhalten als auch krank machen. Es ist jedenfalls nicht das „zu viel“, was die Arbeit zum Krankmacher werden lässt, wie wir Jahr für Jahr hören und lesen.“  Kurt Langbein hat unter anderem den Bestseller „Bittere Pillen“ geschrieben, eines der erfolgreichsten Sachbücher im deutschen Sprachraum. Sein aktuelles Werk heißt „Weissbuch Heilung“ und ist im Ecowin Verlag erschienen.

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Das Immunsystem besiegt den Krebs in 30 Prozent aller Fälle

Heilung ist für Kurt Langbein ein ganz natürlicher Vorgang, auch wenn er manchmal wundersam wirken kann, wenn er eintritt. In ein paar Tagen hat die Natur zum Beispiel einfache Erkrankungen wie Durchfall, Schnupfen oder Grippe meist ganz von selbst geheilt. Selbst mit den Teilungsfehlern zu Krebszellen wird ein gesundes Immunsystem fertig. Kurt Langbein erklärt: „Es erkennt sie und schaltet sie aus, ein normaler alltäglicher Vorgang, der sich jeden Tag tausendfach im Körper abspielt.“ Selbstverständlich gibt es aber auch Krankheiten, gegen die der Körper nur über unzureichende Gegenmittel verfügt wie beispielsweise bei Herzinfarkten, Thrombosen oder Schlaganfällen.  Kurt Langbein ist Autor des Bestsellers „Bittere Pillen“, mit 2,7 Millionen verkauften Exemplaren eines der erfolgreichsten Sachbücher im deutschen Sprachraum. Sein neues Buch heißt „Weissbuch Heilung“ und ist beim Ecowin Verlag erschienen.

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Die Sexualität der Männer ist stark von Mythen bestimmt

Das Autorenduo Georg Pfau und Thomas Hartl geben in ihrem Buch „Männer. Die ganze Wahrheit“ eine oft provokanten Einblick in das Beziehungs- und Sexualleben von Mann und Frau. Im Vorwort erklärt Georg Pfau, dass er in diesem Buch authentische Fälle aus seiner Tätigkeit als Sexualmediziner beschreibt. Er berichtet auch davon, dass er als Sexualmediziner ganz unweigerlich in einen Konflikt mit den Lobbyisten jener Organisationen gerät, die sich der Sexualität bedienen, um den Menschen zu beherrschen. Das kann aber auf keinen Fall der Sinn von Sexualität sein. Dr. Georg Pfau ist Arzt für Allgemeinmedizin und Sexualmediziner. Sein Interesse gilt nicht nur der biologischen und psychologischen Gesundheit des Mannes, sondern auch seiner Beziehung zu und mit den Frauen. Dr. Thomas Hartl ist Sachbuchautor, Schriftsteller und Journalist mit dem Schwerpunkt Gesundheit.

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