Mangelnde Selbstaufmerksamkeit kann zu Leiden aller Art führen

Es gibt Ebenen der Selbstregulierung, die Aufmerksamkeit benötigen. Die übermäßige Anspannung der Muskeln bemerkt man zum Beispiel oft erst, wenn es infolge der Spannung zu Schmerzen kommt. Besonders wesentlich ist Selbstaufmerksamkeit da, wo sich negative Gefühle in einem Menschen aufbauen. Wo man genervt ist, unter Druck gerät, Zorn zu empfinden beginnt. Georg Milzner erläutert: „Wird diesen sich aufbauenden Gefühlen keine Aufmerksamkeit zuteil, so fehlt uns die Möglichkeit, die Situation zu verändern. In der Folge kommt es zu Gefühlsausbrüchen, die dann etwas Unkontrolliertes bekommen.“ Primäre Selbstaufmerksamkeit nimmt Veränderungen wie diese wahr. Wer über primäre Aufmerksamkeit verfügt, der steht auf und lockert sich, ehe es zu Verspannungen kommt. Und bringt Gefühle frühzeitig zum Ausdruck, ehe sie zu Explosionen oder Implosionen führen. Georg Milzner ist Diplompsychologe und arbeitet in eigener Praxis als Psychotherapeut.

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Depressionen erhöhen das Risiko für Herzerkrankungen

Forscher aus München haben herausgefunden, dass Depressionen bei Männern ein ähnlich großes Risiko für Herzkreislauferkrankungen bergen wie die klassischen körperlichen Faktoren Übergewicht und erhöhtes Cholesterin. Nur Bluthochdruck und Rauchen brächten ein noch höheres Risiko mit sich, berichtet Studienleiter Karl-Heinz Ladwig. Betroffene beschreiben ihren Zustand als schwarzen, bleischweren Vorhang, der sich auf ihr Leben legt. Sie fühlen sich müde, freudlos und denken sogar daran, ihr Leben zu beenden. Depression wird als Volkskrankheit teils bis heute unterschätzt. Dabei hat sie unbehandelt mitunter schwere körperliche Folgen. Auf die Dauer kann sie auch das Herz schädigen – und zwar stärker als bisher angenommen. Karl-Heinz Ladwig betont: „Ein psychisches Phänomen kann größere Einflüsse auf den Körper haben, als man bisher dachte.“ Folglich könnte eine Therapie der Depression in manchen Fällen Herzinfarkte vermeiden helfen und im Extremfall sogar Leben retten.

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Die Sehnsucht nach Stille ist weit verbreitet

Kaum irgendwann ist die Sehnsucht nach Stille größer als in der betriebsamen Weihnachtszeit. Doch viele sind ständig auf Durchzug und nur selten bei sich. Das stete Dabeisein, am besten mitten im Getümmel, ist kräfteraubend. In einer immer urbaneren Welt, in der sich Geräusche zu einem fortwährenden Grundrauschen verdichten, bleiben kaum noch Orte zum Innehalten. Wenn die Stille dann doch unverhofft einkehrt, ertragen sie viele Menschen kaum. Der Wiener Umweltmediziner Dr. Hanns Moshammer erklärt: „Manche sind so an ihr hektisches Leben angepasst, dass sie meinen, auch diese ständige zunehmende Informationsflut von außen zu benötigen, um weiterhin die nötige Stimulation zu erhalten.“ Diese Hektik führt aber langfristig zu Erschöpfung. Bis weit in das 19. Jahrhundert stammten mehr als zwei Drittel aller Geräusche aus der Natur, heute ist ein vergleichsweise großer Anteil zivilisationsbedingt.

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Gute Freunde halten Körper und Seele gesund

Gute Freunde helfen nicht nur Hindernisse zu meistern, sie halten außerdem gesund. Denn gegen Übergewicht und Bluthochdruck helfen sie offenbar besser als Sport und gesunde Ernährung. Wer kaum freundschaftliche Kontakte pflegt, schläft nicht nur schlechter und ist öfter gestresst. Er hat auch ein höheres Risiko, früher zu sterben. Professor Franz Neyer, Direktor des Instituts für Psychologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena, erklärt: „Ohne soziale Beziehungen können Menschen überhaupt nicht existieren.“ Was ihn an dieser Tatsache besonders fasziniert, dass der Mensch freiwillig enge Bande zu Fremden knüpft. Das ist der Unterschied zu vielen Tieren, die ohne ihr Rudel kaum überleben könnten. Seit mehr als 20 Jahren untersucht Franz Neyer was Menschen abseits von Verwandtschaft, Sexualität und oberflächlichem Nutzen aneinander bindet.

