Die Normalverteilung ist ein vertrautes Muster

Das konventionelle Denken über Ungewissheiten basiert auf der Annahme, dass ungewisse Phänomene einem vertrauten Muster folgen. Dieses ist in der Natur häufig zu finden, nämlich als Normalverteilung. Jonathan Aldred erklärt: „So folgt zum Beispiel die Körpergröße von Menschen einer Normalverteilung.“ Es gibt eine typische Körpergröße, und die Anzahl der Menschen mit anderen Größen nimmt ab, je weiter man sich von diesem Durchschnittswert entfernt. Die Wahrscheinlichkeit, einem Menschen einer bestimmten Körpergröße zu begegnen, sinkt immer schneller, je weiter man sich von der Durchschnittsgröße entfernt. Abhängig davon, welche Annahmen man über die heutige Weltbevölkerung trifft, ist der Mensch im Durchschnitt etwa 1,67 Meter groß. Jonathan Aldred ist Direktor of Studies in Ökonomie am Emmanuel College. Außerdem lehrt er als Newton Trust Lecturer am Department of Land Economy der University of Cambridge

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Für die eigene Meinung muss man Risiken eingehen

Schlussendlich geht es beim Riskieren der eigenen Haut vor allem um Ehre als einer existenziellen Verpflichtung; und die Bereitschaft, Risiken auf sich zu nehmen, hat etwas zu tun mit dem Unterschied zwischen Mensch und Maschine und darüber hinaus mit einer Rangordnung unter den Menschen. Nassim Nicholas Taleb schreibt: „Wenn Sie nicht bereit sind, für ihre Meinung Risiken auf sich zu nehmen, sind Sie ein Nichts.“ Und worauf Nassim Nicholas Taleb auch in Zukunft immer wieder hinweisen wird: „Meine einzige Definition für Erfolg lautet, ein ehrenwertes Leben zu führen.“ Denn man sagt bereits, dass es unehrenhaft ist, wenn man andere für sich sterben lässt. Nassim Nicholas Taleb ist Finanzmathematiker, philosophischer Essayist, Forscher in den Bereichen Risiko und Zufall sowie einer der unkonventionellsten Denker der Gegenwart.

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Beim Risiko gibt es keine Langeweile

Die Menschen lernen entweder durch Schmerz oder durch Kicks und Vergnügen. Denn sie haben „zwei“ Gehirne: eines, wenn Risiko eine Rolle spielt, und eines, wenn das nicht der Fall ist. Wenn man seine Haut riskiert, werden langweilige Dinge ganz automatisch weniger nebensächlich. Nassim Nicholas Taleb gesteht: „Wenn ich nicht meine Haut aufs Spiel setze, bin ich weitgehend dumm. Mein Fachwissen auf den Gebieten Risiko und Wahrscheinlichkeit kam ursprünglich nicht aus Büchern.“ Nicht einmal Neugierde stand für ihn am Anfang. Sondern es waren bei ihm die Kicks und der hormonelle Rausch, die sich einstellen, wenn man auf dem Finanzmarkt Risiken eingeht. Nassim Nicholas Taleb ist Finanzmathematiker, philosophischer Essayist, Forscher in den Bereichen Risiko und Zufall sowie einer der unkonventionellsten Denker der Gegenwart.

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Manche Risiken muss man einfach eingehen

Es gibt Risiken, die man nicht eingehen darf. Und es gibt andere Risiken, bei denen man es sich nicht leisten kann, sie nicht einzugehen. Seine „Haut zu riskieren“ ist manchmal eine umfassende Notwendigkeit, aber man soll es auch nicht übertreiben und das Prinzip auf alles und jedes bis ins letzte Detail anwenden, sprich: nur auf Bereiche, in denen die Konsequenzen überschaubar sind. Nassim Nicholas Taleb erläutert: „Es gibt einen Unterschied zwischen dem Interventionisten […], dessen Äußerungen zur Folge haben, dass auf der anderen Seite des Atlantiks Tausende umgebracht werden, und der harmlosen Meinungsäußerung eines Gesprächspartners oder der Verkündigung einer Wahrsagerin, die eher als Therapie und weniger als Entscheidungshilfe gedacht ist. Nassim Nicholas Taleb ist Finanzmathematiker, philosophischer Essayist, Forscher in den Bereichen Risiko und Zufall sowie einer der unkonventionellsten Denker der Gegenwart.

