Jährlich sterben 2,3 Millionen Menschen bei der Arbeit

Jede Tag sterben im Durchschnitt 6.400 Menschen auf der Welt durch einen Unfall am Arbeitsplatz oder an einer berufsbedingen Krankheit. Caspar Dohmen vergleicht: „Dabei kommen bei der Arbeit mehr Menschen ums Leben als durch Krieg und Terror.“ Jährlich sind es laut der Internationalen Organisation für Arbeit 2,3 Millionen Menschen. Darüber hinaus bleiben viele Tote, Verkrüppelte und Verletzte namenlos und ungezählt, für die niemand Verantwortung übernehmen muss. Große Konzerne verstoßen regelmäßig gegen Arbeits- und Menschenrechte, was diverse Skandale zeigen. Bei denen werden unter anderem die Menschenrechte auf körperliche Unversehrtheit, Vereinigungsfreiheit oder auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit missachtet. Menschen machen Fehler oder schätzen eine Situation falsch ein. Deshalb lassen sich Gefahren auch beim Wirtschaften nicht völlig ausschließen. Der Wirtschaftsjournalist, Buchautor und Dozent Caspar Dohmen studierte Volkswirtschaft und Politik in Köln.

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Jutta Allmendinger erklärt die Nachteile des Betreuungsgelds

Jutta Allmendinger vertritt die These, dass eine gute, kindergerechte Erziehung in Kindertagestätten, den sogenannten Kitas, die Entwicklung der Kinder unterstützt, die Erwerbstätigkeit der Eltern ermöglicht und so auch vor Armut schützt. Am Betreuungsgeld kritisiert die Soziologin, dass es Anreize gibt, die Kinder daheim zu betreuen und die Erwerbstätigkeit lange zu unterbrechen. Das gefährdet ihrer Meinung nach insbesondere die eigenständige Absicherung von Frauen. Zudem fordert Jutta Allmendinger eine bessere Bezahlung der Erziehung und einheitliche Qualitätsstandards für Kindertagesstätten in Deutschland. Jutta Allmendinger gehört zu den führenden Soziologinnen in Deutschland. Seit dem Jahr 2007 ist sie Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung. Außerdem ist sie Professorin für Bildungssoziologie und Arbeitsmarktforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie für Soziologie an der Freien Universität Berlin.

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Der Beruf hat seine Sicherheit und Schutzfunktion verloren

Die Bedeutung, die die Arbeit in den westlichen Industriegesellschaften gewonnen hat, ist in der Historie beispiellos. Dieser starke Einfluss entsteht möglicherweise auch daraus, dass die Arbeitskraft die Grundlage der Sicherung der Existenz und gerade auch der individualisierten Lebensführung ist. Ulrich Beck schreibt: „Erwerbsarbeit und Beruf sind im Industriezeitalter zur Achse der Lebensführung geworden. Zusammen mit der Familie bildet sie das zweipolige Koordinatensystem, in dem das Leben in dieser Epoche befestigt ist.“ Das Erwachsensein steht seiner Meinung nach völlig unter den Sternen der Erwerbsarbeit – nicht nur allein aufgrund der zeitlichen Beanspruchung durch die Arbeit selbst, sondern auch deren Verarbeitung oder Planung in der Zeit außerhalb, sei es davor oder danach. Ulrich Beck war bis 2009 Professor für Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Seither ist er Gastprofessor für Soziologie an der London School of Economics and Political Science.

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Die UNO veröffentlicht ihren ersten Weltglücksbericht

Obwohl sich das Bruttosozialprodukt in den USA vervielfacht hat, ist die Lebenszufriedenheit der Amerikaner ständig gesunken. Das ist eines der Ergebnisse des ersten Weltglücksberichts, den die UNO jetzt veröffentlicht hat. Für die Studie haben die Glücksforscher Richard Layard und John Helliwell sowie der UN-Sonderberater für die Milleniumsentwicklungsziele Jeffrey Sachs alle internationalen Glücksumfragen bis zum Jahr 2011 analysiert. Eine der wichtigsten Studien in der Glücksforschung ist der Gallup World Poll. Danach leben die glücklichsten Menschen in den Ländern Dänemark, Finnland, Norwegen und den Niederlanden und die unglücklichsten in Afrika: in Benin, in der Zentralafrikanischen Republik und in Togo.

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Die Bedeutung der Arbeit im Wandel der Zeiten

Der Arbeitsplatz ist entscheidend dafür, welche soziale Stellung ein Mensch in der modernen Gesellschaft einnimmt. Dabei bestimmt der Job nicht nur die Höhe des Einkommens, sondern gleichzeitig auch das Prestige. Überall auf der Welt scheint das fast selbstverständlich zu sein, obwohl dies in früheren Zeiten ganz anders war. Früher verstanden die Menschen unter Arbeit Mühen und Strapazen, sie wurde gering geachtet. Im Griechenland der Antike waren die Sklaven für die harte Arbeit zuständig, während sich die Bürger der Politik und den schönen Künsten hingaben. Erst in der Zeit der Reformation und Aufklärung veränderte sich die Einstellung zur Arbeit entscheidend. Der berühmte Soziologe Max Weber definierte die Arbeit wie folgt: „Sie ist der von Gott vorgeschriebene Selbstzweck des Lebens überhaupt.“

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Das Grundeinkommen ist keine bequeme Hängematte

Der Unternehmer Götz Werner hat vor 39 Jahren seinen ersten dm-Drogeriemarkt gegründet. Heute kämpft er für eine fairere Einkommensverteilung. Er propagiert das bedingungslose Grundeinkommen für alle Bürger. Eine Folge davon wäre, dass die Löhne für schwere, unattraktive Jobs deutlich steigen würden. Das Grundeinkommen in einer Höhe von 1.500 Euro im Monat wäre der Ersatz für alle anderen Sozialleistungen und an keine Bedingungen und keinen Arbeitswillen verknüpft. Hartz VI würde abgeschafft. Finanzieren will Götz Werner das bedingungslose Grundeinkommen über höhere Konsumsteuern. Die Idee ist nicht neu und hat viele prominente Anhänger. Einer von ihnen ist der amerikanische Ökonom Milton Friedman, der durch das Grundeinkommen die Bürokratie in seiner Heimat abbauen und den Markt entfesseln wollte.

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