Immanuel Kant postuliert den freien Willen

„Was kann ich wissen?“ Es ist der preußische Philosoph Immanuel Kant, der gegen Ende des 18. Jahrhunderts ein seinem überaus einflussreichen und revolutionären Werk eine Lösung für diese Frage sucht. Er durchdenkt das Verhältnis zwischen Innen und Außen – Selbstbewusstsein und Äußerlichkeit – auf eine neuartige Weise. Diese sollte sich für die moderne Philosophie als prägend erweisen. Ger Groot erläutert: „Auch Kant, der stark unter dem Einfluss des Werks von Newton und der modernen Naturwissenschaften seiner Zeit steht, geht von einer materiellen Wirklichkeit aus. Von der mechanischen, den Gesetzen der Kausalität unterliegenden Wirklichkeit, von der La Mettrie und die Materialisten des 18. Jahrhunderts ausgingen. Ger Groot lehrt Kulturphilosophie und philosophische Anthropologie an der Erasmus-Universität Rotterdam und ist Professor für Philosophie und Literatur an der Radboud Universität Nijmegen.

Weiterlesen

Gegensätze ziehen sich tatsächlich an

Alles spricht eigentlich für die Wahl eines ähnlichen Partners, mit analogen Ansichten und einer geistesverwandten Gangart im Leben. Warum aber wählen dennoch so viele Menschen einen gegensätzlichen Partner? Es gibt einen ganz rationalen Grund für dieses gegensätzliche Wahlverhalten. Christan Thiel erklärt: „Es ist das Bedürfnis, das eigene Ich zu ergänzen, zu komplettieren. Er oder sie soll Eigenschaften mitbringen, die uns selbst fehlen, die wir an uns vermissen. Deshalb ziehen Gegensätze sich tatsächlich an.“ Zu einer wirklichen Ergänzung wird der Partner allerdings nur, wenn man den gegensätzlichen Eigenschaften des anderen zumindest wohlwollend gegenübersteht. Besser noch: Wenn man sich den anderen zum Vorbild nimmt. Man sollte sich also diejenigen Eigenschaften selbst aneignen, die man an seinem Partner besonders stark bewundert hat. Christian Thiel ist freier Autor und Single- und Paarberater.

Weiterlesen

Das Glück gibt es nicht als allgemeines Ideal

Manfred Lütz enthüllt in seinem neuen Buch „Wie Sie unvermeidlich glücklich werden“ die Einsichten der klügsten Menschen der Welt über das Glück. Er ist davon überzeugt, dass eine Verbindung von Psychologie, Philosophie und spiritueller Tradition ganz neue Horizonte eröffnet und zu erstaunlichen Ergebnissen führt. Aber vor allem sieht der Autor in seinem Werk ein Aufklärungsbuch, das seine Leser gut unterhalten und zum Selberdenken anregen soll. Aber das Buch von Manfred Lütz ist keinesfalls ein Ratgeber: „Im Gegenteil, es it geradezu ein Anti-Ratgeber, eine Befreiung vom professionellen Besserwissertum und damit eine Anleitung zum selbstbewussten eigenen Leben und zu einem Glück, das es nicht als allgemeines Ideal gibt, sondern nur höchstpersönlich. Der Psychiater und Psychotherapeut Manfred Lütz ist seit 1997 Chefarzt des Alexianer-Krankenhauses in Köln.

Weiterlesen

Seneca empfielt den Menschen die Freude zu lernen

„Denn das Höchste hat schon erreicht, wer den Grund seiner Freude kennt und sein Glück nicht vom äußeren Einfluss abhängig gemacht hat“, sagt Seneca. Dagegen ist derjenige verstört und selbstunsicher, den die Hoffnung auf Ungewisses reizt, gleichgültig, ob das Erhoffte ganz nahe ist oder leicht zu erreichen, oder ob er noch überhaupt keine Enttäuschungen kennengelernt hat. Seneca rät den Menschen sich in ihrem Tun vor allem von einem bestimmen zu lassen: zu lernen sich zu freuen! Dabei kommt es darauf an, dass die Freude im eigenen Inneren lebendig ist. Alle anderen freudigen äußeren freudigen Anlässe können das Herz nicht füllen, da sie flüchtiger Natur sind.

Weiterlesen

Cicero gibt Unterricht im vortrefflichen Benehmen

Die Vortrefflichkeit bei allen Handlungen und Äußerungen, die auch in den Bewegungen und der Haltung des Körpers sichtbar werden, beruhen gemäß Cicero auf drei Voraussetzungen: Erstens auf die Schönheit, zweitens auf den Sinn für Ordnung und drittens einem dem Handeln angemessenen Auftreten. Zunächst scheint seiner Meinung nach schon die Natur viel Sorge auf den Körper des Menschen verwendet zu haben. Dieses so sorgsame Walten der Natur hat der Anstand einer Persönlichkeit nachgeahmt. Cicero rät der Natur zu folgen und alles, was entfernt ist von der Anerkennung durch Auge und Ohr, zu meiden. Er schreibt: „Haltung, Einhergehen, Sitzen, Liegen, Mienenspiel, die Augen und die Bewegung der Hände mögen jenes Schickliche einhalten.“

Weiterlesen