Otto von Bismarck eint Deutschland durch militärische Erfolge

Im 19. Jahrhundert bildete sich ein Weltsystem heraus, das von den atlantischen Mächten absolut dominiert war und die einstigen Großreiche China und Indien zu Statisten degradierte. Thomas Seifert erläutert: „Der Sieg Großbritanniens über China im Ersten Opiumkrieg 1839 bis 1842 war dafür das sichtbarste Zeichen.“ Nach der Niederlage im Ersten Opiumkrieg musste China am 29. August 1842 den „Vertrag von Nanjing“ unterzeichnen, in dem Reparationszahlungen in Höhe von 21 Millionen Dollar vereinbart wurden. Japan musste sich fast zur gleichen Zeit dem Westen beugen. Im Jahr 1899 kam es in China zum Krieg der Boxer gegen die vereinigten acht Staaten (Deutsches Reich, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Österreich-Ungarn, Russland und die USA) mit dem Ziel, die Vorherrschaft der imperialistischen Mächte zu brechen. Die Boxer wurden blutig niedergeschlagen. Thomas Seifert ist stellvertretender Chefredakteur und Leiter der Außenpolitik bei der Wiener Zeitung.

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Bei der Arbeit kommt es immer mehr auf den Sinn an

Glücklich sein, Erfüllung finden, einen Sinn erkennen – was im privaten Alltag längst der Anspruch ist, hält mehr und mehr auch im Berufsleben Einzug. Theo Wehner, Arbeits- und Organisationspsychologe an der ETH Zürich, sagt: „Heute geht es nicht mehr nur um Zufriedenheit, sondern um Sinnhaftigkeit bei der Arbeit.“ Die Ergebnisse von Umfragen in der Arbeitswelt sind allerdings ernüchternd: Nur gerade etwas mehr als zehn Prozent der Angestellten weltweit sind ihn ihrem Job glücklich, Tendenz stagnierend. Dass der Sinn in der Arbeit für die Leistung einer Firma entscheidend ist, haben Wissenschaftler und Experten längst herausgefunden. McKinsey schreibt im Quarterly vom Januar 2013: „Die Opportunitätskosten von fehlendem Sinn bei der Arbeit sind enorm.“ Denn fehlen Drive und Motivation – die Produktivität kann dann sogar bis auf ein Fünftel fallen.

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Alexander Emmerich erläutert das Selbstverständnis der USA

Die amerikanische Nationalhymne wurde im Jahr 1814 von Francis Scott Key während des Zweiten Unabhängigkeitskrieges gegen Großbritannien verfasst. Francis Scott Key gab darin dem Selbstverständnis der Vereinigten Staaten von Amerika als freies und demokratisches Land deutlich Ausdruck. Laut Alexander Emmerich im unausgesprochenen Gegensatz zum monarchistischen England und den übrigen europäischen Staaten. Die politischen und gesellschaftlichen Fundamente Amerikas unterscheiden sich grundsätzlich von allen anderen Nationen. Alexander Emmerich erklärt: „Sie entstanden aus einem politisch-religiösen Gründungsakt, der Glauben und Vernunft, Puritanismus und Aufklärung miteinander verband. Mehr noch, die USA wurde bewusst gegen das Grundprinzip der Alten Welt, gegen die Legitimierung durch Tradition und Geschichte sowie gegen die historische Legitimität europäischer Herrschaft gegründet.“ Der Historiker Alexander Emmerich lehrt an der Universität Augsburg am Lehrstuhl für transatlantische Kulturgeschichte.

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Alexander Emmerich untersucht den Begriff des Amerikaners

Die Metapher der Neuen Welt ist laut Alexander Emmerich eine Erfindung der Europäer. Auf dem neu entdeckten Kontinent konnte es weder Geschichte noch Kultur von Bedeutung geben. Davon waren die Menschen in der Alten Welt überzeugt. Doch in Amerika entstand dennoch eine neue, für viele Auswanderer extrem anziehende Gesellschaft mit einem eigenen politischen System und großer ökonomischer Dynamik. Der deutsche Kartograph Martin Waldseemüller nannte den neu entdeckten Kontinent nach dem Vornamen des Seefahrers Amerigo Vespucci „Amerika“. Wenn man heute von Amerikanern spricht, gibt es ganz verschiedene Auffassungen darüber, um wen es sich dabei eigentlich handelt. Im deutschen Sprachraum werden mit dem Begriff in der Regel die Menschen benannt, die in den Vereinigten Staaten von Amerika leben. Der Historiker Alexander Emmerich lehrt an der Universität Augsburg am Lehrstuhl für atlantische Kulturgeschichte.

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Die Geschichte der USA hat viele Licht- und Schattenseiten

Das Buch „Geschichte der USA“ von Alexander Emmerich bietet einen Schlüssel zum Verständnis der Supermacht, die trotz ihrer europäischen Wurzeln den Europäern unverständlich erscheint. Der Historiker Alexander Emmerich führt den Leser durch amerikanische Geschichte, angefangen bei den ersten Kolonien bis in die Gegenwart. Der Autor hat keine reine Erfolgsgeschichte der USA geschrieben, sondern setzt sich auch kritisch mit dem Umgang der Amerikanern mit den Indianern und den Anfängen der Sklaverei auseinander. Zum Ende seines Buchs erklärt Alexander Emerich in kurzen Kapiteln, was er für „Typisch Amerikanisch“ hält. Er zählt dazu die Freiheit, den Puritanismus, The American Dream, Frontier, Melting Pot, Feiertage, Mount Rushmore, Hollywood und die Nationalparks der USA. Der Historiker Alexander Emmerich lehrt an der Universität Augsburg am Lehrstuhl für transatlantische Kulturgeschichte.

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Khalil Gibran versöhnt den Islam mit dem Christentum

Für die moderne arabische Literatur, die sich langsam am Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte, war die frühe Prosa des Libanesen Khalin Gibrans ein Vorbild, an dem sie sich orientieren konnte. Der Roman „Der Prophet“ von Khalil Gibran erreichte in Europa die höchste Auflage eines arabischen Buches. Nach dessen Veröffentlichung wurde Khalin Gibran als Weiser verehrt, was er im Innersten auch sein wollte und deshalb nach außen hin nach Kräften förderte. Durch das gesamte Werk des Dichters durchzieht sich ein Schmerz, der durch die unvermeidliche Trennung des Individuums von der Welt und zwischen Gott und Erde ausgelöst wird. Khalil Gibran sehnt sich nach einer Synthese des Getrennten und hofft auf deren Erfüllung.

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