Der Klimawandel verschärft die gesellschaftlichen Ungleichheiten

Friederike Otto beschreibt in ihrem Buch „Klimaungerechtigkeit“ wie der Klimawandel gesellschaftliche Ungleichheiten verschärft. Denn die Wohlhabenden sind nicht diejenigen, die am heftigsten von den Folgen ihres Verhaltens betroffen sind. Die Auswirkungen von Extremereignissen wie Hitzewellen in Kanada und Afrika oder Überschwemmungen in Pakistan haben die unterschiedlichsten Auswirkungen. Jedes Zehntel Grad globaler Erwärmung führt zu immer größeren Schäden und Verlusten. Aber wer diese spürt und wie, hängt nur zu einem ganz geringen Teil vom Wetter und Klima ab. Die Autorin weiß, was getan werden muss, um die Welt unter diesen neuen Vorzeichen zu einer gerechten zu machen. Friederike Otto forscht am Grantham Institute for Climate Chance zu Extremwetter und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft. Sie hat das neue Feld der Zuordnungswissenschaft – Attribution Science – mitentwickelt.

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Die Erde benötigt die Empathie der Menschheit

Die Erde liegt im Fieber. Die Erwärmung der Erdoberfläche zwischen 1970 und heute beträgt 1 Grad Celsius. Chronisch erhöhtes Fieber ist nicht nur bei Menschen ein prognostisch schlechtes Zeichen. Fieber ist ein Hinweis darauf, dass im Inneren des Körpers eine Störung vorliegt. Joachim Bauer fügt hinzu: „Das Gleiche gilt für die erhöhte Temperatur des Organismus … Weiterlesen

Der Klimawandel verursacht ein massenhaftes Artensterben

Während des Industriezeitalters ging ein Drittel der Böden der Erde durch Erosion verloren. Und Wissenschaftler warnen, dass die Menschheit zur Ernährung der Weltbevölkerung nur noch Erdreich für sechzig Jahre hat. Jeremy Rifkin erläutert: „Für die Entstehung von fünf Zentimetern Erdreich ist ein Jahrtausend und mehr nötig. Und die Wissenschaft befürchtet auch, dass der Klimawandel ein massenhaftes Artensterben verursacht. Diesem könnten in den nächsten achtzig Jahren fast die Hälfte aller heute lebenden Arten zum Opfer fallen. Gleichzeitig hat die Erde ein ernstes Sauerstoffproblem – und es wächst in alarmierender Geschwindigkeit. Die Hälfte des Sauerstoffs, der auf der Erde durch Photosynthese entstehe, wird durch Phytoplankton in den oberen Schichten der Ozeane gebildet. Jeremy Rifkin ist einer der bekanntesten gesellschaftlichen Vordenker. Er ist Gründer und Vorsitzender der Foundation on Economic Trends in Washington.

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Der Menschheit droht der Untergang

Eindrücklich wie nie zuvor klärt Noam Chomsky in seinem Buch „Rebellion oder Untergang!“ über die existenziellen Bedrohungen durch Atomwaffen und dem Klimawandel auf. Er stellt diese Gefahren in den Zusammenhang einer nie dagewesenen Macht der Konzerne, und einer zunehmend global vernetzten rechte Elite von der Republikanischen Partei bis zu Alternative für Deutschland (AfD). Noam Chomsky fordert eine linke Gegenbewegung Noam nach dem Vorbild von Democracy in Europe Movement 2025 (DiEM25). Diese soll die Menschen aufzuklären und Regierungen zwingen, sich den beispiellosen Herausforderungen für das Überleben der Menschheit zu stellen. Denn die Dringlichkeit der „Gefahr des Untergangs“ ist unübersehbar. Sie sollte der konstante Gegenstand von Aufklärungsprogrammen, Organisation und Aktivismus sein und den Hintergrund für Engagement in allen anderen Kämpfen bilden. Noam Chomsky ist Professor emeritus für Sprachwissenschaft und Philosophie am Massachusetts Institute of Technology (M.I.T.).