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Prognosen sind ein Stochern im Nebel der Zukunft

Sogar die Wirtschaftswissenschaften beruhen auf der Vorstellung „offenbarter Präferenzen“. Was Leute denken, spielt für Nassim Nicholas Taleb keine Rolle, denn er will es sich ersparen, in die matschweiche, in sich selbst verschlungene Fachrichtung der Psychologie vorzudringen. Die „Erklärungen“, die Leute für das abgeben, was sie tun, sind nur Worte, Geschichten, die sie sich selbst erzählen und haben seiner Meinung nach mit eigentlicher Wissenschaft nichts zu tun. Andererseits ist das, was Menschen machen, dinghaft und messbar, und darauf sollte man sich konzentrieren. Dieses Axiom – womöglich könnte man es sogar ein Prinzip nennen – ist äußerst wirkmächtig, allerdings wird es von Forschern nicht sonderlich eifrig befolgt. Nassim Nicholas Taleb ist Finanzmathematiker, philosophischer Essayist, Forscher in den Bereichen Risiko und Zufall sowie einer der unkonventionellsten Denker der Gegenwart.

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Die Symmetrie ist die prinzipielle Regel einer organisierten Gesellschaft

Die Symmetrie wurde bis zu der jüngsten Intellektualisierung als prinzipielle Regel einer organisierten Gesellschaft vorausgesetzt, ja für jede Form kollektiven Lebens, in welcher man anderen mehr als einmal begegnet oder mehr als einmal mit ihnen zu tun hat. Nassim Nicholas Taleb stellt fest: „Die Regel muss sogar älter sein als die Ansiedlung der ersten Menschen, da sie in einer komplexen, sehr komplexen Form schon im Tierreich gilt.“ Oder anders gesagt: Die Regel muss im Tierreich bereits gegolten haben, sonst wäre das Leben ausgelöscht worden, denn die Verlagerung von Risiken zerstört Systeme. Der Sinn dieses Gesetzes, sei es göttlichen oder anderen Ursprungs, besteht darin, Ungleichgewichtigkeit zu beheben und Asymmetrien zu beseitigen. Nassim Nicholas Taleb ist Finanzmathematiker, philosophischer Essayist, Forscher in den Bereichen Risiko und Zufall sowie einer der unkonventionellsten Denker der Gegenwart.

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Nassim Nicholas Taleb kennt das Risiko und seinen Preis

Bestsellerautor Nassim Nicholas Taleb zeigt in seinem neuen Buch „Das Risiko und sein Preis“ aus vielen Beispielen aus dem Alltag, wo Fairness, Verantwortungsgefühl, Anstand fehlen und stattdessen billiges Geschwätz, Verantwortungslosigkeit, Egoismus und Blenderei die Oberhand behalten. Es ist auch eine Kombination aus praktischen Erörterungen, philosophischen Geschichten sowie wissenschaftlichen und analytischen Kommentaren zu den Problemen der Zufälligkeit. Und es dreht sich um die Frage wie Menschen unter dem Vorzeichen der Ungewissheit leben, essen, schlafen, diskutieren, kämpfen, Freundschaften schließen, arbeiten, sich amüsieren und Entscheidungen treffen sollen. „Das Risiko und sein Preis“ handelt von vier Themen: a) Ungewissheit und die Zuverlässigkeit von Wissen; b) Symmetrie in zwischenmenschlichen Angelegenheiten: Fairness, Gerechtigkeit, Verantwortung und Gegenseitigkeit; c) Informationsaustausch bei Transaktionen und d) Rationalität in komplexen Systemen und in der Realität. Nassim Nicholas Taleb ist Finanzmathematiker, philosophischer Essayist, Forscher in den Bereichen Risiko und Zufall sowie einer der unkonventionellsten Denker der Gegenwart.

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Es gibt drei Möglichkeiten für ein geglücktes Geschlechterverhältnis

Das Titelthema des neuen Philosophie Magazin 04/2018 lautet: „Männer und Frauen: Wollen wir dasselbe?“ Es gibt drei Möglichkeiten für ein geglücktes Geschlechterverhältnis: Erstens klare Regeln, die sexueller Übergriffigkeit einen Riegel vorschiebt. Zweitens Selbstermächtigung. Die Kulturwissenschaftlerin Mithu M. Sanyal fordert Frauen auf, in eine aktive Sexualität zu finden, anstatt eine Gesellschaft zu fordern, die sie vor allen erdenklichen Verletzungen schützt. Drittens das Verstehen. In einem „Spiel der Verführung“ lernen sich Frau und Mann endlich wirklich kennen. Laut Svenja Flaßpöhler, Chefredakteurin des Philosophie Magazins, braucht es ein Geschlechterverhältnis, das Lust aus der Differenz zieht, anstatt sich von ihr zerstören zu lassen. Die ausdrückliche Zustimmung beim Sex gehört zu den Kernforderungen der #metoo-Bewegung. Kritiker befürchten deshalb einen neuen Puritanismus. Nils Markwardt vertritt in seinem Artikel die These, dass eher das Gegenteil zutrifft.

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