„Shape of Water“ von Guillermo del Toro ist für dreizehn Oscars nominiert

Guillermo del Toros neuer Film „Shape of Water“ – Das Flüstern des Wassers – gilt mit dreizehn Nominierungen als Favorit bei der Verleihung der diesjährigen Oscars. Schon längst ist der mexikanische Regisseur kein Geheimtipp mehr. Gemeinsam mit seinen Landsleuten Gonzáles Iñárritu und Alfonso Cuarón zählt Guillermo del Toro zu den Star-Regisseuren in Hollywood. Spezialisiert auf Fantasy und Horror, begeisterte er ein globales Publikum mit so unterschiedlichen Filmen wie dem rot-gehörten Superhelden „Hellboy“ (2004), dem Märchendrama „Pans Labyrinth“ (2006) und dem Actionfilm „Pacific Rim“ (2013). Der 53-jährige Regisseur sagt über sich selbst: „Ich kann in jedem Format meine Filme drehen, solange ich meine eigenen Geschichten erzähle. Manchmal mache ich einen Film für eine Million Dollar, manchmal für 195 Millionen Dollar – aber ich wechsle ab. Sonst werde ich süchtig.“

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Frank Schirrmacher bezeugt den Erfolg der Spieltheorie

Frank Schirrmacher vertritt in seinem Buch „Ego. Das Spiel des Lebens“ die These, dass die sogenannte Spieltheorie, mit der die Sozialwissenschaften das Aufeinandertreffen von Akteuren mit ihren jeweiligen Eigeninteressen beschreiben, im Kalten Krieg entwickelt worden sei. Mit dem Ziel, die Menschen nicht von den Routinen der Feindbeobachtung einzuschläfern, sondern ihnen hierbei eine gewisse aggressive Munterkeit zu bewahren. Man muss zu jedem Zeitpunkt damit rechnen, dass der andere die eigenen Schwächen zu seinem Vorteil nutzt, weil er ausschließlich seinen eigenen Interessen folgt, lautet die Devise der Spieltheorie. Frank Schirrmacher ergänzt: „Auf Moral, Anstand oder auch nur Abmachungen sollte man sich lieber nicht verlassen, sondern hinter allem das Schlimmste vermuten.“ Rupert M. Scheule ist Professor für Moraltheologie und Christliche Sozialwissenschaft an der Theologischen Fakultät Fulda.

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Henri Lefebvre beschreibt den Einzug des Ödipus in Theben

Am Hofe des Königs Polybos stach der junge Ödipus laut Henri Lefebvre sowohl durch seine Kraft und Schönheit als auch durch seine Intelligenz hervor. Zugleich erstaunte er seine Umwelt durch einen wilden Charakter. Ödipus verkehrte mit keinem Mädchen und mit keiner Frau. Manchmal ging er in die Berge zu den wilden Tieren und starb dort fast vor Hunger. Immer wieder fragte er sich: „Wer bin ich?“ „Und warum bin ich?“ „Warum bin ich nicht wie die anderen, wie meine Brüder, die nehmen, was das Leben ihnen an Gutem bietet, und die unnötiger Pein aus dem Weg gehen?“ Um auf diese Fragen Antworten zu erhalten, beschloss Ödipus eines Tages, das Orakel zu befragen. Er hoffte, der Gott des Lichts würde ihm erklären, dass er in seiner Familie und seinem Gemeinwesen nicht überflüssig sei.

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Friederike Mayröcker hat eine riesige Sehnsucht nach Liebe

Die österreichische Schriftstellerin Friederike Mayröcker hat in einem Dokumentarfilm über sie mit dem Titel „Das Schreiben und das Schweigen“ gesagt, dass sie nicht gerne redet. Sie fühlt sich nur am Leben, wenn sie schreibt. Sie erklärt: „Seit ich 15 bin, explodiert es jeden Tag in mir. Mein Kopf ist so voll, und alles muss raus, ich kann nicht anders.“ Am Sprechen stört Friederike Mayröcker, dass sie dabei nicht genug Zeit zum Überlegen und Nachdenken hat. Zu Hause am Schreibtisch würde sie das zuvor Ausgesprochene ganz anders formulieren. Sie fügt hinzu: „Außerdem stimmt das doch alles gar nicht, was man den ganzen Tag so spricht.“ Friederike Mayröcker sitzt jeden Morgen an ihrem Schreibtisch und schreibt, bis sie spürt, dass sie aufhören muss, weil der Blutdruck auf 200 ist.

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Die größten Schwächen der Europäischen Union

Die Europäische Union war wahrscheinlich das Beste, was der Kontinent jemals hervorgebracht hat. Doch im Laufe der Geschichte hat sich das Bündnis zu einem unkontrollierbaren und unabwählbaren Monster entwickelt. Die europäische Idee war im Grunde sehr einfach: durch eine allmähliche Verschränkung der Volkswirtschaften würde bald jedes Motiv, ja jede logistische Möglichkeit wegfallen, um in Europa Kriege zu führen. Schon Immanuel Kant träumte den Traum vom ewigen Frieden, der mit der Einführung des Euro scheinbar auszubrechen schien. Das friedliche Europa ist heute keine Fiktion mehr, sondern Realität geworden. Es gibt keine Binnenkonflikte mehr, auch Massenarmut und Diktaturen gehören der Vergangenheit an. Der Kontinent hat sich zudem zum stärksten Wirtschaftsraum der Welt entwickelt.

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Die verfehlte Förderpolitik der Ein-Euro-Jobs

Mit dem Leid der Arbeitslosen verdienen clevere Geschäftsleute viel Geld. Milliarden von Euros versickern in Ein-Euro-Jobs und in einer Hartz-IV-Bürokratie, die sich immer mehr in ein zügelloses Monster verwandelt. Im vergangen Jahr haben der Bund und die Kommunen 49 Milliarden Euro für Hartz-IV-Empfänger ausgegeben, drei Milliarden Euro mehr als im Jahr davor. Doch nur 24 Milliarden Euro erhalten die Bedürftigen direkt. Die übrigen 25 Milliarden Euro fließen in eine Branche, der es umso besser geht, desto höher die Zahl der Arbeitslosen steigt. Dazu zählen Fortbildungseinrichtungen, private Arbeitsvermittler, Wohlfahrtskonzerne und Rechtsanwälte, die sich auf Hartz IV spezialisiert haben.

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