Alexander Mitscherlich macht sich Gedanken über den Schmutz

Gegenüber Schmutz, Unordnung und Anarchie können Menschen nicht unparteiisch bleiben. Hier scheiden sich die Geister, und zwar, wie Alexander Mitscherlich oft erlebt hat, auf die heftigste Weise. Der Schmutz entzieht sich seiner Meinung nach aber auch dem systematischen Denken, was eine seiner anderen Tücken ist. Alexander Mitscherlich schreibt über seine anderen Eigenschaften folgendes: „Aber Schmutz ist zufällig. Er fällt aus der Luft, gleichmäßig und ungerufen. Er ist beleidigend. Er ist herausfordernd: wisch das mal ab.“ Der Schmutz verursacht Ärger, Reinigung kostet Zeit und Geld. Wo er sich niederlässt, ist Unordnung. Er wird beseitigt, bekämpft, verhindert oder vermehrt, vertuscht. Man kann ihn mit einer Fingerprobe nachweisen, aber manchmal hält er sich unsichtbar. Alexander Mitscherlich vergleicht den Schmutz auch mit der Korruption, bei der Geld an der Stelle von Schmutz an den Fingern kleben bleibt.

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Die Menschen haben keinen Respekt mehr vor Kunstwerken

Christo, der am 13. Juni 1935 als Christo Vladimirow Javacheff in Bulgarien geboren wurde, hasst es, wenn man ihn Verpackungskünstler nennt. Weil das seiner Meinung nach eine grobe Vereinfachung ist. Außerdem hat er schon lange nichts mehr verpackt. Die „Gates“ im Central Park waren keine Verpackung, die „Schirme“ und der „Running Fence“ auch nicht. Christo ergänzt: „Die letzte Idee, etwas zu verpacken, hatten wir 1975, das war Pont Neuf. Den Berliner Reichstag wollten wir schon 1971 verpacken, es hat nur ein bisschen länger gedauert.“ Christo arbeitet immer mit Stoffen, weil sie den provisorischen Charakter, die Vergänglichkeit seiner Projekte verkörpern. Jeanne-Claude, seine Ehefrau, die 2009 starb, und Christo waren wie Nomaden in der Kunst: Sie haben immer schnell ihre Zelte aufgeschlagen und sind nach ein paar Wochen schon wieder weitergereist.

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Bepflanzte Fassaden verbessern das Klima und die Energiebilanz

Häuserwände, auf denen Pflanzen wachsen, schenken den Städten ein wenig Grün. Noch erregen die sogenannten Vertikalen Gärten als Kunstprojekte großes Aufsehen, doch in nach Zukunft könnten sie dazu dienen, große Städte ökologischer und energieeffizienter zu gestalten. Der Erfinder der Vertikalen Gärten ist der französische Botaniker Patrick Blanc. Sein eigenes Haus ist selbstverständlich ein Biotop. Die Wände sind begrünt, Hunderte Insekten schwirren durch die Gegend, Frösche und Vögel verbreiten eine Dschungelatmosphäre. „Natürlich, es ist ein bisschen verrückt“, gibt Patrick Blanc zu. Doch das Anliegen des Exzentrikers ist eigentlich ganz pragmatisch: „Ich möchte das Grün zurück in die Stadt bringen. Und weil in der City der horizontale Platz für andere Dinge benötigt wird, nutze ich eben die vertikalen Flächen.“ Der Gedanke, bei den immer weiter wachsenden Städten, bei der Begrünung in die Vertikale zu gehen ist eigentlich naheliegend.

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Die moralische Würde ist eng mit der Integrität verbunden

Wer die Würde eines anderen Menschen verletzt, kann damit auch seine eigene beschädigen, seine Selbstachtung verlieren und seine moralische Integrität einbüßen. Integrität meint die selbstverständliche Bereitschaft, auf das Leben und die Bedürfnisse eines anderen Rücksicht zu nehmen. Würde, verstanden als Lebensform, ist nicht etwas, was Menschen in Isolation erleben. Würde erlebt man als soziales Wesen, die das, was sie sind, auch durch die Art und Weise werden, wie sie andere behandeln. Peter Bieri erklärt: „Moralische Intimität ist in diesem Sinne eine Quelle der Würde: Dadurch, dass ich andere in ihren Bedürfnissen achte und mein Tun danach ausrichte, erwerbe ich eine Form der Würde, die man moralische Würde nennen könnte.“ Peter Bieri, geboren 1944 in Bern, studierte Philosophie und Klassische Philologie und lehrte als Professor für Philosophie in Bielefeld, Marburg und an der Freien Universität Berlin.

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Rammstein macht Musik für Menschen mit eigenen Gesetzen

Überall wo die deutsche Band Rammstein auftritt, startet sie eine der größten Shows der jüngeren Popgeschichte. Die aktuelle Produktion kostet insgesamt rund eine halbe Million Dollar – pro Abend. Laut Veranstaltungstechniker Thilo Goos ist die Bühne, auf der Rammstein auftritt, eine der größten die momentan im Musikgeschäft auf Tour ist. Thilo Goos hat noch mehr Highlights auf Lager: „Die Anlage hat 380.000 Watt. Es muss dengeln. Es ist Rammstein. Zwei der 24 Trucks hat die US Trucking Company alleine für die  beiden Kraftwerke dabei. Das sind zwei Megawatt-Aggregate, und die ziehen rund 1.000 Liter Diesel pro Show aus dem Tank.“ Zu Rammstein gehören: der Sänger und Texter Till Lindemann, der Gitarrist Paul Landers, der Gitarrist Richard Kruspe, der Bassist Oliver Riedel, der Schlagzeuger Christoph Schneider sowie der Keyboarder Christian Flake Lorenz.

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Deepak Chopra schwört auf die Kraft der Meditation

Deepak Chopra hält gerne einen Sensor in der Hand, ein so genanntes Fitbit, der misst, ob er sein tägliches Sportpensum von einer Stunde Dauer erfüllt. Außerdem kann er auf dem Gerät ablesen, wie viele Schritte er geht, wie viele Kalorien er aufnimmt und wie lange er schläft. In der Nacht trägt er sogar ein Stirnband, das seine Träume und die Phasen seines Tiefschlafs aufzeichnet. Die menschliche Biologie strahlt auf Deepak Chopra eine ungeheuere Faszination aus. Er selbst wird von den Stars als Guru umschwärmt. Für Lady Gaga ist er der einflussreichste Mensch in ihrem Leben, mit Michel Jackson war er mehr als 20 Jahre befreundet.

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