Das Ende der Literatur scheint gekommen zu sein

In seinem neuen Buch „Vom Ende der Literatur“ kritisiert Alain Finkielkraut: „Man liest nicht mehr, man korrigiert und klagt an.“ Der Bannstrahl der neuen Moral und der Wille zur Umerziehung entspringen nicht dem Tugendideal der Askese, sondern einem egalitären Ideal. Man hütet sich übrigens, das Wort Tugend zu verwenden, weil man sich unbedingt vom Krieg gegen die Libido distanzieren will. Im Kapitel „Erbaulicher Kitsch statt sexistischer Klischees“ behauptet Alain Finkielkraut, dass es sich beim Neofeminismus um Vandalismus handelt: „Unter dem großtönenden Vorwand, das Privileg der Männlichkeit abzuschaffen, wird die Sprache entstellt – bis zur Unleserlichkeit und Unaussprechlichkeit.“ Man ersetzt den Reichtum einer Sprache, den zahllose Schriftsteller mitgeschaffen haben, im Namen der Gleichberechtigung durch ein grauenhaftes Kauderwelsch. Alain Finkielkraut gilt als einer der einflussreichsten französischen Intellektuellen.

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Der weiße Mann ist toxisch

Im Titel seines neuen Buches „Der gekränkte Mann“ steckt für Tobias Haberl eine tiefe Wahrheit. Denn vieles, was in den modernen Gesellschaften des Westens gerade beschwerlich und bedrohlich ist, lässt sich damit erklären, dass sich die Vorstellung vieler Menschen von Männlichkeit gewandelt hat. Ja man attackiert die Männlichkeit sogar immer öfter und verurteilt sie. In den letzten Jahren standen die mittelalten weißen Männer ganz schön unter Druck. Sie mussten sich anhören wie toxisch sie sind und es sich bei ihnen im Grunde um ein Auslaufmodell handelt. Zudem stellte man sie als Zivilisationsirrtum dar, der für jede Menge Unheil auf der Welt verantwortlich sei. Der Literaturwissenschaftler Tobias Haberl schreibt für das „Süddeutsche Zeitung Magazin“. Sein letztes Buch „Die große Entzauberung – Vom trügerischen Glück des heutigen Menschen“ wurde ein Bestseller.

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Die toxische Männlichkeit vergiftet die Welt

Es gibt etwas am Mann, das die Welt vergiftet. Die amerikanische Gender-Theoretikerin Raewyn Connell prägte dafür den Begriff „Toxische Männlichkeit“. Damit charakterisiert sie bestimmte typische männliche Gewaltpraktiken. So tendiert der Mann dazu, sich allein durch seine körperliche Überlegenheit bei gleichzeitiger Abtötung von Gefühlen gegen Frauen und sich selbst gesellschaftlich durchzuboxen. Peter Trawny fügt hinzu: „Der Mann ist dann der Kampfhund einer kapitalistischen Leistungsgesellschaft. Er vergiftet durch sein testosterongesteuertes Handeln das Zusammenleben – und offenbar auch die Umwelt.“ Obwohl dabei nicht alles am Mann „toxisch“ sein soll, sondern nur die Disposition zu seinem hegemonialen Verhalten. Dennoch scheint es zuweilen, als würden alle Dämme brechen und der Mann als solcher zum Gift zu mutieren. Peter Trawny gründete 2012 das Martin-Heidegger-Institut an der Bergischen Universität in Wuppertal, das er seitdem leitet.

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Die meisten Männer haben keinen besten Freund

