Die Liebe macht die Hoffnung auf das Morgen unwiderstehlich

Der eigentliche Glutkern der Liebe ist die ungeheure Energie, die Verliebte spüren. Man kann nicht nur die Welt umarmen, man kann sie auch formen, gestalten, umwälzen. Liebe ist Wandelkraft. Matthias Horx ergänzt: „Liebe krempelt das Leben, die Sichtweisen, das Weltverhältnis um. Liebe macht die Hoffnung, die Neugier auf das Morgen unwiderstehbar. Insofern ist Liebe reine Zukunftsenergie.“ Nach der ersten obsessiven, definitiv verrückten Phase kommt es zur Kristallisierung. „Kristallisierung“ schreibt Helen Fisher, „ist eine Idealisierung, die den anderen durchgängig als ganz Person annimmt und gutheißt. Sie unterscheidet sich von der klassischen Idealisierung dadurch, dass die Liebenden durchaus die Schwächen und Fehler des anderen kennen. Aber sie nehmen selbst diese, ja gerade diese als wunderbar, charmant oder in einem höheren Sinne positiv wahr.“ Matthias Horx ist der profilierteste Zukunftsdenker im deutschsprachigen Raum.

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In der Pubertät ist das Gehirn im Ausnahmezustand

Wenn Kinder für ihre Eltern auf einmal ein Rätsel sind, hat die Lebensphase der Pubertät begonnen. Das Interesse für die Schule lässt oftmals rapide nach. Wichtig ist nur noch, was die Clique macht: Zigaretten rauchen, Alkohol trinken oder die Haare färben. Mütter und Väter stehen vor geschlossenen Kinderzimmertüren und grübeln darüber nach, was sich wohl gerade im Kopf des Nachwuchses abspielt. Diese Frage stellen sich auch Neuronenwissenschaftler. Um Antworten zu finden, schauen sie Jugendlichen mit modernen bildgebenden Verfahren tatsächlich ins Gehirn. Für die Forschung ist die Pubertät höchst spannend. Nicht wegen der körperlichen Entwicklungen, die Teenager durchlaufen, sondern wegen der psychosozialen Veränderungen. Hinter der Stirn von Pubertierenden findet ein riesiges Umbauprojekt statt. Das Gehirn formiert sich neu – in zeitversetzten Bauphasen.

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Das limbische System steuert die Triebe und Emotionen

Walter Mischel und sein Team wissen heute inzwischen, dass die Art und Weise, wie Kinder äußere Belohnungen mental repräsentieren, vorhersagbar die Länge ihrer Wartezeit verändern. Andere Studien belegen auch, dass die Kinder es mit zunehmendem Alter besser schaffen, Belohnungen aufzuschieben; ebenso nimmt das Spektrum von Strategien zu, die sie dafür anwenden. Neunjährige Kinder können in unglaublich kreativer Weise ihre Fantasie dazu nutzen, sich abzulenken und die Zeit zu vertreiben, wenn sie in Situationen wie dem Marshmallow-Test die Belohnung aufschieben müssen. Bis zum Alter von zwölf Jahren scheinen die meisten Kinder allerdings nicht zu erkennen, dass kühle Gedanken nützlicher sind als erregende, heiße Gedanken. Die heiße emotionale Region im Gehirn ist das sogenannte limbische System. Walter Mischel gehört zu den wichtigsten und einflussreichsten Psychologen der Gegenwart.

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Chronische Schmerzen beeinträchtigen stark das Alltagsleben

Schmerzen warnen normalerweise Menschen vor Gefahr. Ohne sie fehlt ihnen das Gespür dafür, ob etwas ernsthaft verletzt ist oder nicht. Was passiert aber, wenn die Schmerzen chronisch werden – ohne Wunde, ohne Gefahr? Dann leidet in der Regel die Lebensqualität eines Menschen deutlich darunter. Professor Wolfgang Koppert, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover, erklärt: „Betroffene gehen häufig nicht mehr arbeiten, entwickeln Depressionen und isolieren sich.“ Bei vielen Menschen, die von chronischen Schmerzen geplagt werden, haben diese sich verselbstständigt, wobei die Warnfunktion verloren gegangen ist. Wolfgang Koppert fügt hinzu: „Schmerz ist nicht nur Symptom, er kann sich zu einer eigenständigen Krankheit entwickeln.“ Auch wenn ursprünglich die Qual eine körperliche Ursache hatte, ist diese nicht mehr ausschließlich der Grund für die Beschwerden.

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Wie Migränepatienten ihre Leiden lindern können

Migräne ist kein Problem der Psyche, sondern eine chronische Erkrankung. Ärzte sehen in den Genen die Verursacher des Leidens. Für einige Migräneformen ist dies inzwischen wissenschaftlich bewiesen. Migräne ist noch nicht heilbar, aber die Beschwerden können in den meisten Fällen gelindert und die Häufigkeit der Migräneanfälle reduziert werden. Bei vielen Migränepatienten kündigt sich ein Schub an, lange bevor die quälenden Kopfschmerzen entstehen. Beispielsweise durch Konzentrationsstörungen, Ekel gegen bestimmte Gerüche oder Nahrungsmittel. Professor Arne May, Leiter der Kopfschmerzambulanz am Uniklinikum Eppendorf in Hamburg, sagt: „Das sind alles Symptome, die eigentlich im so genannten limbischen System ausgelöst werden.“

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