Alexander Gauland plant den Griff nach der Macht

Olaf Sundermeyer beschreibt in seinem neuen Buch „Gauland“ den politischen Werdegang von Alexander Gauland, der aktuell die Alternative für Deutschland (AfD) anführt. Viele Menschen in Deutschland haben den Eindruck, dass der alte Mann erst jetzt den Weg in die Politik gefunden hat. Doch der Eindruck täuscht: Jahrzehntelang war Alexander Gauland ein Diener des Systems, das er heute bekämpft. Olaf Sundermann erläutert: „Erst die Summe seiner Erfahrungen in Politik, Verwaltung und Medien at die AfD zu einer Bewegungspartei und einer Herausforderung für die Demokratie werden lassen.“ Der Autor bringt Licht in offene Fragen wie: Warum will Alexander Gauland die CDU zerstören, der er fast 40 Jahre angehört hat? Olaf Sundermeyer arbeitet beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) als Experte zum Thema innere Sicherheit in der Redaktion Investigatives und Hintergrund.

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Deutschland ist heute Europas große Hoffnung

James Hawes begibt sich in seinem neuen Buch „Die kürzeste Geschichte Deutschlands“ auf einen rasanten Streifzug durch die Jahrhunderte, von den alten Germanen bis zur Bundesrepublik Deutschland im 21. Jahrhundert. James Hawes erzählt 2000 Jahre deutsche Geschichte entlang der politisch brisanten Frage: Wohin gehört dieses Land im Herzen Europas? Ist es eher dem Westen oder dem Osten zuzurechnen? James Hawes hat sich entschieden: „Deutschland ist heute Europas große Hoffnung. Es muss jetzt handeln, und es muss als das Land anerkannt werde, das seine Bestimmung endlich erfüllt: ein mächtiges Land im Herzen des Westens zu sein.“ Gegliedert hat James Hawes seinen Parforceritt durch die deutsche Geschichte in vier Kapitel, die jeweils rund 500 Jahre umfassen. Der englische Germanist James Hawes ist Universitätsdozent für kreatives Schreiben in Oxford und Schriftsteller.

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Die AfD baut ihren Erfolg auf einem schlichten Nein auf

In den Landesparlamenten Deutschlands macht sich eine Partei breit, die ihren Erfolg auf einem schlichten Nein aufbaut. Als den Deutschen die Rettung des Euro zu teuer vorkam, rief sie: „Nein zum Euro!“ Seit die Eurokrise abebbte und eine Million Migranten ins Land kamen, schreit sie: „Nein zu Flüchtlingen!“ Seit der Flüchtlingsstrom kleiner wird und Islamisten Anschläge verüben, brüllt sie: „Nein zum Islam!“ Alexander Hagelüken ergänzt: „Und bei alldem tönt ein Nein zum System mit, zu den etablierten Parteien, zur vermeintlichen Lügenpresse.“ Die vermeintliche Alternative für Deutschland (AfD) zog seit 2014 bei allen zehn Landtagswahlen ins Parlament ein. Bei den fünf Landtagswahlen 2016 erzielte sie zwischen zwölfeinhalb Prozent und einem gewaltigen Viertel der Stimmen. Alexander Hagelüken ist als Leitender Redakteur der Süddeutschen Zeitung für Wirtschaftspolitik zuständig.

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Eine Gesellschaft in Angst nützt vor allem den Populisten

Auf die Frage, was kollektive Angst ist, antwortet der Risikoforscher Ortwin Renn wie folgt: „Kollektive Ängste sind Ängste vor Dingen, die nicht mich direkt als Person betreffen und die ich auch nicht allein überwinden kann. Bei der Höhenangst ist die Höhe direkt vor mir, und ich kann sie vermeiden. Bei kollektiven Ängsten ist das nicht möglich.“ Aktuelle kollektive Ängste in Deutschland sind die vor Flüchtlingen und Terror. Für Ortwin Renn ist das Unkonkrete das Wesen der Angst. Und Angst ist ein Zustand, den ein Körper auf Dauer nicht ertragen kann. Deshalb sucht er nach Entspannung. Ängste speisen sich aus dem Unbekannten, daher suchen sie einen Gegner. Der Soziologe und Risikoforscher Ortwin Renn ist seit dem 1. Februar 2016 wissenschaftlicher Direktor des Potsdamer Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS).

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Die AfD wird nicht mehr so schnell verschwinden

Die Alternative für Deutschland (AfD) hinterlässt zurzeit nicht den stärksten Eindruck. Die Führungsspitze der Partei scheint sich gerade selbst zerlegen zu wollen, die Fraktion in Baden-Württemberg hat sich, kaum in den Landtag eingezogen, gespalten, wichtige Repräsentanten blamieren sich öffentlich. Trotzdem steht die AfD vor einem weiteren Erfolg: Am 4. September wird in Mecklenburg-Vorpommern gewählt, die Partei steht in Umfragen bei 19 Prozent. Im fernen Amerika redet sich Donald Trump um Kopf und Kragen und ist doch der Präsidentschaftskandidat der Republikaner geworden. Marine Le Pen und Nigel Farage sind die Helden ihrer wachsenden Anhängerschaft, egal, wie sehr sie sich daneben benehmen. Mit der AfD ist eine Bewegung entstanden, die nicht mehr so schnell verschwinden wird. Sie ist rechts, jenseits der historischen Rechten – auch wenn es Berührungen gibt, personell wie ideologisch.

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Hans-Werner Sinn fordert temporäre Austritte schwacher Länder

In Deutschland fordert die neue Partei „Alternative für Deutschland“ den Euro abzuschaffen. Die Argumente der Partei sind für den Starökonomen Hans-Werner Sinn größtenteils vernünftig. Seiner Meinung nach sind Bernd Lucke und viele seiner Mitstreiter anerkannte Ökonomen, die wissen, wovon sie reden. Hans-Werner Sinn gehört der neuen Partei allerdings nicht an und gibt dem Euro noch mehr Chancen, als seine Kollegen es tun. Er sagt: „Ich glaube, dass es sich lohnt, den Euro als solchen zu verteidigen. Ich halte es aber für einen großen Fehler, die schwachen Länder Südeuropas auf Biegen und Brechen im Euro zu halten.“ Hans-Werner Sinn ist seit 1984 Ordinarius in der volkswirtschaftlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München. Im Jahr 1999 wurde er Präsident des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung in München und Leiter des CESifo-Forscher-Netzwerks, weltweit eines der größten seiner Art.

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