Die entscheidenden Schwachstellen des sogenannten „neuen Manns“ sind der untrainierte Zustand zu seinen Gefühlen und die alten Männlichkeitsbilder, mit denen er diesen Gefühlen begegnet. Richard Schneebauer fügt hinzu: „Was ihnen jedoch – von Beginn ihres Lebens an – dabei am meisten fehlt, sind offene und wertschätzende Gespräche mit anderen Männern.“ Das Fehlen ist ihnen aber zumeist gar nicht bewusst, denn sie erleben es ja als normal, dass Männer nicht über ihre Gefühle sprechen. Dadurch erleben sie den Druck, ihre Sorgen, Nöte und Ängste, das Versagen bei all diesen Ansprüchen als individuelles Phänomen, als persönliches Scheitern. Die wichtigste und größte Quelle für offene, wertschätzende Gespräche wären natürlich Freude. Da zeigt die Männerforschung aber ein trauriges Bild: 80 bis 85 Prozent der haben demnach keinen besten Freund, definiert als einen Mann, dem sie erzählen wie es ihnen wirklich geht. Dr. Richard Schneebauer ist Soziologe und seit 17 Jahren in der Männerberatung tätig.

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In einem akuten Konflikt fügen sich die Partner wechselseitig Gewalt zu

Körperliche Gewalt von Männern gegenüber ihren Partnerinnen ist seit Jahrzehnten ein Thema in der Öffentlichkeit, und seit dem gleichen Zeitraum gibt es Bemühungen, die Opfer besser zu schützen; unter anderem entstanden in vielen Städten Frauenhäuser als Zufluchtsort. Es scheint klar: Gewalt in Paarbeziehungen ist Gewalt gegen Frauen. Hans-Peter Nolting stellt fest: „Nach der Polizeistatistik, die auf Anzeigen beruht, also im sogenannten Hellfeld, wird diese Asymmetrie durchaus bestätigt.“ Ganz anders sieht es hingegen aus, wenn Wissenschaftler das Dunkelfeld erforschen. Diese Studien kommen gleichweg zu demselben Ergebnis: Gewalt von Frauen gegen Männer kommt nicht nur gelegentlich vor, sondern ist insgesamt etwa genauso häufig wie Gewalt von Männern. Dr. Hans-Peter Nolting beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit dem Themenkreis Aggression und Gewalt, viele Jahre davon als Dozent für Psychologie an der Universität Göttingen.

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Männerfreundschaften sorgen für die richtige Balance im Leben

Ein Mann sollte heutzutage stark sein, denn überall beherrscht unerbittliche Konkurrenz das Leben. Viele Männer stellen irgendwann einmal fest, dass sie sich ganz schön allein fühlen und mit niemanden über die Dinge sprechen, die wie wirklich im Innersten bewegen. Deshalb sind echte Männerfreundschaften so wichtig für die Balance im Leben. In seinem Buch „Männerabend“ zeigt Richard Schneebauer Frauen und Männern, warum wertschätzende Gespräche mit anderen Männern, ohne ständiges Vergleichen und sich beweisen müssen, zu echter Stärke und Erfolg führen. Richard Schneebauer schreibt: „Ein offenes und wertschätzendes Gespräch unter Männern ist wie Rock `n` Roll. Kraftvoll und emotional berührt es dich tief in deiner Seele.“ Sein Buch ist auch ein Plädoyer für Zeiten, in denen Männer unter sich sind. Dr. Richard Schneebauer ist Soziologe und seit 17 Jahren in der Männerberatung tätig.

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Die „Lucinde“ löste einen regelrechten Literaturskandal aus

Von zentraler Bedeutung in der Literatur der Romantik waren die literaturtheoretischen und literaturkritischen Arbeiten von Friedrich Schlegel. In seinen „Fragmenten und Ideen“ formulierte er in pointierter Form die romantische Kunst- und Lebensanschauung. Berühmt wurde er vor allem durch sein Romanfragment „Lucinde“ (1799). Dieser Text, der Friedrich Schlegel den Vorwurf der Obszönität einbrachte, gegen den ihn Friedrich Schleiermacher in seinen „Vertrauten Briefen über Lucinde“ (1800) vergeblich zu verteidigen suchte, löste einen regelrechten Literaturskandal aus, durch den die romantische Bewegung als Ganzes in die Schusslinie geriet. So war für Friedrich Schiller die „Lucinde“ ein „Gipfel moderner Unform und Unnatur“. Er sah in dem Roman all die Tendenzen ausgeprägt, gegen die Johann Wolfgang von Goethe und er selbst sich verwahrten. Tatsächlich war die „Lucinde“ ein Versuch Friedrich Schlegels, seine ästhetische Theorie in einem Text zu verwirklichen.

