Deutschland hat sich zum Bevormundungsstaat entwickelt

Deutschland wird für einen Menschen, dem Freiheit viel bedeutet, immer unerträglicher. Verglichen mit Deutschland ist der Sozialstaat in der Schweiz noch vernünftig dimensioniert. Reinhard K. Sprenger stellt fest: „Aber nirgendwo in Europa wachsen die Sozialbudgets proportional so wie in der Schweiz. Der wesentliche Unterschied liegt zwischen „geben“ und „nicht nehmen“. In Deutschland nimmt mir der Staat viel weg und gibt mir dann etwas davon zurück.“ Natürlich abzüglich der Kosten für die Umverteiler selbst. In der Schweiz nimmt der Staat nicht so viel und lässt seine Bürger wählen, welche Dienstleistungen sie kaufen wollen. Das ist schon respektvoller. Der deutsche Staat hat sich verselbstständigt, er hat sich vom Rechtsstaat zum Bevormundungsstaat entwickelt. Reinhard K. Sprenger, promovierter Philosoph, ist einer der profiliertesten Führungsexperten Deutschlands.

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Hans-Peter Nolting erklärt den Unterschied zwischen Abwehr und Vergeltung

Von Schulkindern bis zur großen Politik werden Akte der Vergeltung immer wieder damit begründet, man wehre sich nur gegen das üble Verhalten der anderen Seite. Zwischen den Begriffen Vergeltung und Abwehr gibt es Überschneidungen, aber ebenso wichtige Unterschiede. Hans-Peter Nolting erklärt: „Die echte Abwehr beziehungsweise Verteidigung will eine Bedrohung oder Belästigung beenden.“ Ganz anders verhält es sich aber zum Beispiel bei einer nachträglichen Tracht Prügel. Sie ist ein Racheakt, und Rache ist ein Akt der Bestrafung. Die reine Vergeltung will weder einen Vorteil erlangen noch einen Nachteil abwenden, sondern sie möchte den Übeltäter leiden sehen. Denn dies verschafft die eigentliche Befriedigung – die Genugtuung. Dr. Hans-Peter Nolting beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit dem Themenkreis Aggression und Gewalt, viele Jahre davon als Dozent für Psychologie an der Universität Göttingen.

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Würde kann sich auch in Schuld und Vergebung ausdrücken

Jeder kann an einem anderen Menschen schuldig werden. Wenn jemand an einem anderen schuldig wird, bedeutet dies, ihm Leid zuzufügen. Das Bewusstsein der Schuld ist für Peter Bieri die Erkenntnis, moralische Intimität zerstört zu haben. Peter Bieri fügt hinzu: „Und wenn das Leid beim anderen eine Zerstörung seiner Würde bedeutet, ist es das Bewusstsein, die moralische Würde verloren zu haben.“ Die Menschen, die so gehandelt haben, sind verstört durch sich selbst. Zum Gefühl dieser Verstörung gesellt sich die Empfindung der Schuld. Im Schuldgefühl fließen verschiedene Empfindungen zusammen. Erstens wurden Erwartungen der Rücksichtnahme enttäuscht und zweitens spürt man, dass man durch die Tat isoliert und die bisherige Anerkennung der anderen verloren hat. Peter Bieri, geboren 1944 in Bern, studierte Philosophie und Klassische Philologie und lehrte als Professor für Philosophie in Bielefeld, Marburg und an der Freien Universität Berlin.

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Ohne Selbstachtung ist der Mensch ein würdeloses Nichts

Menschen können die Selbstachtung anderer Personen zerstören. Es ist für Peter Bieri etwas vom Grausamsten, zu dem ein menschliches Wesen fähig ist. Für die meisten Menschen gibt es allerdings Grenzen für das, was sie zu tun bereit sind. Innerhalb dieses abgesteckten Territoriums sind sie nicht käuflich. Menschen können allerdings auch leicht dazu verführt werden, ihre Selbstachtung und damit ihre Würde zu verspielen. Wer sich als käuflich erweist, hat damit jede Selbstachtung verloren. Menschen, die keine Selbstachtung mehr haben, würden für Geld einfach alles tun. Sie sind nichts weiter als ein käufliches, würdeloses Nichts. Peter Bieri, geboren 1944 in Bern, studierte Philosophie und Klassische Philologie und lehrte als Professor für Philosophie in Bielefeld, Marburg und an der Freien Universität Berlin.

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