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Selbst in Deutschland wird das Wasser knapp

Der menschliche Einfluss auf die Erwärmung der Atmosphäre und der Ozeane steht für 95 Prozent der Wissenschaftler fest. Zudem verändert der Mensch den globalen Wasserkreislauf und ist für die Abnahme von Schnee und Eis verantwortlich. Außerdem trägt er die Schuld am Anstieg des mittleren globalen Meeresspiegels. Dies alles hat extreme Wetter- und Klimaereignisse hervorgerufen. Katia Henriette Backhaus stellt fest: „Dieser Wandel ist nicht nur mehr abstrakt. Die extreme Dürre und Hitze des Sommers 2018 haben zu massiven Ernteausfällen in Deutschland geführt.“ In mehreren Regionen wurde das Wasser spürbar knapper. Die Kommunen riefen die Menschen dazu auf, sparsam mit Trinkwasser umzugehen. Katia Henriette Backhaus hat an der Universität Frankfurt am Main im Bereich der politischen Theorie promoviert. Sie lebt in Bremen und arbeitet als Journalistin.

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Die Klimakatastrophe ist menschengemacht

Der menschliche Einfluss auf die Erwärmung der Atmosphäre und der Ozeane steht für 95 Prozent der Wissenschaftler fest. Zudem verändert der Mensch den globalen Wasserkreislauf und ist für die Abnahme von Schnee und Eis verantwortlich. Außerdem trägt er die Schuld am Anstieg des mittleren globalen Meeresspiegels. Dies alles hat extreme Wetter- und Klimaereignisse hervorgerufen. Katia Henriette Backhaus stellt fest: „Dieser Wandel ist nicht nur mehr abstrakt. Die extreme Dürre und Hitze des Sommers 2018 haben zu massiven Ernteausfällen in Deutschland geführt.“ In mehreren Regionen wurde das Wasser spürbar knapper. Die Kommunen riefen die Menschen dazu auf, sparsam mit Trinkwasser umzugehen. Katia Henriette Backhaus hat an der Universität Frankfurt am Main im Bereich der politischen Theorie promoviert. Sie lebt in Bremen und arbeitet als Journalistin.

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Arme Länder leiden am stärksten unter der Klimakatastrophe

In der Metropole Colombo, der Hauptstadt Sri Lankas, leben fünf Millionen Menschen. Dort herrscht ein Klima, das sich seit Anfang der 1950er Jahre wesentlich verändert hat. Nadav Eyal stellt fest: „Die Regenfälle der Monsunzeit sind kürzer und heftiger als früher. Die jähen Wolkenbrüche führen zu riesigen Überschwemmungen in den Armenvierteln.“ Im Jahr 2016 erlebte das Land die schlimmste Dürre der letzten vierzig Jahre. Im selben Jahr gingen im westlichen Tiefland innerhalb von zwei Tagen 300 Millimeter Regen nieder. Im Jahr darauf wurde Sri Lanka von den stärksten Regenstürmen seit vierzehn Jahren heimgesucht. Diese vernichteten Dutzende Prozent der Reisernte und ließen Hunderttausende Einwohner ohne Sicherheit der Ernährung zurück. Derartiges geschieht in armen Ländern immer wieder. Nadav Eyal ist einer der bekanntesten Journalisten Israels.

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Sechzig Millionen Menschen sind auf der Flucht

Die Geschichte wiederholt sich manchmal, die biblische zumal. Der Exodus der Israeliten aus Ägypten dient als Präambel zur Migrationshistorie der Menschheit. Christian Schüle erläutert: „Der Weg aus der Versklavung durch Not, Hunger, Elend, Krieg und Gewalt ins ersehnte Reich ist das alttestamentliche Leitmotiv schlechthin: Rettung durch Flucht, Erlösung durch Hoffnung.“ Die Flucht nord- und westwärts, die Massenwanderung nach Europa, ist eines der größten Probleme und Herausforderungen europäischer Politik und überhaupt: einer globalen Politik der Moral und Menschenrechte. Das Heer der entwurzelten und heimatlos gewordenen Flüchtlinge stellt eine neue Weltordnung dar. Geschätzt 60 Millionen Menschen sind derzeit auf der Flucht vor Armut, Bürgerkrieg und Dürre. Seit dem Sommersemester 2015 lehrt Christian Schüle Kulturwissenschaft an der Universität der Künste in Berlin.

