Forscher im Silicon Valley wollen das Altern und den Tod abschaffen

Seit es die Menschen gibt, wollen sie sich verbessern. Sie möchten höher hinaus, weiter gehen, klüger werden. Dass sie in der afrikanischen Savanne zum dem wurden, was sie heute sind, ist Geschichte. Heute ist das Silicon Valley der Hotspot für evolutionären Fortschritt. Gerald Hüther weiß: „Hier sitzen Männer und Frauen, die daran arbeiten, dass der Mensch seine menschliche Natur überwindet. Das Altern abschafft, den Tod, das Leid. Sie haben Allmachtsfantasien und nennen sich Transhumanisten.“ Sie sehen sich als Pioniere eines neuen Menschen, der alles kann und ohne Fehler ist. Alle Eigenschaften, die über Jahrtausende den Göttern zugeschrieben wurden, sollen nun denen zuteilwerden, die sich bereits die Erde untertan gemacht haben, sich mit der Vergänglichkeit des Körpers aber nicht abfinden wollen. Gerald Hüther zählt zu den bekanntesten Hirnforschern in Deutschland.

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Die Weisheit wird von der Gesellschaft zu wenig geschätzt

Die Psychologie ist eine relativ junge Wissenschaft, die sich erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts als eigenständige Disziplin aus der Philosophie sowie der Medizin und Biologie entwickelt hat. Interessanterweise hat sich die Philosophie, die „die Liebe zur Weisheit“ sogar im Namen trägt, selten und in der Neuzeit noch weniger als vorher mit der Weisheit als menschlicher Eigenschaft befasst. Judith Glück erklärt: „Von Anfang an ging es ihr eher darum, weise Gedanken und Ideen zu beschreiben. Auch der Psychologie lag die Beschäftigung mit so komplexen Eigenschaften lange Zeit eher fern; sie befasste sich zunächst vor allem mit Prozessen, die bei allen Menschen gleichartig ablaufen und also bestimmten Regelhaftigkeiten folgen, wie etwa der menschlichen Wahrnehmung.“ Judith Glück ist seit 2007 Professorin für Entwicklungspsychologie an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.

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Die Stoiker entwickeln die Lehre von der Selbstbeherrschung

Wenn ein Mensch etwas, das nicht zu ändern ist, ohne zu murren hinnimmt, sagt man, er verhält sich „stoisch“. Das Wort geht auf die „Stoa“ zurück, eine Säulenhalle in Athen, wo sich Philosophen zu treffen pflegten, die nach ihrem Versammlungsort dann Stoiker genannt wurden. Nigel Warburton erläutert: „Einer der frühesten war Zenon von Kition (334 – 262 v. Chr.). Die frühen griechischen Stoiker befassten sich mit den Fragen, mit denen sich fast alle Philosophen befassen: Was ist die Wirklichkeit? Wie funktioniert Logik? Und wie sollen wir leben?“ Aber am bekanntesten wurden die Stoiker mit ihrer Lehre von der Selbstbeherrschung. Der Philosoph Nigel Warburton ist Dozent an der Open University. Er gibt außerdem Kurse über Kunst und Philosophie am Tate Modern Museum.

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Der Traum von der ewigen Jugend ist nicht erfüllbar

Die Europäische Union hat das Jahr 2012 zum Europäischen Jahr des „Active Aging“ ausgerufen. Es soll den Zusammenhalt zwischen den Generationen fördern und das Bewusstsein für den demographischen Wandel in der Gesellschaft stärken. Denn überall in Europa herrscht dasselbe Problem: Die Zahl der Menschen, die über 65 Jahre alt sind, wird sich im Verhältnis zu der Zahl der Menschen, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen bis zum Jahr 2060 verdoppeln. Ein großer Vorteil für eine Volkswirtschaft wäre dabei, wenn die Menschen gesund und in einem mäßigen Tempo altern würden. Für Martin Reincke, Hormonexperte an der Universität München, ist es eine Illusion zu glauben, dass so ein Traum leicht in Erfüllung gehen könnte. Er erklärt: „Es gibt keine Pille, die den Alterungsprozess nachgewiesenermaßen verlangsamt.“

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Andreas Kumpf kennt alle Formen des Glücks im Alter

Der Flug einer Biene im Frühling, Momente mit lieben Freunden und viele, viele Erinnerungen an ein langes Leben – so einfach kann das Glück im Alter sein. Der Psychologe und Altersforscher Andreas Kumpf hat für sein Buch „Glück im Alter“ einundzwanzig Menschen im Alter von 65 bis 95 Jahren befragt. Er stieß dabei in seinen Gesprächen auf viele Formen der Freude: Erinnerungsglück, Augenblicksglück und bescheidenes Glück. Und dies in einer Zeit, in der das Altern für die meisten Menschen immer noch etwas Bedrohliches zu sein scheint. Aber laut Andreas Kumpf ist das Bild der Alterskultur gerade dabei sich zu verändern. Im Zentrum wird dabei lustvolles Altwerden stehen.

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