Das natürliche Schauspieltalent Cary Grant

Cary Grant war einer der beliebtesten romantischen Leinwandhelden seiner Zeit und das, obwohl er bei jeder passenden Gelegenheit behauptete, eigentlich nur immer sich selbst zu spielen, aber das bis zur Vollendung. Seine Filmkarriere dauerte von den dreißiger bis in die sechziger Jahre an, in der Cary Grant, vor allem zu Beginn seiner Karriere als Leinwandstar, durch seinen liebenswürdigen, lässigen Charme und sein natürliches Schauspieltalent in leichten Salonkomödien glänzte. Er wurde durch diese Streifen zum Inbegriff des weltmännischen, kultivierten und eleganten Amerikaners, zum Traum jeder Frau, da er die richtigen gepflegten Manieren und das entsprechende tolle Aussehen hatte.

Der Beginn der Karriere von Cary Grant

1932 spielte Cary Grant in seinem ersten Film „This Is The Night“. Es folgten Rollen in „Die blonde Venus“ an der Seite von Marlene Dietrich, in „Suzy“ mit Jean Harlow, in „Die schreckliche Wahrheit“ und in „Ich bin kein Engel“ mit Mae West. Später einmal meinte er, seine ganzen meisterhaften komödiantischen Fähigkeiten von Mae West gelernt zu haben.

1935 drehte Gary Grant den Film „Sylvia Scarlett“ mit Katharine Hepburn als Filmpartnerin. Cary Grant war nicht nur der romantische Leinwandheld, er konnte ebenso glaubhaft in einem Abenteuerfilm agieren, wie beispielsweise in „SOS – Feuer an Bord“. 1940 spielte er noch einmal zusammen mit Katharine Hepburn in dem Film „Die Philadelphia Story“. Bei dieser Komödie über reiche Nichtstuer führte George Cukor Regie.

Cary Grant spielt für Howard Hawks und Alfred Hitchcock

Auch in dem Klassiker „Leoparden küsst man nicht“, bei dem Howard Hawks Regie führten, waren Grant und Hepburn die Hauptdarsteller. In diesem Film spielt Gary Grant einen vertrockneten Akademiker, dessen nüchterne Gefühllosigkeit nur noch vom Skelett eines Brontosaurus übertroffen wird, das er für ein Museum rekonstruiert. Howard Hawks suggeriert damit, dass Gary Grants unwiderstehlicher Charme nur aufgesetzt und eine Maske ist, hinter der sich Unreife, Egozentrik und eine seelische Wüste verbergen.

In den vierzigen Jahren entdeckte jedoch Alfred Hitchcock an Cary Grants Persönlichkeit unterschwellige Eigenschaften, die weniger anziehend waren. In dem Film „Verdacht“ (1941) spielt Grant einen Playboy, mit zweifelhaftem Hintergrund, der seiner eben angetrauten Frau Furcht einflößt. In „Berüchtigt“ stellt er einen kalten, emotional blockierten Mann dar, der seine Filmpartnerin Ingrid Bergmann fast zugrunde gehen lässt, ehe er sie in letzter Minute doch noch rettet.

Gary Grants weitere Filme unter der Regie von Alfred Hitchcock wurden zu Kassenschlagern: „Über den Dächern von Nizza“ mit Grace Kelly und „Der unsichtbare Dritte“ mit Eva Marie Saint. Mit zunehmendem Alter nahmen die Attraktivität und das Charisma Gary Grants sogar noch weiter zu. Seine Leinwandpersönlichkeit wurde zu einem fast unerreichbaren Maßstab für Männlichkeit. 1963 drehte er zusammen mit Audrey Hepburn den Thriller „Charade. Nachdem er drei Jahre später noch in dem Streifen „Nicht so schnell, mein Junge“ mitgespielt hatte, zog er sich aus dem Filmgeschäft zurück.

Kurzbiographie: Cary Grant

Cary Grant wurde am 18. Januar 1904 in Bristol, England, geboren. Er ging nicht gern zur Schule, sondern war lieber im Hippodrome-Theater. Im Alter von 15 Jahren schloss sich einer Varieté-Truppe an. Zwei Jahre später kam er nach New York und beschloss nach einer Tournee durch die Vereinigten Staaten dort zu leben.

1923 trat er am Broadway in musikalischen Komödien auf und gab 1932 sein Filmdebüt. Gary Grant war insgesamt vier Mal verheiratet. Nach seiner Filmlaufbahn arbeitete er als Manager in der Kosmetikbranche und verdiente damit sehr viel Geld. Cary Grant starb am 29. November 1986 in Davenport im US-Staat Iowa.

Von Hans Klumbies