Wirklich Erfolgreiche können ihr Handy ausschalten

Klaus Biedermann stellt sich die Frage, ob das Phänomen Burn-out vielleicht etwas mit fehlender Sinnhaftigkeit im Leben der Betroffenen zu tun haben könnte oder gar mit dem Verlust von Werten. Jemand, der wirklich tief begeistert ist von dem, was er tut, kann seiner Meinung nach gar nicht ausbrennen, im Gegenteil: „Er bekommt Kraft aus seiner Tätigkeit, auch wenn er zwölf Stunden oder mehr darauf verwendet.“ Aber bei vielen Menschen ist das nicht der Fall. Arbeitsüberlastung, Tempodruck, mangelnde Mitsprache bei der Gestaltung der Arbeitsprozesse, Mobbing, autoritäre Führungsstile und fehlende Wertschätzung sind Faktoren, die auch in Deutschland den Menschen ein hohes Maß an Belastbarkeit abverlangen. Dr. phil. Klaus Biedermann leitet seit mehr als 30 Jahren Selbsterfahrungskurse und Burn-In-Seminare in seiner Sommerakademie auf der Insel Korfu.

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In der Pubertät ist das Gehirn im Ausnahmezustand

Wenn Kinder für ihre Eltern auf einmal ein Rätsel sind, hat die Lebensphase der Pubertät begonnen. Das Interesse für die Schule lässt oftmals rapide nach. Wichtig ist nur noch, was die Clique macht: Zigaretten rauchen, Alkohol trinken oder die Haare färben. Mütter und Väter stehen vor geschlossenen Kinderzimmertüren und grübeln darüber nach, was sich wohl gerade im Kopf des Nachwuchses abspielt. Diese Frage stellen sich auch Neuronenwissenschaftler. Um Antworten zu finden, schauen sie Jugendlichen mit modernen bildgebenden Verfahren tatsächlich ins Gehirn. Für die Forschung ist die Pubertät höchst spannend. Nicht wegen der körperlichen Entwicklungen, die Teenager durchlaufen, sondern wegen der psychosozialen Veränderungen. Hinter der Stirn von Pubertierenden findet ein riesiges Umbauprojekt statt. Das Gehirn formiert sich neu – in zeitversetzten Bauphasen.

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Immer mehr Kinder leiden an einer Erschöpfungsdepression

Immer mehr Kinder leiden unter Stress schreibt der Kinderpsychiater und Leiter der Hamburger Kinderpsychiatrie-Uniklinik Michael Schulte-Markwort in seinem Buch „Burnout-Kids“. Michael Schulte-Markwort erläutert: „Wenn man erschöpft ist, fühlt man sich müde, kann sich schlecht konzentrieren, die Gedächtnisleistung ist verringert. Ein Teufelskreis.“ Das Wort Burn-out war früher Managern vorbehalten, aber die Symptome zeigen sich neuerdings auch vermehrt bei Kindern. Die Universität Bielefeld stellte kürzlich fest, dass jedes sechste Volksschulkind in Deutschland und jeder fünfte Jugendliche unter Stress leidet. Neben Schule und Freizeitprogrammen fühlen sich 80 Prozent der gestressten Jugendlichen durch Aufgaben im Haushalt überlastet. Manchen müssen allerdings frühzeitig die Eltern entlasten. Michael Schulte-Markwort beobachtet viele Gründe für die Erschöpfungsdepression. Etwa die Zeiteinteilung mit mehr als 30-Stunden-Wochen. Der Kinderpsychiater kritisiert: „War früher nach den Hausaufgaben freie Zeit, so gibt es heute den außerschulischen Musikunterricht, das Üben und den Sportverein.“

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