Das exzentrische Selbst spiegelt sich in anderen Menschen

Der Psychologe Martin Altmeyer schreibt: „Identität ist das seelische Hauptproblem unserer Zeit. Das individualisierte Ich strebt nach Selbstvergewisserung.“ Was der Frankfurter Soziologe und Psychologe Martin Dornes als postheroische Persönlichkeit bezeichnet, nennt Martin Altmeyer das „exzentrische Selbst“, ein neuer Sozialcharakter, der stärker denn je dazu neigt, sich anderen Menschen zu zeigen. Dabei geht es um mehr als gewöhnliche Eitelkeit. Martin Altmeyer erklärt: „Wer in dieser Welt unterwegs ist, tut das nicht als Einzelgänger, sondern sehnt sich nach einem sozialen Echo, möchte sich gespiegelt sehen. Er zeigt sich letzten Endes, um zu erfahren, was er kann, wer er ist und welche Bedeutung er für andere hat.“ Die mediale Selbstdarstellung ist quasi zu einer Art Existenzbeweis geworden. Die Identitätsformel der digitalen Modere lautet: Ich werde gesehen, also bin ich.

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Gesichtsausdrücke regen zur Nachahmung an

Menschen reagieren unbewusst aufeinander und stimmen sich untereinander ab. Wer einem zornigen Menschen gegenübersteht, runzelt unweigerlich die Stirn. Wer glückliche Menschen anschaut, muss selbst schmunzeln und zieht die Mundwinkel nach oben. Werner Bartens erklärt: „Gesichtsausdrücke prägen sich nicht nur ein, sie regen auch zur Nachahmung an.“ Die allermeisten Menschen sind keine Einzelkämpfer, auch nicht des anderen Wolf und erst recht kein Steppenwolf. Sie sind vielmehr miteinander verbunden, aufeinander abgestimmt – und dies gilt nicht nur für Stimmungen und Gefühle, sondern auch für die vielen Gelegenheiten, bei denen verschiedene Körper im Gleichklang schwingen. Viele Menschen lassen sich schnell von anderen anstecken, es ihnen gleichzutun. Sieht man die mimischen Bewegungen eines anderen Menschen, reagiert man automatisch und in Bruchteilen von Sekunden und ahmt die Mimik seines Gegenübers nach. Werner Bartens ist Autor von Bestsellern wie „Das Ärztehasser-Buch“, „Körperglück“ und „Was Paare zusammenhält“.

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Andreas Salcher erklärt die Geheimnisse eines guten Rufs

Ein bekanntes Sprichwort lautet: „Eigenlob stinkt“. Der gute Ruf eines Menschen ergibt sich vielmehr dadurch, dass möglichst viele andere über ihn reden. Trotzdem verfallen immer wieder Menschen dem Irrglauben, dass sie sich nur oft und laut selbst beweihräuchern müssen, um eine hohe Reputation zu erwerben. Anders lässt es sich für Andreas Salcher nicht erklären, warum die Welt so voll von Ankündigungen ist.  Man muss schon eine laute Stimme haben, um sich in dem Marktgeschrei der Selbstpreisungen auch nur für kurze Zeit Gehör zu verschaffen. Andreas Salcher veröffentlichte sein erstes Buch „Der talentierte Schüler und seine Feinde“ im Jahr 2008. Davon verkaufte er 30.000 Bücher. Seither schreibt er jedes Jahr einen Bestseller. Sein erfolgreichstes Buch ist „Meine letzte Stunde“ mit mehr als 50.000 verkauften Exemplaren. Sein neuestes Werk heißt „Erkenne dich selbst und erschrick nicht“.

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Die Liebe ist die schönste Form der Selbsterfahrung

Ein in Vergessenheit geratener Weg zu sich selbst ist für Uwe Böschemeyer die Begegnung mit der Welt außerhalb des eigenen Selbst. Einen solchen Weg beschreibt der Religionsphilosoph Romano Guardini wie folgt: „Wir sehen ein Ding, empfinden seine Eigenart, seine Größe, seine Schönheit, seine Not – und sofort, wie ein lebendiges Echo, antwortet darauf etwas in uns selbst, wird wach, erhebt sich, entfaltet sich. Kann man doch den Menschen geradezu jenes Wesen nennen, das fähig ist, mit seinem inneren Sein auf die Dinge der Welt zu antworten und eben darin sich selbst verwirklichen.“ Im Jahr 1975 erwarb Uwe Böschemeyer bei Prof. Viktor Frankl sein Zertifikat in Logotherapie und Existenzanalyse. 1982 gründete er das Institut für Logotherapie in Hamburg. Die Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Wertimagination und die Wertorientierte Persönlichkeitsbildung.

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