Das Unbewusste prägt den Lebensweg mehr als die Rationalität

An zwei fiktiven Charakteren, Harold und Erica, zeigt David Brooks in seinem Buch „Das soziale Tier“, was die Wissenschaft heute über die menschliche Natur weiß und wie sich das Menschenbild in den vergangenen drei Jahrzehnten grundlegend geändert hat. Anhand der neuesten Erkenntnisse der Psychologie, Neurowissenschaft, Verhaltensforschung und Biologie erklärt der Autor wie stark der Lebensweg eines Menschen von seinen Intuitionen, Gefühlen, Beziehungen, Veranlagung und Verlangen geprägt ist. Der Mensch ist in erster Linie nicht das Produkt seiner bewussten Denkprozesse, sondern vielmehr weitgehend von seinen unbewussten Gedanken gesteuert. Die unbewussten Teile bilden den Hauptteil der Psyche, hier finden die meisten Entscheidungen und eindrucksvollsten Denkvorgänge statt. Deshalb lautet die Hauptthese von David Brooks: der Mensch ist kein rationales Individuum, sondern ein soziales Tier.

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Der entfesselte Skandal führt zu elementarem Kontrollverlust

In einer Welt des Internets und der Massenmedien scheint der Skandal hinter jeder Ecke zu lauern. Jeder kann ihn verursachen, jeder kann sein Opfer sein. Videos auf dem Handy können eine Karriere vernichten, Botschaften über Twitter Empörung auslösen, SMS-Nachrichten als Beweismittel verwendet werden. Bernhard Pörksen und Hanne Detel schreiben in ihrem neuen Buch „Der entfesselte Skandal“: „Dokumente der Blamage und der Demontage besitzen heute eine neue Leichtigkeit und Beweglichkeit. Sie können rasch kopiert, blitzschnell verbreitet, kaum noch zensiert werden – und sorgen im Extremfall weltweit für Empörung.“ Der Ruf eines Menschen, eines Untenehmen, ja sogar eines Staates lässt sich in Rekordzeit ruinieren. Der Skandal hat für die Autoren im digitalen Zeitalter eine neue Evolutionsstufe und neue Ebene der Eskalation erklommen. Er kann ein Spektakel der Grausamkeit sein, aber ebenso gut der Aufklärung dienen. Bernhard Pörksen ist Professor für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen. Hanne Detel arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Medienwissenschaft der Universität Tübingen.

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William Broad warnt vor den Gefahren des Yoga

Yoga ist nicht nur ein Sport, der sanfte Wohlgefühle erzeugt, sondern auch eine Gefahr für die Gesundheit. Gar nicht so selten kommt es bei den Übenden zu gerissenen Bändern, überdehnten Gelenken und gereizten Nerven. Normalerweise erhoffen sich Menschen, die Yoga trainieren, genau das Gegenteil: Linderung von Beschwerden, einen beweglicheren Körper, spirituelle Erkenntnis oder wenigstens innere Ruhe. Der Journalist William Broad macht jetzt in seinem Buch „The Science of Yoga“ auf die Gefahren des Yogatrainings aufmerksam und schreibt: „Die Yoga-Gemeinde hat lange über das Risiko heftiger Schmerzen geschwiegen.“ Aber auch Ärzte und Bewegungstherapeuten kennen die Gefahren des Yoga. Jürgen Steinacker, Leiter der Sport- und Rehabilitationsmedizin an der Universitätsklinik Ulm, erklärt: „Es gibt einen wahren Kern an der These, dass Yoga gefährlich sein kann.  Yoga stellt eine extreme körperliche Belastung dar.“

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Ein Kampf der Kulturen sollte vermieden werden

Gemäß Andreas Wirsching ist die Neue Islamische Präsenz in Westeuropa seit den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts zu einem heiß diskutierten Thema geworden. Er erklärt: „Zu vielen Hunderttausenden und mehr kamen Indonesier und Surinamer in die Niederlande, Pakistaner nach Großbritannien, Türken nach Deutschland, Nordafrikaner nach Frankreich, Italien und Spanien.“ Im Jahr 2008 lebten in den 27 Staaten der Europäischen Union mehr als 19 Millionen Menschen, die aus Regionen außerhalb der EU zugewandert waren. Die große Mehrheit von ihnen sind Muslime – allein in Deutschland leben über vier Millionen von ihnen. Andreas Wirsching ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.

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Das lustvolle Risiko des selbstbestimmten Lebens

Laut Frank Böckelmann muss der moderne Mensch ständig Entscheidungen treffen, die eigentlich seinen Horizont übersteigen. Herrschte früher über bestimmte Werte und Normen gesellschaftlicher Konsens vor, ist heute nichts mehr allgemeinverbindlich und die Menschen sind ständig gezwungen, weitreichende Urteile zu fällen, ohne die Risiken und Nebenwirkungen auch nur im entferntesten zu kennen. Frank Böckelmann glaubt nicht, dass die Heerscharen von Beratern den Betroffenen wirklich helfen können, sondern im Extremfall die Lage sogar verschlimmern. Der Autor ist davon überzeugt, dass sich viele Schwierigkeiten von selbst in Luft auflösen, wenn man bereit ist, das eigene Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen und voller Lust Neues auszuprobieren.

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