Universalgelehrte wollen das Wissen vereinheitlichen

Was veranlasste Gelehrte früherer Zeiten, derart viele unterschiedliche Themen zu studieren? Im Falle Conrad Gessners mag es schlicht und einfach eine füchsische Neugier gewesen zu sein. Davon abgesehen dürften seine leidenschaftliche Ordnungsliebe und sein Bedürfnis, die „Unordnung der Bücher“ zu beseitigen, fraglos eine gewissen Rolle gespielt haben. Peter Burke fügt hinzu: „Bei anderen Universalgelehrten, den „Igeln“ war das Hauptziel die Vereinheitlichung des Wissens.“ Pico della Mirandola zum Beispiel bietet das eindeutige Beispiel eines Universalgelehrten, der vom Wunsch getrieben ist, widerstreitende Ideen – etwa die von Platon und Aristoteles – in Einklang zu bringen. Sechzehn Jahre lehrte Peter Burke an der School of European Studies der University of Sussex. Im Jahr 1978 wechselte er als Professor für Kulturgeschichte nach Cambridge ans Emmanuel College.

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Peter Burke analysiert das Wissen des Hochmittealters

Der Gelehrte Bernhard von Chartres, der im 12. Jahrhundert lebte, soll gesagt haben, der und seine Kollegen seinen „wie Zwerge, die auf den Schultern von Riesen stehen“. Damit meinte er die Griechen und Römer der Antike. Peter Burke erklärt: „Im Frühmittelalter hatte die Herausforderung für die Gelehrten darin bestanden, die noch vorhandenen Reste der klassischen Tradition zu retten und zu bewahren.“ Im späten Mittelalter ging es dann darum, nicht nur das verlorengegangene antike griechische Wissen wiederzuentdecken und sich anzueignen. Sondern man musste sich auch mit dem neuen Wissen befassen, dass in der islamischen Welt produziert wurde. Sechzehn Jahre lehrte Peter Burke an der School of European Studies der University of Sussex. Im Jahr 1978 wechselte er als Professor für Kulturgeschichte nach Cambridge ans Emmanuel College.

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Ein breites Wissen ist die Voraussetzung für Erfolg

Anders als in Griechenland findet Peter Burke in Rom nicht nur Liebeshymnen auf herausragende intellektuelle „Vielseitigkeitskämpfer“. Sondern es gibt dort auch Empfehlungen für Studenten bestimmter Disziplinen, sich ein möglichst breites Wissen anzueignen. Vielleicht als Gegenmittel gegen die schleichende Spezialisierung. Cicero (106 – 43 v. Chr.) war einer der eloquentesten öffentlichen Redner der römischen Welt. Er betont gleich zu Beginn seiner Abhandlung über den Redner die Notwendigkeit eines breiten Wissens als Voraussetzung für Erfolg in der Rhetorik. Peter Burke erklärt: „Ein exemplarischer Universalgelehrter war der Grieche Alexander von Milet (ca. 100 – ca. 40 v.Chr.) Peter Burke lehrte 16 Jahre an der School of European Studies der University of Sussex. Im Jahr 1978 wechselte er als Professor für Kulturgeschichte nach Cambridge ans Emmanuel College.

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Lernen stärkt den Geist

Die Diskussion über den Wert von Wissen ist – wie viele andere Debatten – erstmals im antiken Griechenland dokumentiert. Der Philosoph Heraklit (c. 535 – ca. 475 v. Chr.) behauptete in Zusammenhang mit einer bestimmten Spezies vielseitiger Individuen: „Vielwisserei lehrt nicht, Vernunft zu haben.“ Andererseits versicherte der Philosoph Empedokles (ca. 495 – 435 v. Chr.): „Lernen stärkt dir den Geist.“ Peter Burke fügt hinzu: „Und es ist fraglos nicht ohne Bedeutung, dass manche Griechen die Göttin Polymatheia verehrten.“ In diversen Formen wurde diese Debatte im Laufe der Jahrhunderte immer wieder neu belebt, wobei der Inhalt stets derselbe blieb, Gewichtungen und Umstände sich jeweils unterschieden. Peter Burke lehrte 16 Jahre an der School of European Studies der University of Sussex. Im Jahr 1978 wechselte er als Professor für Kulturgeschichte nach Cambridge ans Emmanuel College.

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Universalgelehrte verdienen Hochachtung

In seinem neuen Buch „Giganten der Gelehrsamkeit“ behandelt Peter Burke die Universalgelehrten mit der Hochachtung und Anerkennung, die sie verdienen. Einen Universalgelehrten kann man als eine Person definieren, der sich für viele Themen interessiert und viel über sie erfahren will. Peter Burke dagegen konzentriert sich auf akademisches Wissen, das man früher als Gelehrsamkeit bezeichnete. Im … Weiterlesen

Gottfried Wilhelm Leibniz gilt als der Optimist unter den Philosophen

Gemeinhin gilt unter den Philosophen Gottfried Wilhelm Leibniz (1646 – 1716) als der Optimist im wahrsten Sinne des Wortes – insbesondere, weil Optimismus vom lateinischen „Optimum“ (das Beste) abgeleitet ist und Gottfried Wilhelm Leibniz die reale Welt als die bestmögliche betrachtet. Dieser Denker zählt zu den letzten Universalgelehrten, der als studierter Jurist leidenschaftlich Mathematik und Naturwissenschaften betrieb. Ludger Pfeil erklärt: „Er erfand das duale Rechnen, dass ausschlich Nullen und Einsen kennt, und eine dazu passende Rechenmaschine.“ Daneben vertiefte er als politischer Berater des Hauses Hannover sein Interesse an Ökonomie und Geschichtswissenschaft. Seine unermüdliche Suche nach Harmonie prädestinierte ihn dabei zum Diplomaten. Der Philosoph Dr. Ludger Pfeil machte nach seinem Studium Karriere in der Wirtschaft als Projektleiter und Führungskraft und ist als Managementberater tätig.

