Die Temperaturen steigen weltweit, ebenso die Meeresspiegel. Eisdecken schmelzen, und andere Arten kämpfen darum, sich an das verändernde Klima anzupassen. Hannah Ritchie ergänzt: „Eine ganze Lawine von Problemen kommt auf die Menschheit zu, seien es Überflutungen, Brände oder tödliche Hitzewellen. Den Bauern drohen Ernteeinbußen, Städte könnten überschwemmt werden.“ Und dahinter steckt vor allem ein: die vom Menschen verursachten Treibhausemissionen. Wir haben fossile Brennstoffe verbrannt, Wälder abgeholzt und Vieh für Energie und Nahrung gezüchtet – zweifelsohne wichtig für den menschlichen Fortschritt. Doch jetzt zahlt die Menschheit den Preis dafür in Form des einschneidenden Klimawandels. Würde man sich einzig und allein auf die Daten zur Entwicklung der CO2-Emissionen konzentrieren, könnte man meinen, wir machten überhaupt keine Fortschritte. Dr. Hannah Ritchie ist Senior Researcher im Programm für globale Entwicklung an der Universität Oxford.
Abholzung
Der Klimawandel verschärft die gesellschaftlichen Ungleichheiten
Friederike Otto beschreibt in ihrem Buch „Klimaungerechtigkeit“ wie der Klimawandel gesellschaftliche Ungleichheiten verschärft. Denn die Wohlhabenden sind nicht diejenigen, die am heftigsten von den Folgen ihres Verhaltens betroffen sind. Die Auswirkungen von Extremereignissen wie Hitzewellen in Kanada und Afrika oder Überschwemmungen in Pakistan haben die unterschiedlichsten Auswirkungen. Jedes Zehntel Grad globaler Erwärmung führt zu immer größeren Schäden und Verlusten. Aber wer diese spürt und wie, hängt nur zu einem ganz geringen Teil vom Wetter und Klima ab. Die Autorin weiß, was getan werden muss, um die Welt unter diesen neuen Vorzeichen zu einer gerechten zu machen. Friederike Otto forscht am Grantham Institute for Climate Chance zu Extremwetter und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft. Sie hat das neue Feld der Zuordnungswissenschaft – Attribution Science – mitentwickelt.