Die Kontrollierbarkeit von Ereignissen ist oft eine Illusion

Illusionen der Kontrolle sind scheinbar gut für das Wohlbefinden eines Menschen. Viele Studien zeigen, dass die sogenannten Überzeugungen der Selbstwirksamkeit – also die Überzeugung, in einer schwierigen Situation das tun zu können, was nötig ist – stark beeinflussen, wie man sich in einer Situation verhält. Interessant ist, dass Menschen außerordentlich raffiniert darin sein können, sich ihre Illusionen der Kontrolle auch dann zu erhalten, wenn einige Beweise gegen sie sprechen. Selbsttäuschungen, mit deren Hilfe sich Menschen von nicht mehr haltbaren Kontrollillusionen verabschieden, kommen durchaus häufig vor. Nach dem Motto: Wenn man etwas nicht haben kann, will man es plötzlich auch gar nicht mehr. Illusionen der Kontrolle sind in der Sprache der Psychologie adaptiv. Judith Glück ist seit 2007 Professorin für Entwicklungspsychologie an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.

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Judith Glück beschreibt die fünf Ressourcen weiser Menschen

Die Weisheitsforscherin Judith Glück befasst sich in ihrem neuen Buch „Weisheit“ mit der Entwicklung von Weisheit und beschreibt darin die fünf Ressourcen weiser Menschen: Erstens Offenheit für Neues und Neugier auf das Leben sowie die Bereitschaft, andere Standpunkte gelten zu lassen. Zweitens die Regulation der Emotionen, das heißt, ein kluger Umgang mit den eigenen Gefühlen. Drittens das Vermögen zur Einfühlung, die Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinzuversetzen. Viertens Reflexivität, die sich darin äußert, komplexe Zusammenhänge verstehen zu wollen und sich selbst zu hinterfragen. Und fünftens die Akzeptanz von Unkontrollierbarkeit – die Einsicht, dass man nur eine begrenzte Kontrolle über die Dinge hat, die in jedem Leben passieren. Judith Glück verdeutlicht anhand zahlreicher Fallbeispiele, wie sich diese Ressourcen im Leben bemerkbar machen. Judith Glück ist seit 2007 Professorin für Entwicklungspsychologie an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.

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Frühere Liebschaften sind sehr leicht entflammbar

So wie sich Freundschaften und kollegiale Beziehungen in Affären verwandeln können, sind frühere Liebschaften leicht entflammbar. Wenn beide sich nach Jahren wieder treffen, kann die Glut leicht aufflackern. Man blickt sich in die Augen und sieht sich so, wie man damals war: jünger, schöner, voller Lebensenergie. Shirley P. Glass fügt hinzu: „Die Leidenschaft schlägt schnell wieder Wurzeln. Man kennt sich, und das Zusammensein ist wie ein Nachhausekommen.“ Menschen, die sich nach einer Wiederbegegnung erneut verlieben, sprechen oft von der Intensität ihrer Bindung und halten ihre Liebe für einmalig. Wenn ihre Wiedervereinigung in eine Heirat oder eine feste, exklusive Partnerschaft mündet, sind diese Beziehungen höchst erfolgreich. Dr. phil. Shirley P. Glass war niedergelassene Psychologin und Familientherapeutin. Sie starb im Jahr 2003 im Alter von 67 Jahren an einer Krebserkrankung.

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Sexuelle Flauten im Bett sind normal

Nach sechs, vielleicht zwölf Monaten hat die Leidenschaft deutscher Paare im Vergleich zu den ersten gemeinsamen Wochen schon deutlich nachgelassen. Das zeigt eine aktuelle, im Fachblatt „Social Science Research“ veröffentlichte Studie. Und es geht weiter rapide abwärts, wie die Forscherinnen des Leibniz-Instituts für Sozialwissenschaften in Mannheim sowie der Ludwig-Maximilians-Universität München schreiben: Nach sechs bis acht Jahren hat das sexuelle Verlangen in Liebesbeziehungen seinen Tiefpunkt erreicht. Danach kann es nur noch wieder besser werden. Das kommt sogar vor, ist aber laut der Studie eher die Ausnahme als die Regel. Das klingt deprimierend, muss es aber nicht sein. Im Gegenteil. Weniger und langweiliger Sex können aus Sicht von Sexualwissenschaftlern sogar ein Indiz für eine stabile Beziehung sein. Probleme bereiten jedoch oft die eigene Erwartungshaltung an Sex.

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Gabrielle Oettingen läutet das Ende des positiven Denkens ein

„Angesichts der Vorherrschaft des Optimismus, erscheint es geradezu riskant, negative Gesichtspunkte auch nur mit vorsichtigen Worten anzusprechen, vor allem in Institutionen und Organisationen“, schreibt die Psychologin Gabriele Oettingen in ihrem neuen Buch „Die Psychologie des Gelingens“. Wer am Arbeitsplatz eine realistische Haltung vertritt, gilt ihrer Meinung nach oft als Spielverderber oder Miesmacher. Unzählige Studien haben die Forscherin überzeugt: Positives Denken hilft den Menschen nicht so viel weiter, wie sie glauben. Egal, ob es sich ums Abnehmen, das Rauchen aufhören, schnelleres Gesundwerden, bessere Noten oder höher dotierte Jobs handelt. Denn davon zu träumen, wie sich ein Herzenswunsch erfüllt, vermittelt ein warmes Gefühl der Zufriedenheit. Gabriele Oettingen analysiert: „Uns do kann man in ausweglosen Situationen ausharren, durchhalten und Hoffnung schöpfen.“

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In Uganda können Touristen die letzten Berggorillas besuchen

Wer eine Reise nach Uganda plant, wird möglicherweise bei seinen Freuden und Bekannten ziemliches Unverständnis erregen. Der Autor des Reiseführers „Uganda. Ruanda“ Christoph Lübbert teilt solche Bedenken überhaupt nicht: „Uganda ist mehr als eine Reise wert. Die Infrastruktur ist nun auch im bislang weniger touristischen Norden modern und einladend. Die Sicherheitslage gilt inzwischen als ausgezeichnet.“ Touristen kommen hauptsächlich wegen der Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur nach Uganda und Ruanda. In Uganda zählen zu den Attraktionen der Queen Elizabeth National Park, die Seen im Zentralafrikanischen Grabenbruch sowie die spektakulären Wasserfälle des Nils zu den Besuchermagneten. Auch Ruanda ist seit 1998 wieder uneingeschränkt bereisbar. Viele Touristen lockt vor allem die Berggorillas im Volcanoes National Park an, in dem die Forscherin Dian Fossey viele Jahre wirkte.

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