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Der Klimawandel ist ein todbringender Prozess

Der Klimawandel wirkt gewissermaßen von außen auf die natürliche Welt ein und ist ein schleichender Prozess, der nur durch die immer stärkere Häufung spektakulärer Katastrophen wie Sturmfluten, Orkane, Dürren oder sintflutartige Regenfälle mediale Aufmerksamkeit erregt. Philipp Blom ergänzt: „Das langsame Verschwinden einer bestimmten Froschart, das langsame Vordringen der Wüsten oder der millimeterweise Anstieg des Meeresspiegels liefert einfach weniger gute Bilder als zerstörte Häuser, verzweifelte Menschen, gigantische Schlammlawinen oder Waldbrände.“ Gerade diese wenig spektakulären und langsamen Entwicklungen aber können auf lange Sicht wesentlich entscheidender sein als lokale Verwüstungen. Das Absterben von Plankton durch wechselnde Meerestemperaturen und übersäuerte Ozeane zum Beispiel hat Einfluss auf die gesamte Nahrungskette und damit auf das Überleben von zahlreichen maritimen Arten und Millionen von Menschen. Philipp Blom studierte Philosophie, Geschichte und Judaistik in Wien und Oxford und lebt als Schriftsteller und Historiker in Wien.

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Im frühen 21. Jahrhundert war die Zukunft ausgesperrt

Was würde sich ein Historiker, der im 22. Jahrhundert fragen, wenn er über das frühe 21. Jahrhundert forscht? Er würde wahrscheinlich zwei Dinge nicht verstehen. Philipp Blom spekuliert: „Einerseits würde er sehen, dass die beginnende Erderwärmung längst wissenschaftlich erfasst war und beobachtet wurde, dass die damaligen Gesellschaften aber nur sehr langsam und zögerlich auf diese enorme Transformation reagieren.“ Anderseits würde er sehen, dass die Digitalisierung bereits angefangen hatte, tief in wirtschaftliche Zusammenhänge, soziale Strukturen und politische Machtgefüge einzugreifen und sie neu zu formen, aber dass auch diese Entwicklung nur kleinteilige und häufig rein symbolische Reaktionen nach sich zog. In den damaligen Gesellschaften, so könnte er schließen, drehte sich aus schwer erklärlichen Gründen alles um die Verwaltung von Erwartungshaltungen und um die Verteidigung von Privilegien. Die Zukunft war im Grunde ausgesperrt worden. Philipp Blom studierte Philosophie, Geschichte und Judaistik in Wien und Oxford und lebt als Schriftsteller und Historiker in Wien.

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Die Stabilisierung des Klimas ist die größte Aufgabe der Menschheit

Ostafrika und das südliche Afrika waren in diesem Jahr sehr stark von den Folgen El Niños betroffen. Vielerorts wurde durch Dürrekatastrophen der Ausnahmezustand ausgerufen, auch zum Beispiel in Malawi, einem der ärmsten Länder der Welt. Laut der Vereinten Nationen waren im Sommer 40 Prozent der Menschen in dem kleinen afrikanischen Land von einer Hungersnot bedroht. Hans Joachim Schellnhuber erklärt: „Das geht auch auf die gravierenden Auswirkungen des Klimaphänomens El Niño zurück, das durch Veränderungen der Wasser- und Luftströmungen im Pazifik auf dem ganzen Erdball Extremwetterereignisse bewirkt.“ Ostafrika und das südliche Afrika sind davon besonders betroffen und haben mit Trockenheit und Dürre, aber auch heftigen Regenfällen und Überschwemmungen zu kämpfen. Dr. Hans Joachim Schellnhuber ist Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK).

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