Die schönen Künste haben sich im 18. Jahrhundert entwickelt

Kunst und Wissenschaft haben zumindest eines gemeinsam: Sie werden gerne in einem Atemzug genannt. Seit wann und warum treten Wissenschaften und Künste gemeinsam auf? Man könnte die Geschichte der Künste und Wissenschaften seit dem Mittelalter auch mit folgenden Paradoxien beschreiben: Als die Wissenschaften noch Künste waren, gab es keine Kunst. Als die Künste entstanden, waren sie Wissenschaften. Konrad Paul Liessmann ergänzt: „Und als sich endlich die Wissenschaften als Wissenschaften und die Künste als Künste begriffen, nährte dies nur den Verdacht oder auch den Wunsch, dass die Wissenschaften eigentlich Künste und de Künste letztlich doch Wissenschaften seien.“ Prof. Dr. Konrad Paul Liessmann ist Professor für Methoden der Vermittlung von Philosophie und Ethik an der Universität Wien und wissenschaftlicher Leiter des Philosophicum Lech.

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Gottfried Wilhelm Leibniz war das letzte Universalgenie

Gottfried Wilhelm Leibniz, der von 1646 bis 1716 lebte, ist für Vittorio Hösle nicht nur der am vielseitigsten begabte Deutsche aller Zeiten gewesen, sondern war zugleich auch der letzte Universalgelehrte der Menschheit. Er war umfassend gebildet n der Logik, der Erkenntnistheorie, der Metaphysik, der Religionsphilosophie, der Mathematik, der Natur- und Ingenieurswissenschaften, der Jurisprudenz und der Historiographie. Vittorio Hösle schreibt: „Es gibt kaum einen anderen Menschen, dessen Lektüre so sehr als Gegengift gegen Stolz auf eigene, selbst bedeutende geistige Leistungen zu empfehlen ist, weil der intelligente Leser sehr bald spürt, das Leibniz` Fähigkeit, in allen Feldern einfache, wenn auch manchmal kontraintuitive Lösungen für komplexe Fragen zu finden, unerreichbar ist.“ Vittorio Hösle ist Paul Kimball Professor for Arts and Letters an der University of Notre Dame (USA).  

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Aristoteles wird in der Akademie von Athen ein Schüler Platons

Bald nach seiner Ankunft in Athen muss sich Aristoteles laut Hellmut Flashar in die Akademie Platons begeben haben. Aristoteles traf sogleich auf eine ganze Reihe von Schüler  aus Platon nächster Umgebung, unter denen Speusipp, der ungefähr von 410 bis 339 vor Christus lebte und Xenokrates, der von etwa 397 bis 315 lebte, hervorragten. Aristoteles war zunächst natürlich einige Jahre Schüler von Platon, ehe er mit Vorträgen und Schriften hervortreten konnte. Helmut Flashar schreibt: „Platon hatte in seinem zu dieser Zeit gerade fertig gestellten Hauptwerk „Politeia“ ein Erziehungsprogramm für angehende Philosophen entworfen, das erst einmal ein intensives Studium der Arithmetik, Geometrie, Stereometrie, Astronomie und Grammatik vorsah.“ Hellmut Flashar lehrte bis zu seiner Emeritierung als Klassischer Philologe an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Zu seinen bekanntesten Werken zählen „Inszenierung der Antike. Das griechische Drama auf der Bühne. Von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart“ und „Sophokles. Dichter im demokratischen Athen“.

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Eine Gesellschaft braucht Abweichler und Auffaller

Viele unterschiedliche Begabungen in einem Gesellschaftssystem erhöhen die Chance, dass ein Mensch dabei ist, der eine Antwort auf die aus der oder in der Zukunft kommenden neuen Fragestellungen hat. Markus Hengstschläger schreibt: „Man muss die Verschiedenartigkeit, die Individualität fördern und fordern, weil „gleichgeschaltet“ bedeutet, dass die Varianz unserer Antworten gering ist.“ Auf die Frage, woher der Durchschnitt eigentlich herkommt, antwortet Markus Hengstschläger, dass der Durchschnitt bereits erzielte Erfahrungswerte voraussetzt, ansonsten aber nicht bestimmbar ist. Mit 16 Jahren war Markus Hengstschläger als Punk unterwegs. Mit 24 Jahren promovierte er zum Doktor der Genetik und 35-jährig zum jüngsten Universitätsprofessor für Medizinische Genetik berufen.

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Die Vorsokratiker erfinden das rationale Denken

Die ersten rationalen Denker tauchten im 6. Jahrhundert vor Christus in Griechenland auf. Als erster Philosoph überhaupt gilt Thales von Milet. Es ist nicht genau bekannt, wann er geboren wurde und wann er starb. Es gilt aber als sicher, dass er in den Jahren vor 580 v. Chr. gelebt hat, weil der die Sonnenfinsternis des Jahres 585 v. Chr. genau vorhergesagt hatte. Thales von Milet fragte sich, aus was die Welt besteht und stellte die These auf, dass sie sich nur aus einem einzigen Element zusammensetzt. Er dachte, dass die Materie in irgendeiner Form aus Wasser besteht. Einer der Schüler von Thales von Milet war Anaximander, der etwa von 610 bis 546 v. Chr. lebte.

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