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Der Rang in der Hierarchie wird über Statussymbole ausgedrückt

Schon im Jahr 1974 stellt der amerikanische Ökonom Richard Easterlin die Frage, ob höhere Einkommen für alle, wenn sie nur gerecht verteilt wären, auch das Glück aller mehren würden. Er beantwortete diese Frage mit einem klaren Nein. Denn wenn die Menschen alle gleichzeitig reicher werden, verschieben sich auch die Ansprüche in einer Gesellschaft. Die Zufriedenheit einer Person hängt stark davon ab, was andere besitzen. Sobald man seine Grundbedürfnisse befriedigen kann, scheint all der Wachstumswahn am Ende in immer größeren Anteilen ein Nullsummenspiel für die menschliche Zufriedenheit zu werden. Gerhard Schick nennt den Grund: „Denn dann geht es nicht mehr darum, absolut glücklicher zu werden, sondern sich besser zu stellen als andere. Der grüne Politiker Gerhard Schick gilt als einer der versiertesten Ökonomen im Deutschen Bundestag.

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Zu großer Zuckerkonsum macht dick und ernsthaft krank

Hundert Gramm Zucker entsprechen 33 Stückchen Würfelzucker. Das ist die Menge, die jeder Deutsche durchschnittlich pro Tag zu sich nimmt. Und dies, obwohl fast jeder inzwischen weiß, dass Zucker ungesund ist. Allerdings wissen nur die wenigsten Menschen, dass der größte Teil der Tagesration von 83 Prozent in verarbeiteten Produkten versteckt ist. Nicht nur Süßigkeiten und Softdrinks enthalten Zucker, sondern er verbirgt sich auch in scheinbar unbedenklichen Lebensmitteln wir Joghurt, Brot oder sogar Krautsalat. Vor allem dieser unbewusste Konsum von Zucker ist äußerst schädlich, warnen Forscher wie Robert Lustig von der University of California in San Francisco. Der amerikanische Wissenschaftler ist eine Koryphäe auf den Gebieten von Hormonstörungen und Übergewicht. Professor Robert Lustig erklärt: „Unser jetziges Ernährungssystem bringt uns um. Und die Lebensmittelindustrie hat keine Anreize, das zu ändern, weil sie gut damit verdient.“

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Alzheimer ist eine schwere Gedächtnisfunktionsstörung

Demenz kann viele Auslöser haben wie zum Beispiel Durchblutungsstörungen. Am häufigsten tritt die Krankheit, bei der sich der Mensch selbst vergisst, in Form von Alzheimer auf, deren Ursachen noch nicht erforscht sind. Für die Betroffenen ist jeder Tag ein mühsamer Kampf gegen das Vergessen. Schätzungen gehen davon aus, dass weltweit mehr als 34 Millionen Menschen an Alzheimer leiden. Ein Prominenter, der sich erst vor kurzem zu seiner Demenz bekannte, ist Rudi Assauer, der ehemalige Fußballmanager von Schalke O4. Chefarzt Friedrich Leblhuber, Leiter der Abteilung für Neurologisch-Psychiatrische Gerontologie an der Landesnervenklinik Wagner-Jauregg in Linz, erklärt das Wesen der Krankheit: „Bei Alzheimer kommt es zu einem langsam fortschreitenden Untergehen der Nervenzellen. Vor allem jene, die mit dem Gedächtnis zusammenhängen, sind betroffen.“  

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Fehlender Wohlstand verringert die Lebenserwartung

Die Lebenserwartung von Frauen und Männern hat sich in den vergangen Jahrzehnten wieder mehr angeglichen. Lebten die Frauen in den siebziger Jahren noch rund sieben Jahre länger als die Männer, hat sich ihr Vorsprung inzwischen auf etwa fünf Jahre reduziert. Mediziner haben dafür eine einleuchtende Erklärung: der Berufsalltag der Männer ist ungefährlicher geworden, das so genannte starke Geschlecht lebt zunehmend gesundheitsbewusster, raucht weniger Zigaretten, trinkt weniger Alkohol und achtet auf einen ausgewogene Ernährung. Dagegen klafft die Lebenserwartung zwischen armen und reichen Menschen immer mehr auseinander. Wer schlecht ausgebildet ist und unterhalb der Armutsgrenze lebt, muss damit rechnen, in Deutschland sieben Jahre früher zu sterben als ein reicher Bürger. Bei Männern kann fehlender Wohlstand die Lebenserwartung sogar um elf Jahre verringern.

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Übergewicht sorgt für Bluthochdruck oder Diabetes

Insgesamt 75 Prozent aller Männer und 59 Prozent aller Frauen in Deutschland sind zu dick. Sie leiden an Übergewicht oder an Adipositas, der so genannten Fettsucht. In diesen Fällen macht Essen krank. Übergewicht steigert die Wahrscheinlichkeit an Diabetes zu erkranken, sowie das Risiko mit dem Herzen und dem Kreislauf gesundheitliche Probleme zu bekommen. In Deutschland haben sich das Dicksein und die Diabetes inzwischen zu regelrechten Volkskrankheiten entwickelt. In keinem anderen Land in Europa leben soviel Dicke und Diabetiker wie hierzulande. Dafür verantwortlich ist vor allem der unsportliche Lebensstil der Deutschen. Zahlreiche Betroffene unterschätzen allerdings von immer die Gefahren des Übergewichts.

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