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Gottfried Wilhelm Leibniz war das letzte Universalgenie

Gottfried Wilhelm Leibniz, der von 1646 bis 1716 lebte, ist für Vittorio Hösle nicht nur der am vielseitigsten begabte Deutsche aller Zeiten gewesen, sondern war zugleich auch der letzte Universalgelehrte der Menschheit. Er war umfassend gebildet n der Logik, der Erkenntnistheorie, der Metaphysik, der Religionsphilosophie, der Mathematik, der Natur- und Ingenieurswissenschaften, der Jurisprudenz und der Historiographie. Vittorio Hösle schreibt: „Es gibt kaum einen anderen Menschen, dessen Lektüre so sehr als Gegengift gegen Stolz auf eigene, selbst bedeutende geistige Leistungen zu empfehlen ist, weil der intelligente Leser sehr bald spürt, das Leibniz` Fähigkeit, in allen Feldern einfache, wenn auch manchmal kontraintuitive Lösungen für komplexe Fragen zu finden, unerreichbar ist.“ Vittorio Hösle ist Paul Kimball Professor for Arts and Letters an der University of Notre Dame (USA).  

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Bei Rudolf Taschner wird Mathematik zum Abenteuer

Wer Zahlen beherrscht hat Macht. Rudolf Taschner entführt den Leser in seinem neuen Buch „Die Zahl die aus der Kälte kam“ in die abenteuerliche Welt der machtvollsten Zahlen. Sein Streifzug führt unter anderem zu Blaise Pascal, der schon im 17. Jahrhundert die Grundlagen für den modernen Computer entwickelte, zu Isaac Newton, der mit der Unendlichkeit rechnen lernte und zu Kurt Gödel, der zugleich an die Allmacht der Zahlen und Gespenster glaubte. Außerdem beantwortet er die Frage, warum sich der britische Geheimdienst an der Zahl 007 die Zähne ausbiss. Rudolf Taschner deckt die Geheimnisse der Mathematik auf so unterhaltsame Weise auf, dass auch Nichteingeweihte ihr Vergnügen daran haben. Rudolf Taschner ist Professor an der Technischen Universität Wien. Im Jahr 2004 wurde er zum Wissenschaftler des Jahres gewählt. Seine Bücher wurden vielfach ausgezeichnet.

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Benedictus Spinoza erklärt die Welt mit der Mathematik

Benedictus Spinoza wurde 1632 in Amsterdam geboren und erhielt als Jude eine orthodoxe jüdische Erziehung und Ausbildung. Wegen seiner andersgläubigen Ansichten wurde er im Alter von 24 Jahren aus der jüdischen Gemeinde ausgeschlossen. Benedictus Spinoza führte ein zurückgezogenes Leben und verdiente seinen Lebensunterhalt damit, dass er Linsen für Brillen, Mikroskope und Fernrohre schliff und polierte. Benedictus Spinoza war der erste Gelehrte, der die Bibel als historisches Dokument erforschte, deren Ursprung ungesichert war. Noch kurz vor seinem Tod im Jahre 1677 übersetzte der die Bibel ins Niederländische. Im selben Jahr wurde sein berühmtestes Buch mit dem Titel „Ethik“ veröffentlicht, das neben ethischen Problemen auch andere grundlegende philosophische Probleme behandelt.

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Cicero: "Der Mensch soll nach der Wahrheit fragen"

Cicero hat sein ganzes Leben als Redner gewirkt und sich mit der Theorie der Rhetorik befasst. Für Cicero ist der Redner ein Verfechter der Wahrheit, der aufgrund seiner Sachkenntnis und seiner Überzeugungskraft Wort und Sache zusammenführt. In der Zeit, in der er von der Politik ausgeschlossen war, beschäftigte sich Cicero viel mit Philosophie. In seinen philosophischen Werken verfolgte er das Ziel, eine Gesamtdarstellung der damals bekannten Philosophie zu schreiben. Er behandelte zunächst theoretische Fragen der Politik, gegen Ende seines Lebens wendete er sich der Ethik, der Theologie und allgemeinen Problemen des menschlichen Lebens zu.

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Die Ursprünge der modernen Verhaltensforschung

Der Schweizer Conrad Gessner gilt als der bedeutendste Zoologe und Universalgelehrte seit der Antike. Der Wissenschaftler war nicht nur Zoologe, sondern auch Botaniker, Arzt, Mineraloge, Paläontologe, Sprachforscher und Theologe. Daneben ist er durch seine Tierbeschreibungen einer der Begründer der modernen Verhaltensforschung geworden. Bevor er sich aber einer umfassenden Beschreibung aller Tier- und Pflanzenarten widmete, verfasste Conrad Gessner im Alter von 21 Jahren ein griechisch-lateinisches Lexikon.

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