Auf der Startseite der Suchmaschine Ecosia sind neu gepflanzte Bäume und grüne Wälder zu sehen. Sie symbolisieren das Ziel des Unternehmens: den Kampf gegen die Abholzung des Regenwalds. Der Firmensitz der Firma ist in Wittenberg bei Berlin. Ecosia wurde im Jahr 2009 von Christian Kroll gegründet, der die Idee von einer Reise durch Südamerika mitgebracht hatte. Dort hatte er die Bedeutung des Regenwaldes für das weltweite Klima erkannt. Nach eigenen Angaben spendet Ecosia 80 Prozent seiner Einnahmen an die Naturschutzorganisation „The Nature Conservacy“. Diese hat das Projekt „Plant a billion trees“, pflanze eine Milliarde Bäume, ins Leben gerufen. Damit soll die Fläche des Regenwalds in Brasilien wieder vergrößert werden. Wie Ecosia berichtet, hat es allein in den vergangenen zwölf Monaten knapp über eine halbe Million Euro gespendet.
Mehr als zwei Millionen Nutzer stellen Suchanfragen über Ecosia
Seit August 2013 sind davon laut Ecosia rund 550.000 Bäume gepflanzt worden. Das Unternehmen veröffentlicht jeden Monat die Spendenquittungen auf seiner Internetseite. Bis August 2013 hatte Ecosia als Partner den World Wide Fund for Nature (WWF). Bis dahin wurden von den Spendengeldern keine Bäume gepflanzt, sondern bestehender Regenwald geschützt. Als verschiedene Projekte des WWF in die Kritik gerieten, wechselte die Suchmaschine Ecosia den Partner.
Weil sich viele Nutzer der Suchmaschine einen anderen Partner im Umweltschutz gewünscht haben, ist es zum Partnerwechsel gekommen. Das Geld, das Ecosia verdient, stammt aus den Einnahmen von Werbeanzeigen. Diese werden der Suchmaschine von Yahoo zur Verfügung gestellt. Der Gewinn wird zwischen Ecosia und Yahoo geteilt. Die Suchergebnisse stammen ebenfalls von Yahoo. Inzwischen verzeichnet die Suchmaschine jeden Monat mehr als zwei Millionen Nutzer, die insgesamt rund 20 Millionen Suchanfragen stellen.
Benefind spendet einen halben Cent pro Suche für einen guten Zweck
Pro Tag sind das im Durchschnitt 630.000 Anfragen. Zwei Drittel der Anfragen kommen laut Ecosia aus Deutschland, aber auch in Österreich, Frankreich und der Schweiz nutzen Leute die Suchmaschine. Ein Baum kostet circa einen US-Dollar. Die Ansage auf der Internetseite: „Du hast dabei geholfen, einen Baum zu pflanzen“, kann man durchaus wörtlich nehmen. Pro Suchanfrage spendet Ecosia im Durchschnitt 0,4 Cent. Etwa um den gleichen Betrag handelt es sich bei der Suchmaschine Benefind. Hier können sich die Nutzer selbst aussuchen, für welchen guten Zweck sie einen halben Cent pro Suche spenden.
Zur Auswahl stehen knapp 1.300 wohltätige Organisationen aus ganz Deutschland, darunter die Welthungerhilfe, die Tafeln und das Deutsche Rote Kreuz, aber auch kleinere Einrichtungen und Vereine. Laut Geschäftsführer Christian Zalesky fließen 70 Prozent der Werbeeinnahmen an die registrierten Organisationen. Hinzu kommen noch 70 Prozent der Einnahmen aus Provisionen, die Benefind erhält, wenn über die Suche in einem Onlineshop eingekauft wird. Etwa 100.000 Euro hat das Unternehmen nach eigenen Angaben im vergangen Jahr gespendet. Quelle: Süddeutsche Zeitung
Von Hans Klumbies