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Markus Hengstschläger teilt sein Wissen über die Gene

Für Markus Hengstschläger steht ohne Zweifel fest, dass der Mensch mit all seinen Eigenschaften niemals nur auf seine Gene reduzierbar, sondern ein Produkt der Wechselwirkung zwischen Genetik und Umwelt ist. Der Mensch besitzt etwa 22.500 Gene. Jeder dieser Gene hat man zweimal, einmal von der Mutter und einmal vom Vater. Markus Hengstschläger erklärt: „Im Zuge der sexuellen Fortpflanzung entsteht Individualität der Nachkommen dadurch, dass ja Ihre Mutter und Ihr Vater die beiden Sets an Genen auch von deren Vater und Mutter (je zur Hälfte geerbt haben). Für jedes Gen ist die Frage, welches der beiden (das großväterliche oder großmütterliche) Sie an ihre Nachkommen weitergeben, schon einmal Zufall.“ Mit 16 Jahren war Markus Hengstschläger als Punk unterwegs. Mit 24 Jahren promovierte er zum Doktor der Genetik und 35-jährig zum jüngsten Universitätsprofessor für Medizinische Genetik berufen.

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Georg Pfau kritisiert die antiquierte Sexualerziehung der Mädchen

Die fehlende Lust der Frau ist laut Georg Pfau ein häufiges Thema in der Sexualmedizin. Hier gibt es seiner Meinung nach viele Faktoren zu bedenken, allen voran die Methoden zur hormonellen Verhütung. Jede Gabe eines Sexualhormons, in welcher Form auch immer, beeinflusst die weibliche Sexualität. Georg Pfau erklärt: „Sie verändern nicht nur die Libido, das sexuelle Verlangen, sondern auch die sexuelle Präferenz, die sexuelle Vorliebe. Inzwischen gibt es genügend Studien, die beweisen, dass selbst die Partnerwahl durch hormonelle Kontrazeption beeinflusst wird.“ Das heißt: Frauen finden unter Hormongabe manchmal andere Männer begehrenswert als unter den eigenen Hormonen. Dr. Georg Pfau ist Arzt und Sexualmediziner. Er ist Mitglied der „Deutschen Akademie für Sexualmedizin“ in Berlin sowie Vorstands- und Gründungsmitglied der „Österreichischen Akademie für Sexualmedizin“ in Salzburg.

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Rebekka Reinhard lehrt die Kunst des Irrens

Rebekka Reinhard untersucht die Gründe und Auswirkungen des übersteigerten Sicherheitsdenkens der meisten Menschen mit der Sicht einer Philosophin und skizziert als Alternative die Irrfahrten des Odysseus. Die Autorin setzt an die Stelle von Sicherheit den Mut und die Neugierde. Die Menschen sollten sich wieder auf das Ungewöhnliche einlassen, Fremdes als Bereicherung anerkennen und die eigenen Mängel ohne Klagen annehmen. Rebekka Reinhard ruft ihre Leser dazu auf, sich der philosophischen Kunst des Irrens hinzugeben. Der Sinn des Lebens besteht für sie darin, zu staunen und diese Welt weiser zu verlassen, als man sie betreten hat.

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Das natürliche Schauspieltalent Cary Grant

Cary Grant war einer der beliebtesten romantischen Leinwandhelden seiner Zeit und das, obwohl er bei jeder passenden Gelegenheit behauptete, eigentlich nur immer sich selbst zu spielen, aber das bis zur Vollendung. Seine Filmkarriere dauerte von den dreißiger bis in die sechziger Jahre an, in der Cary Grant, vor allem zu Beginn seiner Karriere als Leinwandstar, durch seinen liebenswürdigen, lässigen Charme und sein natürliches Schauspieltalent in leichten Salonkomödien glänzte. Er wurde durch diese Streifen zum Inbegriff des weltmännischen, kultivierten und eleganten Amerikaners, zum Traum jeder Frau, da er die richtigen gepflegten Manieren und das entsprechende tolle Aussehen hatte.

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