Der Menschheit droht der Untergang

Eindrücklich wie nie zuvor klärt Noam Chomsky in seinem Buch „Rebellion oder Untergang!“ über die existenziellen Bedrohungen durch Atomwaffen und dem Klimawandel auf. Er stellt diese Gefahren in den Zusammenhang einer nie dagewesenen Macht der Konzerne, und einer zunehmend global vernetzten rechte Elite von der Republikanischen Partei bis zu Alternative für Deutschland (AfD). Noam Chomsky fordert eine linke Gegenbewegung Noam nach dem Vorbild von Democracy in Europe Movement 2025 (DiEM25). Diese soll die Menschen aufzuklären und Regierungen zwingen, sich den beispiellosen Herausforderungen für das Überleben der Menschheit zu stellen. Denn die Dringlichkeit der „Gefahr des Untergangs“ ist unübersehbar. Sie sollte der konstante Gegenstand von Aufklärungsprogrammen, Organisation und Aktivismus sein und den Hintergrund für Engagement in allen anderen Kämpfen bilden. Noam Chomsky ist Professor emeritus für Sprachwissenschaft und Philosophie am Massachusetts Institute of Technology (M.I.T.).

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Menschen denken in Sprachbildern

Die Sprache kann das Denken und Entscheiden eines Menschen beeinflussen. Mit Worten kann man Macht ausüben. Manchmal scheint es sogar so, als könnte man Menschen mit der Sprache beliebig manipulieren. Tatsächlich ist der Einfluss der Worte meist nur oberflächlich, denn vor allem wenn man die Effekte kennt, kann man sich schützen. Viele Forscher behaupten zum Beispiel, dass Menschen, ohne es zu merken, in Sprachbildern denken, oder gar, dass die Muttersprache unbewusst das gesamte eigene Weltbild festlegt. Menschen sind gerade in Momenten der Ablenkung und Erschöpfung anfällig für Manipulationen durch die Sprache. Philipp Hübl ergänzt: „Seit den Anfängen der Kultur täuschen Menschen andere durch Sprache, mit mehr oder minder arglistigen Absichten, sei es in der Politik, auf dem Marktplatz oder in der Partnerschaft.“ Philipp Hübl ist Juniorprofessor für Theoretische Philosophie an der Universität Stuttgart.

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Die Kunst des Zweifelns zählt zu den philosophischen Tugenden

Das neue Philosophie Magazin 03/2017 stellt im Titelthema seinen Lesern die Frage: „Und woran zweifelst du?“ In der Rolle des Skeptikers stellt der amerikanische Präsident Donald Trump gerade die Säulen der freien Gesellschaft infrage: Justiz, Wissenschaft und die Medien. Dabei ist die Kunst des Zweifelns ursprünglich eine befreiende und ursprüngliche philosophische Tugend. Welches Schicksal droht einer Gesellschaft, die keinen Unterschied mehr zwischen Fakten und Fiktion anerkennt? Herrscht totale Faktenverwirrung geht in einer freien Gesellschaft die öffentliche Ordnung verloren. Und diese Dynamik dient letztlich vor allem dem, der an der Macht ist – und diese weiter totalisieren will. Donald Trumps dunkler Skeptizismus arbeitet nach dem Imperativ: „Verwirre und unterdrücke! Dessen gesellschaftszersetzende Kraft bedroht zunehmend auch die demokratische Demokratie.

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Philipp Hübl begibt sich auf die Spur des unbewussten Denkens

Der niederländische Psychologe Ap Dijksterhuis hat in einem vieldiskutierten Experiment die Vernunft des Abwägens in Frage gestellt. Seine provokante These lautet: Bei komplexen Entscheidungen wie einem Autokauf hilft bewusstes Nachdenken nicht weiter. Besser sei, sich keinen Kopf zu machen, eine Nacht darüber zu schlafen und dann spontan zu entscheiden. Ap Dijksterhuis erklärt dies damit, dass dem unbewussten Denken mehr Kapazitäten zur Verfügung stünden und es daher dem bewussten Abwägen überlegen sei. Seinen Ansatz nennt er „Theorie des unbewussten Denkens.“ Philipp Hübl hält diese Theorie für fragwürdig. Denn es gibt etwa ein Dutzend Experimente anderen Forschern, die den Annahmen des Niederländers widersprechen. Denn in der Regel entscheidet derjenige am besten, der bewussten Zugriff auf alle verfügbaren Informationen hat. Philipp Hübl ist Juniorprofessor für Theoretische Philosophie an der Universität Stuttgart.

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Umsetzungspläne bilden mit der Zeit neue Gewohnheiten heraus

Sobald „Wenn-dann-Pläne“ automatisiert werden, fällt es leichter das Verhalten zu kontrollieren. Solche Umsetzungspläne funktionieren nicht nur, wenn das „Wenn“ aus der äußeren Umgebung stammt, wenn zum Beispiel der Wecker läutet oder wenn ein Mensch eine Bar betritt. Die Umsetzungspläne gelingen auch, wenn der Auslösereiz ein innerer Zustand ist, wenn beispielsweise eine Person auf etwas Lust hat, wenn sie sich langweilt, wenn sie besorgt ist oder wenn sie wütend ist. Dadurch, dass man Umsetzungspläne aufstellt und immer wieder übt, kann man sein emotionales System dazu bringen, reflexartig wie gewünscht zu reagieren, sobald der Auslösereiz erscheint. Walter Mischer erklärt: „Mit der Zeit entsteht eine neue Assoziation oder Gewohnheit, wie das Zähneputzen vor dem Zubettgehen.“ Walter Mischel gehört zu den wichtigsten und einflussreichsten Psychologen der Gegenwart.

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